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Wow, was für ein Jubiläum

Das Grauen wird 40 - 40 jahre Horrorheftroman40 Jahre Grusel-Heftroman
„Wow, was für ein Jubiläum“

Thomas BirkerGleich zu Anfang sei gesagt: Ich liebe seit meiner Jugend Grusel-Heftromane, ob „John Sinclair“, „Larry Brent“, „Vampira“, „Dämonen-Land“, „Gespenster-Krimi“, „Vampir-Horror-Roman“, „“Dragon – Söhne von Atlantis“ oder mein absoluter Favorit „Tony Ballard“, ich habe sie in meiner Jugend verschlungen und lese sie heute noch gerne. (Wobei bei Sinclair nur die Klassiker) Angefangen hatte alles mit Hörspielen, insbesondere Gruselhörspielen wie der gelbe Dracula von Europa (Heikedine-Körting-Edition).

Eine gute Freundin von meiner Mutter schenke ihr immer ihre gelesene Liebesromane und eines Tages meinte sie, sie habe ein paar Gruselromane und ich sei doch so heiß auf alles was gruselig sei, ob Hörspiele oder Filme. Das war Anno 1981, ich schnappte mir dankend die Romane und las sie in kurzer Zeit durch.

Ich weiß noch, dass es fünf oder sechs Romane waren und darunter waren 1. Prof. Zamorra, zwei Gespenster-Krimis mit Tony Ballard. Einer davon war „Der Ghoul von Mallorca“ an den anderen erinnere ich mich nicht mehr. Der Gespenster-Krimi „Die Totenkopf-Gang“ mit John Sinclair und ich glaube der Gespenster-Krimi „Hochzeit der Vampire“ ebenfalls mit dem Geisterjäger Jason Darks.

Mit Zamorra und Tony Ballard konnte ich damals nichts anfangen, aber die beiden „John Sinclair“ hatten mich total begeistert. Ich fragte die Freundin meiner Mutter wo man diese Romane bekam und sie sagte mir das „John Sinclair“ mittlerweile als eigenständige Serie am Kiosk zu haben sei. Dort hatte ich mir bisher nur mein Wassereis und Süßigkeiten gekauft. Beim nächsten Einkauf sah ich nach und nahm anstatt etwas Süßes meinen ersten selbst gekauften „John Sinclair“ Roman, den Band 182 – „Ich jagte Jack the Ripper“ mit nach Hause und mit diesem Roman wurde ich restlos zum Fan und so kaufte ich mir immer wieder Romane, wenn ich etwas Taschengeld gespart hatte (Wahnsinn was die Kids heute an Taschengeld bekommen) oder kaufte mir auch eine ganze Menge Romane auf Flohmärkten.

Auch zu meinen geliebten „Larry Brent“ Hörspielen die ich ein paar Jahre später zu Ohren bekam schnappte ich mir die Romane und es wurden immer mehr Serien die ich verschlang. 1988 war es dann soweit und ich entschied mich Mitglied in einem Fanclub werden zu wollen.

Aus den Leserseiten von „John Sinclair“ wusste ich das der Horror-Club Gelsenkirchen geleitet von Roland Fuchert richtig gut sein musste. Vielleicht kommt dem einen oder anderen der Name Roland Fuchert bekannt vor, entweder könnte es daran liegen, dass er damals schon im Fandom unterwegs war oder wie ich die Romane las.

Roland war immer wieder auf der Leserseite zu finden, aber er lieferte Jason Dark auch einige wichtige Ideen, wie die Kreuzformen, die Disco Dracula, Morgana Layton, Lupinas Todfeind und einiges mehr. Und zum Dank gab Jason ihm in diesen Romanen Gastrollen.

Ich organisierte mir also Rolands Telefonnummer, musste aber leider erfahren, dass er kurz zuvor den Fanclub aufgelöst hatte. Aber wir hatten ein wundervolles Gespräch und ich finde es schade, dass wir uns aus den Augen verloren haben.

Eines Tages erreichte ich ihn nicht mehr unter der alten Telefonnummer und bei der Auskunft konnte man mir leider auch nicht weiter helfen.

Wenn Du das hier Lesen sollte, so melde Dich doch bei mir, lieber Roland, würde mich sehr freuen.

Auf jeden Fall gab mir Roland ebenfalls einige richtig gute Tipps wie man einen Fanclub gründet und leitet. Am 05. April 1989 war es dann soweit und der Horror-Club Mordliga´89 wurde aus der Taufe gerufen. Gestartet mit fünf Mitgliedern wurde der Club immer größer, bis man zu besten Zeiten 107 Mitglieder zählen konnte. Darunter einige Ehrenmitglieder wie Dan Shocker, Jason Dark, H.G. Francis, Werner Kurt Giesa (Robert Lamont), A.F. Morland, Hans Ulrich Steffan (Redakteur von John Sinclair) und Michael Schönenbröcher (Redakteur von Tony Ballard, Der Hexer, Dämonen-Land).

Zwischenzeitlich wurde der Club auf Club für Phantastische Literatur Mordliga´89 umbenannt.  Neben mir leiteten Markus Ertelt, Manuel Verheyen und Joschi Hajek den Club mit. Markus Ertelt war es auch der mich 1990 noch einmal auf „Tony Ballard“ aufmerksam machte, doch die Romane die ich damals gelesen hatte, hatten mir ja nicht gefallen.

Doch er liest nicht ab, mich zu überzeugen dieser seiner Meinung nach großartigen Romanheftserie eine zweite Chance zu geben. Und ich kann nur sagen Danke Markus, denn er verlieh mir einige Romane, die er für gut empfand und so wurde ich 1989 selbst zu einem riesengroßen „Tony Ballard“ Fan, denn ich hatte einfach zuvor die falschen Romane gelesen und diese nun waren, der absolute Hammer.

Für mich wurde „Tony Ballard“ die No. 1 unter den Romanheftserien.

Markus solltest Du das lesen oder jemand der ihn oder Roland kennt, bitte meldet Euch bei mir.

Ende der ´90 Jahre waren die meisten Romanheftserien leider eingestellt und so verlor der Club immer mehr an Mitgliedern. Und so entschloss ich mich nach 10 Jahren und 2 Treffen den Club 1999 wieder einzustellen. Weiterhin aktiv blieb ich aber im Forum, vor allem was den Buchmessecon, der sich zu Anfang noch hauptsächlich um Grusel Heftromane drehte, wie auch beim Marburger Club für Phantastik bei den großartigen Thomas Vaterrodt und Martin Dembowsky.

Wie schon weiter oben zu lesen: Ich bin jemand der schon immer etwas unternehmen musste, ein Mann der Tat und ich liebe nicht nur Heftromane sondern auch Hörspiele.

Und so leitete ich 1989 in einer Projektwoche in unserer Schule eine Gruppe mit dem Titel „Wir machen ein Hörspiel“. Mir zur Seite stand damals meine großartige Mathematiklehrerin Frau Henkel. Wir produzierten nach dem wir uns beim damals großartigen Hörspiellabel Tonstudio Braun (John Sinclair, Vanessa, Jerry Cotton) umsehen durften, ein Hörspiel nach dem Roman „John Sinclair 401 – Das Vampir-Internat“. Leider hat sich mein einziges Master was ich hier noch immer habe, irgendwann selbst gelöscht. Davor und danach folgten diverse Jugendzimmer Hörspiele, die ich mit meinen Geschwistern und Freunden auf einem kleinen tragbaren Kassettenrecorder aufnahm.

2002 kam dann der Wunsch, nach dem es auch andere Hobbyhörspielproduzenten wie die Hörfabrik gab, Hörspiele für mehr als eine Hand voll Hörer zu machen. Im Januar 2004 war es dann soweit mit „Mac Kinsey 1 und 2“ erschienen unsere ersten Hörspiele. In einer Auflage von 500 Exemplaren, gesprochen von Freunden und Bekannten, sowie in der Hauptrolle Mac Kinsey den angehenden Schauspieler Jürgen Brunner und als Erzählerin die Schauspielerin Bianca Karger. Obwohl wir uns nicht all zu viel erwartet hatten und die Hörspiele aus Spaß an der Sache gemacht hatten, gab es bereits eine Menge Leute denen unsere ersten Hörspiele zu gefallen wussten. Doch für eine CD Pressung waren es nicht genügend und so stellten wir die Serie nach einer dritten Folge die sich nicht wirklich gut verkaufte wieder ein. An dieser Stelle noch mal einen heißen Dank an Horst W. Hübner, der uns damals erlaubte seine wunderbaren Romane zu vertonen.

Ich hatte in den Jahren zuvor einiges an Geld angespart und entschied mich dies zu riskieren und mir kein tolles Auto zu kaufen sondern meinen Traum, Hörspiele mit meinen Lieblingssprechern aus der Kindheit und Jugend zu produzieren, zu erfüllen. Für mich persönlich lag es nah, Romane als Vorlage zu nehmen die ich auch liebte. Und meine Kontakte die ich durch den Club und meine Aktivitäten im Fandom zu den Autoren hatte, öffneten mir die Türen.

So das ich Romane von den großartigen Autoren Jürgen „Dan Shocker“ Grasmück, Hans Gerhard Franciskowsky kurz H.G. Francis, Hubert „Hugh Walker“ Strassel und Friedrich „A.F. Morland“ Tenkrat rechtlich erwerben konnte. Der absolute Höhepunkt meines bisherigen Schaffens, war als ich von A.F. Morland die Rechte bekam, auch meine Lieblingsserie „Tony Ballard“ vertonen zu dürfen. Ich weis noch wie ich gelitten hatte als die Serie ihrer Zeit eingestellt wurde. Umso glücklicher war ich als der Zaubermond Verlag die Serie 2005 zu neuem Leben erweckte. Und das ausgerechnet in meinem Geburtsmonat.

Ich war mir auf jeden Fall, der Verantwortung (als Fan) bewusst, die Romane so gut es mir möglich war und das Budget mitspielte zu produzieren.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2008 und ich bin nun seit über 25 Jahren Romanheftfan und habe bereits knapp 20 Romane zu Hörspiele umgesetzt, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Ich danke Jürgen „Dan Shocker“ Grasmück das er am 23.07.1968 mit dem Silber Krimi 747 „Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus“ den Startschuss gab und werde diesen großartigen Menschen, mit dem ich befreundet war und der uns im August 2007 verlassen hat, niemals vergessen. Viele der großartigen Grusel Romanheftautoren wie W.K. Giesa, Dan Shocker, Cedric Balmore, Ernst Vlcek und andere haben uns leider bereits verlassen, aber in ihren Romanen werden sie ewig weiter leben. Einzig schade ist das die Verlage heute neuen Grusel Romanheftserien keine Chance mehr geben. Umso dankbarer bin ich dem Zaubermond Verlag, dem Blitz Verlag, der Romantruhe, dem Atlantis Verlag und anderen die Heftromanen in welcher Form auch immer weiterhin die Treue halten und uns mit neuen Geschichten versorgen. Ein großer Dank geht auch an alle Autoren die mir mit Ihren Geschichten wundervolle Stunden geschenkt haben. Denn Romanhefte sind nicht so schlecht wie ihr Ruf, sie sind kurzweilige Unterhaltung die oft nicht schlechter sind als ein Buch, einfach nur kompakter. Auf das die Romanhefte nicht endgültig aussterben mögen, denn dafür haben sie zu vielem Menschen Spaß und gute Unterhaltung gegeben.

 

Thomas Birker

Kommentare  

#1 benfi 2008-07-24 23:02
Klassischer Werdegang, Thomas - nur dass wir nun nicht alle Hörspiele produzieren! ;-)
Und dafür danke ich dir! Die Tony Ballard Romane werden endlich auch vertont...und das sogar richtig gut!

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