(DC-)»Comicologie« - (Mehr) diverse Sekundärliteratur
(DC-)»Comicologie«
(Mehr) diverse Sekundärliteratur
DC-Spezifisches
Ich bin letztens endlich dazu gekommen, einen freien Tag für die Lektüre eines richtigen Schwergewichts aufzubringen. (Und man braucht einen kompletten Tag, will man das Werk am Stück konsumieren. Häppchenweise hat man locker für ein, zwei Monate was.)
Die Rede ist von:
(Das Werk ist in identer Ausstattung auch unter dem Titel Die DC Comics Chronik - 75 Jahre Superhelden in einer deutschen Übersetzung bei Dino herausgekommen. Diese hat die ISBN 9783862010509, kostet allerdings 89,00. Falls man des Englischen nicht mächtig ist, hat man ohnehin keine Wahl, aber so sehr ich persönlich deutsche Comic-Verlage auch unterstützen will, hört sich der Spaß bei mir auf, wenn wir von einer Differenz in Höhe von 60,00 Euro sprechen ...)
Das 352-seitige Hardcover im heftig großen Überformat kommt in einem soliden Kartonschuber, mit obendrein zwei exklusiven Drucken sicher auf der Seite U2 des Werkes im Innenschuber. Wer zur Sehnenscheidenentzündung neigt, sollte sich ein Pult besorgen, oder sich bäuchlings auf die Couch begeben, weil in einer Hand hält man das Ding kaum länger als fünf Minuten.
Unter der Ägide der Chefredakteurin Laura Gilbert stellten gleich sechs verschiedene Kontributoren die Artikel für dieses Buch zusammen. Eingeführt ins Werk wird man von einem wunderbar nerdig betiteltem Vorwort Its all Kronas fault von DC-Urgestein und Ex-Verleger Paul Levitz.
Was folgt, ist eine chronologische Abhandlung von 75 Jahren DC-Geschichte.
Jedes Jahrzehnt hat ein kurzes Vorwort zur Einstimmung, jedes einzelne Jahr ist zumeist auf zwei Doppelseiten einzeln für sich abgehandelt.
Es werden die wichtigsten 1er-Nummern, Neuerscheinungen, Schlüsselbände einzeln für sich erwähnt, oftmals auch all das, was diese anstießen und verlagstechnisch verursachten. Welche Bedeutung für das Unternehmen wie auch für das DC-Universum die Bände hatten.
Erste Auftritte von Figuren werden ebenso abgehandelt wie erste Auftritte berühmter (und nicht mehr so berühmter) Zeichner, Autoren und Redakteure. Die Beiträge zu den einzelnen Heften schaffen es, stets angenehm kurz zu bleiben, haben aber durch diese chronologische Nebeneinandersetzung immense Wirkung, ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge zu vermitteln.
Zwischen vereinzelten Jahren finden sich zur Auflockerung jeweils Doppelseiten mit rein Artwork. Mitunter auch einzelne (historisch wichtige) Panels über beide großen Seiten gestreckt. Allein der Wert des Buches als Bilderbuch ist nicht hoch genug einzuschätzen.
Es gibt unzählige Titelbilder, ganze Seiten und einzelne Panels zu bestaunen. Aufgrund des Buchformats trotz relativ kleiner Abbildung in genug Details, alles gut erkennen zu können. Auch die Druckqualität und das Papier ist hochwertig.
Faszinierend und mitunter zum Nachdenken anregend fand ich auch die Fußzeile, die sich durch das komplette Buch zieht. Darin werden die zum Zeitpunkt jeweils aktuellen Ereignisse aus der real world angeführt, was noch mehr hilft, diese Comics aus 75 Jahren in den jeweiligen Zeitgeist- und Ereignis-Kontext zu setzen.
Beispielhaft sei hier etwa der Hinweis auf den Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland genannt, der sich just unter Action Comics #1 findet. Somit ist das Buch zu allem obendrauf noch Geschichtestunde auch.
Das Buch endet mit dem Jahr 2010, wobei durch den produktionsbedingten Vorlauf wohl schon 2009 Schluss gemacht wurde - Für 2010 ist hauptsächlich Brightest Day thematisiert.
Ein Buch, das ich nicht missen möchte. Um 30 Euro für die englische Version nahezu geschenkt - dem grottigen Dollarkurs sei dank!
Kommen wir zu unseren nächsten zwei Büchern ...
Superhelden-Spezifisches
Was genau hat ein Physik-Professor von der Universität Minnesota mit Superhelden zu tun? Ist er selbst gar einer und ist sein Lehrstuhl an der School of Physics and Astronomy, den er seit 1988 inne hat, bloß Tarnung?
Nun, wer weiß ... Was man spätestens seit dem Vorwort weiß (eigentlich ja den zwei Vorwörtern, da er für die hier besprochene zweite, überarbeitete Ausgabe ein neues zusätzlich verfasste), ist, dass er seit frühesten Jahren nicht bloß an der Physik sondern auch an Comics interessiert war. Und so lag der Wunsch nahe, beide seiner Steckenpferde zu verbinden.
Geschafft hat er es in folgendem Werk:
oder wahlweise im Original (bei etwas größerem Taschenbuchformat):
In diesem umfangreichen (!) Werk nimmt der Autor bestimmte Superfähigkeiten diversester Figuren als Ansatzpunkt für eine physikalisch-wissenschaftliche Aufarbeitung jener Heldenakte. Zwar erwähnt er stets auch den Grad des Realismus bestimmter Superkräfte, geht aber alle, auch noch so unrealistische, ohne Denkbarrieren an, und versucht sie eben physikalisch zu erklären.
Was dieses Buch darstellt, ist eine Einführung, bzw. Auffrischung in die Grundlagen so ziemlich jeden Teilbereichs der Physik. (Ich selbst war in dem Fach nie sonderlich gut, aber meine Lehrerin hat den Unterricht auch nicht mit Superhelden als Beispiel abgehalten. Hätte sie das mal getan, weil das Buch ist höchst interessant. Ab und an auch tongue-in-cheek-witzig.
Ich habe es nicht geschafft, das Buch in einem Schwung durchzulesen. Aber das muss man auch nicht, da es thematisch schön nach Physik-Unterbereichen aufgeteilt ist, in Häppchen zu je ca. 20 Seiten.
Wer immer schon Mal seine eingerosteten Physik-Kenntnisse auf Vordermann bringen wollte, oder einfach nur an einer wissenschaftlichen Sezierung der Superkräfte unserer Helden in Spandex interessiert ist, wird mit diesem Buch viel Freude haben.
Unser drittes Buch heute ist ein Stück aus dem deutschsprachigen Antiquariat.
Ursprünglich 1970 gebunden im Berliner Gebrüder Mann Verlag erschienen, liegt mir hier zur Besprechung folgende Taschenbuchausgabe vor:
Folgendes vom Schmutzblatt:
Wirklich sein Geld allein wert ist die Auswahlbibliographie am Buchende, die mit 18 kleinst bedruckten Seiten weiter verweist auf eine Vielzahl zum Thema gehörender Werke.
Alt aber gut. Auch 40 Jahre später noch.
Und schnell auf zum nächsten Bereich:
Comics-Spezifisches
Beim ersten Artikel mit Buchempfehlungen hatte ich ja gleich einige Bücher über das Comic-Machen, vorrangig das Zeichnen erwähnt. Auch heute möchte ich ein solches Werk hier mit herein nehmen.
Gleichzeitig möchte ich festhalten, dass trotz des einschlägigen Titels des Werkes, hier ein Buch vorliegt, dass das Thema Perspektive für Künstler ganz allgemein (auch solche, die mit Comics genau Null am Hut haben) besser abhandelt, als ein gutes Dutzend anderer Perspektive-Bücher, die sich in meinem Besitz befinden.
Einzigartig wird das Buch allerdings in seiner Machart. Hier unterscheidet es sich von normalen Perspektive-Lehrbüchern. Das ca. A4-formatige, 176-seitige Werk ist nämlich ... ein Comic!
Richtig gelesen. Vielleicht kennt man ja Scott McClouds ebenfalls als Comic gestaltetes Standardwerk Comics richtig lesen. Die gleiche Herangehensweise wählte der Autor David Chelsea für sein hier besprochenes Buch. Er setzt sich selbst als Figur in ein Comic und beginnt damit, fundierte Kenntnisse der Perspektive zu vermitteln.
Der Druck ist 2-farbig, nämlich hauptsächlich schwarz, aber mit wichtigen Perspektive-Linien in rot. Sehr hilfreich, diese Gestaltung.
Witzig und unterhaltsam ist es obendrein geschrieben (was beim McCloud-Werk meiner Meinung nach nicht durchgehend so ist).
Jeder, der sich auch nur hobby-mäßig für das Zeichnen interessiert, sollte dieses Buch besitzen. Die Texte in den Sprechblasen sind kurz und prägnant. Auch mit mittelmäßigen Englisch-Kenntnissen kommt man klar, zumal das Wichtige ja ohnehin gezeichnet ist.
Hier die Daten:
Der Autor ist übrigens Cartoonist und Illustrator, der bereits für die New York Times, Readers Digest und ähnliche Schwergewichte arbeitete. Mich persönlich beeindruckte auch der didaktisch durchdachte Aufbau des Werkes, sowie die vernünftig behutsame Anhebung des Schwierigkeitsgrades durch das Buch hindurch.
Hat meine Perspektive-Fähigkeiten deutlich verbessert.
Abschlussbemerkung
Während man diesen Artikel hier oben gerade gelesen hat, saß dessen Urheber (meinereins) wahrscheinlich gerade in einem Kinostuhl und ließ sich cinematographisch nach Asgard entführen.
Jawoll! Ich gehe fremd, auch im Kino, wenn es sein muss - ich kenne da keine Hemmungen nicht! Meine Eindrücke zu Kenneth Branaghs Verfilmung gibt es nächsten Samstag zu lesen. Bis dahin.
Ich bin letztens endlich dazu gekommen, einen freien Tag für die Lektüre eines richtigen Schwergewichts aufzubringen. (Und man braucht einen kompletten Tag, will man das Werk am Stück konsumieren. Häppchenweise hat man locker für ein, zwei Monate was.)
Die Rede ist von:
(Das Werk ist in identer Ausstattung auch unter dem Titel Die DC Comics Chronik - 75 Jahre Superhelden in einer deutschen Übersetzung bei Dino herausgekommen. Diese hat die ISBN 9783862010509, kostet allerdings 89,00. Falls man des Englischen nicht mächtig ist, hat man ohnehin keine Wahl, aber so sehr ich persönlich deutsche Comic-Verlage auch unterstützen will, hört sich der Spaß bei mir auf, wenn wir von einer Differenz in Höhe von 60,00 Euro sprechen ...)
Das 352-seitige Hardcover im heftig großen Überformat kommt in einem soliden Kartonschuber, mit obendrein zwei exklusiven Drucken sicher auf der Seite U2 des Werkes im Innenschuber. Wer zur Sehnenscheidenentzündung neigt, sollte sich ein Pult besorgen, oder sich bäuchlings auf die Couch begeben, weil in einer Hand hält man das Ding kaum länger als fünf Minuten.
Unter der Ägide der Chefredakteurin Laura Gilbert stellten gleich sechs verschiedene Kontributoren die Artikel für dieses Buch zusammen. Eingeführt ins Werk wird man von einem wunderbar nerdig betiteltem Vorwort Its all Kronas fault von DC-Urgestein und Ex-Verleger Paul Levitz.
Was folgt, ist eine chronologische Abhandlung von 75 Jahren DC-Geschichte.
Jedes Jahrzehnt hat ein kurzes Vorwort zur Einstimmung, jedes einzelne Jahr ist zumeist auf zwei Doppelseiten einzeln für sich abgehandelt.
Es werden die wichtigsten 1er-Nummern, Neuerscheinungen, Schlüsselbände einzeln für sich erwähnt, oftmals auch all das, was diese anstießen und verlagstechnisch verursachten. Welche Bedeutung für das Unternehmen wie auch für das DC-Universum die Bände hatten.
Erste Auftritte von Figuren werden ebenso abgehandelt wie erste Auftritte berühmter (und nicht mehr so berühmter) Zeichner, Autoren und Redakteure. Die Beiträge zu den einzelnen Heften schaffen es, stets angenehm kurz zu bleiben, haben aber durch diese chronologische Nebeneinandersetzung immense Wirkung, ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge zu vermitteln.
Zwischen vereinzelten Jahren finden sich zur Auflockerung jeweils Doppelseiten mit rein Artwork. Mitunter auch einzelne (historisch wichtige) Panels über beide großen Seiten gestreckt. Allein der Wert des Buches als Bilderbuch ist nicht hoch genug einzuschätzen.
Es gibt unzählige Titelbilder, ganze Seiten und einzelne Panels zu bestaunen. Aufgrund des Buchformats trotz relativ kleiner Abbildung in genug Details, alles gut erkennen zu können. Auch die Druckqualität und das Papier ist hochwertig.
Faszinierend und mitunter zum Nachdenken anregend fand ich auch die Fußzeile, die sich durch das komplette Buch zieht. Darin werden die zum Zeitpunkt jeweils aktuellen Ereignisse aus der real world angeführt, was noch mehr hilft, diese Comics aus 75 Jahren in den jeweiligen Zeitgeist- und Ereignis-Kontext zu setzen.
Beispielhaft sei hier etwa der Hinweis auf den Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland genannt, der sich just unter Action Comics #1 findet. Somit ist das Buch zu allem obendrauf noch Geschichtestunde auch.
Das Buch endet mit dem Jahr 2010, wobei durch den produktionsbedingten Vorlauf wohl schon 2009 Schluss gemacht wurde - Für 2010 ist hauptsächlich Brightest Day thematisiert.
Ein Buch, das ich nicht missen möchte. Um 30 Euro für die englische Version nahezu geschenkt - dem grottigen Dollarkurs sei dank!
Kommen wir zu unseren nächsten zwei Büchern ...
Superhelden-Spezifisches
Was genau hat ein Physik-Professor von der Universität Minnesota mit Superhelden zu tun? Ist er selbst gar einer und ist sein Lehrstuhl an der School of Physics and Astronomy, den er seit 1988 inne hat, bloß Tarnung?
Nun, wer weiß ... Was man spätestens seit dem Vorwort weiß (eigentlich ja den zwei Vorwörtern, da er für die hier besprochene zweite, überarbeitete Ausgabe ein neues zusätzlich verfasste), ist, dass er seit frühesten Jahren nicht bloß an der Physik sondern auch an Comics interessiert war. Und so lag der Wunsch nahe, beide seiner Steckenpferde zu verbinden.
Geschafft hat er es in folgendem Werk:
oder wahlweise im Original (bei etwas größerem Taschenbuchformat):
In diesem umfangreichen (!) Werk nimmt der Autor bestimmte Superfähigkeiten diversester Figuren als Ansatzpunkt für eine physikalisch-wissenschaftliche Aufarbeitung jener Heldenakte. Zwar erwähnt er stets auch den Grad des Realismus bestimmter Superkräfte, geht aber alle, auch noch so unrealistische, ohne Denkbarrieren an, und versucht sie eben physikalisch zu erklären.
Was dieses Buch darstellt, ist eine Einführung, bzw. Auffrischung in die Grundlagen so ziemlich jeden Teilbereichs der Physik. (Ich selbst war in dem Fach nie sonderlich gut, aber meine Lehrerin hat den Unterricht auch nicht mit Superhelden als Beispiel abgehalten. Hätte sie das mal getan, weil das Buch ist höchst interessant. Ab und an auch tongue-in-cheek-witzig.
Ich habe es nicht geschafft, das Buch in einem Schwung durchzulesen. Aber das muss man auch nicht, da es thematisch schön nach Physik-Unterbereichen aufgeteilt ist, in Häppchen zu je ca. 20 Seiten.
Wer immer schon Mal seine eingerosteten Physik-Kenntnisse auf Vordermann bringen wollte, oder einfach nur an einer wissenschaftlichen Sezierung der Superkräfte unserer Helden in Spandex interessiert ist, wird mit diesem Buch viel Freude haben.
Unser drittes Buch heute ist ein Stück aus dem deutschsprachigen Antiquariat.
Ursprünglich 1970 gebunden im Berliner Gebrüder Mann Verlag erschienen, liegt mir hier zur Besprechung folgende Taschenbuchausgabe vor:
Folgendes vom Schmutzblatt:
In Millionen-Auflagen erscheinen in jedem Monat, oft sogar wöchentlich, jene Bildergeschichten, die seit 1945 auch in Deutschland einen unerwarteten Aufschwung genommen haben. Comic Strips sind ein Stück der Konsumgesellschaft von heute. Ihre Wirkungen sind kaum zu überschätzen. Die Frage ist allerdings, ob sie tatsächlich Neo-Analphabetentum, seelische Schäden oder gar Kriminalität hervorrufen, wie manche ihrer Kritiker behaupten. Sind Comic-Strips der triviale Tummelplatz pseudopoetischer Gedanken, ein Theater-Olymp der Supermänner, dekadente Produkte einer geschäftstüchtigen Kulturindustrie? Oder haben wir es hier mit dem Bilderroman im Atomzeitalter zu tun, bei dem es endlich zur Synthese von Literatur und Kunst gekommen ist? Bewährte Fachleute, die anläßlich der ersten deutschen Ausstellung von Comic Strips in der Akademie der Künste zusammengekommen sind, haben Comic Strips als Phänomen unserer Tage von allen Seiten beleuchtet. Gezeigt werden die Tradition der Bildstreifen, ihr literarischer Wert und ihre künstlerische Komponente sowie Ergebnisse der Soziologie, der Pädagogik und Psychoanalyse.Besser oder sinnvoller könnte ich das 168-seitige Taschenbuch in diesem Artikel nicht zusammenfassen. Das Buch versteht sich als eine Sammlung wissenschaftlicher Essays von zehn interdisziplinären Autoren. Die Lektüre ist auch 40 (!) Jahre nach Ersterscheinen höchst interessant, wenngleich mitunter doch so manches Lächeln ob gewisser Ansichten und Befürchtungen über meine Lippen huschte.
Wirklich sein Geld allein wert ist die Auswahlbibliographie am Buchende, die mit 18 kleinst bedruckten Seiten weiter verweist auf eine Vielzahl zum Thema gehörender Werke.
Alt aber gut. Auch 40 Jahre später noch.
Und schnell auf zum nächsten Bereich:
Comics-Spezifisches
Beim ersten Artikel mit Buchempfehlungen hatte ich ja gleich einige Bücher über das Comic-Machen, vorrangig das Zeichnen erwähnt. Auch heute möchte ich ein solches Werk hier mit herein nehmen.
Gleichzeitig möchte ich festhalten, dass trotz des einschlägigen Titels des Werkes, hier ein Buch vorliegt, dass das Thema Perspektive für Künstler ganz allgemein (auch solche, die mit Comics genau Null am Hut haben) besser abhandelt, als ein gutes Dutzend anderer Perspektive-Bücher, die sich in meinem Besitz befinden.
Einzigartig wird das Buch allerdings in seiner Machart. Hier unterscheidet es sich von normalen Perspektive-Lehrbüchern. Das ca. A4-formatige, 176-seitige Werk ist nämlich ... ein Comic!
Richtig gelesen. Vielleicht kennt man ja Scott McClouds ebenfalls als Comic gestaltetes Standardwerk Comics richtig lesen. Die gleiche Herangehensweise wählte der Autor David Chelsea für sein hier besprochenes Buch. Er setzt sich selbst als Figur in ein Comic und beginnt damit, fundierte Kenntnisse der Perspektive zu vermitteln.
Der Druck ist 2-farbig, nämlich hauptsächlich schwarz, aber mit wichtigen Perspektive-Linien in rot. Sehr hilfreich, diese Gestaltung.
Witzig und unterhaltsam ist es obendrein geschrieben (was beim McCloud-Werk meiner Meinung nach nicht durchgehend so ist).
Jeder, der sich auch nur hobby-mäßig für das Zeichnen interessiert, sollte dieses Buch besitzen. Die Texte in den Sprechblasen sind kurz und prägnant. Auch mit mittelmäßigen Englisch-Kenntnissen kommt man klar, zumal das Wichtige ja ohnehin gezeichnet ist.
Hier die Daten:
Der Autor ist übrigens Cartoonist und Illustrator, der bereits für die New York Times, Readers Digest und ähnliche Schwergewichte arbeitete. Mich persönlich beeindruckte auch der didaktisch durchdachte Aufbau des Werkes, sowie die vernünftig behutsame Anhebung des Schwierigkeitsgrades durch das Buch hindurch.
Hat meine Perspektive-Fähigkeiten deutlich verbessert.
Abschlussbemerkung
Während man diesen Artikel hier oben gerade gelesen hat, saß dessen Urheber (meinereins) wahrscheinlich gerade in einem Kinostuhl und ließ sich cinematographisch nach Asgard entführen.
Jawoll! Ich gehe fremd, auch im Kino, wenn es sein muss - ich kenne da keine Hemmungen nicht! Meine Eindrücke zu Kenneth Branaghs Verfilmung gibt es nächsten Samstag zu lesen. Bis dahin.