Wow, was für ein Jubiläum
40 Jahre Grusel-Heftroman
Wow, was für ein Jubiläum
Ich
weiß noch, dass es fünf oder sechs Romane waren und darunter waren 1. Prof.
Zamorra, zwei Gespenster-Krimis mit Tony Ballard. Einer davon war Der Ghoul von
Mallorca an den anderen erinnere ich mich nicht mehr. Der Gespenster-Krimi Die
Totenkopf-Gang mit John Sinclair und ich glaube der Gespenster-Krimi Hochzeit
der Vampire ebenfalls mit dem Geisterjäger Jason Darks.
Mit
Zamorra und Tony Ballard konnte ich damals nichts anfangen, aber die beiden
John Sinclair hatten mich total begeistert. Ich fragte die Freundin meiner
Mutter wo man diese Romane bekam und sie sagte mir das John Sinclair
mittlerweile als eigenständige Serie am Kiosk zu haben sei. Dort hatte ich mir
bisher nur mein Wassereis und Süßigkeiten gekauft. Beim nächsten Einkauf sah
ich nach und nahm anstatt etwas Süßes meinen ersten selbst gekauften John
Sinclair Roman, den Band 182 Ich jagte Jack the Ripper mit nach Hause und
mit diesem Roman wurde ich restlos zum Fan und so kaufte ich mir immer wieder
Romane, wenn ich etwas Taschengeld gespart hatte (Wahnsinn was die Kids heute
an Taschengeld bekommen) oder kaufte mir auch eine ganze Menge Romane auf
Flohmärkten.
Auch
zu meinen geliebten Larry Brent Hörspielen die ich ein paar Jahre später zu
Ohren bekam schnappte ich mir die Romane und es wurden immer mehr Serien die
ich verschlang. 1988 war es dann soweit und ich entschied mich Mitglied in
einem Fanclub werden zu wollen.
Aus
den Leserseiten von John Sinclair wusste ich das der Horror-Club
Gelsenkirchen geleitet von Roland Fuchert richtig gut sein musste. Vielleicht
kommt dem einen oder anderen der Name Roland Fuchert bekannt vor, entweder
könnte es daran liegen, dass er damals schon im Fandom unterwegs war oder wie
ich die Romane las.
Roland
war immer wieder auf der Leserseite zu finden, aber er lieferte Jason Dark auch
einige wichtige Ideen, wie die Kreuzformen, die Disco Dracula, Morgana Layton,
Lupinas Todfeind und einiges mehr. Und zum Dank gab Jason ihm in diesen Romanen
Gastrollen.
Ich
organisierte mir also Rolands Telefonnummer, musste aber leider erfahren, dass
er kurz zuvor den Fanclub aufgelöst hatte. Aber wir hatten ein wundervolles
Gespräch und ich finde es schade, dass wir uns aus den Augen verloren haben.
Eines Tages erreichte ich ihn nicht mehr unter der alten Telefonnummer und bei der Auskunft konnte man mir leider auch nicht weiter helfen.
Wenn Du das hier Lesen sollte, so melde Dich doch bei mir, lieber
Roland, würde mich sehr freuen.
Auf
jeden Fall gab mir Roland ebenfalls einige richtig gute Tipps wie man einen
Fanclub gründet und leitet. Am 05. April 1989 war es dann soweit und der
Horror-Club Mordliga´89 wurde aus der Taufe gerufen. Gestartet mit fünf Mitgliedern
wurde der Club immer größer, bis man zu besten Zeiten 107 Mitglieder zählen
konnte. Darunter einige Ehrenmitglieder wie Dan Shocker, Jason Dark, H.G.
Francis, Werner Kurt Giesa (Robert Lamont), A.F. Morland, Hans Ulrich Steffan (Redakteur
von John Sinclair) und Michael Schönenbröcher (Redakteur von Tony Ballard, Der
Hexer, Dämonen-Land).
Zwischenzeitlich
wurde der Club auf Club für Phantastische Literatur Mordliga´89 umbenannt. Neben mir leiteten Markus Ertelt, Manuel
Verheyen und Joschi Hajek den Club mit. Markus Ertelt war es auch der mich 1990
noch einmal auf Tony Ballard aufmerksam machte, doch die Romane die ich
damals gelesen hatte, hatten mir ja nicht gefallen.
Doch
er liest nicht ab, mich zu überzeugen dieser seiner Meinung nach großartigen Romanheftserie
eine zweite Chance zu geben. Und ich kann nur sagen Danke Markus, denn er
verlieh mir einige Romane, die er für gut empfand und so wurde ich 1989 selbst
zu einem riesengroßen Tony Ballard Fan, denn ich hatte einfach zuvor die
falschen Romane gelesen und diese nun waren, der absolute Hammer.
Für mich wurde Tony Ballard die No. 1 unter den Romanheftserien.
Markus solltest Du das lesen oder jemand der ihn oder Roland kennt,
bitte meldet Euch bei mir.
Ende
der ´90 Jahre waren die meisten Romanheftserien leider eingestellt und so
verlor der Club immer mehr an Mitgliedern. Und so entschloss ich mich nach 10
Jahren und 2 Treffen den Club 1999 wieder einzustellen. Weiterhin aktiv blieb
ich aber im Forum, vor allem was den Buchmessecon, der sich zu Anfang noch hauptsächlich
um Grusel Heftromane drehte, wie auch beim Marburger Club für Phantastik bei
den großartigen Thomas Vaterrodt und Martin Dembowsky.
Wie
schon weiter oben zu lesen: Ich bin jemand der schon immer etwas unternehmen
musste, ein Mann der Tat und ich liebe nicht nur Heftromane sondern auch
Hörspiele.
Und
so leitete ich 1989 in einer Projektwoche in unserer Schule eine Gruppe mit dem
Titel Wir machen ein Hörspiel. Mir zur Seite stand damals meine großartige
Mathematiklehrerin Frau Henkel. Wir produzierten nach dem wir uns beim damals
großartigen Hörspiellabel Tonstudio Braun (John Sinclair, Vanessa, Jerry
Cotton) umsehen durften, ein Hörspiel nach dem Roman John Sinclair 401 Das
Vampir-Internat. Leider hat sich mein einziges Master was ich hier noch immer
habe, irgendwann selbst gelöscht. Davor und danach folgten diverse Jugendzimmer
Hörspiele, die ich mit meinen Geschwistern und Freunden auf einem kleinen tragbaren Kassettenrecorder
aufnahm.
2002
kam dann der Wunsch, nach dem es auch andere Hobbyhörspielproduzenten wie die
Hörfabrik gab, Hörspiele für mehr als eine Hand voll Hörer zu machen. Im Januar
2004 war es dann soweit mit Mac Kinsey 1 und 2 erschienen unsere ersten
Hörspiele. In einer Auflage von 500 Exemplaren, gesprochen von Freunden und
Bekannten, sowie in der Hauptrolle Mac Kinsey den angehenden Schauspieler
Jürgen Brunner und als Erzählerin die Schauspielerin Bianca Karger. Obwohl wir
uns nicht all zu viel erwartet hatten und die Hörspiele aus Spaß an der Sache
gemacht hatten, gab es bereits eine Menge Leute denen unsere ersten Hörspiele
zu gefallen wussten. Doch für eine CD Pressung waren es nicht genügend und so
stellten wir die Serie nach einer dritten Folge die sich nicht wirklich gut
verkaufte wieder ein. An dieser Stelle noch mal einen heißen Dank an Horst W.
Hübner, der uns damals erlaubte seine wunderbaren Romane zu vertonen.
Ich
hatte in den Jahren zuvor einiges an Geld angespart und entschied mich dies zu
riskieren und mir kein tolles Auto zu kaufen sondern meinen Traum, Hörspiele
mit meinen Lieblingssprechern aus der Kindheit und Jugend zu produzieren, zu
erfüllen. Für mich persönlich lag es nah, Romane als Vorlage zu nehmen die ich
auch liebte. Und meine Kontakte die ich durch den Club und meine Aktivitäten im
Fandom zu den Autoren hatte, öffneten mir die Türen.
So
das ich Romane von den großartigen Autoren Jürgen Dan Shocker Grasmück, Hans
Gerhard Franciskowsky kurz H.G. Francis, Hubert Hugh Walker Strassel und
Friedrich A.F. Morland Tenkrat rechtlich erwerben konnte. Der absolute
Höhepunkt meines bisherigen Schaffens, war als ich von A.F. Morland die Rechte
bekam, auch meine Lieblingsserie Tony Ballard vertonen zu dürfen. Ich weis
noch wie ich gelitten hatte als die Serie ihrer Zeit eingestellt wurde. Umso
glücklicher war ich als der Zaubermond Verlag die Serie 2005 zu neuem Leben
erweckte. Und das ausgerechnet in meinem Geburtsmonat.
Ich
war mir auf jeden Fall, der Verantwortung (als Fan) bewusst, die Romane so gut
es mir möglich war und das Budget mitspielte zu produzieren.
Mittlerweile
schreiben wir das Jahr 2008 und ich bin nun seit über 25 Jahren Romanheftfan
und habe bereits knapp 20 Romane zu Hörspiele umgesetzt, die sich großer
Beliebtheit erfreuen.
Ich
danke Jürgen Dan Shocker Grasmück das er am 23.07.1968 mit dem Silber Krimi
747 Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus den Startschuss gab und werde
diesen großartigen Menschen, mit dem ich befreundet war und der uns im August
2007 verlassen hat, niemals vergessen. Viele der großartigen Grusel
Romanheftautoren wie W.K. Giesa, Dan Shocker, Cedric Balmore, Ernst Vlcek und
andere haben uns leider bereits verlassen, aber in ihren Romanen werden sie
ewig weiter leben. Einzig schade ist das die Verlage heute neuen Grusel
Romanheftserien keine Chance mehr geben. Umso dankbarer bin ich dem Zaubermond
Verlag, dem Blitz Verlag, der Romantruhe, dem Atlantis Verlag und anderen die Heftromanen
in welcher Form auch immer weiterhin die Treue halten und uns mit neuen
Geschichten versorgen. Ein großer Dank geht auch an alle Autoren die mir mit
Ihren Geschichten wundervolle Stunden geschenkt haben. Denn Romanhefte sind
nicht so schlecht wie ihr Ruf, sie sind kurzweilige Unterhaltung die oft nicht
schlechter sind als ein Buch, einfach nur kompakter. Auf das die Romanhefte nicht
endgültig aussterben mögen, denn dafür haben sie zu vielem Menschen Spaß und
gute Unterhaltung gegeben.
Thomas
Birker
Kommentare
Und dafür danke ich dir! Die Tony Ballard Romane werden endlich auch vertont...und das sogar richtig gut!