# 31 Draußen vor der Tür
# 31: Draußen vor der Tür...
Also, man hatte sich zum üblichen Congeschehen versammelt. Es wurde geredet, gelästert und Cola getrunken, hier und da auch mal ein Bier. Darüber hinaus Hefte signiert. Mittlerweile hatte die jüngere Generation die längst eingestellte und rekordindizierte Serie Dr. Morton entdeckt. Ich verteilte noch einige Zauberspiegel Nr. 7, den ersten ohne Anbindung an Aktionsgruppe oder Club. Und natürlich kaufte ich Fanmagazine. Wenn ich mich recht erinnere und keine Daten durcheinander bekomme, war das auch der Con mit der Fragestunde an die Autoren, die ich nutzte, um Jason Dark mit meinen Erkenntnissen aus der Okastra-Saga zu 'erfreuen'.
Alles sah nach einem völlig normalen Con aus, der so verlaufen sollte wie so einige vor ihm und ‑ wäre es nicht zu den gleich zu schildernden Zwischenfällen gekommen ‑ wohl auch noch einige nach ihm. Doch alles sollte ganz anders kommen.
Als pflichtschuldiger Romanautor würde ich jetzt als Spannungsmoment das dramatische Wetter ins Spiel bringen. Es müssten dräuende, nachtschwarze Wolken am Himmel erscheinen, fernes Wetterleuchten die Gesichter erhellen und Donnergrollen die schaurige Hintergrundmusik spielen. Aber soweit ich weiß, handelte es sich um einen bewölkten, aber trockenen Herbsttag ohne sonderlich auffällige Wetterphänomene wie anrückende Gewitter, Böen oder plötzlicher Hagelschlag. Und die Musik war auch nicht ein Donnergrollen (weder nah noch fern).
Die Musik war im Gegenteil sehr volkstümlich und in Deutschland früher mal weitverbreitet, obwohl man mittlerweile (wie in der Stader Lokalpresse zu lesen war) aller Orten mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat.
Es waren nicht einmal Mumien, Monstren, Mutationen (Slogan des Gruselkabinetts im NDR-Fernsehen der siebziger und frühen achtziger Jahre, als SF- und Horrorklassiker der 30iger bis 70iger Jahre gezeigt wurden), die das Unheil brachten. Eben keine Gestalten, die einem Horrorcon angemessen wären. Kein Vampir, kein Werwolf, kein Zombie. Nicht einmal ein Autor dieser Geschichten. Im Gegenteil: die Unheilsbringer sahen aus wie du und ich (wenn du ein Mann bist).
Der Wirt hatte an diesem Abend den Saal doppelvermietet und Punkt 18:00 Uhr wurden wir des Saals verwiesen, weil der örtliche Gesangsverein eine Probe hatte, die keinen Aufschub duldete. Aus und Vorbei. Der Con teilte sich auf verschiedene Lokale auf und war faktisch beendet. Die Horrorfans kamen nur ein oder zweimal per anno. Soffen Cola und sorgten so nur für begrenzten Umsatz, während eine Gesangsprobe trockene Kehlen hinterläßt, die am Ende einer Probe ordentlich mit Hopfenblütentee gewässert werden und mit kleinen Dose Desinfektionsmitteln (Schnaps) desinfiziert werden müssen. Und das einmal pro Woche. Jedem Wirt sind solche Stammgäste lieber.
Und so endete die Ära der Cons in Meerbusch mit dem Ständchen eines Männergesangsvereins. "Am Brunnen vor dem Tore "*
* Der Liedtitel ist nicht belegt, sondern eine der Dramaturgie dienliche Erfindung
Alles sah nach einem völlig normalen Con aus, der so verlaufen sollte wie so einige vor ihm und ‑ wäre es nicht zu den gleich zu schildernden Zwischenfällen gekommen ‑ wohl auch noch einige nach ihm. Doch alles sollte ganz anders kommen.
Als pflichtschuldiger Romanautor würde ich jetzt als Spannungsmoment das dramatische Wetter ins Spiel bringen. Es müssten dräuende, nachtschwarze Wolken am Himmel erscheinen, fernes Wetterleuchten die Gesichter erhellen und Donnergrollen die schaurige Hintergrundmusik spielen. Aber soweit ich weiß, handelte es sich um einen bewölkten, aber trockenen Herbsttag ohne sonderlich auffällige Wetterphänomene wie anrückende Gewitter, Böen oder plötzlicher Hagelschlag. Und die Musik war auch nicht ein Donnergrollen (weder nah noch fern).
Die Musik war im Gegenteil sehr volkstümlich und in Deutschland früher mal weitverbreitet, obwohl man mittlerweile (wie in der Stader Lokalpresse zu lesen war) aller Orten mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat.
Es waren nicht einmal Mumien, Monstren, Mutationen (Slogan des Gruselkabinetts im NDR-Fernsehen der siebziger und frühen achtziger Jahre, als SF- und Horrorklassiker der 30iger bis 70iger Jahre gezeigt wurden), die das Unheil brachten. Eben keine Gestalten, die einem Horrorcon angemessen wären. Kein Vampir, kein Werwolf, kein Zombie. Nicht einmal ein Autor dieser Geschichten. Im Gegenteil: die Unheilsbringer sahen aus wie du und ich (wenn du ein Mann bist).
Der Wirt hatte an diesem Abend den Saal doppelvermietet und Punkt 18:00 Uhr wurden wir des Saals verwiesen, weil der örtliche Gesangsverein eine Probe hatte, die keinen Aufschub duldete. Aus und Vorbei. Der Con teilte sich auf verschiedene Lokale auf und war faktisch beendet. Die Horrorfans kamen nur ein oder zweimal per anno. Soffen Cola und sorgten so nur für begrenzten Umsatz, während eine Gesangsprobe trockene Kehlen hinterläßt, die am Ende einer Probe ordentlich mit Hopfenblütentee gewässert werden und mit kleinen Dose Desinfektionsmitteln (Schnaps) desinfiziert werden müssen. Und das einmal pro Woche. Jedem Wirt sind solche Stammgäste lieber.
Und so endete die Ära der Cons in Meerbusch mit dem Ständchen eines Männergesangsvereins. "Am Brunnen vor dem Tore "*
* Der Liedtitel ist nicht belegt, sondern eine der Dramaturgie dienliche Erfindung