Von der Blutbestie bis zum Ballard in der Romantruhe über den Zaubermond ins Dreamland
Zum Glück ließen das die beiden nicht zu (wofür ich ihnen heute noch dankbar bin), und so machte ich weiter.
Begonnen habe ich als Krimi-Autor. Dieser Literaturgattung galt damals meine ganze Leidenschaft. Später deckte ich dann viele andere Genres (Liebesromane, Arztromane, Spionageromane, Urlaubsromane, Teenagerromane, erotische Romane, Western...) mit derselben Begeisterung ab. Weil ich einfach gerne schrieb und dies immer noch gerne tue.
Als die Gruselwelle anfing zu rollen, wollte der Bastei-Verlag begreiflicherweise ebenfalls mit dabei sein und suchte geeignete Autoren. Dabei stieß man auch auf mich. Man gab mir ein paar Romane von der Konkurrenz (in denen sich Leute in Urin, Blut und Exkrementen wälzten und andere widerliche Dinge taten) und sagte: "So wollen wir es ungefähr haben. Nur nicht so ekelerregend."
Also begann ich meinen ersten Horrorroman zu schreiben. Offenbar machte ich meine Sache nicht so schlecht, sonst hätte ich wohl nicht gleich einen weiteren Roman liefern sollen. Und eh ich mich versah, war ich A.F.Mortimer, woraus dann der A. F. Morland wurde, der "Grusel-Autor", und steuerte jeden Monat einen Roman zur Bastei-Serie "Gespenster-Krimi" (Untertitel: Zur Spannung noch die Gänsehaut) bei.
Irgendwann war ich es leid, jedes Mal einen neuen Helden mit neuen Waffen und neuen Gegnern erfinden zu müssen, und beschloss, bei dem zu bleiben, den ich mir gerade ausgedacht hatte und das war Tony Ballard. Ich stattete ihn mit meinen Wesenszügen aus, und er kam bei den Lesern so gut an, dass Bastei ihn mit einer eigenen Serie mit sehr zufriedenstellendem Erfolg ins Rennen schickte.
Nachdem ich insgesamt 267 Tony-Ballard-Romane geschrieben hatte, wollte mich Pabel für die Taschenheftserien "Bravo-Herzklopfen" und "Bravo-Girl" haben. Um diese neue interessante Aufgabe bewältigen zu können, musste ich dem Grusel-Genre den Rücken kehren. Ich dachte damals, diese Welle würde ohnedies bald zu Ende gehen.
Das war eine krasse Fehleinschätzung.
Es gingen zwölf Jahre ins Land. Eines Tages rief mich Dennis Ehrhardt vom Zaubermond-Verlag an und fragte, ob ich mir vorstellen könne, die Tony-Ballard-Serie in Buchform fortzusetzen. Ich konnte, und seitdem ist Tony wieder auf dem Markt und besser vertreten als je zuvor (Bücher bei Zaubermond, Nachdruck-Paperbacks bei der Romantruhe, Hörspiele bei Dreamland, und demnächst wird es auch noch Hörhefte bei Nocturna Audio geben). Das Comeback meines Helden ist erfreulich gut gelungen, und ich begleite ihn heute mit demselben Enthusiasmus wie früher auf all seinen gefährlichen Abenteuern.
Kommentare
Ich glaube, ich sollte anfangen Tony Ballard zu lesen!
Schaun wir mal!