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# 114: Wat is dann nen Hexen Hermann?

As Time Goes By# 114: Wat is dann nen Hexen Hermann?

Ein Hexen Hermann, das bin ich selbst. Schon des Öfteren wurde ich gefragt, wie ich denn zu diesem Spitznamen gekommen bin. Nun, jetzt will ich diese Geschichte ein für alle Mal niederlegen.

Es gab Zeiten, da war ich nur der Horst. Meine Mutter rief mich so, die Nachbarn und auch die Nachbarskinder. Dann kamen in der Schule die ersten Spitznamen. Wenig aufregend hieß es da „Hossi“ oder „Horschi“. Doch mit dem Wechsel in die – damals gerade eingeführte – Orientierungsstufe fand mein zweiter Vorname den Weg ins Klassenbuch. So wurde aus Horst von Allwörden dann der Horst Hermann von Allwörden. Den Namen Hermann fanden meine Klassenkameraden so witzig, dass ich zu Hermann mutierte. Alle Welt (außer meiner Frau Mutter) nannte mich nun Hermann.

Lediglich Tante Liene bildete ein unrühmliche Ausnahme. Die begrüßte mich immer freudig mit „Moin Hoorrrsst Härmann“ und das in einem Tonfall, der mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.

Nun war ja allgemein bekannt, dass ich a) Horrorromane in großen Mengen las. Zum anderen, dass meine Mutter Gürtelrosen und so was besprach. Nun, ich glaube, es war Michael „Swami“ Krause (der bekam den Swami nach einem von Herbert Feuerstein betreuten Mad-Heft verpasst). Er war erste, der mich ob meiner Lektüre und meiner Mutter als Hexen Hermann bezeichnete. Einen Namen, den ich mit Stolz trug und den ich mit ins Horrorfandom nahm, wo einige Herrschaften mich Hexer Hermann nannte, bevor ich die Urform des Namens durchsetzte. Unter diesen Namen schrieb ich auch einige frühe Fanerzählungen im Zauberspiegel.

Hexen Hermann setzte auch gegen Hermann X (gesprochen Eggs) durch. Dieser entstammte einem George C. Scott-Film. Der hieß Klauen wir gleich die ganze Bank. Darin kam die Figur eines Farbigen vor, der Herman hieß und eine Karikatur von Malcolm X war. So nannte diese Filmfigur sich Herman X.

Diesen Film sahen wir in der gemütlichen Runde des so genannten Freitagsstammtisches. Das waren fünf Teenager, die einfach dem Alkohol zusprachen. Jedenfalls konnte sich eine gewisse Zeit Hermann X neben Hexen Hermann etablieren.

Hexen Hermann mutierte dann auf dem Fußballplatz noch einmal, denn für die Verständigung mit meiner Abwehr war der Name eindeutig zu lang und so wurde aus Hexen Hermann auf dem Fußballplatz kurz Hexe.

Selbst ein Schiri, der hervorragende Manni Schell, der zum besten gehört, was je im Landkreis Stade eine Pfeife in den Mund nahm, benutzte die Kurzform Hexe.

Bis heute hat sich der Name gehalten und wird gerne benutzt, wenn auch mehr und mehr wieder der Horst zurückkehrt. Das liegt an neuen Bekanntenkreisen und an Bettina. Aber Hermann und Hexen Hermann nennen mich Leute, die mich seit vielen Jahren kennen und ich liebe den vertrauten Klang.

Und so ward ich also zu Hexen Hermann...

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