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Halbe Hähne, Götter, Straßen, Inkarnationen, Munro und Saris

Teestunde mit Rolf...Straße der Götter – Das ist eine Welt, die WK für Terrapress entwarf und die mehrere Inkarnationen durchmachte. Erzähl doch mal, während wir Tee und Gebäck nehmen...

Halbe Hähne, Götter, Straßen, Inkarnationen, Munro und Saris

Doch, es ist so!

Terra - Press war tatsächlich ein echter Verlag, wenn auch ein Nicht-Kommerzieller.

Honorare gab es nicht – aber dafür, wie auch heute beim Zauberspiegel, eine Reihe von recht motivierten Mitarbeiten. Und auch Werner konnte damals, wenn es um Abgabetermine ging und die Produktion raus musste, genau so ein Sklaventreiber und eine Nervensäge sein wie heute ein gewisser Herr von Allwörden, wenn es um die „Teestunde“ geht.

Nur, dass Werner nicht so „gewichtig“ war wie eben Norddeutschlands Antwort auf Ottfried Fischer. Jedenfalls damals in den 70ern und Anfang der 80er war WK. das, was wir ein „schmales Handtuch“ oder einen „halben Hahn“ nannten.. Später hat er sich ja dann nach den Vorzügen und der ausgewogenen und kalorienbewussten „Diät“ von Heikes experimenteller Küche auch in die „Legion der Überschweren“ eingereiht...

Aber weder Werners Wohlbeleibtheit noch die kulinarischen Produkte aus Heike Giesas Küche sind Ja hier das Thema, sondern immer noch die „früheren W.K.G.-Jahre“ und „Terra-Press“...

Ich weiß heute wirklich nicht mehr, wie viele Serien Werner bei Terra-Press laufen hatte. Es waren sicher mehr als ein Dutzend – allerdings manches waren auch Kurz-Serien, die er wieder einstellte, wenn er zu wenig Abonnenten fand.

Von vier Serien aber wird hier die Rede sein. Den SF-Serien „Yan Munro“ und „Laurin“ und den Fantasy-Serien „Rhys Saris – Laird ap Llewellyn“ und der „Straße der Götter“.

Dazu gab es unter dem Begriff „Weird“, noch eine Serie mit Grusel- und Horror-Geschichten und skuriller Fantasy. Aber es gab noch jede Menge andere Serien mit SF oder Fantasy-Themen, die ich heute aber samt ihrem Titel leider vergessen habe. Nur die Serie „Weird“ werde ich nachher noch etwas genauer beleuchten.

Vielleicht gibt es ja jemanden unter den Lesern oder im Zauberspiegel-Team, der diese Hefte aus der „Terra-Press“-Produktion gesammelt hat und konkret was drüber schreiben kann. Bei mir ist spätestens an dem Tag, als Petra, wie sie sich ausdrückte „meine Vergangenheit vernichtet hat“, alles was an die „alten Zeiten“ erinnerte, im Müll gelandet. Petra hat damals in Ahnatal nicht nur alle meine gesammelten Fanzines sondern auch die selbst gemachte T-Shirts mit Fantasy- und Antares-Motiven und sonstige Artefakte aus dieser Zeit auf den Müll geworfen. Und – jetzt sei es mal gestanden – das alte „Reichsbanner von Helleb“ hat sie auch beseitigt, weil sie der Meinung war, dass diese „Spinnereien“ für mich endlich vorbei sein müssten.

Warum, sie das damals gemacht hat, weiß ich bis heute nicht. Jedenfalls sind die Terra-Press-Hefte und all die anderen Fanzines aus dieser Zeit verschwunden und ich hätte alles vergessen, wenn mir alle dieser Sachen jetzt, wo ich in Erinnerungen wühle und die alten Zeiten Revue passieren lassen nicht wieder einfallen würden. Denn eigentlich ist über diese ganze Sache längst Gras gewachsen und ich bin sicher, dass sich Petra nicht mehr an all diese Dinge erinnert.

Ich will hier in meinen Betrachtungen, was Terra_Press angeht, ja eigentlich auch nur die Ideen und Fakten aus dieser Verlags-Produktion berichten, von denen ich unzweifelhaft weiß, dass sie in den „Zamorra“ eingegangen sind. Werner hatte auch mal, so erinnere ich mich, eine Serie mit Spiegelwelt-Thematik. Aber in welcher seiner Serien? Crom mag's wissen, ich habe es vergessen.

Oh ja, W.K.G. hat schon lange vor der Zeit mit „Professor Zamorra“ sehr viel in seiner Ideen-Kiste gehabt. Und er hat manches davon auch bereits vor meiner Zeit eingebaut, wie die Straße der Götter, zu der wir noch kommen.

Aber aus diesen teils halb gefertigten Stücken seiner Ideenschmiede oder auch halb vergessenen vollendeten Stories hat Werner auch nach 1986 noch Handlungen für Zamorra-Romane gemacht.. Und so ist es denn gekommen, dass Chronos zwei Mal vernichtet wurde.

Huch!?  Wie das?!

Ganz einfach. Werner hat entweder meine Romane nicht gelesen oder alles schnell wieder vergessen – beides mag richtig sein. Denn als ich raus war, ging er eben nur noch den eigenen Weg und machte mit dem, was er von meinen Ideen in seinen Gedankengängen verwerten konnte, so weiter, wie er es sich vorstellte. Das dies nicht immer meinen Vorstellungen entsprach und ich vor allem, was er mit dem Juju-Stab gemacht hat, in helles Entsetzen ausgebrochen bin, ist eine andere Sache.

Ideen, die ein Autor in eine Heft-Serie eingebracht hat, gehen in den „Besitz“ des Verlages über. Selbst wenn ich gewollt hätte, es gab keine Möglichkeit darauf einzuwirken, dass das ursprüngliche Konzept erhalten blieb.

Und wie man so sieht, der Leser hat es ja bejubelt, was er bekommen hat. Er wusste ja auch nicht, wie die Sache eigentlich geplant war. Und heute – hat sich das alles überlebt. Selbst wenn es den heutigen Schreibern einfallen würde, Zeus noch einmal einzusetzen - oder vielleicht Abbadon, der ja als Teufel und Dämon in der Bibel erwähnt wird, es würde kaum einem auffallen, dass Werner selbst diese Figuren schon von der Platte genommen hat. Dafür läuft die Serie schon zu lange und es ist zu viel passiert.

Jedoch dass die Figur „Chronos“ schon mal eine große und tragende Rolle gespielt hat, das hätte Werner damals auffallen müssen. Und ich bin sicher, hätte er dran gedacht, dann wäre ihm ganz bestimmt an anderer Götter-Herrscher eingefallen – aus einem anderen Volk der Antike. Nur – er hat eben nicht dran gedacht und nur einige wenige Leser haben es gemerkt. Falls davon noch welche da sind haben sie heute ein Recht darauf, die Hintergründe zu erfahren.

Denn ich hatte diesen Chronos mit seinem Vater Uranos ja schon im Dinosaurier-Atlantis-Zyklus aufgebaut. Ich hatte hier die Schöpfungsgeschichte der griechischen Mythologie mit der Handlung um die Dynastie der Ewigen und der Straße der Götter verwoben, um verschiedene Handlungsstränge der Zamorra-Serie zusammen zu fassen.

Nach drei Bänden hatte ich Chronos wie auch Uranus von der Platte genommen und Tina Berner ist dabei den Heldentod gestorben, weil sie als Romanfigur zu stark war. Und damit Tinchen mir nicht böse war, habe ich ihr ja auch ein Ableben mit Wagner-Dramatik bereitet und sie durfte so Sterben, wie sie es sich wünschte - als Jedi-Ritter, um der Erde eine Zukunft zu geben.

Weil das aber mit der „Straße der Götter“ zusammen hängt, auf die ich nachher noch konkret zu sprechen komme, hier eben nur der Hinweis, dass Chronos schon von der Platte genommen war, als Werner ihn noch mal gebracht hat - allerdings auch nur kurz. Aber – warum, im Namen alles Götter?

Ja, weil Werner eben für zwei oder drei Romane eine besonders bekannte Gottheit brauchte, die auch was mit der „Weltschöpfung“ zu tun hatte. Und weil eben sein Wissen um antike Religionen nicht sonderlich ausgeprägt war ist verständlich, dass er da nicht lange suchte. Die Mythologien der Germanen und der Griechen, die kannte er – und deswegen hat er beispielsweise im ägyptischen Mythos nur das genommen, was schon im Film „Star-Gate“ zu sehen war. Jeder altägyptische Priester hätte beim Pharao das Todesurteil wegen Gottesfrevel erwirkt. Aber ich sagte schon – Werner dachte als Heft-Autor – die Götterhimmel von Ur, Assur, Ninive oder Babylon oder die geheimen Lehren des alten Chaldäa oder Persien blieben ihm fremd. Und was seine Indien-Abenteuer angeht – es ist wirklich gut, dass es die Sekte der Thugs nicht mehr gibt, die hier Gottesfrevel gerächt hätten.

Ja, ich weiß, da liest man eben als Leser so drüber hinweg – aber mir tut so was einfach weh. Zumal ich Werner immer angeboten habe, mich wenn er so was machen will vorher anzurufen und sich die echten Fakten geben zu lassen. Doch – wenn er in seinen „Zeitreisen“ gravierende Fehler eingebaut hat habe ich ihn genau so angerufen als wenn er irgendwelche Götter-Mystiken durcheinander gebracht hat. Aber – dafür kannte sich Werner mit Autos gut aus – und da hatte ich wieder so meine Probleme. Es kann eben nicht jeder alles können.

Jedenfalls brauchte Werner für das Recykling einer alten Idee einen Schöpfergott, weil der im Original auch bei wohlwollendster Betrachtung den Schreibtisch des Anwaltes passiert hätte, der die Manuskripte prüfte, bevor sie in Druck gingen und in Sachen Jugendschutz Bedenken anmeldete.

Hier ging es zwar nicht im Jugendschutz – aber wenn der Original-Name gedruckt worden wäre, dann hätte sich mancher brave Pfarrer um eine Thematik für die Sonntagspredigt keine Gedanken mehr zu machen brauchen. Und nicht nur die Vertreter des heiligen Stuhls – das wäre durch alle christlichen Konfessionen gegangen – und selbst der Oberrabbiner hätte: „Gewalt“ geschrien.
 
Eine der letzten „Terra-Press“-Serien, die Werner begann, aber meines Wissens nicht mehr vollendete, weil er mitten in dieser Arbeit ins Profi-Geschäft wechselte, war die Serie „Laurin.“

Dieser „Laurin“ hat nichts mit dem Fantasy-Konzept zu tun, das Kurz Brand mal für Kelter gemacht hat, als man dort als Taschenbuch die Fantasy-Serie „Richard Blade“ brachte. Weil dieser Serie aus Amiland auf dem deutschen Markt kein langes Leben beschieden war, wurde auch Kurt Brands „Laurin“ - Konzept nicht realisiert. Auch wenn Werner dieses Konzept überschwänglich lobte, wie er alles was Kurt geschaffen und erdacht hat lobte – der „Laurin“ war nicht gerade die größte Geistestat. Er war erkennbar, dass Kurt verschiedenes quer gelesen hatte, speziell die Serie „Dragon -Söhne von Atlantis“ und danach unter Hinzunahme von Versatzstücken der deutschen Heldensagen eine Handlungsebene mischte, die höchstens für ein Fanzine geeignet war. Kurt war eben ein Mann der Science-Fiction, des Geister-Krimi und des Western. Mit dem, was wir so als „Fantasy“ betrachten, konnte er wenig anfangen.

Kurt hatte das Konzept damals „Laurin“ genannt, weil sein Wohnsitz Kaltern in Südtirol ja unmittelbar am „Rosengarten“ liegt, wo nach der Sage von Dietrich von Bern der Zwergenkönig Laurin residiert. Das war dann auch der Name des Helden, der jedoch nicht an Gimlis oder Gloins Verwandschaft unter dem Berge erinnerte, sondern eher an Mythor, den es damals noch nicht gab.

Warum Werner den Namen „Laurin“ für dieses Projekt verwendete, weiß ich nicht. Ich kann mich auch nicht erinnern, den Namen „Laurin“ in den vorhandenen Stories gelesen zu haben.

Aber – W.K. ging mit dem Laurin-Konzept auf einem dünnen Eis, auf dem er im Heftroman eingebrochen wäre. Er verdrehte und verschob nichts anderes als das erste Kapitel der Genesis. Nur in einem nichtkommerziellen und selbst herausgegebenen Magazin war so was möglich – oder eben im Hard-Cover, wenn der Name des Autoren anzeigt, dass es sich hier um „Kulturgut“ handelt und der Schreiber nicht „Schriftsteller“ sondern „Literat“ als Berufsbezeichnung anführen darf.
 
Ein Raumschiff landet auf einem unbekannten und wüsten Planeten ohne intelligente Lebewesen, der später einmal Terra genannt werden wird. Der Kommandant des Raumers ist ein gewissen „Ghotyave“ und sein erster Untergebener und Gegenspieler ist „Sat-Anas“. Ich glaube, Werner hat da nur drei Bände von geschrieben – aber bei aller Toleranz fiel mir da nur das Wort „Blasphemie“ ein.

Ich weiß ja nicht, wie sich Werner in späteren Jahren gegeben hat. Möglich, dass er unter Heikes Einfluss auch in religiösen Dingen etwas Rücksicht auf die Gefühle seiner Mitmenschen genommen hat. Damals tat er das nicht.

Werner erklärte sich als „Atheist“ - und erklärte auch mehrfach in einer absurden Logik, warum er „Gott“ wäre und ein Recht habe, diese Bezeichnung zu führen.

Sagte jemand so was wie: „Mein Gott“ - dann kam von Werner grundsätzlich ein „Hier!“ Wenn wir bei bei den Grasmücks waren, sah ich, wie die beiden immer zusammen zuckten. Karin und Jürgen waren sehr religiös – was auch die wenigsten Leute wissen, die sie gekannt haben. Karin ist übrigens immer noch sehr religiös – wenn auch seht tolerant...

Werner fand die Art, sich zu „Gott“ zu machen, immer sehr lustig und lachte damals schallend über seine eigenen Witze. Und – so oft ich es versucht habe, er ließ sich das nicht ausreden. Die Alt-Fans, die ihn auf den Cons erlebt haben, werden das wissen.

Ich habe Werner damals mehrfach gesagt, irgendwann werde er wissen, ob das, was er da sagt, alles so richtig ist – und auch, ob es für ihn Konsequenzen haben werde. Nun, jetzt weiß er es...

Zurück zum Terra-Press-Projekt „Laurin“.

Eine Figur „Ghotyave“ zu nennen – das kam natürlich nicht in Frage, wenn man so ein Projekt im Zamorra recyceln wollte.

Flugs wurde die Figur von Werner in „Chronos“ umgenannt. Postwendend bekam ich einige Briefe mit Anfragen, wie den eine bereits vernichtete Figur plötzlich wieder in der Handlung mitmischen könne, als sei nichts geschehen. Ich habe ihnen dann empfohlen, sich an den Meister selbst zu wenden – ich bin ja nicht der „Doktor Allwissend“.

Ob es damals beim Zamorra schon eine Leserkontaktseite gab, weiß ich nicht. Denn dann wäre Werner in Erklärungsnotstände gekommen. Aber als ich Werner wegen „Chronos“ anrief und ihm anbot, einen Roman zu machen, in dem logisch erklärt würde, warum eine in Atome zerplatzte Figur plötzlich wieder aktiv wird, meinte er, das würde nicht vielen auffallen. Und heute – ist die Zeit ohnehin drüber hinweg gegangen.

Wenn über eine Sache mal Gras gewachsen ist, dann kommt ein Kamel und knabbert es wieder ab.

Hach, es ist wunderschön, Kamel zu sein....

Ich habe auch die Titel der Romane mit dem zweiten „Cronos“ vergessen. Aber ich bin sicher, diverse Zamorra-Experten werden sie finden. Für Werner war das, was er machte, im Großen und ganzen eben „Heft“ - und da kam es nicht so drauf an. Eine Ex-und Hopp-Literatur. Die überwiegende Mehrzahl der Leser hat zwei Wochen später alles vergessen, was im Roman davor geschrieben stand.

Spannende Stories wollte der Leser – und nicht mehr. Und genau das wollte Werner
auch geben – und genau das wurde schließlich auch von ihm und allen anderen Heftroman-Autoren gefordert.

„Wir wollten früher alle mal den deutschen Heftroman verbessern und ihm mehr Substanz verleihen.“ sagte mit Jürgen „Dan Shocker“ Grasmück immer wieder, wenn er merkte, dass ich wieder so einiges „über die kalte Kellertreppe“ in den Zamorra einbrachte, was die Serie über das sonstige Angebot auf dem Horror-Heft-Markt erhob. Meistens waren es ja auch erst die Leser, die das beim Erscheinen des Heftes alles ganz genau gelesen haben.

Und da waren die „Kuckuckseier schon drin. Kuckuckseier, die später ein großer Teil des Fundamentes wurden. Es war meist nur immer eine Frage des Redens, Werner begreiflich zu machen, wie gut beispielsweise noch sechs weitere Amulette den Hintergrund der Handlung bilden konnten. Wie dann diese Idee nach 1986 in der Serienhandlung bearbeitet wurde, dafür übernehme ich keine Verantwortung.

Ja, es waren meist immer Spontan-Einfälle, die irgendwann auf dem Manuskript-Papier standen. Und in der Prä-Computerzeit, da war eben geschrieben, was geschrieben stand – und wurde so Bestand der Serie.

Gut, dass in den damaligen Fanzines meine Zamorra-Romane positiv bewertet wurden und dass unser damalige Redakteur Helmut „Jason Dark“ Rellergerd mit seiner Arbeit am John Sinclair so überlastet war, dass er die Zamorra-Manuskripte höchstens mal überflogen hat.

Sie waren durch die Agentur Grasmück, sprich den Grusel-Papst Dan Shocker vorgeprüft. Dass Jürgen aber mit Larry Brent, Macabros und später mit „Ron Kelly“ so viel zu tun hatte, dass er gerade mal den Agentur-Stempel auf die erste Manuskriptseite setzte, hat viel dazu beigetragen, dass der Zamorra heute das geworden ist, was er ist.

Übrigens – auch Werner hat gelegentlich Einiges über die „kalte Kellertreppe“ in den Zamorra geschafft, was völlig außerhalb vom Denk-Schema eines damaligen „Horror-Heft-Autoren“ lag. Ein Beispiel dafür ist „Ansu Thanaar – die Goldene aus der Geisterstadt“, die Werner leider sehr früh von der Platte genommen hat. Und das hat er später auch noch bitter bereut.

Ich habe das auch bereut. Denn es war lange vor meiner Zeit. Und Ansu-Thanaar hatte alles Zeug dazu, der für mich damals immer etwas langweiligen Nicole Duval den Rang abzulaufen. Deswegen habe ich auch gern auf Nicoles „Einsatz“ verzichtet und sie dazu verdonnert, Zamorras Korrespondenz zu erledigen.

Wäre es nach mir gegangen, wäre diese damals noch recht einfach gestrickte und flache Figur im Dynastie-Zyklus den Heldentod gestorben. Aus ihrem Schädel hätte Werner ja Ansu Thanaar neu entstehen lassen können. Als Kämpferin wäre die Goldene aus der Geisterstand damals wesentlich besser geeignet gewesen.

Immerhin haben wir das mit Bill Fleming auch gemacht, obwohl er von Anfang an dabei war. Aber im Gegensatz zu all den anderen Figuren, die mit ihren speziellen Fähigkeiten Zamorras Kampf gegen das Böse unterstützen konnten, war Bill Fleming immer ein normaler Mensch ohne hervorstechende magische Eigenschaften, übermäßige Körperkräfte oder eine Super-Intelligenz geblieben.

Und weil man ja, um eine Roman-Serie etwas ausgewogen zu gestalten, auch mal einen von den „Guten“ sterben lassen muss, boten sich hie Figuren wie Bill Fleming oder dann auch beispielsweise Balder Odinsson förmlich an. Und Werner hat es dieses Mal auch tatsächlich geschafft, Bill Fleming einen würdigen Abgang in mehreren Bänden zu bereiten.

Später hat Werner ja leider seine Figuren, die sich überlebt hatten, eher beiläufig vom Feld genommen. So wie in Wagners „Walküre“ als es in der Regieanweisung des „Meisters“ heißt. „Eine verächtliche Handbewegung Wotans lässt Hunding tot zu Boden sinken!“

Aber bei Nicole Duval hat Werner die Figur dann im Weiteren wirklich sehr positiv entwickelt. Zu meiner Zeit war Nicole immer noch mehr die „Sekretärin“ und schmückendes Beiwerk zum „Retten“. Ihre einzige, nutzbringende Eigenschaft war, dass sie zum „Flammenschwert“ wurde. Und das konnte sie nicht mal steuern, so dass Zamorra mit ihren Kräften hätte so „planen“ können wie mit dem Amulett.

Aber inzwischen hat Werner die Figur so ausgearbeitet, dass sie unersetzbar ist und, wenn überhaupt, nur noch einen oder zwei Bände vor dem letzten Roman der Serie von der Platte genommen werden könnte, damit sich zum letzten Showdown nur noch zwei Gegner gegenüber stehen. Aber ich denke, ein solcher Band wird nicht nötig werden...

Das ungeschriebene Gesetz des Unterhaltungsromans, speziell des Heftromans, schreibt zwingend vor, dass man Figuren wie Nicole Duval eigentlich nicht aus der Handlung nehmen darf. Und W.K.Giesa kannte dieses Gesetz sehr genau.

Denn Werner hat ja von frühster Jugend an Heftromane gelesen und war mit der Art und der Aufbau dieser Art Literatur voll vertraut. Und hier liegt wahrscheinlich der Ideenreichtum und dir Erzählerkunst von W.K.Giesa begründet, mit der wir uns jetzt wieder befassen wollen...

In der Hauptsache laufen bei einer Betrachtung von Stil, Aufbau und Ideen von Werners Romanen alle Fäden bei „Ren Dhark“ zusammen. Denn das war für Werner genau so ein literarisches Heiligtum wie für mich Goethes „Faust“ oder Felix Dahns „Kampf um Rom“.

Und Werners beste und auch längste Terra-Press-Serie „Yan Munro“ war nur eine Art Weiterentwicklung von Ren Dhark und eine Hommage an Kurt Brand, den Werner damals gar zu gern einmal kennen gelernt hätte. Und so viel ich weiss hat Kurt dann später,als aus einem Kontakt und einem Besuch in Lippstadt eine Freundschaft wurde, den Yan Munro mit Vergnügen gelesen. Und wenn ich richtig unterrichtet bin, war es auch die Serie Yan Munro, die dann ins Holländische übersetzt wurde. Und durch diese Übersetzung bekam W.K.Giesa dann Kontakt zu Dan Shocker oder besser gesagt, zur Romanagentur Grasmück.

„Yan Munro“, heute allgemein vergessen, hat für W.K.Giesa und seine Karriere also eine größere Rolle gespielt, als es heute noch bekannt ist. Inwieweit er Teile davon in den „Zamorra“ gezogen hat, weiß ich nicht. Aber einmal rief er mich an und erklärte freudestrahlend, es gäbe jetzt auf einem Ringraumer einen „Commander Zamorra“. Ein Ringraumer, das war auch die „Point Of“, Ren Dharks Flaggschiff – und auch der Name von Kurt Brands BMW, den Werner später nach Kurts Tod für seinen eigenen Wagen genommen hat.

Klar, das war dann auch einen BMW. Denn mit dem hatte er ja von der Leistung her ein Abonnement auf die linke Spur. Werners Devise war ja immer: „Wer unter 260 fährt, der parkt!“ Und, dass der Sprit mindestens fünf Mark kosten müsse, damit er und andere, die sich schnelle Wagen leisten konnten, die auch endlich einmal ausfahren konnten.

Wie aus allen anderen Terra-Press-Serien haben sich wenigstens einige Namen und Begriffe aus Yan Munro offen oder versteckt in diverse Romane eingeschlichen.  

Und nach einem „Professor de Vert“ sollte auch der „Magier“ dann „Roy de Vert“ heißen. Aber Jürgen als Redakteur wollte unbedingt „Roy de Voss“.

Es ist mir heute noch unbegreiflich, warum ein positiv klingendes „de Vert“ in ein dunkles „De Voss“ umgetauscht wurde. Naja, den Redakteur, das unbekannte Wesen....

Aber es soll hier auch nicht von Yan Munro geredet werden, sondern von einer Terra-Press-Serie, die im Zamorra die meiste Furore gemacht hat und daher heute noch ziemlich bekannt ist.

Die „Straße der Götter“.

So weit ich mich erinnere, lief sie als eine Sub-Serie innerhalb von „Weird“. Die Verbindung des Namens zum berühmten amerikanischen Pulp-Magazin „Weird Tales“ war natürlich gewollt. „Weird Tales“ ist das legendäre Magazin, in dem nicht nur Howard seinen „Conan“ veröffentlichte sondern auch alles, was auf dem amerikanischen Phantastik-Markt vor dem Krieg Rang und Namen hatte seine Stories veröffentlichte.

Und auch für Werner war die Reihe „Weird“ eben das Sammelbecken für alle Stories, die damals in keine Sparte passten. Denn Fantasy – damit konnten in der damals SF-dominierten Welt der 70er Jahre die wenigsten Leute etwas anfangen. Der SFCD schob damals Leute, die sich bewusst dazu bekannten, „Conan“ oder Fantasy dieser Art zu lesen, sofort in die rechte Ecke.

Werner lehnte Conan & Co. nicht ab, stand Geschichten dieser Art jedoch reserviert gegenüber. Aber dass ihn die heroische Fantasy doch etwas berührte zeigt, dass er eben mit Christian Worch die Fantasy-Serie „Rhys Saris“ schuf. Die spielte im alten Schottland zur Keltenzeit. Und für diese Zeit hatte Werner immer eine Schwäche – und hier auch das notwendige historische Fachwissen.

Es ist schon bezeichnend, dass Werner „Rhys Saris“ als eigene Serie laufen ließ und nicht bei seinem Sammelbecken „Weird“ integrierte. Da gab es Fantasy- und Horror-Geschichten jeder Art und vieles, was Werner unter der Flut seiner damaligen Pseudonyme geschrieben hat, fand auf die eine oder andere Art Eingang in die Serie „Professor Zamorra“.

Leider erinnere ich mich nicht mehr daran. Nur dass die Bände „Feste in Helleb“ und „Die Meistersinger von Helleb“ , die Hans Klipp als William C.Siccine geschrieben hatte, bei „Weird“ heraus kamen, das weiß ich noch. Die beiden Folgebände aus meiner Feder „Sklavenaufstand in Helleb“ und „Machtkampf in Helleb“ kamen zu spät – da war Werner schon Profi-Autor und Terra-Press war von einem auf den anderen Tag vom Fanzine-Markt verschwunden. Die Stories habe ich zwar noch – aber sie sind völlig uninteressant, weil sie tatsächliche Ereignisse aus unseren damaligen Kreisen durch die „heroisierende Brille der Fantasy“ beleuchten.

Übrigens erinnere ich mich, dass ich auch so einige Bände für Rhys Saris gemacht habe. Hans Klipp, der eigentlich mit drin war, wollte aussteigen und weil es nach Expose ging und ich mich deshalb nicht lange in die Serie einlesen musste, habe ich trotz meines damals überaus lukrativen Engagements in der Tanzmusik bereit erklärt, in der Serie mit zu schreiben.

Die Straße der Götter aber war voll und ganz das Kind von Werner Kurt Giesa. Und eigentlich das einzige seiner Kinder, dass so richtig „überlebt“ hat, auch wenn die „Straße der Götter“ bei Terra-Press nicht als eigene Serie erschienen ist, sondern eben im „Sammel -Magazin“ mit dem Namen „Weird“.

Die Grundidee dazu sind zwei kriegführende Parteien, die unnötiges Blutvergießen vermeiden und ihren Zwist durch ihre besten Krieger mit einem Zweikampf austragen wollen.

Woher Werner dann die Grundidee mit den beiden Liebenden hat, die vom Schicksal gezwungen werden sollen, gegeneinander zu kämpfen, weiß ich nicht.

Es ist auch völlig egal, ob und wo dieser Grundgedanke existiert. Da könnte wahrscheinlich nur ein Literatur-Wissenschaftler eine erschöpfende Antwort drauf geben. Denn – es gibt nichts Neues unter der Sonne. Egal was du als Phantastik-Autor erfindest oder erdenkst, es ist alles in irgendeiner Art oder Form schon mal da gewesen.

Selbst so ein Welterfolg wie „Harry Potter“ wurde von einigen Verlagen abgelehnt, weil sie „Internatsgeschichten“ als alten Hut ansahen – auch wenn es sich um den etwas außergewöhnlichen Hintergrund mit einer Zauber-Akademie handelte. Eine Idee wird auch erst wertvoll, wenn sie Geld gebracht hat. Dann ist jeder dahinter her und küsst dir die Füße – an denen du dir vorher die Hacken abgelaufen hast.

Werner hatte also die beiden „Liebenden“ ins Zentrum der Handlung gestellt. Byanca als weibliche Figur der Lichtwelt und Damon als Vertreter der Finsternis. Beide geschaffen um zu kämpfen und zu töten. Doch ihre Schöpfer haben nicht in Betracht gezogen, dass sich das Weibliche und das Männliche nicht nur bekämpfen können – sondern dass sie auch in Liebe zu einander finden können.

Und das war der eigentliche Kernpunkt der Straße der Götter und die Philosophie hinter der Story. Alles andere war nur schmückendes Beiwerk einer wirklich gut konzipierten und aufgebauten Handlung.

Eine Handlung, wie sie keiner der damaligen Autoren, Dan Shocker vielleicht ausgenommen, in eine Heft-Serie untergebracht hätte, die dem Grusel- und Horror- Bereich zugeordnet wurde. Erst danach wagten auch andere Autoren, etwas zu experimentieren und über die klassischen Horror-Themen hinaus zu gehen.

Auch das muss hier in diesem Zusammenhang mal gesagt werden. Dan Shocker und in der Folge W. K. Giesa haben damals die Türen im Heftroman für eine Weiterentwicklung des Horrors zur Phantastik aufgestoßen. Alle anderen Autoren, mich selbst mit eingeschlossen, gingen da schon über vorbereiteten Boden.

Der Name „Damon“ besagt schon, auf welcher Seite dieser Herr steht. Zumal in dem ungefähr zur gleichen Zeit angelaufenem Film „Das Omen“ der „Antichrist“ den Namen „Damien“ führt.

Woher der Name Bianca kommt, kann ich nicht sagen. Möglicherweise gab es im Lippstädter Jugendzentrum, in dem Werner seinerzeit immer mal ehrenamtlich tätig war, ein Mädchen gleichen Namens. Mädchen, die uns faszinierten, haben wir ja immer gern in Romanhandlungen eingebaut. Denn ich bezweifele stark, dass sich Werner von dem deutschen Schlager „Du bist die Schönste der Welt für mich – Bianca....“ leiten ließ.

Zumal – in W.K.s Augen war der deutsche Schlager ein Gräuel. Irisch-schottische Volksmusik mit Dudelsack oder Disco-Music, das war es, was Werner hörte – auch beim Schreiben. Irish-Folk bei den Ruhe-Szenen und Disco bei der Action.

Jedenfalls hieß der weibliche Part „Bianca“ - Insider wissen, dass wir, wie eben schon mal gesagt, beide sehr gerne Personen die wir kannten mit in die Handlung einbauten. Meistens waren das natürlich hübsche Mädchen, die irgendwann mal unsere Wege gekreuzt hatten. Manchmal wussten sie es wie bei mit Tina, Sandra, Regina und Sabine Janner, die sich auch in unseren Kreisen bewegten. Manchmal wussten es die Girlies, dass sie „Romanfiguren“ waren, manchmal aber auch nicht.

Nämlich dann, wenn wir die Mädchen nur „von weitem anhimmeln konnten“, weil sie entweder „vergeben“ waren – oder einfach noch zu jung für unsere Kreise.

Damon und Bianca – das waren eigentlich die Kämpfer, die ein Duell ausfechten sollten, damit ein Krieg vermieden werde. Das ist eigentlich eine ganz sinnvolle Sache – ist aber schon in der „Ilias“ bei den Zweikämpfen „Menelaos – Paris“ und später „Hektor – Ajax“ schief gegangen. Es müssen dann doch immer die ganzen Heere ran – und damit das Massensterben, dass sich „Krieg“ nennt.

Werner hatte mal in der Terra-Press-Zeit eine sehr schöne Anti-Kriegs-Geschichte geschrieben, wo die Differenz zwischen zwei Staaten anstatt durch einen Krieg durch ein Schachspiel entscheiden werden soll. Allerdings werden die Spieler aus dem gesamten Volk ausgelost. Und während der aus dem „Westen“ absolut kein Schachspieler ist und schon mit den Grundbegriffen Probleme hat, ist sein Gegner aus dem „Osten“ ein Schach-Meister. Wie das Leben so spielt.

Jedenfalls war das eine der eindringlichsten Stories gegen den Krieg, die ich je gelesen habe. W.K. hat sie damals mit sehr viel Beifall bei einer Lesestunde im Kasseler Autoren-Cafe vorgetragen und ist selbst von der anwesenden Christine Brückner belobigt worden.

Ja, ein Krieg kann eben nur entstehen, wenn zwei Staaten oder zwei Weltanschauungen Differenzen haben und damit ihr ganzes Potential an Menschen und Material gegen einander hetzen. Sonst wäre es ein normales Duell unter Kriegern.

Und diese zwei „Weltanschauungen“ nannte Werner „Orthos“ und „Olympos“.

Namen und Begriffe nach dem Jason-Dark'schen Heftroman-Motto: „Das kennt der Leser – und das kauft er auch!“.

Doch bevor wir uns jetzt ganz speziell mit der Straße der Götter beschäftigen stelle ich mal wieder fest, das mit beim Überlesen des bisher geschriebenen Textes wieder zu viele Sachen nachträglich eingefallen sind. Die Straße der Götter im Zamorra ist aber ein zu komplexes Thema, um es hier rasch noch dran zu hängen.

Also mache ich es wie weiland Prinzessin Sherezade und breche die Erzählung mal wieder an der spannendsten Stelle ab.. Wie es für den Sultan dann in einer neuen Nacht die Geschichte weiter ging, so geht sie für euch in einer Woche bei einer neuen Teestunde weiter.

Möge der Tee in euren Tassen nicht kalt werden.....

 

Kommentare  

#1 Laurin 2009-07-02 21:18
Ich liebe diese Einblicke, denn die kommen beim lesen der Romane ja viel zu kurz oder garnicht nach außen.
Aber mal ehrlich, als ich meinen Nicknamen "Laurin" hier anmeldete wußte ich nicht mal, das es mit dem Namen mal eine Serie gab... :sigh: ...ich schwör! Und das jemand bei dem Ausruf "mein Gott..." dann mit "Hier!" antwortet (zumal noch Atheist) muß schon was mit Seelenverwandschaft zu tun haben, aber ehrlich, ich war nie dabei, auch das schwör ich!
;-)
#2 Mikail_the_Bard 2009-07-02 21:58
zitiere Laurin:
Und das jemand bei dem Ausruf "mein Gott..." dann mit "Hier!" antwortet (zumal noch Atheist) muß schon was mit Seelenverwandschaft zu tun haben, aber ehrlich, ich war nie dabei, auch das schwör ich!
;-)

Ich ließ diesen "Oh, mein Gott" Stoßsufzer neben Werner los, er drehte sich um und meinte lächelnd: "Ja, mein Sohn?" Ich war so perplex das ich (wenn mein Gedächnis mich nicht verläßt) spontan mit "Nichts, Papa!" antwortete. Werner fand das komisch.
Nein ich bin kein Atheist, aber ich respektiere die Religionen bzw Nichtreligionen (so lange das niemandem schadet) anderer Menschen.
Doch ich schweife ab:
Ich bin "Straße der Götter" Fan, seit ich damals die Bastei Fantasy Heftromane und danach die Bücher gelesen hatte. Daher hatte ich auch sporadisch mal bei Zamorra reingelesen und die Roman mit Damon und Bianca auch mitbekommen.
Kann es sein das der Dhasor und Thuolla Mythos aus dieser Liebesgeschichte entstanden ist, also Damon & Bianca die beiden sind? Hm, am Schluss greift doch eine Hand nach dem Dhyarra den Zamorra? liegen gelassen hat. Aus dem Typ wird dann doch irgendwann mal ein Gott... (ist schon so lange her")
Man müsste mal wirklich alle alten PZ besorgen, die vor der Serie Bastei Fantasy und den 3 Büchern was mit der Straße der Götter zu tun haben. Dann so ne Art Zeittafel der "Straße der Götter" basteln.
#3 Alter Hahn 2009-07-02 22:54
Die Straße der Götter in Bastei-Fantasy ist mit dem, was im Zamorra gelaufen ist, nicht zu vergleichen - außer mit dem Namen. Ich verweise da auf meine Teestunden, in denen ich mich speziell mit der Fantasy beschäftigt habe.
Dhasor und Thuolla - das sind gegensätzliche Kräfte - das männliche und das weibliche - Werden und Vergehen - Schöpfung und Zerstörung - die sich gegenüber stehen.
Die "zweite Generation" sind Alessandra, die Göttin der Liebe und Mamertus, der Herr des Krieges - eben auch Gegensätze. Und das zieht sich bei den Göttern so fort. Weil Der Verlag wollte, dass Werner und ich die Ideen zusammen legen sollten, ist das alles gekommen. Die großen philosophischen Hintergründe stammen von mir - die Welt in ihrer Strukur an sich mit ihren Namen und die Dhyarra-Kristalle musste von Werner mit eingebaut werden. Dabei war es so geplant, dass Werner eben die "große Politik" schreiben sollte und ich einige Diebesgeschichten aus Salassar mit Sina, Ferrol und Churasis.
Natürlich mussten auch die Götter neue Namen bekommen - denn Zeus & Co. - da hätte Dr. Pesch denn doch gestreikt.
Einige dieser Götternamen waren dann so für den Heft-Leser vereinfacht (Watran-der Wassergeist) dass ich auch hier bei der Umarbeitung zur Adamantenwelt Änderungen vorgenommen habe. Also, noch mal in den alten Teestunden blättern - da steht einiges drin. Und der Rest über die Straße der Götter kommt in den neuen Teestunden. Leider wird das immer länger - denn je mehr ich mich erinnere, desto mehr Sachen fallen mir ein...
Beste Grüße aus der Welt der Fantasy
Rolf Michael - mit seinen Bonsai-Tigern...
#4 Laurin 2009-07-03 02:18
*Lach....Mikail_the_Bard,
ich kam nur darauf, weil ich selbst öfter schon bei dem Ausruf "Oh mein Gott!" dann mit "Hier!" geantwortet habe. :lol:
Zwar bin ich auch nicht religiös Gebunden, aber ich
respektiere auch jeden der es ist, weil es eine freie Entscheidung jedes Menschen ist.
#5 Wolfram 2009-07-03 15:41
Hallo Rolf,

ich hoffe, daß Dir der Stoff für die Teestunden mit den Hintergründen, früherer Begebenheiten, um und mit unserem Professor nicht so schnell ausgeht! Immer wieder interessant zu lesen, wie gewisse Ideen entstanden und umgesetzt wurden. Bei dem Niveau der momentan gebotenen Kost, bleibt einem ja schon kaum etwas anderes übrig, wie die "alten" Romane erneut zu lesen...

Viele Grüße und weiter so!
#6 Dolmial 2009-07-04 13:07
Hoffentlich handelt die nächste Teestunde tatsächlich von der Strasse der Götter und Du schweifst nicht ab, so dass man vergeblich den Faden sucht. Oder wie war das mit der Offenbarung und dem Evangelium des Johannes, das Du uns versprochen hattest?

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