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Der Fluch der Autorennennung - PRA, Band 35 (Der Wega-Zyklus 11)

Perry Rhodan... das Universum und ichDer Fluch der Autorennennung
Vor- und Nachteile von Autorennamen
auf dem Cover

PRA, Band 35 (Der Wega-Zyklus 11)

Dass der Name des Autors auf dem Cover eines Buchs oder eines Heftromans steht, ist, so sollte man meinen, eine Selbstverständlichkeit. Irrtum! »Jerry Cotton« zeigt, dass es auch anders geht. Das Titelblatt lässt keinen Aufschluss darüber zu, wer den jeweiligen Roman verfasst hat. Genauso wenig wird in der Vorschau am Ende des Hefts darauf hingewiesen, welcher Autor denn den kommenden Band in Szene gesetzt hat.

Bei PR und PRA sieht die Sachlage anders aus. Hier wird auf dem Cover stets der Name des verantwortlichen Schriftstellers genannt.

 

Timothy M. StahlWarum ich gerade jetzt, pünktlich zum Erscheinen von PRA Band 35, auf dieses Thema zu sprechen komme? Nun, als ich das Heft am Kiosk zur Hand nahm, fiel mir auf, dass meine Vorfreude auf den Roman deutlich geringer war als auf die Ausgabe vor zwei Wochen. Den Grund hierfür könnt ihr Euch nach meinen einleitenden Worten wohl denken: Der 34ste PRA wurde von Marc A. Herren geschrieben, dessen Stil ich sehr zu schätzen weiß. Band 35 dagegen geht auf das Konto von Timothy Stahl. Nicht, dass ich Stahls Werke prinzipiell schlecht finde. Seine Beiträge zu MX und seine sechsbändige Reihe »Wölfe« haben mir äußerst gut gefallen. Wenn ich dann aber an so manchen Beitrag bei PRA denke oder an seinen Roman »Das Prometheus-Mosaik« ... Na ja, na ja ...

Wie dem auch sei. Fakt ist jedenfalls, dass mich die Kenntnis darüber, wer die jeweiligen PR(A)-Romane nun schreibt, stets schon im Vorfeld stark beeinflusst. Was mich zur Frage bringt: Autorennamen auf dem Cover – Fluch oder Segen?

Nicht ganz leicht zu beantworten, diese Frage. Dass bei Heftromanserien die Autoren der einzelnen Romane von Beginn an bekannt sind, hat nämlich, wie so vieles, sowohl seine Vor- als auch seine Nachteile.

Vorfreude vs. Bedenken
Vorfreude: Wenn ich schon vor der Lektüre weiß, dass der vorliegende Roman von Autoren wie Christian Montillon, Uwe Anton oder Hermann Ritter (also von Schriftstellern, deren Schreibe mich zumeist begeistert) verfasst wurde, dann freue ich mich bereits im Vorfeld auf die Lektüre. Und da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, begeistert es mich umso mehr, wenn ich den Namen solchen Schriftstellers in der Vorankündigung zum nächsten Heft lese. Das macht das Warten dann zwar umso schwerer, die Freude, wenn ich den Roman dann endlich in den Händen halte, aber umso größer.
Bedenken: Weiß ich dagegen im Voraus, dass Autoren wie Wim Vandemaan oder Horst Hoffmann (also Schriftsteller, deren Stil mir mitunter einiges abverlangt) einen Roman geschrieben haben, dann stehe ich diesem automatisch mit reichlich Skepsis gegenüber. Schnell besteht die Gefahr, dass sich mein von Beginn an vorherrschendes Misstrauen schlussendlich darin ausdrückt, dass ich den Roman allenfalls mäßig amüsant finde. Natürlich versuche ich, dem Heft eine faire Chance zu geben mich mitzureißen, doch „dank“ meiner von Anfang an vorhandenen Bedenken ist das nicht ganz einfach.

Vorbereitung vs. Großzügiges Vergeben

Vorbereitung: Weiß ich, dass ein Autor, dessen Stil mir eher suspekt ist, das mir vorliegende Heft geschrieben hat, so kann ich mich entsprechend auf das nun Kommende einstellen. Etwa dadurch, dass ich meine Erwartungen dämpfe, oder aber, wie beispielsweise im Falle der Beiträge von Wim, dadurch, dass ich mir von Beginn an bewusst mache, dass nun eine Erzählung folgt, der ein mitunter etwas bizarrer Humor zu Eigen ist. Das verhindert allzu große Enttäuschungen und sorgt gleichzeitig dafür, dass mich solche Romane, aller anfänglichen Bedenken zum Trotz, positiv überraschen können.
Großzügiges Vergeben: Liegt mir hingegen ein Roman von einem Autor vor, dessen Stil ich mag, dann möchte ich eigentlich auch, dass mir der Roman gefällt. Deshalb kann es durchaus passieren, dass ich großzügig über Schwächen des Romans hinwegsehe, die ich, wäre mir der Urheber unbekannt gewesen, lauthals bemängelt hätte. Insbesondere dann, wenn ich die Romane nach dem Lesen bewerte und kommentiere, ist ein derartiges Vorgehen alles andere als korrekt. Ich versuche es daher zu vermeiden, möchte aber nicht beeiden, dass es mir tatsächlich auch immer gelingt.

Unvoreingenommenheit vs. Autorenkenntnis
Unvoreingenommenheit: Kenne ich den Autor der jeweiligen Episode nicht, so gehe ich recht unvoreingenommen an die Geschichte heran. Ich kann mich ganz auf die Story konzentrieren, kann ihr eine faire Chance geben, mich in ihren Bann zu schlagen. Kenne ich dagegen den Verfasser, so ist dies, wie gesehen, nicht mehr so leicht möglich.
Autorenkenntnis: Wenn ich ein Buch kaufe, dann weiß ich im Allgemeinen, wer der Autor ist. Vielfach ist gerade dieses Wissen ein entscheidender Grund dafür, warum ich mir den Roman letztendlich zulege. Wenn ich weiß, dass ein Buch von XYZ geschrieben wurde und ich dessen Schreibe im Grunde grottenschlecht finde, dann werde ich das Machwerk, auch wenn es inhaltlich noch so interessant klingen mag, nicht erwerben.
Warum sollte diese Chance, mein Wissen zu nutzen, nicht auch für Heftromane gelten? Dass ich weiß, dass ein von mir eher gemiedener Schriftsteller einen Band zu meiner Lieblingsserie beigesteuert hat, muss ja nicht heißen, dass ich diesen deshalb gar nicht lese. Ich kann mich aber zum Beispiel, wie schon gesehen, auf das Kommende vorbereiten. Würde ich den Namen des Verfassers vor der Lektüre nicht erfahren, wäre das nicht möglich und es könnte letzten Endes zu bitteren Enttäuschungen kommen.

Autorennennung – Fluch oder Segen? Das ist hier die Frage ...

... auf die ich Euch leider keine eindeutige Antwort geben kann. Beide Modelle haben ihre Vorteile.
Was ich weiß, ist folgendes: Die im Vorfeld bestehende Kenntnis, dass Timothy Stahl PRA Band 35 geschrieben hat, hat einerseits dazu geführt, dass sich meine Vorfreude auf das Heft in Grenzen hielt. Andererseits habe ich durch dieses Wissen ganz andere Erwartungen an den Roman gesetzt als an den Vorgänger aus der Feder von Marc. Daher hat mich »Zielpunkt Physiotron« letzten Endes tatsächlich positiv überrascht.

Hm. Positive und negative Auswirkungen auf einen Schlag. Hach ja, die Sache mit der Nennung der Autorennamen ist schon eine Crux.

Der Roman an sich
PRA Band 35, »Zielpunkt Physiotron«, von Timothy StahlPRA Band 35, »Zielpunkt Physiotron«, von Timothy Stahl
Saquola ist es gelungen, das Physiotron in Betrieb zu nehmen. Die Auswirkungen, die die Zelldusche auf Vladimir Iljakin hat, sind allerdings andere, als es sich der Divestor erhofft hat. Und als wäre das nicht schon genug, sieht sich Saquola auch noch mit einem anderen Problem konfrontiert: Das Physiotron wehrt sich gegen die unautorisierte Aktivierung – uns schlägt gnadenlos zurück.

»Zielpunkt Physiotron« ist ein guter, wenn auch nicht hundertprozentig ausgegorener Roman geworden. So kommt es, dass sich Autor Timothy Stahl hinsichtlich seiner Charaktere ein wenig zu viel vorgenommen hat. Man hat das Gefühl, er wolle das Innenleben eines jeden Protagonisten möglichst in all seinen Facetten zur Geltung bringen. Zum einen gibt es dazu aber zu viele Figuren, zum anderen leidet die Story als solche zeitweilig unter der fast schon ausschließlichen Fixierung auf die Darstellung und die Entwicklung Einzelner.

Dem gegenüber stehen eine ganze Reihe spannender, teilweise gar brillanter Szenen. Hierzu gehören etwa die Passage, in der der durch das Physiotron veränderte Merla-Merqa Mnerosarch seinen ersten Auftritt hat, oder die Attacke der dem Physiotron eigenen Verteidigungsanlagen auf diejenigen, die sich unerlaubter Weise einer Zelldusche unterzogen haben. In diesen Szenen spielt Timothy sein schriftstellerisches Können voll aus und versteht es erstklassig, seine Leser zu fesseln.

Insgesamt ein trotz der ein oder anderen Schwäche und mancher etwas langatmigen Stelle ein im Großen und Ganzen unterhaltsamer und lesenswerter Roman.

Kommentare  

#1 Paul Panzer 2009-07-25 09:18
Irgendwie reichlich seltsam mutet dein Beitrag an angesichts vorhergehender Kritiken wie

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Sorry, aber könnte es sein, dass du dein Fähnchen mal eben in den Wind der Kritiker à la "Holzi" gehängt hast? (Böse, böse Unterstellung, ich weiß, ich weiß - aber angesichts deiner merkwürdigen Einlassungen wohl nicht ganz unberechtigt, oder?)

Keine Ahnung, warum die Links zu den PRA-Bänden 7, 10 und 18 nicht funzen. Wer mag, kann sie über die Suchfunktion selbst finden. Aber du, Jochen, weißt sicherlich selbst noch, was du dazu geschrieben (und gelobhudelt) hast. ;-)
#2 Harantor 2009-07-25 09:27
Das liegt an der Komponente, die nur einen Link pro Kommentar zulässt.

Ansonsten: Auch ich komme mit Timothy nicht zu Recht. Das reicht weit zurück. Sein Stil ist nicht meines und manchmal liegt es auch daran wie er den Inhalt aufbereitet.

Und Jochen müht sich immer das Gute im Roman zu finden. Das ist sein Sil. Aber lies mal seine Rezension "Prometheus Projekt". Da findet er manches zum Meckern. Die ist hier www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_content&task=view&id=2536&Itemid=188
#3 Torshavn 2009-07-25 11:33
Ein interessantes Thema über das ich mir ehrlich gesagt noch nie wirklich Gedanken gemacht habe. In meiner Zeit als regelmäßiger Heftromanleser habe ich von meinen Serien, wie Du ja auch, alle Hefte gekauft und gelesen, einfach um zu wissen wie die Geschichte weiter ging. Der Autor war mir nicht wirklich wichtig. Obwohl auch ich Vorlieben (Susan Schwartz, Michelle Stern) und Abneigungen (Robert Feldhoff) habe. Aber ich denke wir reden da auch über eine Geschmacksache. Und der Preis eines Heftes tut auch nicht wirklich weh, viel Zeit geht beim Lesen auch nicht verloren.
Ich finde die Frage interessanter in Bezug auf TB's oder gar HC's. Da hält mich ein Autor schon vom Kauf und Lesen ab. Es müßte schon eine sehr gute Empfehlung kommen, um zu einem von mir ungeliebten Autor zu greifen.
#4 Laurin 2009-07-25 12:40
Also, ich weiß nicht so recht mit der Autorennennung, denn da gibt es auch ein gänzlich anderes Problem! Nehmen wir an, der Autor X. ist nicht so ganz mein Fall und dann liefert er mir einen Roman ab, den ich so positiv für mich nicht erwartet habe, dann freud es mich um so mehr. Autor Y. dagegen genoss durch seine Schreibweise schon immer mein Interesse und zaubert mir gerade einen Roman, den ich so grottenschlecht nicht erwartet hätte, dann ist eher hängen im Schacht weil meine Erwartungshaltung sehr viel höher lag.
Ist also schon eine verzwickte Sache die ich beim Heftroman noch gut verschmerzen kann. Bei TB's und HC's, da hat Torshavn schon recht, kann es eher mein Kaufverhalten entscheiden, schon Aufgrund der Preislage. Bei PRA oder PR als zyklisch aufgebaute Fortsetzungsromane ist aber auch festzuhalten, das ich ja keine Lücken möchte und natürlich wissen will, wie es weiter geht. Somit ist die Autorennennung dort für mich sogar etwas zweitrangig!
#5 Larandil 2009-07-25 14:11
176 gab's im Perry-Rhodan-Jahrbuch ein Preisausschreiben. Die acht damaligen Stammautoren hatten je eine Geschichte um Roboter verfaßt, die ohne Namensnennung abgedruckt wurden. Wer die Autoren an ihrem Stil erkannte und richtig zuordnete, konnte Preise gewinnen ...
#6 GuentherDrach 2009-07-25 14:14
Die Perry Rhodan-Heftserie kam 2199 Bände lang ohne den Autorennamen auf dem Titel zurecht. Andererseits musste man nur das Heft aufschlagen, um den Autor in Erfahrung zu bringen.
Eigentlich ist es egal. Ich gehe mit Laurin konform: Wenn du die Serie komplett haben und keine Details versäumen willst, wirst du wohl auch den Roman des Autors kaufen, der dich mit schöner Regelmässigkeit anödet.
An sich hätte ich gerne die Untertitel (auf dem Titelbild) wieder zurück, aber mit Autorenname + Titel + Untertitel wäre es dann wohl definitiv überladen.

P.S. @Larandil: ich hab damals ein Abo gewonnen.
#7 Torshavn 2009-07-25 15:38
Und Larandil, wie ist es ausgegangen. Hat es tatsächlich jemand geschafft? Wie war die Quote?
#8 GuentherDrach 2009-07-25 17:46
Nach fictionfantasy.de/perry-rhodan-jahrbuch-1976 konnten 24 Personen alle Autoren zuordnen.
#9 Andrew P. Wolz 2009-07-26 00:29
Nun gut, irgendein Kaufkriterium brauche ich, um im Buchladen eine Entscheidung zu treffen. Das kann eine Buchreihe sein, ein interessantes Cover oder eben ein bestimmter Autor. Wenn der mich in der Vergangenheit selten enttäuscht hat, kann der Kauf nicht so verkehrt sein.

Andererseits ist man natürlich voreingenommen. Das geht zurück bis zum Deutschunterricht. Bei meinem letzten Deutschlehrer war ich auf eine 2 geeicht. Nur selten gelang es mir, die bei ihm zu übertreffen. Andererseits aber war sie mir auch fast immer als Mindestnote sicher. Kein Mensch kann eben komplett objektiv urteilen.

Ich finde es gut, dass die Autorennamen vorne stehen. Zum einen denke ich auch, dass die meisten Leser ein einzelnes Heft nicht wegen eines ungeliebten Autoren auslassen. Zum anderen ist es ja auch eine Wertschätzung der Autoren. Es betont, dass sie wichtig sind für die Heftreihe und es verdienen, nicht anonym oder "versteckt" auf der dritten Seite zu arbeiten.

Außerdem kann das eine gute Werbung für Nebenprodukte sein. Ich werde mir wahrscheinlich demnächst mein erstes Buch aus dem Monolith-Zyklus holen: Band 4, Der Silbermann von Marc A. Herren. Weil ich genau wie Jochen ein Fan von Marc geworden bin und gerne mal ein längeres Buch von ihm lesen möchte. Das Buch hätte ich mir sonst nicht geholt.

Und wenn es mir gefällt, wird Marcs Name nicht nur vorne draufstehen, sondern dann halte ich es ihm bei irgendeiner Lesung unter die Nase und lasse es mir von ihm signieren!
#10 Gabriel Adams 2009-07-26 12:07
Wow. Kaum ist man mal einen Tag nicht da, schon stapeln sich die Kommentare ...

@ Paul:
Ganz unrecht hast du mit deinem Kommentar nicht, hundertprozentig zutreffend ist er aber ebenfalls nicht. Ich versuch mal, es zu erläutern:
Timothys Beträge zur ersten Staffel haben mir gut gefallen, das ist richtig. Mit seinen Beiträgen zur zweiten Staffel hatte ich hingegen mitunter Probleme. An sich mag ich seien Stil, das habe ich auch gesagt. Doch seine Arbeiten für Staffel zwei und drei haben mich nicht so überzeugt wie seine beiden Hefte im Demetria-Zyklus (was in Staffel 2 vor allem an den Geschichten und in Staffel drei an der Überfrachtung mit Charakterbeschreibungen lag).
Was ich nicht ändern kann, sind die Gedanken, die ich beim Kauf von PRA Band 35 hatte. Das Heft hat mich nun mal deutlich weniger interessiert als der Vorgänger, und Timothys Name auf dem Cover hat da einen großen Einfluss drauf gehabt.
NOCH MAL: An sich mag ich Timothys Stil. Aber er hat auch schon einige Werke verfasst, die mich absolut nicht begeistern konnten. Ich denke, es sind in diesem Zusammenhang im Wesentlichen drei Faktoren, die dazu führten, dass meine Vorfreude auf Band 35 nicht so groß war:

1.PRA hat eine Menge erstklassiger Autoren. Viele davon finde ich hinsichtlich ihres Stils und ihrer Erzählweise besser als Timothy. Warum? Keine Ahnung, jeder hat wohl so seine Vorlieben. Wie sonst ist es zu erklären, dass ich Wolfgang Hohlbeins Romane immer wieder verschlinge, obwohl so mancher meiner bekannten nur verständnislos mit dem Kopf schüttelt? Timothy ist bestimmt kein schlechter Autor; seine Kollegen haben (meiner Ansicht nach!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) aber bessere Arbeiten abgeliefert.
2.Mittlerweile habe ich ja eine Menge PR- und PRA-Romane gelesen. Ich bin nun deutlich tiefer in dem Kosmos drin, als ich es noch mit Staffel 1 von PRA war. Ich bin noch lange kein Experte in Sachen Perryversum. Dennoch fällt mir mittlerweile auf, wann ein Autor gut oder eben nicht so gut mit dem Perryversum zurechtkommt. Bei Timothy habe ich mittlerweile das Gefühl, dass der Rhodansche Kosmos nicht sein favorisierter ist. Er macht bestimmt keinen schlechten Job als Autor, doch erfühlt sich hier einfach nicht so wohl wie andere Schriftsteller. Und das merkt man eben auch seinen Heften an.
Ich müsste mir mal wieder seine Beiträge aus Staffel 1 durchlesen. Oder überhaupt Staffel 1, um zu schauen, ob ich diese nun, mit mehr Erfahrung, immer noch so bewerte wie zu Beginn. Wenn ich mal viel Zeit finde (schön wär's ...) mach ich es mal. Ich bin selbst gespannt, was sich dann verändert und was nicht.
3.Ganz unvoreingenommen bin ich hinsichtlich Timothy mittlerweile nicht mehr, das stimmt. Grund hierfür ist aber nicht Holzis Meinung (auch wenn du recht hast damit, dass es so aussieht, als hätte ich mich ihm hier angeschlossen; immerhin hat er vor mir Bedenken hinsichtlich Timothys Beiträgen geäußert; aber ich versichere dir: Ich vertrete meine eigene Meinung (BTW: Harry Potter 6 hat mir klasse gefallen, egal, was die Kritiker sagen. Ich mochte den Film! Aber das nur am Rande ...). Grund für meine Vorbehalte ist Timothys ?Das Prometheus-Mosaik?, das mich bitter enttäuscht hat. Ich hatte mich so auf den Roman gefreut, doch was ich letzten Endes zu lesen bekam, war ziemlich ernüchternd. Diesen Roman habe ich gelesen, NACHDEM ich Timothys Beiträge zu Staffel 1 gelesen habe, und durch diesen Roman hat sich mein Empfinden dahingehend geändert, dass ich den Namen Timothy Stahl auf einem Cover nun eben eher mit Skepsis betrachte als mit Vorfreude. Es tut mir selbst leid, aber ich kann es nun mal nicht ändern. Sry.

So, ich hoffe, diese Antwort stellt einiges klar. Wenn nicht, melde dich einfach noch mal. Ich bin dankbar für den Kommentar und hoffe, dass du auch weiterhin solche Ungereimtheiten anmerkst. Solltest du noch Fragen haben, melde dich einfach, gerne auch per Mail (Adresse findest du im Impressum)

@ Torshavn

Ja, das mit der Serie stimmt. Man will eben wissen, wie es weitergeht, und kauft sich das Heft dann so oder so. Ändert aber nichts daran, dass man mitunter wenig Vorfreude oder eben viel Vorfreude empfindet, wenn man den einen oder anderen Namen auf dem Cover liest. Nicht, dass man das bewusst will. Es ist einfach so.

@ Laurin

Ja, den von dir angesprochenen Fall hatte ich hier gar nicht bedacht. Vielen Dank für die Ergänzung!

@ Guenther

Hier gilt wieder das, was ich schon auf Torshavns Kommentar geantwortet habe: Stimmt, bei einer Serie will man alle Teile lesen. Ist wie bei ?Lost? im TV: Ich mag den Charakter des Locke zu 0,0%, dennoch schaue ich mir Folgen an, in denen er von zentraler Bedeutung ist. Ich will eben wissen, wie's weitergeht.

@ Andrew

Stimmt, bei Büchern hat die Autorennennung ein viel stärkeres Gewicht als bei Heftromanserien. Und was die Voreingenommenheit angeht: Ganz meine Rede! Auch wenn ich mich noch so sehr bemühe, vollkommen neutral an einen Roman heranzugehen, es klappt nur in den seltensten Fällen.
#11 Harantor 2009-07-26 14:21
Zitat:
Auch wenn ich mich noch so sehr bemühe, vollkommen neutral an einen Roman heranzugehen, es klappt nur in den seltensten Fällen.
Und daher ist auch eine Rezi immer eine subjektive Sache und auch Geschmacks- und Meinungsänderungen unterworfen. Jeder Rezensent, der von der Objektivität einer Rezension schwafelt oder meint, er habe eine gewisse Zielgruppe im Auge oder gar den Durchschnittsgeschmack (???) als Richtschnur, der lügt sich in die Tasche oder überschätzt sich gewaltig. Daher haben wir ja diesen Text (www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_content&task=section&id=17&Itemid=43) in die Einleitung unserer Rezensionen geschrieben, den ich nicht müde werde, in Erinnerung zu rufen.
#12 Stefan Holzhauer 2009-07-26 21:06
@Paul: Der Vorwurf in Jochens Richtung mir nach dem Mund zu reden ist reichlich albern. Sachlich begründen kannst Du das nicht und es ist natürlich Unsinn.

Kritik ist subjektiv. Ich fand Stahls Schreibe in dem von mir besprochenen Roman unter aller Sau, das habe ich so geschrieben und das vertrete ich. Das mag Dir nicht passen, ist und bleibt aber so. Ich werde auf gar keinen Fall mit gelogenen Lobhudeleien anfangen, nur um einzelne Leser oder Autoren zufriedenzustellen.
#13 Zakum 2009-07-28 20:31
Also was die Autorennennung bei SERIEN (= Fortsetzungsgeschichten) anbelangt, gehts mir wie Jochen.
Man hat einfach eine bestimmte Erwartung, die über- oder untertroffen werden kann. Auch ich habe Probleme mit einem gewissen (mittlerweile älteren) PR-Autor, bin aber mitunter auch schon öfters so positiv überrascht gewesen, dass ich alle 4 Seiten auf die Autorennennung blicken mußte, nur um sicher zu gehen, ob es sich da nicht um einen Irrtum handelte ;-)

Und es ist richtig, bei SERIEN bleibt einem mitunter nichts anders übrig, als in den (oft nur vermeintlich) sauren Apfel zu beissen.

Trotzdem finde ich es, unterm Strich, gut und wichtig dass Autoren genannt werden. Abgesehen davon, dass mE die Vorteile wie Vorfreude und positive Überraschungen meist überwiegen, bin ich auch der (vielleicht irren) Meinung, dass sich ein Autor einfach mehr "bemüht", wenn das Endprodukt über das Signum seines Namen/persönlichen Pseudonyms verfügt.
Der eigenen Stil kann man mE schwerer beeinflussen als die Qualität des Textes, zu der man dadurch eher erzogen wird. Abgesehen davon, dass es einen wohl auch mit einem gewissen Stolz erfüllt, wenn das eigene Produkt dadurch quasi gezeichnet wird. (So wie es Eltern mit der Ähnlichkeit ihrer Kinder gehen soll ;-) )

So würde ich zumindest als Autor denken (wenn ich mir ein gewissen Ausmaß an Talent zugestehen würde, anderfalls würde ich mich natürlich unter dem Tarnmantel der Anonymität wohler fühlen), aber das ist zugegebenermaßen auch nur subjektiv ;-)

Bei erwähnten Taschenbüchern, Hardcovern, Heft-REIHEN usw. erachte ich es ferner ebenfalls sehr wohl als Entscheidungskriterium, von WEM man etwas liest bzw. kauft.
Selbst wenn es "nur" ein Heft (wie Cotton) ist ... als etwas langsamer Leser möchte ich wissen, mit "wem" ich meine Zeit verbringe.
(was übrigens nicht heißt, dass man nicht jemanden eine 2te oder 3te Chance geben kann)

Die Subjektivität und eine mit der Nennung verbundene Erwartungshaltung wird kaum jemand ausschalten können, der auf diese "Zeichen" achtet. Das betrifft ja nicht nur die Autoren oder "Macher", auch Kritiker selbst können diesem "Fluch" unterliegen.
So kann man oft schon vorhersagen wie eine Kritik ausfällt (zumindest wie sie gefärbt ist), wenn man den Namen des Rezensenten vorher liest.

Das soll dich aber nicht davon abhalten, weiterhin mit deinem Namen für deine Beiträge gerade zu stehen ;-)
#14 Gabriel Adams 2009-07-29 19:11
@ Zakum

Tja, was soll ich da noch sagen? Dem kann ich eigentlich nur voll und ganz zustimmen.

Jetzt würde mich nur mal interessieren, was die Zauberspiegel-Leser so alles im Vorfeld von einer Rezi denken, über der mein Name steht, und ob ihre Erwartungen dann auch regelmäßig erfüllt werden.

In diesem Sinne: Fühlt Euch frei, das mal in Kommentaren zu meinen Rezis zu erwähnen! 8)

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