# 89: Lords, Kulturen, Götter und Ablehnungen ... (1)
# 89: Lords,
Kulturen, Götter und Ablehnungen ...
(Teil 1)
Es war zur Jahreswende 1995/96, die ich auf der Baumburg hinter München
auf einem FOLLOW-Con der Gebrüder Binkert verbrachte, bei dem viel gesungen
(Spottlieder auf FOLLOW und FOLLOWer nach bekannten Melodien) und getrunken
(Amaretto mit Kakao) wurde. Ich hatte den Fahrdienst übernommen und die
vorzeitig abreisenden Ludwig Rehle und Gemahlin zum Münchener Hauptbahnhof zu
überbringen. Eberhard "Ebus" Schramm, der Meister des schlechten
Witzes, hatte sich erboten mitzufahren, um auf der Rückfahrt Gesellschaft zu
haben. Wegen der schlechten Münchner Verkehrsführung erreichten wir den Hauptbahnhof
durch Intuition, aber pünktlich.
Um das Gespräch auf der Rückfahrt in Gang zu
halten, erzählte ich Ebus unter anderem die Geschichte warum ich nicht Lord
werden könne und meiner schlafenden Kultur. Ebus lachte nicht. Er blickte mich
von der Seite an und meinte, daß man
daraus was machen könne. So begannen wir rumzuspinnen, was denn eine schlafende
Kultur sein könne. Im Grunde war das die Geburtsstunde der späteren Sery'de von
E'sch T'hut Wiyr. Und Ebus ist Schuld.
Mich ließ das Thema nicht los und zum Spaß schrieb
ich eine erste Beschreibung. Die schickte ich Helmut Pesch zu. Der fragte
daraufhin, ob ich denn nun Lord werden wolle, denn das ist die Voraussetzung
für eine eigene Kultur bzw. (profaner) Simulationsgruppe. Jetzt war die Stunde
der Wahrheit. Ja, das sollte es sein. Ich wollte und mußte (leider) Lord werden.
Helmut meinte nur, die Zeit würde kommen.
Schon 1996 begann ich aus dem Umfeld des alten Zauberspiegel
den Kern des Volkes um mich zu scharen. Und sie folgten auch zu einem überraschend
großen Teil ihrem Herausgeber in das Abenteuer FOLLOW und alle machten Pläne,
die dann auch prompt in der Kulturbeschreibung gelangten. Für Petra Köhpcke
wurde Brukida geschaffen, erste Samaska und nun Erzfeindin. Formel1-Satiren
(mit Götterfragmenten angetriebene Streitwagen sollten den Formel-1-Zirkus auf einer
Fantasywelt persiflieren, etwas was einige bis heute nicht verstanden haben,
aber zu Verständnisproblemen dann mehr in der nächsten Folge). Erste Allianzen
mit anderen Simulationsgruppen/Völkern wurden schon geknüpft.
1998 (und nach diversen Verbesserungen in der
Kulturbeschreibung), die auch immer Hubert Straßl zur Verfügung gestellt wurde
und die er jedesmal mit einem gemurmelten "Gut" kommentierte, fragte
mich Helmut, ob ich denn zum Fest kommen würde. Leider stand das nicht fest.
Daher musste ich mit meiner Lordwerdung bis 1999 warten und es war ein Katastrophenjahr.
FOLLOW gibt sich manchmal so, als hätten alle die
Weisheit mit Löffeln gefressen (der Verfasser dieser Zeit fühlt sich da
wahrscheinlich deshalb in der Regel wohl, weil es ihm genauso geht). Das führt
aber manchmal dazu, dass man nicht richtig liest und das Potential einer Idee
nicht erkennt oder erkennen will, denn man ist ja schlauer als die anderen. So
erging es mir mit den Göttern und Obersten Rat MAGIRAs. Und (wie man mich
kennt) goss ich auch fleißig und beständig Öl ins Feuer. Und so erreichte ich
es 2003 in die Annalen FOLLOWs einzugehen der Erste zu sein, dessen Kultur
öffentlich abgelehnt wurde und mein Gebet wurde "blasphemisch" genannt.
Und ich selbst wäre ein Häretiker. Dabei hatte ich so richtig Spaß.
Ich wurde Lord, aber die Sery'de von E'sch T'hut
Wiyr wurden per Veto des Obersten Rates gestoppt und auch die Götter
signalisierten via Boten ihre wahrscheinliche Ablehnung. Wie das kam, warum ich
vor Lachen fast von einer Klippe der sächsischen Schweiz gehüpft wäre und was
dann zwischen mir und den Göttern vorfiel, das erzähle ich Euch dann nächste Woche.