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#40 Alle unter einem Dach (1)

As Time Goes By# 40: Alle unter einem Dach (1)

Die Idee wurde in Zauberspiegeln Nr. 4 und 5 geboren, wo es in Kommentaren unter dem Titel "Meine Meinung" zum ersten Mal öffentlich gemacht sowie auch über andere Zines verbreitet wurde. Die Idee einer Dachorganisation der Horror-Clubs in Deutschland, die über kurz oder lang zu einem einzigen großen Horrorclub, dem Horrorclub Deutschland oder kurz HCD werden sollte.


Blenden wir kurz zurück in das Jahr 1982/83, wo ich des öfteren bei Rolf Michael war. Dort kreisten die Gespräche immer wieder um den Zustand des Horrorfandoms. Cons wurden unkoordiniert und geballt veranstaltet. Mitglieder und auch jene, die man Ehrenmitglieder nannte, wussten gar nicht auf welchen Con sie gehen sollten. Dann gab es wieder monatelang Lücken. Und es gab ein hauen und Stechen um die bevorzugten Termin in Frühjahr und Herbst.

Rolf Michael, ein weiterer Autor und auch ich fanden, dass das kein haltbarer Zustand war, zumal auch sonst einiges im Argen lag. Da könnte eine Konzentration der Kräfte helfen. Da musste man was tun.

In dem Kommentar in der Nummer 4 des Zauberspiegel sorgte ich erstmal für Provokation und die nötige Aufmerksamkeit. Ich schrieb über die Kommerzialisierung des Fandoms. Ich erwähnte es gäbe da einen Clubleiter, der zugegeben habe mit seinem Club-Sammerlerdienst (der funktionierte wie ein Sammlerantiquariat funktionierte und sich in seiner Preisgestaltung auch an den teueren Exemplaren der Gattung orientierte) etwa 1.500,00 DM verdient zu haben (nicht für den Club, sondern seiner Privatschatulle.

Auf der Leserseite von Zauberspiegel 5 fand sich dann auch ein Leserbrief von Dieter Hoven, der sich als einziger (und zu recht) angesprochen fühlte, denn er hatte Norbert gegenüber diesen Ausspruch getan. In dem Leserbrief jonglierte er nun mit den Begriff Umsatz und Gewinn und bekam Gegenwind.

Auch Manfred Feuerriegel stellte ich ein paar Fragen. Ob es an der (damals noch gemutmaßten) finanziellen Unterstützung des Bastei Verlags läge, dass er sich weigerte Verlagsvorschauen anderer Verlage zu bringen.

Auch Manfred reagierte, aber wesentlich souveräner und gelassener als der "Ober-Guru" oder "Imperator aus Erkrath", der da Dieter Hoven hieß. Manfred bügelt das gezielt ab und saß die Fragen aus wie Helmut Kohl es getan hätte.

Aber: Die Aufmerksamkeit war mir sicher für den zweiten Kommentar in der Nr. 5 des Zauberspiegel (der auch an verschiedene Magazine verteilt wurde). In diesem Kommentar rege ich die Dachorganisation an, eben mit der Konsequenz, dass daraus der HCD erwachsen sollte, um einen schlagkräftigen Club zu bekommen. Gleichzeitig regte ich ein Clubleitertreffen für den Spätherbst des Jahres an.

Nun ja. Die Reaktion war den im Horrorfandom versammelten Bagaluten schon vorauszuahnen. Nazi, scholl es von der einen, Kommunist von der anderen. Ich erhielt Kosenamen wie Idiot, Trottel, Tyrann. Gelegentlich wurde mir auch der Griff nach der Macht im Fandom unterstellt. Ich wollte der Oberfan anstelle der vielen Oberfans sein.

Es war schon begeisternd. Ich hatte sie alle lieb, aber ließ das locker über mich ergehen. Und für Mitte November wurde ein Treffen der Clubleiter vereinbart. Aber am Buß- und Bettag erkrankte ich (grippaler Infekt) und Norbert sollte allein fahren. Am Samstag rief Rainer Osenberg den Norbert aber an und sagte, das Treffen wäre abgesagt. Nun ja...

Doch: Ein halbes Dutzend Clubleiter hatte sich trotzdem getroffen. War aber unverrichteter Dinge wieder abgereist, weil Norbert und ich nicht da waren. Sie setzten sich nicht zusammen, denn die Leitwölfe fehlten. Statt sich zusammenzuhocken und irgendwas zu beschließen oder so, fuhren sie eben einfach nach Hause und waren sauer auf uns.

Was dann noch die Wogen hochschlagen ließ war, dass ich mich schlafen gelegt hatte und meine Mutter gebeten hatte, mich mit der Ausrede zu verleugnen, ich wäre mit der Damenfußballmannschaft (deren Torwarttrainer ich zu der Zeit war) unterwegs.

Doch die Wogen glätteten sich und der Kampf ging weiter. Nur war klar. Damit die Jungens etwas zu bereden fanden, musste einer von uns dabei sein. Soviel zur Selbständigkeit des Horrorfandoms.

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