Das unheimliche Casting - Vorspielen für einen Schreivogel-Film
Das unheimliche Casting
Vorspielen für einen Schreivogel-Film
Der Zauberspiegel war dabei und nutzte die Gelegenheit, sich einen mal einen Eindruck von einem Casting zu machen. Also am Sonntag zur Uni in Witzenhausen gefahren, wo das Casting stattfand.
Schreivogel dazu:
Unser Dank gilt dem Werra-Meißner-Kreis, besonders Landrat Stefan Reuß und Pressereferent Jörg Klinge, fürs Bereitstellen des Sitzungssaals im Landratsamt Witzenhausen sowie der Universität Kassel für Bereitstellen zweier Räume im Hörsaalgebäude Witzenhausen.
Schon beim Eintreffen fielen Menschen auf, die Zettel in der Hand hatten und Zeilen ablasen und sich mühten, die Worte mit Leben zu füllen. Dabei waren viele junge Leute, die offensichtlich das Casting hierhin verschlagen hatte. Na dann, mal rein in die ehrwürdigen Hallen.
Ein Raum war als Basislager der Bewerber eingerichtet und bot Brötchen, Kaffee, Wasser und fruchtige Erfrischungsgetränke. Auch hier saßen viele Leuten und versuchten sich zu konzentrieren. Sowohl draußen wie drinnen, haben wir vom Zauberspiegel gestört und um ein Interview mit den Nachwuchskräften gebeten. Diese kommen dann in den kommenden Tagen.
Insgesamt, so war später zu erfahren, wurden am Freitag und Sonntag über dreißig Kinder, Frauen und Männer für Klein- und Kleinstrollen getestet. Dazu dann noch acht Schauspieler für größere Rollen.
Schreivogel stellte fest:
Erstaunlich, wie hoch der Zuspruch ist.
Hofmann pflichtet ihm bei:
Mit dieser Resonanz haben wir nicht gerechnet.
Viel Arbeit also für die vierköpfige Jury mit dem Hauptdarsteller Franz Hofmann (Toxic Lullaby), dem Kameramann der ›unheimlichen Erbschaft‹ Andreas Holzhauer, dem Filmemacher Jakob Gisik (der als Bild- und Lichtberater der Schreivogel'schen Produktion zur Seite stehen wird) und Regisseur und Produzent Sven Schreivogel.
Die Jury hatte viel Arbeit mit all den Bewerbern, aber man hetzte nicht. Die Kandidaten konnten sich bei dieser Jury gut aufgehoben fühlen. Einige hatten Szenen vorbereitet. Alle mussten dann noch kurz einen Text interpretieren. Wer das Schreivogel'sche Hörspielschaffen kennt, der erkannte die Texte mit denen sich Profis wie Laien für eine kleine oder größere Rolle mit oder ohne Texte empfehlen sollten.
Denn, so Schreivogel:
Bei unserem Casting gibt's nur Gewinner, keine Verlierer. Hier geht's um eine Auswahl, wer eine Sprechrolle erhält. Alle Anderen werden dennoch vor der Kamera eingesetzt, zur Belebung der Bilder.
Es lohnte sich dabei genau hinzugucken. Man möchte meinen, dass zu so einem Casting für einen einen doch eher ›kleinen‹ Film, nicht gerade viel Talent, dafür so manchen Selbstüberschätzung erscheinen würde. Doch weit gefehlt. Unter den Kandidaten, die sich der Jury, Teilen der Filmteams und eben uns vom Zauberspiegel präsentierten, waren einige bemerkenswerte interessante Darstellungen zu finden.
Beeindruckend war dann eine Darstellungen einer 16jährigen, die als Text ihrer Wahl eine kurze Szene als Scarlett O'Hara aus Gone with the Wind vorbereitet hatte und dabei nicht nur die Jury, sondern auch die übrigen Anwesenden zu beeindrucken wusste. Das war ein Auftritt, der - wenn ich einen Tipp abgeben sollte, müsste, dürfte - mit ein paar Sätzen und einer Sprechrolle gewürdigt werden sollte.
Aber viele überzeugten mit ihren Auftritten, gerade wenn man bedenkt, dass von dem Aufruf zu dem, Casting auch ein paar blutige Anfänger angelockt wurden, die so gar nichts mit der Schauspielerei zu tun hatten. Auch da waren jedoch gute Ansätze zu erkennen.
Mit Stephan Brübach war sogar einer der Schreivogel'schen Sponsoren, vor Ort, um sich davon zu überzeugen, dass das Casting auch mit dem nötigen Ernst betrieben wurde und sich auch talentierte Menschen eingefunden hatten, um die Rollen und den Film mit Leben zu erfüllen.
Stephan Brübach dürfte zufrieden gewesen sein. Er konnte zumindest auch sehen, dass da nicht gespielt wurde, sondern das Casting mit dem nötigen Ernst betrieben wurde. Schreivogel zeigt sich mit der Resonanz aus der Region zufrieden.
Es ist super, wie die Region das Filmprojekt unterstützt.
Insgesamt hat es Spaß gemacht an einem Sonntagnachmittag anderen bei der Arbeit zuzuschauen und zu erleben, dass Nordhessen mehr und mehr zu einer Filmregion wird. Zwischen Kellerwald und Werratal hat es in den letzten Jahren Projekte jedweder Größenordnung gegeben. Und die unheimliche Erbschaft sucht noch ihren Platz, aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass dieses Projekt durchaus zu den Interessanteren gehören wird.
Das Casting jedenfalls ließ schon einiges an Potential erkennen.
Fotos: Marina Borrmann