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Justice League: Crisis On Two Earths - Animierter Spielfilm von 2010

Heldenhaft - Die DC-KolumneJustice League: Crisis On Two Earths
Animierter Spielfilm von 2010

Wie ich in den Artikeln zur „Crisis on Infinite Earths“ schon kurz erwähnt habe, gibt es eine Parallel-Erde, auf welcher alle Helden zu Bösewichten geworden sind und die ganze Erde unterjocht haben.

Einzig Lex Luthor (gerade der!) ist als letzter verbliebener „Held“ in einem verzweifelten Kampf mit den bösen Doppelgängern der größten DC-Helden.

Diese Erde war in den USA schon immer eine der bei den Fans beliebtesten Parallel-Erden, wie auch das meiste erzählerische Potential bietend. 2010 brachte Warner einen knapp 75-minütigen direct-to-DVD animierten Spielfilm heraus, der auf dieser Erde handelt
...

TitlescreenJustice League: Crisis On Two Earths Doppel-DVD
Am 23. April 2010 erschien sowohl eine Einzel-DVD wie auch alternativ eine Doppel-DVD. Gegenwärtig kosten diese ca. EUR 7,50 bzw. 18,00, aber auf eBay bekommt man sie mitunter (OVP) um die Hälfte, zumindest die doppelte, deren Anschaffung ich jedem am Film Interessierten ans Herz lege.

Auf der Zusatz-DVD finden sich neben zwei kompletten Episoden der seinerzeitigen Justice League Animations-Serie (leider nur in Englisch), welche sich ebenfalls um diese Parallel-Erde und die hierin vorkommenden „bösen“ Varianten der JLA drehten, sowie einer Vignette über das „Neue Zeitalter“ von DC Comics, auch ein nur exklusiv hier veröffentlichter Kurz-Film zur Figur Spectre (der mit Abstand der gelungenste dieser Kurzfilme ist, die DC/Warner auf jede der Doppel-DVD-Editionen als Bonus draufpackten). 

Beide Versionen kommen mit den Sprachen Deutsch, Englisch und Spanisch auf der DVD, sowie mit deutschen und englischen Untertiteln für Hörgeschädigte.

Die Verbrechensbosse beim PlanenSprecher-Besetzung
Mittlerweile gibt es zahlreiche Feature-Filme wie diesen und sogar mehrstaffelige Serien aus dem „DC Animated Universe“. Im Laufe der Jahre haben sich einige Sprecher regelrecht „unsterblich“ gemacht, indem sie wiederholt und unverkennbar jahrelang bestimmten DC-Helden-Rollen die Treue gehalten haben.

Dummerweise treibt das auch die Gagen der Sprecher in schwindelerregende Höhen, und seit ein paar Filmen wurde vom Casting der „eingesessenen“ Stimmen daher Abstand genommen.
In diesem Film hier nun ist zum ersten Mal aber auch wirklich niemand der „alten“ Sprecher dabei.

Um sich damit bei den Fans aber nicht vollends selbst das Grab zu schaufeln, wurden „große“ (aber eben offensichtlich „billige“) Namen gecastet. Dieses Experiment ist zum Teil geglückt, zum Teil misslungen.

James Woods ist eine grenzgeniale Besetzung für Owlman und bringt sein ganzes schauspielerisches Geschick in die Rolle ein. Dies ist die einzige Rolle, wo mir der englische Sprecher eindeutig besser gefällt als der deutsche.

Die Justice League kommt anPrinzipiell wurde bei der deutschen Synchro sehr wohl auf (deutsche) Besetzungen der früheren Filme wieder zugegriffen, was also (so man diese Filme kennt) gewisse Vertrautheit mit sich bringt.

Jonathan Adams als J‘onn J‘onnz hat mich positiv überrascht, da ich eigentlich dachte, der alte Sprecher der Figur könnte niemals ersetzt werden. Nun, vielleicht nicht gleich gut, aber allemal annehmbar, wie der Film beweist.

Wirklich erbärmlich, hölzern und schwachbrüstig ist leider die Stimme von Mark Harmon als Superman. Der ist in der deutschen Synchro wesentlich erträglicher.

  • Lex Luthor - gesprochen von Chris Noth

  • Batman - gesprochen von William Baldwin
  • Owlman - gesprochen von James Woods

  • Superman - gesprochen von Mark Harmon
  • Ultraman - gesprochen von Brian Bloom

  • Wonder Woman - gesprochen von Vanessa Marshall
  • Superwoman - gesprochen von Gina Torres

  • The Flash - gesprochen von Josh Keaton
  • Johnny Quick - gesprochen von James Patrick Stuart

  • Green Lantern & Power Ring werden faszinierenderweise beide vom selben Schauspieler gesprochen, nämlich von Nolan North

  • J‘onn J‘onnz - gesprochen von Jonathan Adams
  • President Wilson - gesprochen von Bruce Davison

  • Rose Wilson - gesprochen von Freddi Rogers

Superwoman und Owlman sind ein geisteskrankes LiebespärchenHandlung des Films
Das Letzte, das die als „Crime Syndicate“ bekannten „bösen Helden“ davon abhält, vollkommen die Macht auf ihrer Erde an sich zu reißen, ist das Nukleararsenal Washingtons. In einer an M.A.D. aus Tagen des kalten Kriegs erinnernden Logik bauen die Bösen nun ihrerseits eine Megabombe, die sie als Druckmittel gegen die Regierung einsetzen wollen.

Der Film beginnt mit Lex Luthor, der zusammen mit dem Jester (dem hier guten Joker dieser Welt) in die Basis des Syndikats einbricht und den Zünder für die Bombe entwendet. Damit Luthor den in der Basis anwesenden Mitgliedern des Syndikats entkommen kann, opfert sich der Jester heldenhaft, um Lex Zeit zur Flucht zu verschaffen. Dabei reißt der Jester auch den „bösen“ Martian Manhunter mit in den Tod. Letzterer spielt im Film also keine weitere Rolle mehr, ganz im Gegensatz zum guten Martian Manhunter, aber dazu kommen wir noch.

Trotz dieses Opfers des Jesters kommt Lex nicht weit, sondern wird bald nachher von den mächtigsten Mitgliedern des Syndikats gestellt. Kann sich aber in letzter Sekunde auf eine Parallel-Erde retten, nämlich „unsere“, die mit den "echten" Helden.

Nach einigen Wirrungen hält er vor der Justice League eine Ansprache, in welcher er erfleht, sie mögen ihm auf seiner Welt helfen kommen. Die Liga ist (bis auf Batman, der vorerst zurückbleibt) dafür und reist mit Lex wieder auf seine Erde. Nämlich in Lex‘ Hauptquartier.

Dort ist mittlerweile aber bereits Owlman (der böse Batman) mit einem Suchtrupp aus ebenso bekannten bösen Abarten von Helden aus dem zweiten Glied, um die Bude auseinander zu nehmen, da er sich brennend für Luthors Forschung über die Parallelwelten interessiert, und weil er hofft, diesen so aufzuspüren. Es kommt zur ersten von vielen Balgereien. Ja, der Film hat viele Kampfszenen, aber diese bleiben bis zum Schluss abwechslungsreich und sind nicht so ermüdend wie etwa im kurz zuvor erschienen Animations-Spielfilm „Superman/Batman: Public Enemies“.

Der geballten Macht der JL kann Owlman mit seinen Leuten nichts entgegnen, und so kann sich die JL absetzen, ins geheime HQ des verblichenen Jesters, wo Luthor sich mal die Zeit nimmt, der JL die genauere Struktur (ähnlich Mafia-Familien) des Syndikats zu erklären. Er verschweigt ihnen aber, dass er den Zünder zur „bösen“ Bombe geklaut und auf dem JL-Satelliten in unserer Welt versteckt hat. Das wird sich noch rächen ...

Die Tochter des Präsidenten baggert den Marsianer anDie JL beginnt, diverse Unternehmungen des Syndikats zu sabotieren. Etwa indem sie ein Frachtschiff voller geschmuggelter Waffen versenken oder ein Drogenlabor des Syndikats kaputtisieren. Superman und Lex Luthor statten derweil Ultraman (dem bösen Superman und obersten Boss des Syndikats) höchst persönlich einen Besuch ab. Mithilfe eines von einer Parallel-Welt herbeigeschafften Fragments blauen Kryptonits bezwingen und schwächen sie Ultraman so sehr, dass der sich wie ein normalsterblicher Verbrecher verhaften lassen muss.

Umgehend werden die Helden der JL deshalb aber in Weiße Haus zitiert, wo der dortige President (Slade Wilson aka „Deathstroke“!) sie durch die Blume fragt, ob sie noch ganz dicht sind. Mann kann doch nicht den bösen Ultraman verhaften und so. Politische Machtrealitäten und so.

Hier kommt nun President Wilsons Tochter Rose ins Spiel, welche ihrem Vater ins Gewissen redet, er möge doch nicht so feige sein. Rose und der Martian Manhunter entdecken gewisse Seelenverwandschaft, was der JL einen guten Draht zum Präsidenten offenhält. Und spätestens als Ultraman aus Rache für seine Verhaftung ein Attentat auf die Tochter ausüben lässt, haben die Helden der JL des Präsidenten Unterstützung.

Doch vorher passiert noch unglaublich viel, das hier nicht weiter gespoilert werden soll.
Nur so viel sei gesagt: Es ist der in seinem Verlauf unvorhersehbarste aller bisherigen DC-Animationsfilme.

Als schließlich die böse Superwoman auf unsere Erde wechselt, um das auf dem JL-Satellit versteckte Zündelement zu holen, gerät sie mit dem dort verbliebenen Batman aneinander, den sie als Trophäe mit zurück auf ihre Welt bringt. Was sie aber besser mal gelassen hätte, da es schlussendlich Batman ist, der sein eigenes böses Gegenstück Owlman davon abhält, etwas Undenkbares zu tun, wovon selbst dessen Syndikats-Kollegen keinen Schimmer hatten ... 

Der Trailer (leider bloß englisch) und ein weiterer kurzer Clip (leider eine recht nichtssagende Szene) finden sich auf der Imdb-Seite zum Film.

Lex öffnet Batman das Tor zur "Earth Prime"Höhepunkte
Der Film ist sehr kurzweilig, wenn auch nicht horrend logisch, aber das Tempo bleibt so peitschend hoch, dass man zum tieferen Analysieren gar nicht kommt.

Vorzüglich wurde die Bösartigkeit aller Syndikatler gebracht. Ultraman ist die Ausgeburt des Verbrechens, Superwoman ist eine Psychopathin und Owlman ist so jenseitig, dass sich selbst Rorschach von den Watchmen vor dem fürchten würde.

Weiters strotzt der Film vor kleinen Anspielungen und Insider-Gags. Auch erklärt er vieles, ganz nebenbei und unabhängig von der eigentlichen Handlung. Etwa die Frage, wie Wonderwoman zu ihrem unsichtbaren Jet kam, oder warum auf den beiden Episoden aus der JLA-Animated-Serie, die auf der zweiten DVD beiliegen, seinerzeitig der „böse“ Flash als verstorben galt.

Der Film ist im Format 16:9 und in einem nüchtern neutralen aber sehr dynamischen Stil gezeichnet. In letzter Zeit gab es da leider auch einige DC-Animationsfilme mit deren Zeichenstil ich eher wenig anfangen konnte, aber der hier ist okay.

Die Animation ist erkennbar billiger (aber vollkommen akzeptabel) ausgefallen als etwa im Wonder Woman Film, hinter welchem sich dieser hier aber als mein neuer zweitliebster aus der Reihe einordnen kann.

Wer sich fast drei Stunden (mit dem Bonus-Material, besonders den Serien-Doppelfolge und dem Spectre-Film) ablenken will vom faden, öden Leben der echten Welt, findet in diesem Film eine passende und stimmige Gelegenheit dazu. 

Kommentare  

#1 Laurin 2011-06-11 02:01
Da ich von ebay nicht viel halte, wäre es doch mal ganz gut einen Link einzufügen bzw. eine Internet-Seite anzugeben, wo man sich über die Animations-DVD's informieren und eventuell bestellen kann. Für Leute die sonst kaum nach Animationsfilmen suchen könnte das durchforsten des Internet ja recht Abendfüllend werden. Ich wüßte im Moment jedenfalls auf Anhieb nicht, wo ich jetzt suchen müßte. :oops:
#2 Wolfgang Trubshaw 2011-06-11 03:16
Ääh... Amazon? ;-)

Es sind mit vereinzelten Ausnahmen bis jetzt alle diese DC-Animationsfilme in "Spielfilmlänge" auch hierzulande ganz offiziell erschienen. Habe einen der Superman/Batman-Filme letztens sogar bei einem großen Media-Markt im Regal gesehen.

Allein bei den Serien und Staffeln hat Warner gepfuscht in Deutschland. Teilweise gar nix gebracht, teilweise unvollständig, teilweise nicht mal von Anfang an, sondern mittendrin begonnen ... :cry:

Ich will jetzt hier nicht für Amazon Werbung machen, man bekommt die woher auch immer man seine DVDs zu erwerben pflegt.

Gegenwärtig am Günstigsten ist man mit der fetten Sammelbox zum 75-Jahr Jubiläum dran:

Da hat man sieben doppel-DVDs und zwei Zusatz-DVDs für diese Sammelbox, also insgesamt 16 DVDs für momentan 40 Euronen.

Aber alle diese Filme gibt es auch einzeln. (Eventuell nicht mehr, weil vielleicht ausverkauft, keine Ahnung.)
www.amazon.de/Universe-75th-Anniversary-Collection-Discs/dp/B0041G2YQ2/

Die Box ist letztes Jahr erschienen.

Im Februar 2011 kam seither der Film "All-Star Superman", und im Juli kommt der zweite Green Lantern-Animationsfilm "Emerald Knights".

Ausgelassen (im Sinne von: hierzulande nie veröffentlicht) wurden der eigentlich erste dieser Film-Reihe: "Justice League: A New Frontier", sowie "Superman: Doomsday".
#3 Carn 2011-06-11 13:28
Ich habe letzthin die Superman/Batman-Public Enemies'-DVD für schlappe 2,99 ? bei KIK gekauft - günstiger gehts kaum noch 8)
#4 GuentherDrach 2011-06-11 16:31
Die DC-Animationsfilme sind tatsächlich ganz okay. "Crisis on Two Earths" hab ich letztes Jahr gesehen, hat mir ganz gut gefallen. "All-Star Superman" werde ich mir demnächst antun, bin gespannt was von Morrisons Story übriggeblieben ist.

Apropos Crisis: das Superheldenuniversum von DC wird im September wieder mal rebootet, wohl in Folge des Flashpoint-Events.
Dutzende von neuen #1s wird's geben, unter anderem auch Detective Comics #1 und Action Comics #1 (seufz).
(www.comicbookresources.com/?page=article&id=32748)
#5 Laurin 2011-06-11 20:35
Danke für die Info! :-)
Wie das so ist, nää, bei uns im KIK gibts keine DVDs, dafür beim Schlecker, aber der hat keine der Animationsfilme von DC je im Regal gehabt. Als ich letztens beim SATURN war, gab es jede Menge im neuen Laden, aber ebenso keine Animationsfilme von DC. Und die Videothek in der ich ab und zu nachsehe, führt im Verkaufsbereich wie auch im Verleih ebenso keine Animationsfilme von DC. Habe dann mal bei Panini geguckt (was das naheliegenste wäre - dachte ich :sigh: ) aber da auch Null Information. Also mal im Netz einfach als Suchbegriff eingegeben und - jede Menge US-Seiten, da habe ich es aufgegeben selber zu suchen. :oops:

Und MEDIA-MARKT - die sind ja nicht Blöd - die haben vor zwei Jahren schon in Leverkusen dicht gemacht, wohl mangels Umsatz. :lol:

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