BARBARA RUDNIK (1958-2009) - Ein persönlicher Abschied
BARBARA RUDNIK
(1958-2009)
Ein persönlicher Abschied
(1958-2009)
Ein persönlicher Abschied
Für mich war Barbara Rudnik die Personifizierung einer seriösen Schauspielerin. Obwohl sie sehr häufig auch in leichteren TV-Filmen zu sehen war, so füllte sie ihre Rollen immer mit charismatischer Präsenz. Sie versuchte nicht sich in den Vordergrund zu spielen, den Zeigefinger zu erheben oder gar sich zum Superstar aufzuschwingen. Dennoch war es oft so, dass ihre reine Präsenz einen Film in seinem Niveau deutlich anhob.
Es funkte bei mir erst sehr spät. Zwar habe ich sie vorher schon gern gesehen, aber so richtig interessiert hat mich die Frau nicht. Als 2006 der TV-Film DIE MANDANTIN ausgestrahlt wurde, war ich schwer beeindruckt von ihrer darstellerischen Leistung. Sie spielte eine an multipler Sklerose erkrankte Anwältin. Es wirkte so glaubhaft, dass es beinahe Angst machte. Zu diesem Zeitpunkt konnte kein Zuschauer ahnen, wie authentisch der Film wirklich war. Sie hatte seinerzeit geglaubt, den Krebs besiegt zu haben. Die Leiden einer schwer kranken Frau waren ihr also gut bekannt. Die erste Diagnose aus dem Jahr 2003 war der Öffentlichkeit verschwiegen worden.
Fortan ließ sie mich nicht mehr los. Film um Film sah ich mir an und ich musste feststellen, dass sie besonders in den speziell für sie geschriebenen TV-Filmen herausragend war. Kein Schnickschnack, kein Überdrehen, kein Schmierentheater. Barbara Rudnik stand für eine solide, immer glaubhaft wirkende Darstellung. Ob es nun eine romantische Liebeskomödie war, ein tiefschürfendes Drama oder ein schwergewichtiger Thriller, ob guter oder schlechter Film, sie hatte ihre Rolle immer im Griff und zumindest, was sie und ihre Rolle betraf, wurde der Zuschauer nicht betrogen.
Vielleicht dauerte es so lange, weil mir ihre Filme in den 80'er und frühen 90'er Jahren nicht gefielen und auch heute nicht zusagen. Ob nun der merkwürdige Thriller KOPFSCHUSS (1981), der schwülstige, langweilige TAUSEND AUGEN (1984) oder die entsetzliche Klamotte DER UNSICHTBARE (1987) mit Nena. In jenen Zeiten hatte man als Schauspieler/in kaum echte Chancen in Deutschland. Es gab nur entweder total flache Klamaukfilmchen oder superschwere kunstorientierte Möchtegern-Autorenfilme. So kommt es nicht von ungefähr, dass sie ihre besten Arbeiten im Fernsehen ablieferte. Wer erinnert sich z. B. nicht gern an den superben Überraschungshit DER SANDMANN (1995) mit Götz George und ihr.
Je älter sie wurde, je stärker wurden ihre Präsenz und ihre Darstellungskunst. Etwa zur Jahrtausendwende war sie so weit, dass sich das Anschauen eines Filmes schon lohnte, nur weil sie drin war. Einige dieser Filme waren prinzipiell kaum der Rede wert. Ich habe sie mir trotzdem alle angesehen und sie genossen. Ich frage mich nun natürlich, wie großartig sie wohl noch geworden wäre, hätte sie noch älter werden können. Spekulation, ich weiß, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in ihrer Wirkung nachgelassen hätte. Nun, drei TV-Produktionen stehen noch aus, denn laut IMDb befinden sich diese in der Post-Production.
Ihr Leben und ihr Schaffen abzuhandeln überlasse ich anderen Leuten. Das ist für mich nicht so wichtig. Es gibt einige wenige Schauspieler/innen, die mir persönlich etwas bedeuten. Auch wenn ich Barbara Rudnik erst sehr spät schätzen gelernt habe, so ist sie mir doch stark ans Herz gewachsen. Natürlich habe ich die Endphase ihres Lebens verfolgt und auf Nachrichten gewartet. Mit Freude nahm ich zur Kenntnis, dass sie trotz aller Umstände weiter arbeitete. Dann kam zum Ende des letzten Jahres der Zusammenbruch am Set, beim Dreh einer neuen Folge von COMMISSARIO LAURENTI. Von nun an folgte eine Zeit des Hoffens und Bangens. Aber es war klar, dass die Nachricht ihres Todes früher kommen würde, als ich es erwarten würde. Als ich mich freute, dass der VFL Wolfsburg Meister wurde und nicht der FC Bayern, schaltete ich den Fernseher an und erfuhr von ihrem Tod. Es gibt Momente, die sind einfach Scheiße.
In nächster Zeit werden wohl ein paar Filme mit ihr im TV zu sehen sein. Danach wird es ruhiger und in unserer schnelllebigen Zeit wird schon nach wenigen Monaten kaum noch jemand wissen, dass es diese Frau überhaupt gegeben hat. Nun, ich schon, denn zumindest ein Film, eben mein persönlicher Lieblingsfilm mit ihr (DIE MANDANTIN), wird in meiner Filmsammlung stehen bleiben, bis dann auch mein Tag gekommen ist.
So, Schluss, ich muss jetzt einen Film mit Barbara sehen.
Es funkte bei mir erst sehr spät. Zwar habe ich sie vorher schon gern gesehen, aber so richtig interessiert hat mich die Frau nicht. Als 2006 der TV-Film DIE MANDANTIN ausgestrahlt wurde, war ich schwer beeindruckt von ihrer darstellerischen Leistung. Sie spielte eine an multipler Sklerose erkrankte Anwältin. Es wirkte so glaubhaft, dass es beinahe Angst machte. Zu diesem Zeitpunkt konnte kein Zuschauer ahnen, wie authentisch der Film wirklich war. Sie hatte seinerzeit geglaubt, den Krebs besiegt zu haben. Die Leiden einer schwer kranken Frau waren ihr also gut bekannt. Die erste Diagnose aus dem Jahr 2003 war der Öffentlichkeit verschwiegen worden.
Fortan ließ sie mich nicht mehr los. Film um Film sah ich mir an und ich musste feststellen, dass sie besonders in den speziell für sie geschriebenen TV-Filmen herausragend war. Kein Schnickschnack, kein Überdrehen, kein Schmierentheater. Barbara Rudnik stand für eine solide, immer glaubhaft wirkende Darstellung. Ob es nun eine romantische Liebeskomödie war, ein tiefschürfendes Drama oder ein schwergewichtiger Thriller, ob guter oder schlechter Film, sie hatte ihre Rolle immer im Griff und zumindest, was sie und ihre Rolle betraf, wurde der Zuschauer nicht betrogen.
Vielleicht dauerte es so lange, weil mir ihre Filme in den 80'er und frühen 90'er Jahren nicht gefielen und auch heute nicht zusagen. Ob nun der merkwürdige Thriller KOPFSCHUSS (1981), der schwülstige, langweilige TAUSEND AUGEN (1984) oder die entsetzliche Klamotte DER UNSICHTBARE (1987) mit Nena. In jenen Zeiten hatte man als Schauspieler/in kaum echte Chancen in Deutschland. Es gab nur entweder total flache Klamaukfilmchen oder superschwere kunstorientierte Möchtegern-Autorenfilme. So kommt es nicht von ungefähr, dass sie ihre besten Arbeiten im Fernsehen ablieferte. Wer erinnert sich z. B. nicht gern an den superben Überraschungshit DER SANDMANN (1995) mit Götz George und ihr.
Je älter sie wurde, je stärker wurden ihre Präsenz und ihre Darstellungskunst. Etwa zur Jahrtausendwende war sie so weit, dass sich das Anschauen eines Filmes schon lohnte, nur weil sie drin war. Einige dieser Filme waren prinzipiell kaum der Rede wert. Ich habe sie mir trotzdem alle angesehen und sie genossen. Ich frage mich nun natürlich, wie großartig sie wohl noch geworden wäre, hätte sie noch älter werden können. Spekulation, ich weiß, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in ihrer Wirkung nachgelassen hätte. Nun, drei TV-Produktionen stehen noch aus, denn laut IMDb befinden sich diese in der Post-Production.
Ihr Leben und ihr Schaffen abzuhandeln überlasse ich anderen Leuten. Das ist für mich nicht so wichtig. Es gibt einige wenige Schauspieler/innen, die mir persönlich etwas bedeuten. Auch wenn ich Barbara Rudnik erst sehr spät schätzen gelernt habe, so ist sie mir doch stark ans Herz gewachsen. Natürlich habe ich die Endphase ihres Lebens verfolgt und auf Nachrichten gewartet. Mit Freude nahm ich zur Kenntnis, dass sie trotz aller Umstände weiter arbeitete. Dann kam zum Ende des letzten Jahres der Zusammenbruch am Set, beim Dreh einer neuen Folge von COMMISSARIO LAURENTI. Von nun an folgte eine Zeit des Hoffens und Bangens. Aber es war klar, dass die Nachricht ihres Todes früher kommen würde, als ich es erwarten würde. Als ich mich freute, dass der VFL Wolfsburg Meister wurde und nicht der FC Bayern, schaltete ich den Fernseher an und erfuhr von ihrem Tod. Es gibt Momente, die sind einfach Scheiße.
In nächster Zeit werden wohl ein paar Filme mit ihr im TV zu sehen sein. Danach wird es ruhiger und in unserer schnelllebigen Zeit wird schon nach wenigen Monaten kaum noch jemand wissen, dass es diese Frau überhaupt gegeben hat. Nun, ich schon, denn zumindest ein Film, eben mein persönlicher Lieblingsfilm mit ihr (DIE MANDANTIN), wird in meiner Filmsammlung stehen bleiben, bis dann auch mein Tag gekommen ist.
So, Schluss, ich muss jetzt einen Film mit Barbara sehen.
Bildnachweis: Das Bild habe ich von ihrer Homepage geklaut. Man möge mir dort verzeihen, aber ich mag das Bild.
Kommentare
15.12.2009: Solo für Schwarz- Tod im Park
17.12.2009: Die Mandantin
22.12.2009: Solo für Schwarz- Tod im See
Die Filme beginnen jeweils um 20.15 Uhr
Mann oh Mann,
was für eine Frau...
und sie ganz, ganz toll fand.