# 92: Ignoranz und Entsetzen
# 92: Ignoranz und Entsetzen
Dort
wollten wir zu dritt oder viert FOLLOW in all seiner Pracht präsentieren. Wir
arbeiteten Flugblätter aus. Diese liefen nach dem Motto: In FOLLOW kannste
alles machen. In der Tat kann man schreiben, zeichnen, nähen, spielen, feiern
und noch viele andere Dinge mehr machen. Die Trennung vom EDFC hatte da
kreatives Potential freigesetzt. Und wir fanden FOLLOW gerade einfach voll gut.
Dann
begaben wir uns auf diese Cons. Hamburg war natürlich der größere und
wichtigere Con. Aber: man ignorierte uns. Gelangweilte Rollenspieler warfen uns
bestenfalls einen flüchtigen Blick zu, aber weil nicht sofort auszumachen war,
was wir in Sachen Fantasy so trieben, wurden wir locker ignoriert.
Gelegentlich
kam mal einer vorbei, der uns kannte. Manchmal ließ sich auch ein Neuling in
ein Gespräch verwickeln, aber einen bestätigten Abschuss in Form eines neuen
Fellows FOLLOWs konnten wir nicht tätigen.
Aber
gut, vielleicht hatten wir ein paar Wochen später in der Provinz mehr Erfolg.
Stade,
war ja gegen Hamburg tiefste Provinz und vielleicht von der überragenden
Präsenz FOLLOWs beeindruckter als die Großstädter aus Hamburg, die einfach
übersättigt waren. FOLLOW ist doch die Krönung des Fandoms, dachten wir.
Am
Abend tranken wir uns mit diversen Getränken Mut an und ging spät ins Bett,
nachdem wir uns ausgemalt hatten, wie wir die Stader Rollenspieler beeindrucken
würden. Allein unsere schiere Präsenz sollte genügen, um die Provinz in Scharen
Richtung FOLLOW zu treiben.
Boah
wat habn wir uns geirrt.
Die
Stader ignorierten uns weltmännische Fantasyfans nur noch tapferer. Es war
fast, als wären wir Aussätzige.
Dabei
haben wir Follows, dicke Bücher, mit und waren bereit auch jede noch so
unbedeutende Einzelheit über FOLLOW und MAGIRA zu erzählen. Unser Flyer ein geniales
Teil wurde aber ebenso tapfer ignoriert wie wir selbst, die in FOLLOW
allesamt inzwischen Lords sind oder bereits damals schon waren.
Irgendwann
kam dann einer, sah sich unseren Stand und die Follows an und ließ uns voller
Entsetzen und Abscheu wissen: Iiiiih, da muss man ja lesen!
Dann
verschwand er in der anonymen Masse der Conteilnehmer und wir ertrugen unser
Schicksal zur Minderheit der Leser zu gehören...