# 120: Eine wahnsinnig gute Idee...
# 120: Eine sehr gute Idee...
Norberts Idee war eine sehr simple und sollte Hobbyautoren aus der ganzen Republik herausfordern. In der ersten Nummer des Zauberspiegel wollte er selbst eine Eröffnung einer Geschichte schreiben, die dann in Form eines Wettbewerbs im Stil der ewigen Fortsetzungsgeschichte fortgeschrieben werden sollte. Norbert schilderte nun die Erlebnisse eines Pärchens an der Burg Manderscheid (wo er einige Jahre zuvor einen Urlaub verbracht hatte) und brach die Geschichte mit einem Cliffhanger ab.
Das musste doch die kreativen Kräfte des vereinten Fandoms einfach nur freisetzen, dachten wir. Da sollte es doch dem gemeinen Hobbyautoren in den Fingern jucken. Das gab doch Jungkreativen die einzigartige Möglichkeit die Tastaturen ihrer Schreibmaschine zu malträtieren. Jedenfalls war das unser naiver Glaube an die schöpferische Kraft von Fans, die sich eben aktiv einbringen wollen.
Als aktiver Fan besser noch Fanzineherausgeber und/oder Clubleiter lernt man früher oder später eine Lektion: Eine Mehrheit der Fans will sich nicht einbringen, sondern lediglich speziellere Informationen konsumieren als der Normalbürger. Das Interesse an einer Sache bedeutet damit noch lange nicht, dass man aus seiner passiven Rolle heraus will.
Das hat mehrere Gründe. Zwei der wichtigsten sind zum einen die normale Konsumentenhaltung (sprich der Fan will gar nichts machen) und zum zweiten das fehlende Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten (die Angst, dass die eigenen Fähigkeiten nicht ausreichen).
Diese Lektion begannen wir lernen, als wir in Zauberspiegel 1 die Spielserie initiierten. Es kamen für die Ausgabe zwei des Zine tatsächlich auch zwei Einsendungen. Eine davon stammte von Gregor Stepanowitsch Illushin. Das war niemand anders als Werner Kurt Giesa, der sich von Norberts Teil herausgefordert fühlte und noch Jemanden (dessen Namen ich leider inzwischen vergessen habe). Sieger wurde, ob der tatsächlich besseren Geschichte, Werner Kurt Giesa (der gar nicht so glücklich war, dass wir sein Pseudonym lüftete, der er wollte nicht genannt werden, aber das Pseudonym war ohnehin schon bekannt. Daher war das nur der Offenheit geschuldet).
Nun ja. Für die Nummer 3 hatten wir dann noch eine Einsendung von Lutz Schröder erhalten, der uns von der Jury die Arbeit dann sehr erleichterte. Er war quasi automatisch Sieger. Die normative Kraft des Faktischen machte ihn zum gewinner.
Zur vierten Nummer kam nichts mehr (zumal der Sieger nicht den Folgeteil schreiben durfte).
Damit war das Experiment gestorben. Wir stellten die Spielserie ein. Aber das war ur der Auftakt. In der Folge sollten wir immer wieder lernen, dass der Leser (eben auch der lesende Fan) entweder faul ist oder sich fürchtet. Über manch andere Lektionen (auch die wenigen positiven Ausnahmen) werde ich wohl noch berichten, gerade dann, wenn ich mal auf den HFC PENDRAGON zu sprechen komme.
Aber 2006 regte sich bei der Planung des Geisterspiegels erneut die Idee der Spielserie wieder. Ich schlug es vor, verwies aber auf den Misserfolg. Doch wir starteten einen erneuten Versuch... Immerhin mochte es sein, dass das Internet eine neuere, fleißigere, kreative Generation von Fans hervor gebracht hatte. Immerhin wurde in Foren ja jede Menge gepostet und sich oft echauffiert und engagiert unterhalten. Olsen und ich schrieben eine kurze Einführung und endeten erneut mit einem Cliffhanger. Und dann begann das Warten auf Einsendungen.
Aber was fürs Forum gilt, das mussten wir dann aus der Spielserie lernen. Eine Einsendung erhielt wir. Der Sieger kürste sich wie von selbst. Und das wars dann auch.
Daraufhin wurde das Projekt noch schneller zu den Akten gelegt. Und wird wohl nicht wiederbelebt werden.
Das musste doch die kreativen Kräfte des vereinten Fandoms einfach nur freisetzen, dachten wir. Da sollte es doch dem gemeinen Hobbyautoren in den Fingern jucken. Das gab doch Jungkreativen die einzigartige Möglichkeit die Tastaturen ihrer Schreibmaschine zu malträtieren. Jedenfalls war das unser naiver Glaube an die schöpferische Kraft von Fans, die sich eben aktiv einbringen wollen.
Als aktiver Fan besser noch Fanzineherausgeber und/oder Clubleiter lernt man früher oder später eine Lektion: Eine Mehrheit der Fans will sich nicht einbringen, sondern lediglich speziellere Informationen konsumieren als der Normalbürger. Das Interesse an einer Sache bedeutet damit noch lange nicht, dass man aus seiner passiven Rolle heraus will.
Das hat mehrere Gründe. Zwei der wichtigsten sind zum einen die normale Konsumentenhaltung (sprich der Fan will gar nichts machen) und zum zweiten das fehlende Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten (die Angst, dass die eigenen Fähigkeiten nicht ausreichen).
Diese Lektion begannen wir lernen, als wir in Zauberspiegel 1 die Spielserie initiierten. Es kamen für die Ausgabe zwei des Zine tatsächlich auch zwei Einsendungen. Eine davon stammte von Gregor Stepanowitsch Illushin. Das war niemand anders als Werner Kurt Giesa, der sich von Norberts Teil herausgefordert fühlte und noch Jemanden (dessen Namen ich leider inzwischen vergessen habe). Sieger wurde, ob der tatsächlich besseren Geschichte, Werner Kurt Giesa (der gar nicht so glücklich war, dass wir sein Pseudonym lüftete, der er wollte nicht genannt werden, aber das Pseudonym war ohnehin schon bekannt. Daher war das nur der Offenheit geschuldet).
Nun ja. Für die Nummer 3 hatten wir dann noch eine Einsendung von Lutz Schröder erhalten, der uns von der Jury die Arbeit dann sehr erleichterte. Er war quasi automatisch Sieger. Die normative Kraft des Faktischen machte ihn zum gewinner.
Zur vierten Nummer kam nichts mehr (zumal der Sieger nicht den Folgeteil schreiben durfte).
Damit war das Experiment gestorben. Wir stellten die Spielserie ein. Aber das war ur der Auftakt. In der Folge sollten wir immer wieder lernen, dass der Leser (eben auch der lesende Fan) entweder faul ist oder sich fürchtet. Über manch andere Lektionen (auch die wenigen positiven Ausnahmen) werde ich wohl noch berichten, gerade dann, wenn ich mal auf den HFC PENDRAGON zu sprechen komme.
Aber 2006 regte sich bei der Planung des Geisterspiegels erneut die Idee der Spielserie wieder. Ich schlug es vor, verwies aber auf den Misserfolg. Doch wir starteten einen erneuten Versuch... Immerhin mochte es sein, dass das Internet eine neuere, fleißigere, kreative Generation von Fans hervor gebracht hatte. Immerhin wurde in Foren ja jede Menge gepostet und sich oft echauffiert und engagiert unterhalten. Olsen und ich schrieben eine kurze Einführung und endeten erneut mit einem Cliffhanger. Und dann begann das Warten auf Einsendungen.
Aber was fürs Forum gilt, das mussten wir dann aus der Spielserie lernen. Eine Einsendung erhielt wir. Der Sieger kürste sich wie von selbst. Und das wars dann auch.
Daraufhin wurde das Projekt noch schneller zu den Akten gelegt. Und wird wohl nicht wiederbelebt werden.
Kommentare
Ich kenne jemanden, der schon mal einen Roman mit einem anderen Autor zusammen geschrieben hat und sich (und uns!) danach schwor: Nie! Nie! Niemals wieder!
Möglicherweise reden die zwei ja inzwischen wieder miteinander, aber auch da bin ich mir nicht sicher ...
Schreiben für den Zauberspiegel - wer sich länger hier aufhält weiß ja welche - ich nenne es mal - "Kaliber" sich hier rumtreiben. Egal ob es nun wie von Horst erzählt um eine Fortsetzungsgeschichte, eigene zu veröffentlichende Storys oder ums Artikelschreiben geht - man muss sich eben trauen, und ich denke viele tun das einfach nicht. Wenn man sieht wieviele wirklich gute Autoren hier ihr "Unwesen" treiben kann man da als unbedarfter Schreiberling schon eingeschüchtert sein. Man scheut ja doch gerne den direkten Vergleich mit anderen Autoren - mir geht es jedenfalls so. Man liest die Sachen der anderen und denkt sich "Wow, so möcht ich das auch können", traut es sich aber nicht zu - oder kann es tatsächlich nicht - und bevor sich ein schüchterner Mensch vor der ganzen Leserschaft zum Obst macht, lässt er es erfahrungsgemäss lieber sein.
Ich für meinen Teil habe einen guten Kompromiss gefunden: Rezensionen schreiben, sonst aber mehr im Hintergrund mithelfen - damit kann ich gut leben und ich muss mich nicht der breiten Masse stellen. Ich muss aber auch dazu sagen, daß ich ohne Horsts anhaltende Überzeugungsversuche heute noch keine Rezi geschrieben hätte, geschweige denn eine Kurzgeschichte die tatsächlich online ist und sogar einigen Leuten gefallen hat.. bei mir hat das in gewissem Rahmen funktioniert. Den Mut bringen aber nicht viele auf.. und da liegt der Hase begraben.
Ideen das zu ändern gibts sicher viele.. nur die Umsetzung eben..
Also die Idee kam einfach super an. Wir hatten tolles Feedback, es gab sogar ein oder zwei Zines, die die Idee aufgegriffen haben. Aber das generelle Gutfinden der Idee hat nicht zur Mitwirkung geführt. Das ging wohl nach dem Motto: Heiliger Sst. Florian, verschon meine Schreibmaschine, lass andere ran...
Vielleicht hat in der Tat abschreckend gewirkt, dass der - damals -aufstrebende - Zamorra-Autor Giesa mitgeschrieben hatt, aber das hat zumindest Lutz Schröder (den Sieger nach Giesa) nicht abgeschreckt.
Die Idee an sich war OK für quasi ein Kapitel Personen fortführen (nicht verändern) und die Handlung voranzutreiben. Aber ich tippe bei der schwachen Resonanz eher auf Faulheit.
Und ich hoffe nicht, dass jemand Schwellenangst entwickekt, am Zauberspiegel mitzuwirken. Das ist unangebracht. Und bekomme ich sowas mit kann ich haarsträubend hartnäckig werden, um jemand vom Spaß zu überzeugen, den es macht am Zauberspiegel mitzuarbeiten und über sein Hobby zu schreiben. Da hat es einige gegeben, die ich überredet habe. Und ich bin immer wieder bereit Überzeugungsarbeit zu leisten.
Also: Der Aufruf an alle Zögernden: Macht it. werft Bedenken über Bord....
Und was die "ernsthafteren" Artikel angeht, darf man gar nicht anfangen, sich mit anderen zu vergleichen. Jeder hat seinen eigenen Stil, den man nur entwickeln und herausfinden kann, wenn man sich hinsetzt und schreibt. Worte sind was ganz Lebendiges, was unmittelbar mit der eigenen Person zusammenhängt, und da alle Menschen einmalig sind, ist auch ihr jeweiliger Schreibstil einmalig - die Gedanken sowieso. Wenn man gute Gedanken hat, sollte man sie mitteilen, damit auch andere was davon haben. Alles andere ist purer Egoismus. Und HIER kann man sogar dumme Gedanken haben, ohne gleich unangespitzt in den Boden gerammt zu werden...
Was die Co-Autorenschaft betrifft, so denke ich, dass es immer auf die "Paarung" ankommt (und wehe, einer versteht das Wort jetzt gewollt miss! ) Ein Autorenteam ergänzt einander prima und läuft gemeinsam zur Höchstform auf, während ein anderes "sauer" auf den jeweiligen "Co" ist, wenn der die Story anders fortführt als er selbst es getan hätte oder geplant hatte. Muss man halt ausprobieren, und wenn es nicht klappt, sucht man sich eben einen neuen Partner oder schreibt wieder allein.
Kann mich noch genau an deine Worte erinnern: "Der vierte Platz ist nicht der Platz des Verlierers. Es ist der Platz des vierten Siegers."
Das hat mich immerhin etwas getröstet
Aber hieß nicht der Club ADHFC und das Magazin "Pendragon"?