Weihnachten im DC-Universum
Weihnachten im DC-Universum
Da ich von mir selbst weiß, dass man während der Feiertage immer sehr gestresst ist, von einem Ort zum anderen muss, und herzlich wenig Zeit für sich selbst vor dem Computer findet, will ich es diese Woche auch recht kurz halten, um nicht gar Unfrieden mit der Göttergattin (oder dem Gatten) zu stiften, wenn man hier länger als vertretbar vor dem Compi hängt.
Die ersten paar Jahrzehnte lang waren jegliche Art von Comics, somit also auch die Superhelden-Comics von DC, primär für Kinder gedacht. Und damit einher gingen auch von Comic-Urzeiten an Geschichten über Weihnachten. Nicht anders als es in der Micky Maus jede Weihnachten passende Geschichten zu lesen gab, gab es auch in den Superhelden-Comics eine wahre Unzahl an Erzählungen, die sich um dieses schönste aller Feste drehten.
Bereits im Dezember 1940 gab es zwischen DC und größeren Kaufhausketten eine Kooperation, die in einem Superman-Heft resultierte, von welchem ein Gratis-Exemplar jedem Einkauf unter Begleitung eines Kindes gratis mit in die Tüte gepackt wurde.
Auf dem Titelbild-Artwork wurde einfach ein leerer Kasten gelassen, in welchem das Kaufhaus seinen Stempel setzen konnte, oder (wie hier abgebildet die Macys-Version) bei wirklich großen Ketten wurde das Logo bereits in einer Teilauflage gleich mit auf das Titelbild gedruckt.
Oftmals bot sich eine eigene Weihnachtsausgabe am Jahresende auch aus vergleichsweise banalen Gründen an, etwa einer (in Wirklichkeit) 4-wöchentlichen Erscheinungsweise (den Monatsbezeichnugen am Titelbild zum Trotz), die am Jahresende oftmals eine 13te Ausgabe möglich oder nötig machten. Sei es unter den Bezeichnungen Early DEC und Late DEC, oder einer tatsächlichen Extra-Ausgabe zur eigentlichen DEC hinzu.
Auch darf man die unvergleichlich höhere Besessenheit der Amerikaner mit ihrem X-Mas nicht vergessen, als die hierzulande schon große Begeisterung für Weihnachten.
Blieben manche Annuals (also einmalig im Jahr zu regulären Serien zusätzlich veröffentlichten Sonderbände) gerne auch wie Steine im Regal liegen, waren Weihnachtsbände in Annual-Stärke vielleicht nicht unbedingt eine Lizenz Geld zu drucken, aber man konnte sich mit hoher Sicherheit ein gewisses Zubrot verdienen, würdigte man die Festivitäten mit einem eigenen Comic pro Jahr.
Im Jahr 2000 etwa kam es sogar so weit, dass DC einen 160-seitigen Nachdruckband mit ausnahmslos Weihnachtsgeschichten im Tradepaperback-Format herausgab. Deren Auswahl war ziemlich wahllos, hatte man doch einen derartig großen Fundus an einschlägigen Geschichten im Archiv, aus dem man sich bedienen konnte.
(Das Buch ist gegenwärtig leider nicht erhältlich, zumindest nicht neu. Man findet es aber ohne gröbere Schwierigkeiten antiquarisch unter der ISBN 978-1563896408, mit dem grünen Cover nebst Mäschchen, wie hier abgebildet.)
Kein Jahr verging, wo nicht in den Ausgaben am Jahresende auf die ganz besondere Stimmung zu Weihnachten Rücksicht genommen wurde. Und mit dem sukzessiven Älterwerden der Zielgruppe wurden auch die Herangehensweisen an das Thema älter.
Beispielhaft wollen wir uns hier bloß einen dieser zahlreichen Weihnachtsbände rauspicken. Nämlich den DC Holiday Bash 1997 (hier abgebildet mit der roten Christbaumkugel).
In diesem Band finden sich sieben Geschichten sehr diverser Art, aber dennoch alle (auch in ihrer Gesamtheit) schön weihnachtliche Stimmung verbreitend.
So etwa die Einleitungsgeschichte, in welcher Lois Lane abends in der Vorweihnachtszeit auf das Dach des Daily Planet steigt, um mal schnell Luft zu schnappen, dort aber einen Kollegen an der Dachkante vorfindet, der gerade dabei war, von dort oben runterzuspringen, weil seine Frau ihn verlassen hat, und ihm die Einsamkeit jetzt in der Weihnachtszeit unerträglich wird. Einfühlsam erzählt sie ihm die Geschichte, die ihr Superman einst in einem Interview erzählt hat, nämlich als er selbst seine erste (zuerst einsame) Weihnacht in Metropolis versucht hat zu untertauchen, bis er darauf gekommen ist, dass das gar nicht nötig ist. Weil man immer jemanden findet, mit dem man Weihnachten verbringen kann, und sei es noch so unerwartete Gesellschaft. Der Suizid-Kandidat überlegt es sich schließlich, und geht mit Lois auf ihre Einladung hin auf einen Kaffee und ein erwärmendes Gespräch.
In der nächsten Geschichte dreht es sich um Highfather und Orion von Jack Kirbys New Gods. Highfather bringt Orion aus pädagogischen Gründen in der Weihnachtszeit auf die Erde, um ihm die Feierlichkeiten und die Glücklichkeit der Menschen zu zeigen, damit der alte Krieger Orion nie vergisst, warum er eigentlich und wofür er eigentlich kämpft.
Durch ein von Highfather zugelassenes Missverständnis werden die beiden von einem zuerst herzlosen Kaufhausbesitzer für die zwei gebuchten Schauspieler gehalten, die ihm in seinem Kaufhaus den Santa und einen Elf geben sollen, aber als Highfather seine Magie tatsächlich spielen lässt, und den Kindern, die sich vor ihm anstellen, die größten kleinen Freuden macht, verschlägt es dem Herzlosen die Sprache. Als dann die Eltern der Kinder ganz überwältigt dem Kaufhausbesitzer danken, und er auch erkennt, dass sich auch mit Nettigkeit gutes Geld verdienen lässt, wächst ihm plötzlich ein Herz.
Es folgt eine Catwoman-Geschichte, in welcher ein Schlägertrupp einer Bande versucht, die Frau eines Unliebsamen samt deren Kind aus dem Weg zu räumen. Und das zu Weihnachten! Catwoman erledigt die Sache in ihrer unnachahmlichen Art, und zeigt, dass auch Diebinnen Herz haben können, spendet sie den beiden und ihrem Bekannten doch eine wertvolle Statue zum Verkaufen, für die Sie von einem Sammler das zigfache bekommen hätte.
Es folgt eine peschschwarze 2-seitige Geschichte mit dem Demon. Darin übt ein Satanist zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder ein Wunschritual aus. Dieses Ritual erfüllt einen Wunsch, egal wonach, im Gegenzug kostet es ihn bloß seine Seele. So bösartig ist das Ritual, dass es nur zu Weihnachten abgehalten werden kann, um durch die Entweihung jener Festivität erst das nötige Momentum zu erhalten. Kaum ist der beschworene Dämon es handelt sich eben um Etrigan, den Demon erschienen und erklärt dem Satanist nochmal die Bedingungen des Deals, da platzt die kleine Tochter des Satanisten in den Raum. Die Kleine findet den Demon in seinem roten Gewand ganz knuffig doll und meint, er gehöre zum Weihnachtsmann. Der Vater ist so sprachlos entsetzt, dass er nur zusehen kann, wie die Kleine statt ihm selbst nach dem Wunsch greift, und plötzlich eine Batman-Puppe zum Spielen mit ihrer Barbie in der Hand hat. Quietschfidel springt sie herum, einen Satanisten zurücklassend, der gerade seine Seele für eine Batman-Puppe verkauft hat, und einen sich zurück in die Hölle verziehenden Demon, der nicht anders kann, als sich die ganze Höllenfahrt lang einen Ast zu lachen.
Dann folgt eine Geschichte mit Green Lantern (Kyle), in welcher er (obwohl nicht selbst Jude) mit einem Kumpel an den Hanukkah-Feierlichkeiten in dessen Synagoge teilzunehmen gedenkt. Zusammen mit einer umwerfend hübschen Bekannten des Bekannten, die Kyle natürlich anbrät, bis er verdutzt feststellt, dass die junge Dame Rabbinerin ist, geht er schließlich zur ihrer Synagoge, wo soeben ein Hass-Verbrechen durchgeführt wurde. Mit Hakenkreuz-Schmierereien und der Entwendung des Diener-Lichts. In der folgenden Dingfestmachung der Bösen und Wiederbeschaffung des Entwendeten wird ein typisches Weihnachtswunder erlebt, das an das ursprüngliche Öl-Wunder erinnert, welches das Jüdische Lichterfest inspirierte.
Die vorletzte Geschichte handelt von Flash, der in aller letzter Sekunde noch ein Geschenk für seine Freundin besorgen muss, aber verschwitzt hat, was sie sich gewünscht hat, als sie sich in einem Laden darüber unterhalten haben. Er versucht nun durch abklappern diverser Läden über mehrere Zeitzonen hinweg (da ihm die Geschäfte immer gerade zusperren) das Gewünschte wieder ins Gedächtnis zu bekommen, bis ihm schließlich dämmert, dass sie sich nur gewünscht hat, er möge ihr endlich besser zuhören ...
Den Abschluss des Bandes bildet eine zweiseitige Batman-Geschichte ohne Dialog, in welcher am Weihnachtsabend ein einsamer Butler Alfred (Robin Tim Drake ist bei seinem Vater, Batman geht auf Verbrecherjagd) nichts besseres zu tun weiß, als Staub zu wischen. Bis er seiner steifen Oberlippe beraubt wird, als er ein Geschenk des vorhin kommentarlos an ihm vorbei marschierten Batmans für sich findet, und dann doch noch ein frohes Weihnachten verbringt.
Wie man vielleicht sehen kann, wird hier diverses abgedeckt, und die zahlreichen anderen Sonderbände zur Weihnachtszeit, die DC über die Jahre veröffentlicht hat, taugen sehr dazu, sie jedesmal zu Weihnachten wieder heraus zu holen und mit einem Lächeln durchzublättern.
Einer meiner liebsten Comics zur Jahreszeit ist ja ein Sonderband zu Lobo, dem Vorzeige-Grobian aus DCs Universum.
Im schon vielsagend betitelten Paramilitary Christmas Special wird Lobo als bester Kopfgeldjäger im Universum (mit dem üblichen anarchisch-schrägen Humor und seiner legendären überharten Gangart) vom Osterhasen angeheuert, den Weihnachtsmann auszuschalten, da keine Sau sich mehr für Ostern interessiert, sondern praktisch länger und länger im Vorhinein schon Weihnachten ist.
Es würde hier den Rahmen sprengen, dieses kultige Heft zur Gänze nachzuerzählen, aber für Leute, die vielleicht selbst jetzt nicht soooo sehr an der Weihnachtszeit hängen, denen vielleicht sogar das ganze Weihnachts-Trara ziemlich wohin geht, mag folgender Link ein wenig Abwechslung bringen.
Es handelt sich quasi um mein Geschenk an die Zauberspiegel-Leser, mit welchem meine besten Wünsche für eine besinnliche Zeit einher gehen.
Im Link findet sich die von Fans (also Nicht-Professionellen) zum Kurzfilm verwurstete Huldigung an dieses Comic mit Lobo. Auf guten 12 Minuten kann man den wichtigsten Eriegnissen des Hefts lachend folgen.
Man liest sich in einer Woche wieder (Neujahr!), dann wird es um einen Ausblick auf die zukünftigen Artikel der Kolumne gehen. Bis dahin!
Die ersten paar Jahrzehnte lang waren jegliche Art von Comics, somit also auch die Superhelden-Comics von DC, primär für Kinder gedacht. Und damit einher gingen auch von Comic-Urzeiten an Geschichten über Weihnachten. Nicht anders als es in der Micky Maus jede Weihnachten passende Geschichten zu lesen gab, gab es auch in den Superhelden-Comics eine wahre Unzahl an Erzählungen, die sich um dieses schönste aller Feste drehten.
Bereits im Dezember 1940 gab es zwischen DC und größeren Kaufhausketten eine Kooperation, die in einem Superman-Heft resultierte, von welchem ein Gratis-Exemplar jedem Einkauf unter Begleitung eines Kindes gratis mit in die Tüte gepackt wurde.
Auf dem Titelbild-Artwork wurde einfach ein leerer Kasten gelassen, in welchem das Kaufhaus seinen Stempel setzen konnte, oder (wie hier abgebildet die Macys-Version) bei wirklich großen Ketten wurde das Logo bereits in einer Teilauflage gleich mit auf das Titelbild gedruckt.
Oftmals bot sich eine eigene Weihnachtsausgabe am Jahresende auch aus vergleichsweise banalen Gründen an, etwa einer (in Wirklichkeit) 4-wöchentlichen Erscheinungsweise (den Monatsbezeichnugen am Titelbild zum Trotz), die am Jahresende oftmals eine 13te Ausgabe möglich oder nötig machten. Sei es unter den Bezeichnungen Early DEC und Late DEC, oder einer tatsächlichen Extra-Ausgabe zur eigentlichen DEC hinzu.
Auch darf man die unvergleichlich höhere Besessenheit der Amerikaner mit ihrem X-Mas nicht vergessen, als die hierzulande schon große Begeisterung für Weihnachten.
Blieben manche Annuals (also einmalig im Jahr zu regulären Serien zusätzlich veröffentlichten Sonderbände) gerne auch wie Steine im Regal liegen, waren Weihnachtsbände in Annual-Stärke vielleicht nicht unbedingt eine Lizenz Geld zu drucken, aber man konnte sich mit hoher Sicherheit ein gewisses Zubrot verdienen, würdigte man die Festivitäten mit einem eigenen Comic pro Jahr.
Im Jahr 2000 etwa kam es sogar so weit, dass DC einen 160-seitigen Nachdruckband mit ausnahmslos Weihnachtsgeschichten im Tradepaperback-Format herausgab. Deren Auswahl war ziemlich wahllos, hatte man doch einen derartig großen Fundus an einschlägigen Geschichten im Archiv, aus dem man sich bedienen konnte.
(Das Buch ist gegenwärtig leider nicht erhältlich, zumindest nicht neu. Man findet es aber ohne gröbere Schwierigkeiten antiquarisch unter der ISBN 978-1563896408, mit dem grünen Cover nebst Mäschchen, wie hier abgebildet.)
Kein Jahr verging, wo nicht in den Ausgaben am Jahresende auf die ganz besondere Stimmung zu Weihnachten Rücksicht genommen wurde. Und mit dem sukzessiven Älterwerden der Zielgruppe wurden auch die Herangehensweisen an das Thema älter.
Beispielhaft wollen wir uns hier bloß einen dieser zahlreichen Weihnachtsbände rauspicken. Nämlich den DC Holiday Bash 1997 (hier abgebildet mit der roten Christbaumkugel).
In diesem Band finden sich sieben Geschichten sehr diverser Art, aber dennoch alle (auch in ihrer Gesamtheit) schön weihnachtliche Stimmung verbreitend.
So etwa die Einleitungsgeschichte, in welcher Lois Lane abends in der Vorweihnachtszeit auf das Dach des Daily Planet steigt, um mal schnell Luft zu schnappen, dort aber einen Kollegen an der Dachkante vorfindet, der gerade dabei war, von dort oben runterzuspringen, weil seine Frau ihn verlassen hat, und ihm die Einsamkeit jetzt in der Weihnachtszeit unerträglich wird. Einfühlsam erzählt sie ihm die Geschichte, die ihr Superman einst in einem Interview erzählt hat, nämlich als er selbst seine erste (zuerst einsame) Weihnacht in Metropolis versucht hat zu untertauchen, bis er darauf gekommen ist, dass das gar nicht nötig ist. Weil man immer jemanden findet, mit dem man Weihnachten verbringen kann, und sei es noch so unerwartete Gesellschaft. Der Suizid-Kandidat überlegt es sich schließlich, und geht mit Lois auf ihre Einladung hin auf einen Kaffee und ein erwärmendes Gespräch.
In der nächsten Geschichte dreht es sich um Highfather und Orion von Jack Kirbys New Gods. Highfather bringt Orion aus pädagogischen Gründen in der Weihnachtszeit auf die Erde, um ihm die Feierlichkeiten und die Glücklichkeit der Menschen zu zeigen, damit der alte Krieger Orion nie vergisst, warum er eigentlich und wofür er eigentlich kämpft.
Durch ein von Highfather zugelassenes Missverständnis werden die beiden von einem zuerst herzlosen Kaufhausbesitzer für die zwei gebuchten Schauspieler gehalten, die ihm in seinem Kaufhaus den Santa und einen Elf geben sollen, aber als Highfather seine Magie tatsächlich spielen lässt, und den Kindern, die sich vor ihm anstellen, die größten kleinen Freuden macht, verschlägt es dem Herzlosen die Sprache. Als dann die Eltern der Kinder ganz überwältigt dem Kaufhausbesitzer danken, und er auch erkennt, dass sich auch mit Nettigkeit gutes Geld verdienen lässt, wächst ihm plötzlich ein Herz.
Es folgt eine Catwoman-Geschichte, in welcher ein Schlägertrupp einer Bande versucht, die Frau eines Unliebsamen samt deren Kind aus dem Weg zu räumen. Und das zu Weihnachten! Catwoman erledigt die Sache in ihrer unnachahmlichen Art, und zeigt, dass auch Diebinnen Herz haben können, spendet sie den beiden und ihrem Bekannten doch eine wertvolle Statue zum Verkaufen, für die Sie von einem Sammler das zigfache bekommen hätte.
Es folgt eine peschschwarze 2-seitige Geschichte mit dem Demon. Darin übt ein Satanist zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder ein Wunschritual aus. Dieses Ritual erfüllt einen Wunsch, egal wonach, im Gegenzug kostet es ihn bloß seine Seele. So bösartig ist das Ritual, dass es nur zu Weihnachten abgehalten werden kann, um durch die Entweihung jener Festivität erst das nötige Momentum zu erhalten. Kaum ist der beschworene Dämon es handelt sich eben um Etrigan, den Demon erschienen und erklärt dem Satanist nochmal die Bedingungen des Deals, da platzt die kleine Tochter des Satanisten in den Raum. Die Kleine findet den Demon in seinem roten Gewand ganz knuffig doll und meint, er gehöre zum Weihnachtsmann. Der Vater ist so sprachlos entsetzt, dass er nur zusehen kann, wie die Kleine statt ihm selbst nach dem Wunsch greift, und plötzlich eine Batman-Puppe zum Spielen mit ihrer Barbie in der Hand hat. Quietschfidel springt sie herum, einen Satanisten zurücklassend, der gerade seine Seele für eine Batman-Puppe verkauft hat, und einen sich zurück in die Hölle verziehenden Demon, der nicht anders kann, als sich die ganze Höllenfahrt lang einen Ast zu lachen.
Dann folgt eine Geschichte mit Green Lantern (Kyle), in welcher er (obwohl nicht selbst Jude) mit einem Kumpel an den Hanukkah-Feierlichkeiten in dessen Synagoge teilzunehmen gedenkt. Zusammen mit einer umwerfend hübschen Bekannten des Bekannten, die Kyle natürlich anbrät, bis er verdutzt feststellt, dass die junge Dame Rabbinerin ist, geht er schließlich zur ihrer Synagoge, wo soeben ein Hass-Verbrechen durchgeführt wurde. Mit Hakenkreuz-Schmierereien und der Entwendung des Diener-Lichts. In der folgenden Dingfestmachung der Bösen und Wiederbeschaffung des Entwendeten wird ein typisches Weihnachtswunder erlebt, das an das ursprüngliche Öl-Wunder erinnert, welches das Jüdische Lichterfest inspirierte.
Die vorletzte Geschichte handelt von Flash, der in aller letzter Sekunde noch ein Geschenk für seine Freundin besorgen muss, aber verschwitzt hat, was sie sich gewünscht hat, als sie sich in einem Laden darüber unterhalten haben. Er versucht nun durch abklappern diverser Läden über mehrere Zeitzonen hinweg (da ihm die Geschäfte immer gerade zusperren) das Gewünschte wieder ins Gedächtnis zu bekommen, bis ihm schließlich dämmert, dass sie sich nur gewünscht hat, er möge ihr endlich besser zuhören ...
Den Abschluss des Bandes bildet eine zweiseitige Batman-Geschichte ohne Dialog, in welcher am Weihnachtsabend ein einsamer Butler Alfred (Robin Tim Drake ist bei seinem Vater, Batman geht auf Verbrecherjagd) nichts besseres zu tun weiß, als Staub zu wischen. Bis er seiner steifen Oberlippe beraubt wird, als er ein Geschenk des vorhin kommentarlos an ihm vorbei marschierten Batmans für sich findet, und dann doch noch ein frohes Weihnachten verbringt.
Wie man vielleicht sehen kann, wird hier diverses abgedeckt, und die zahlreichen anderen Sonderbände zur Weihnachtszeit, die DC über die Jahre veröffentlicht hat, taugen sehr dazu, sie jedesmal zu Weihnachten wieder heraus zu holen und mit einem Lächeln durchzublättern.
Einer meiner liebsten Comics zur Jahreszeit ist ja ein Sonderband zu Lobo, dem Vorzeige-Grobian aus DCs Universum.
Im schon vielsagend betitelten Paramilitary Christmas Special wird Lobo als bester Kopfgeldjäger im Universum (mit dem üblichen anarchisch-schrägen Humor und seiner legendären überharten Gangart) vom Osterhasen angeheuert, den Weihnachtsmann auszuschalten, da keine Sau sich mehr für Ostern interessiert, sondern praktisch länger und länger im Vorhinein schon Weihnachten ist.
Es würde hier den Rahmen sprengen, dieses kultige Heft zur Gänze nachzuerzählen, aber für Leute, die vielleicht selbst jetzt nicht soooo sehr an der Weihnachtszeit hängen, denen vielleicht sogar das ganze Weihnachts-Trara ziemlich wohin geht, mag folgender Link ein wenig Abwechslung bringen.
Es handelt sich quasi um mein Geschenk an die Zauberspiegel-Leser, mit welchem meine besten Wünsche für eine besinnliche Zeit einher gehen.
Im Link findet sich die von Fans (also Nicht-Professionellen) zum Kurzfilm verwurstete Huldigung an dieses Comic mit Lobo. Auf guten 12 Minuten kann man den wichtigsten Eriegnissen des Hefts lachend folgen.
Man liest sich in einer Woche wieder (Neujahr!), dann wird es um einen Ausblick auf die zukünftigen Artikel der Kolumne gehen. Bis dahin!