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Erwartungen und ihre Folgen

Perry Action und ich - Mein Rhodan-TagebuchJochen Adam
Erwartungen und ihre Folgen

Erwartungen...

Wenn es eine Sache auf dieser Welt gibt, die man besser nicht haben sollte (neben tödlichen Unfällen und ähnlichem, natürlich), dann sind es Erwartungen. Warum? Ganz einfach, Erwartungen haben das unglaubliche Talent, einem so richtig den Tag zu vermiesen.

Schwierig zu glauben? Mag sein, es ist aber nun mal so.

Nehmt doch nur mal negative Erwartungen. Man weiß, dass ein bestimmtes Ereignis bevorsteht, auf das man sich so ganz und gar nicht freut. All die schlechten Vermutungen, die man in den Tagen vor dem eigentlichen Ereignis anstellt, können einem ganz schön aufs Gemüt drücken und jegliche gute Laune zunichte machen. Und je näher der Tag X kommt, umso schlechter ist man drauf.

Doch wirklich, wirklich schlimm sind positive Erwartungen. Tage-, wochen-, vielleicht sogar monatelang freut man sich auf etwas Bestimmtes, einen Film, ein Buch, ein Konzert oder etwas ähnliches, kann vor lauter Aufregung kaum noch schlafen, und wenn es dann endlich so weit ist, passiert es schnell, dass man gnadenlos enttäuscht wird. Der Film entpuppt sich als Rohkrepierer, das Buch ist stinklangweilig, das Konzert ein voller Flop. All die Aufregung, die Freude, und nun das. Da ist miese Laune für die nächsten Tage praktisch vorprogrammiert.

Wie oft schon habe ich mir geschworen, nie wieder Erwartungen an etwas zu stellen und alles ganz unvoreingenommen hinzunehmen. Lasst euch eines gesagt sein: So sehr man es auch versucht, es klappt nicht.

Nehmen wir nur mal Perry Rhodan Action. Als Neuleser habe ich eigentlich keine Ahnung vom PR-Kosmos. Es sollte daher eigentlich ganz leicht sein, völlig erwartungsfrei an die Miniserie heranzugehen und sie einfach mal beim Lesen auf mich wirken zu lassen, ohne mir vorher groß Gedanken über die Hefte zu machen. Doch natürlich funktioniert das nicht. Ob ich will oder nicht: Kurz vor dem Start der Reihe und damit vor Beginn des kleinen Experiments für den Zauberspiegel habe ich gewisse Erwartungen an PRA, und ich kann nichts, aber auch gar nichts dagegen machen.

Ach ja, das Los des Lesers ist ein äußerst schwieriges...

Doch jetzt mal im Ernst. Das deutsche SF-Urgestein im Heftformat bekommt eine zwölfbändige Ablegerserie. Das in Verbindung mit dem etwas reißerischen Titel, den dramatischen Überschriften der einzelnen Romane und den actionlastigen Titelbildern erzeugt natürlich gewisse Vorstellungen beim Leser, ob man nun neu ist wie ich oder ein alter Hase, der schon seit Jahren die Mutterserie liest.

Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich mich auf das Kommende freue und leise gespannt bin auf die Storylines, die mich erwarten. Meine wesentlichen Hoffnungen dabei sind:

-         dass ich als Neuleser keine Probleme habe, in die Romane einzusteigen, und nicht jedes dritte Wort in einem Perry-Lexikon nachschlagen muss;

-         dass die Storys halten, was der Titel der Reihe verspricht, und es eine Menge Action und guter Unterhaltung zu lesen gibt, und nicht etwa seitenlanges Geschwafel über technische Details oder gar Hintergrundwissen zur Entstehung von Wurmlöchern und ähnlichem;

-         dass die Autoren es schaffen, mich durch ständig neue Wendungen, lebendige Charaktere und eine fesselnde Handlung in den Bann der Reihe zu schlagen; gerade im Heftromanbereich erlebt man es leider zu oft, dass einzelne Hefte zwar kleine Meisterwerke sind, den Autoren aber vielfach irgendwann nach Erscheinen der ersten, äußerst ansprechenden Romane die Puste auszugehen scheint und sie nichts Neues mehr bieten, sondern einfach nur tief in die Klischeekiste greifen (wer kennt nicht die tolle Standard-SF-Episode, in der ein Charakter in der Psychiatrie aufwacht und ihm gesagt wird, er hat alle Erlebnisse auf seinem Raumschiff oder seiner Raumstation nur geträumt?);

-         dass die Serie in sich abgeschlossen ist; es ist nicht so, als würde ich von vorne herein ausschließen, nach der Lektüre von PRA auch mal zu PR selbst zu greifen, ich möchte aber auch nicht dazu gezwungen werden, weil manche Fragen erst in der Mutterserie aufgelöst werden.

Und zu all diesen Erwartungen (und zugegebenermaßen auch Befürchtungen, die wohl oder übel damit einhergehen) hat sich, wie schon gesagt, ein Gefühl echter Vorfreude eingestellt. Ich weiß, wie gefährlich das ist, glaubt mir. Ich liebe Fluch der Karibik, habe den Film mindestens ein halbes Dutzend mal gesehen. Und dann bin ich mit großen Erwartungen in Teil 2 und 3 reingegangen... Kein weiterer Kommentar dazu.

Doch trotz allem bleibe ich dabei, mich auf PRA zu freuen. Allen Grund dazu habe ich auch. Die einzelnen Romantitel klingen spannend, und die zugehörigen Titelbilder sehen doch schon mal äußerst viel versprechend aus. Doch was mich besonders zuversichtlich stimmt ist der Autorenstamm, allen voran Christian Montillon, dessen Stil ich schon bei Torn äußerst ansprechend finde. Alles in allem also schon mal eine Menge gute Gründe, sich auf die Miniserie zu freuen und meine positiven Erwartungen zu rechtfertigen.

Und selbst wenn ich enttäuscht werde, bleibt mir immer noch, bitterböse Rezensionen zu schreiben und darin alles und jeden zu verreißen, der mit den Romanen zu tun hat. So kann ich meinem Ärger Luft machen und bin nicht tagelang schlecht gelaunt... ;-)

Doch soweit, da bin ich mir sicher, wird es nicht kommen. Das Team hinter PRA hat sich bestimmt eine Menge Mühe gegeben bei der Entwicklung der Serie, und die Autoren werden sicher alles dran setzen, die Leser mit spannenden Stories zu fesseln.

Optimismus und positive Erwartungen, zumindest in einem vernünftigen Maße, sind angebracht. Dabei bleibe ich, Gefahren, die mit Erwartungen einhergehen, hin oder her.

Aber ich bin bestimmt nicht der Einzige, der mit gewissen Annahmen und Hoffnungen an PRA herangeht. Wie sieht es mit euch aus? Was denkt ihr im Vorfeld so über die Serie? Teilt ihr meine Einschätzung oder seht ihr etwas ganz anders? Schreibt fleißig, ich bin gespannt auf eure Meinungen!

Uns allen noch ein paar Tage voll angenehmer Vorfreude, bevor endlich der Startschuss fällt zu neuen Abenteuern im Weltall...

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