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John Sinclair 300 Sieben Dolche für den Teufel

Sieben Dolche für den Teufel

John Sinclair Erstauflage Band 300

von Jason Dark

Anders als seine beiden Vorgänger startet dieser Hunderter-Band diesmal keine Jubiläums-Trilogie, sondern vielmehr eine Art Schnitzeljagd, die über die nächsten acht Bände läuft und in denen neben dem Hauptprotagonisten, dem indischen Geisterjäger Mandra Korab auch ein Vampir-Baron, Jane Collins, und der Teufel selbst eine Rolle spielen 🧛‍♂️🧙😈 Achtung, Spoiler (naja, der Roman ist vor über 40 Jahren erschienen...)

Helmut "Jason Dark" Rellergerd, der vor einigen Tagen übrigens seinen 80sten Geburtstag begeht (herzlichen Glückwunsch!), freut sich auf der Leserseite zwar über die stolze Zahl 300, und bedankt sich auch artig bei den Lesern für die Treue, aber fast schon bescheiden, ohne großes Gedöns, wie es halt sein Naturell zu sein scheint.

Es geht, wie der Titel "Sieben Dolche für den Teufel" schon verheißt, um die Waffen von Mandra Korab, Johns Pendant in Indien. Diese Dolche werden ihm nämlich während seiner Abwesenheit gestohlen, von niemandem geringeren als dem Deibel selbst. da aber offenbar sogar der Höllenfürst Asmodis die Dolche nicht einfach so berühren kann, schleudert er die Teile mittels Gedankenkraft in alle Himmelsrichtungen, und vielleicht auch Dimensionen, wir werden sehen. jedenfalls hinterlässt er keinerlei Spuren, lediglich ein Diener von Mandra wird bei der Aktion zu Asche verbrannt.

Und auf geht's zur fröhlichen Schnitzeljagd! Einen Dolch verschlägt es in die Hand des Dr. Varese, Arzt in einem Sanatorium in der Toscana, das von der Mafia betrieben wird. Varese wird durch den Dolch zum Wunderheiler und erlangt einige Berühmtheit, was ihm auch Berichte in der Regenbogenpresse einbringt. Auf einem Foto in einer solchen Revue glaubt Mandra einen seiner Dolche zu erkennen. Gemeinsam mit John checken die beiden als Gäste ein, Suko bleibt im Kurort als Nachhut. Der mittlerweile vom Bösen zerfressene Varese versucht mit dem Dolch einen Toten zum Leben zu erwecken. Dabei erweckt er aber ungewollt den Dämon, aus dem der Dolch geschaffen wurde und dessen Magie noch immer in der Waffe wohnt - den indischen Menschenschlinger. Dieses riesenhafte, ghoulartige Monster schickt sich an, das gesamte Sanatorium samt allen Lebewesen darin zu verschlingen. Dabei verwendet der Dämon Körperteile seiner Opfer, um unsere Helden anzugreifen, vor allem den Kopf eines Pflegers. John und Suko können sich dieser Grausigkeiten zwar erwehren, doch es ist Mandra Korab, der dem besessenen Arzt, der selber ein Opfer des Monsters wird, den Dolch abnehmen und damit den Schädel des Ghouls zerstören kann. Vom Menschenschlinger bleiben nur Kristalle...

Fazit

Ein spannender Roman, in dem wir peu à peu Details über die Dolche erfahren. Der indische Gott Vishnu hat sie erschaffen, geformt aus den Armen oder anderen Körperteilen von sieben Dämonen, die er in der Vergangenheit vernichtet hat. Demzufolge agieren die Waffen wie ein Pendel und schlagen in die Richtung ihres Besitzers entweder auf die gute oder böse Seite aus - etwas, dass auch Mandra erst lernen musste.

Warum Asmodis also die Dolche nicht einfach an sich nimmt, sondern sie anderen Personen zuspielt, damit diese mit den Waffen Böses tun? Na, damit Sir Jason sieben weitere Geschichten darüber schreiben kann...

Leicht schockiert war ich darüber, wie Mandra Korab überhaupt erst auf die Idee kam, dass die Dolche verstreut wurden, nämlich durch eine Beschwörung, bei der ein Mensch sterben muss! Dafür opfert sich ein Mönch in einem Bergkloster, übergibt seinen Körper dem Bösen, stirbt, und gibt als Toter detaillierte Informationen. Wer solche Freunde wie Mandra hat, braucht keine Feinde mehr...

Die Kämpfe mit dem Menschenkopf sind auch recht schauerlich, das überdimensionierte Ghoulmonster fand ich eher zum Schmunzeln. auch dessen Vernichtung ging relativ banal vonstatten - mit demselben Dolch, der den Dämon wiedererweckt hat und der eigentlich aus dem Dämon geschaffen wurde. Meine Hirnwindungen verknoten sich gerade. Pluspunkt: Menschenschlinger - was für ein geiler Dämonenname.

Der Schreibstil war wieder unverkennbar Rellergerd, flott, aber auch mit dem unvermeidlichen Passivstil. ob übrigens für Mandra Korabs Namen die Begriffe Mantra und Kobra eine Inspiration waren, weiß wohl nur Sir Jason selbst, es wäre naheliegend 🧘‍♂️🐍

Hat mich ganz gut unterhalten und kriegt daher 4 von 6 möglichen Gruselroman-Forum Punkten.

Manuel Prieto hat sich für sein Titelbild wohl vom Film "Das Omen" inspirieren lassen, die Dolche sehen zumindest danach aus. Der hier abgebildete Arzt soll wohl Varese sein, der hatte aber nur einen Dolch.

PS.: das Hörspiel wurde schon hier besprochen


John Sinclair Erstauflage Band 300
Sieben Dolche für den Teufel, Teil 1 von 2

Autor: Jason Dark (Helmut Rellergerd)
Titelbild: Manuel Prieto
Verlag: Bastei
Erscheinungsdatum: 02.04.1984

 

 

Kommentare  

#1 ReinerFrank 2025-03-27 16:25
Das könnte wieder, analog zur Geschichte um die Bundeslade, ein schöner JS-Achtteiler in zwei Sammelbänden werden ...

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