# 119: Die Rückkehr des Fluchs
# 119: Die Rückkehr des Fluchs
Daraufhin sannen wir beim Zauberspiegel auf eine Lösung. Die erste Möglichkeit war das Typenrad meiner Schreibmaschine. Normalerweise hatte ich 10er und 12er Schriften eingespannt, aber ich hatte mir auch ein Rad mit einer 14er Schrift besorgt. Das war dann eher ne Notlösung, weil das nicht wirklich nach Überschrift aussah. Übelst manchmal. Da musste der Drucktermin schon wirklich im Nacken sitzen, um darauf zurückzugreifen. Und es mussten jede Menge Buchstaben nicht verfügbar sein (auch das n r oder a) fehlten gern mal.
Aber wir hatten beim Zauberspiegel eine Allzweckwaffe, dessen Werke auch noch heute in der Online-Version Spuren hinterlassen und sich an allen Ecken und Enden wieder finden, obwohl er selbst nicht mehr dabei ist. Und diese Spuren werden eher zahlreicher denn weniger werden. Diese Allzweckwaffe stammt aus der Faustballhochburg Düdenbüttel, ein Ortsteil der Gemeinde Hammah an der B73 zwischen Stade und Cuxhaven. Wenn man nicht rechtzeitig bremst ist man schon durch. Ein Ort dieser Größe eben.
Der Name war Jörg Ropers. Jörg begegnete mir in der Oberstufe. Er las immer SF und war letztlich der einzige Seelenverwandte dort. Damals las er bevorzugt Kurzgeschichten und Perry Rhodan, doch der Erbe des Universums konnte ihn nicht über die Achtziger Jahre hinaus faszinieren.
Er konnte zeichnen wie kein zweiter. Bernd Haban charakterisierte seine Zeichnungen einmal sinngemäß so, dass sie technisch nicht perfekt wären, aber allesamt Seele und oft einen wunderbaren Humor hätten. Und sie waren voller Details. Da war das Bein. Er hatte eine Mörderschlacht zwischen Barbaren und Robotern (Zauberspiegel 4) gezeichnet, die von einem Raumschiff ausgespuckt wurden. Ein Bein, dessen dazugehöriger Körper nicht zu sehen war, wurde im rechten Bildrand ausgeblendet. Jahrelang haben wir versucht, ihn zu überzeugen die Fortsetzung des Panoramas zu zeichnen, aber Jörg konnte manchmal stur sein, wenn er auch sonst jeden Mist mitmacht.
Unvergessen auch sein Monster, dass aus einem Gully herauskam und andere größere und insbesondere kleineren Werke, die er für den Zauberspiegel schuf.
Aber Jörg konnte nicht nur zeichnen. Mit seinen Stiften konnte er auch ganz hervorragend Überschriften malen. Göttlich. So was gibt es weder als Letraset noch als Font für den PC. Wunderbar verschnörkelte Schriften entsprangen seinem Stift. Seine Hand glitt über das Papier und wow da war dann ne Überschrift. Großartig...
Solche Dinger hatte niemand sonst. Auch als ich den Artikel über Hugh Walker für Fantasia 65 schrieb, war er dabei. Weil Hugh Walker des Öfteren auf Vampire zurückgriff nannte ich den Beitrag Vampire pflastern seinen Weg. Jörg schuf nun ein Gesamtkunstwerk aus Bild (Vampire beim Pflastern eines Gartenwegs. Dort fielen Platten auf Finger und die Herrn der Nachtstanden sich im Weg Toll. Ich habe viel gelacht) mit einer unglaublichen Überschrift. Der Höhe- und Schlusspunkt seines Wirken als Schriftendesigner...
Und er war die Lösung aller damaligen Probleme...
Aber wir hatten beim Zauberspiegel eine Allzweckwaffe, dessen Werke auch noch heute in der Online-Version Spuren hinterlassen und sich an allen Ecken und Enden wieder finden, obwohl er selbst nicht mehr dabei ist. Und diese Spuren werden eher zahlreicher denn weniger werden. Diese Allzweckwaffe stammt aus der Faustballhochburg Düdenbüttel, ein Ortsteil der Gemeinde Hammah an der B73 zwischen Stade und Cuxhaven. Wenn man nicht rechtzeitig bremst ist man schon durch. Ein Ort dieser Größe eben.
Der Name war Jörg Ropers. Jörg begegnete mir in der Oberstufe. Er las immer SF und war letztlich der einzige Seelenverwandte dort. Damals las er bevorzugt Kurzgeschichten und Perry Rhodan, doch der Erbe des Universums konnte ihn nicht über die Achtziger Jahre hinaus faszinieren.
Er konnte zeichnen wie kein zweiter. Bernd Haban charakterisierte seine Zeichnungen einmal sinngemäß so, dass sie technisch nicht perfekt wären, aber allesamt Seele und oft einen wunderbaren Humor hätten. Und sie waren voller Details. Da war das Bein. Er hatte eine Mörderschlacht zwischen Barbaren und Robotern (Zauberspiegel 4) gezeichnet, die von einem Raumschiff ausgespuckt wurden. Ein Bein, dessen dazugehöriger Körper nicht zu sehen war, wurde im rechten Bildrand ausgeblendet. Jahrelang haben wir versucht, ihn zu überzeugen die Fortsetzung des Panoramas zu zeichnen, aber Jörg konnte manchmal stur sein, wenn er auch sonst jeden Mist mitmacht.
Unvergessen auch sein Monster, dass aus einem Gully herauskam und andere größere und insbesondere kleineren Werke, die er für den Zauberspiegel schuf.
Aber Jörg konnte nicht nur zeichnen. Mit seinen Stiften konnte er auch ganz hervorragend Überschriften malen. Göttlich. So was gibt es weder als Letraset noch als Font für den PC. Wunderbar verschnörkelte Schriften entsprangen seinem Stift. Seine Hand glitt über das Papier und wow da war dann ne Überschrift. Großartig...
Solche Dinger hatte niemand sonst. Auch als ich den Artikel über Hugh Walker für Fantasia 65 schrieb, war er dabei. Weil Hugh Walker des Öfteren auf Vampire zurückgriff nannte ich den Beitrag Vampire pflastern seinen Weg. Jörg schuf nun ein Gesamtkunstwerk aus Bild (Vampire beim Pflastern eines Gartenwegs. Dort fielen Platten auf Finger und die Herrn der Nachtstanden sich im Weg Toll. Ich habe viel gelacht) mit einer unglaublichen Überschrift. Der Höhe- und Schlusspunkt seines Wirken als Schriftendesigner...
Und er war die Lösung aller damaligen Probleme...
Kommentare
Gruß
GUS
Na Horst Hermann,
ein Bild wäre eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Wenn das 'e' bei den Rubbelbuchstaben aus war,
nahmen wir das 'o', kratzten mit der Spitze eines
Messers das untere, rechte Viertel wieder weg und
legten ein 'i' quer drüber. Sauberes, kleines E.
Bei manchen Schriftarten konnte man auch das
kleine A einfach umdrehen. Fertig war das E.