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Zehn spektakuläre »Kinoflops«

Zehn spektakuläre »Kinoflops«Zehn spektakuläre »Kinoflops«

Als junger Teenie war ich zwar nur ab und zu im Kino, ich habe mir dabei aus damaliger Sicht aber trotzdem einige Riesenflops eingehandelt. Das Problem war, dass ich früher nur wenige Informationen über die Kinofilme zur Verfügung hatte und oftmals auf gut Glück ins Kino gegangen bin.

Einige der Flops sind mir bis heute nachhaltig in Erinnerung geblieben, und manche ärgern mich immer noch.

FootlooseFlop Nr. 1: Footloose (1984)
Ich fand den Song damals total klasse, und heute würde er mir wohl auch noch gefallen. Der Refrain ist jedenfalls top und sehr eingängig. Das Lied fand ich als Teenie so cool, dass ich unbedingt den Film dazu sehen wollte, aber der hat mir letztendlich überhaupt nicht gefallen. Mich hat die Handlung absolut nicht interessiert. Irgendwann hatte ich das komplette Interesse daran verloren und habe nur noch gewartet, bis der Film zu Ende war. Was für ein Reinfall.

Dune - Der WüstenplanetFlop Nr. 2: Dune - Der Wüstenplanet (1984)
Aufgrund der Fernsehwerbung mit den Riesenwürmern war ich Feuer und Flamme, Dune im Kino zu sehen. Kapiert habe ich kein Wort, keine Minute und keine Szene. Ich bin aus dem Kino gegangen und kam mir ziemlich veralbert vor, denn ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich da gerade eben gesehen hatte. Das ist einfach nur ein kolossaler Mist gewesen. Komplett für die Tonne und ohne jeglichen Unterhaltungswert. Ich mag die meisten Filme von David Lynch ja wirklich sehr gerne, aber hier hat er sich völlig verspekuliert.

Als George Lucas einst für "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" einen Regisseur gesucht hat, ist er auch auf David Lynch zugegangen und hat ihm angeboten, die Regie zu übernehmen. Aber Lynch schwebte nach dem Erfolg von "Eraserhead" und den Oscar-Nominierungen für "Der Elefantenmensch" anscheinend schon in höheren Sphären und lehnte dankend ab. Er würde sich doch nicht lediglich mit dem dritten Teil einer Science-Fiction-Trilogie abgeben. Um Himmels Willen nein! David Lynch würde stattdessen nämlich gleich selbst eine eigene Science-Fiction-Trilogie drehen, und zwar "Dune Teil 1 bis 3". Doch als der erste Teil im Kino komplett gefloppt war, weil die Kinozuschauer, die das Buch nicht kannten, keine Ahnung hatten, von was der Film überhaupt gehandelt hatte, wurden die beiden Fortsetzungen wieder gekippt, und David Lynch saß sowohl zwischen den Stühlen als auch vor einem Scherbenhaufen: "Star Wars Episode 6" hatte zwischenzeitlich ein anderer Regisseur mit phänomenalem Erfolg gedreht, während Dune regelrecht versandet ist. Man sollte halt nicht auf einem Wüstenplaneten drehen! Ich will von Dune seitdem jedenfalls nichts mehr wissen, und auf die Remakes kann ich auch verzichten. Wenn mir der Sinn nach Science Fiction steht, schaue ich mir lieber die Star Wars-Filme nochmal an, aber Dune ist für mich abgehakt. Für immer!

Man hätte Dune wohl doch besser von "Santa Sangre"- und "El Topo"-Regisseur Alejandro Jodorowski verfilmen lassen. Das Drehbuch und das Storyboard waren Anfang der 70er Jahre bereits fix und fertig ausgearbeitet. Dune war einst das Herzensprojekt von Alejandro Jodorowski gewesen, nur standen damals weder die finanziellen noch die technischen Mittel zur Verfügung, um Jodorowskis Vision von Dune Realität werden zu lassen. Schade drum. Das wäre bestimmt eine geniale Verfilmung geworden!

TeenwolfFlop Nr. 3: Teenwolf (1985)
Ich war schon als Kind immer auf der Suche nach Gruselfilmen, die ich sehen durfte, und Teenwolf wurde als Werwolffilm angepriesen. Genial, genau das, was ich gesucht hatte. Michael J. Fox spielte auch mit, den sah ich seit "Zurück in die Zukunft" ohnehin sehr gerne, also nix wie hin und Teenwolf angeschaut. Ich wäre am liebsten nach der Hälfte des Films wieder gegangen. So eine hirnverbrannt dämliche Komödie hatte ich jedenfalls nicht erwartet. Totaler Schwachsinn und null Grusel. Wie hier Werwölfe verheizt werden, war eine Katastrophe. Das ist wohl der schlechteste und dümmste Werwolffilm aller Zeiten (wobei, schlechter geht immer).

Dune - Der WüstenplanetFlop Nr. 4: Ghostbusters (1984)
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt reichlich unbeliebt machen werde, aber als ich 1984 ins Kino ging, um den hochgelobten Ghostbusters zu sehen, fand ich ihn bescheiden, und das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Die anderen Kinogänger haben sich zwar durch die Bank schlappgelacht, vor allem bei der "Voll abgeschleimt"-Szene hat sich jeder im Kino schier weggeschmissen vor Lachen, nur ich fand das nicht besonders komisch. Meine Lachanfälle hielten sich stark in Grenzen. Ich mochte schon die meisten Schauspieler nicht. Bill Murray war mir seit jeher immer unsympathisch gewesen. Wenn ich dem sein dummes Gesicht sehe, wird bei mir die Milch sauer, und Rick Moranis konnte ich noch nie ausstehen. Der ging mir bereits bei Spaceballs auf den Keks. Außer Sigourney Weaver waren in Ghostbusters nur lauter Knallchargen unterwegs, und die Bösewichte waren auch ein schlechter Scherz. Ein paar der Geister fand ich zwar durchaus gruselig, aber alles in allem ist die böse Seite in diesem Film ziemlich lächerlich dargestellt worden. Ich kann so einem völlig übertriebenen Komödienkram einfach nichts abgewinnen. Als ich bei Ghostbusters ins Kino ging, hatte ich die Hoffnung, echten Horror zu sehen, und stattdessen gab es einen total bescheuerten Witzfilm mit lauter Witzfiguren zum Davonlaufen. Als der Film dann ein paar Jahre später zum ersten Mal im Free-TV lief, habe ich ihn mir nochmal angesehen und fand ihn genauso bescheuert. Der zweite Teil ist übrigens noch bescheuerter. Dabei wollte ich doch nichts weiter als einen Film mit klassischen Horror-Elementen sehen! Ghostbusters gehört jedenfalls nicht dazu, das habe ich schon verstanden, und vermutlich ist dieser Klamauk heute noch dämlicher als er es damals schon war. Wenn ich Geister in meinem Haus hätte, dann würde ich jedenfalls keine Ghostbusters rufen, denn diese Vollhonks hätten mir gerade noch gefehlt. Wenn man schon Geister im Haus hat, dann ruft man Ed und Lorraine Warren. Amen!

AmadeusFlop Nr. 5: Amadeus (Erscheinungsjahr 1984, der Film lief aber ein Jahr später immer noch im Kino)
Damals habe ich meinen Vater so lange genötigt, bis er mit mir in eine Abendvorstellung von Amadeus gegangen ist. Warum ich den Film überhaupt sehen wollte, erschließt sich mir bis heute nicht, aber ich war wohl von den 8 Oscars angetan, die der Film erhalten hatte, zudem wurde er stark beworben. Und so hat sich mein Vater erbarmt und ist mit mir an einem Abend im Frühling des Jahres 1985 ins Kino gegangen. Was mich dort erwartete, war das Grauen!

Die Anfangssequenz, als Salieri sich umbringen wollte und blutüberströmt am Boden lag, hatte mich damals unglaublich schockiert, und mir standen alle Haare zu Berge. Einen weiteren Schock erhielt ich, als ich die riesengroßen Oberweiten sah, mit denen die Frauen in dem Film herumgelaufen sind. Das waren für mich Monsterbrüste. Ich hatte als Kind noch nie solche Mega-Möpse gesehen, und obwohl die Frauen natürlich alle angezogen waren, empfand ich deren Hupen damals als überwältigend. Die Monster-Oberweiten hätten mich damals (visuell) beinahe erschlagen.

AmadeusZu guter Letzt kam noch die Lauflänge von 2:40 Stunden hinzu, und das am Abend, ich wäre im Kinosessel schier gestorben. Ich hatte nicht gewusst, dass der Film so furchtbar lange lief und war danach total platt. Die Brüste hatten mich schier plattgedrückt. Mich hat der Film als 12jähriger komplett überfordert, denn das war im Grunde genommen auch kein Kinderfilm gewesen, obwohl er eine Freigabe ab 12 Jahren erhalten hatte.

Als ich dann kurz darauf bei der Oma zu Besuch war (die ja neben dem Kino wohnte), kam eine Nachbarin daher, die es furchtbar wichtig hatte, und sie hat meine Großmutter recht neugierig gefragt: "Haben Sie schon Amadeus im Kino gesehen?"
Aber die Oma hatte abgelehnt, denn sowas würde sie sich nicht ansehen. Mir lag es allerdings auf der Zunge zu antworten, dass ICH es war, der den Film mit den Riesen-Monsterbrüsten gesehen hatte, von denen ich nächtelang Alpträume bekommen habe, aber das hätte mir die Nachbarin ohnehin nicht geglaubt. Das wäre auch wirklich zu absurd gewesen, wenn ich als kleiner Bub, der neben der Oma stand, erzählt hätte, ich wäre in der Abendvorstellung im Kino gewesen, um Amadeus anzuschauen, und ja, die Frauen mitsamt den Brüsten waren einwandfrei. Die Nachbarin wäre wohl schier umgekippt, wenn sie das gehört hätte, denn man muss bedenken: 1985 war die Welt noch eine andere, eine harmlosere, in der sich kleine Kinder keine Erwachsenenfilme ansahen, in denen vulgär dahergeredet wurde und Frauen ihre Brüste zur Schau trugen. Also habe ich meine Klappe gehalten und nichts gesagt. Die Nachbarinnen brauchten schließlich auch nicht alles zu wissen.

AmadeusMittlerweile habe ich Amadeus erneut gesehen, diesmal im erweiterten dreistündigen Director's Cut. Also die Selbstmord-Szene mit dem Blut am Anfang finde ich heute geradezu lächerlich harmlos, und die einstigen Monsterbrüste habe ich auch vergeblich gesucht. Keine Ahnung, was ich damals im Kino gesehen hatte, aber im Fernsehen kamen die Oberweiten bei weitem nicht so groß rüber. Im Kino wirkt natürlich alles viel üppiger, das ist mir schon klar, aber auf meinem kleinen Fernseher sahen die Möpse gar nicht mehr so mega-mäßig groß aus wie im Kino. Schade, ich hatte mich im Vorfeld schon richtig darauf gefreut, die wallenden Brüste wiederzusehen, die mich damals als Kind so schwer beeindruckt hatten, aber in der Fernsehversion sind die irgendwie an mir vorbeigegangen. Mit zunehmendem Alter ist man halt immer schwerer zu beeindrucken.

Alles in allem muss ich mich heute aber korrigieren, denn Amadeus ist kein Flop gewesen, sondern ein Meisterwerk filmischer Handwerkskunst. Das ist ganz großes Cineasten-Kino, aber eben nicht für Kinder, sondern für Erwachsene, und obwohl das überhaupt nicht mein Genre ist, hat mir der Film mittlerweile außerordentlich gut gefallen.

Sehr gutes Drehbuch, hervorragende Schauspieler, flottes Erzähltempo und grandiose Kulissen machen den Film zu einem prägenden Erlebnis. Allerdings habe ich mir die drei Stunden nicht auf einmal gegeben, sondern auf drei Teile aufgeteilt, sonst wäre ich heute auch überfordert gewesen.

"Er hatte Schulden, denn er trank, doch ihn liebten alle Frauen, und jede rief: 'Come and rock me Amadeus'!" (Falco)

AmadeusMozart hat damals ein sehr tragisches Ende genommen, und der Film hat auch kein Happy End zu bieten, sondern kann mit einem ziemlich traurigen Schluss aufwarten. Man sieht hier ganz deutlich, dass Mozart zwar ein Genie war, was die Musik betraf, aber ansonsten war er ein echter Loser, der ständig getrunken hat und immer pleite war, weil er sein ganzes Geld verprasst hat. Außerdem hatte er es sich bald mit vielen Leuten verscherzt und bekam immer weniger Jobangebote. Das kommt dabei heraus, wenn man sein Talent nicht im Griff hat. Ein Talent zu haben reicht eben nicht aus, um reich und berühmt zu werden. Man muss es auch steuern können. Stephen King konnte das, wobei der in den 70er und 80er Jahren auch gesoffen hat wie ein Loch und beinahe mit seiner Drogensucht abgestürzt wäre, doch King hatte im Gegensatz zu Mozart immer genügend Geld, auch wenn Stephen King damals ebenfalls ständig betrunken war, und zugekokst war er obendrein. Mitte der 80er Jahre musste er sich beim Schreiben seiner Bücher Tampons in die Nase stecken, um das Nasenbluten zu stoppen, das durch seinen Koks-Konsum ausgelöst wurde. Das war mal echt krass!

Salieri, der Gegenspieler von Amadeus, war genau das Gegenteil von Mozart. Er hatte zwar nicht das große Talent, aber dafür hat er maßvoll gelebt, sein Geld gespart, fleißig gearbeitet und nie über die Stränge geschlagen. Darum war er auch bis ins hohe Alter mehr oder weniger vermögend, jedenfalls im Film, während Mozart sich bereits in seinen jungen Jahren zugrunde gerichtet hatte durch Suff und Weiber. Allerdings ist Salieri auch nie wirklich berühmt geworden, und von den Frauen hat er auch keine abgekriegt. Tja, irgendeinen Nachteil gibt es halt immer!

Fazit: Man lässt besser die Finger von zu viel Alkohol, Parties und Frauen und reißt sich stattdessen am Riemen. Dann ist das Leben zwar nicht so lustig, aber dafür hat man langfristig gesehen mehr davon, als wenn man ständig nur pleite und besoffen ist.

Flop Nr. 6: Ein unheimlicher Gruselfilm (Mitte der 70er Jahre)
In den 70er Jahren war meine Oma im Kino als Platzanweiserin tätig und hat dort zum Beispiel den weißen Hai gesehen. Da die Großmutter, wie schon mal erwähnt, direkt gegenüber dem Kino gewohnt hat, war so ein Nebenjob natürlich naheliegend. Als sie diesen Job übernommen hatte, haben alle in der Verwandtschaft gestaunt und gesagt: "Wow, die Oma ist jetzt beim Film!" Und das war im Prinzip auch richtig, nur eben nicht so, wie man es sich unter diesem Sprichwort normalerweise vorstellt.

In einem ihrer Schlafzimmer, in dem ich ein paar Mal übernachtet hatte, konnte man vom Fenster aus den Kinoeingang sehen, und wenn es dunkel war, ist das Licht der Kino-Leuchtreklame in das besagte Schlafzimmer gefallen und hat dieses ein wenig aufgehellt. Das fand ich als kleines Kind total aufregend, im Licht der Kino-Leuchtschrift einzuschlafen. Und natürlich bin ich jedesmal, wenn ich die Oma besucht habe, zwangsläufig am Kino vorbeigelaufen und habe die Kinoplakate gesehen, die ich damals zunächst noch nicht lesen konnte. Aber fasziniert war ich trotzdem schon von den vielen Bildern, und ich hätte mir gewünscht, dass ich die Filme dazu sehen könnte, was aber nicht möglich war, denn Kino war damals absolut exklusiv den Älteren vorbehalten, zumindestens wurde mir das immer so gesagt.

Eines Tages, als ich wieder mal bei der Oma war und am Vormittag den Schaukasten des Kinos studierte, entdeckte ich dabei das Plakat von einem Gruselfilm und war sofort erfüllt von einer Euphorie, wie ich sie bis dato noch nicht kannte. Während alle anderen Kinder die Flucht ergriffen hätten, fühlte ich mich regelrecht von diesem Kinoplakat angezogen. Kein anderes Plakat hat mich jemals so fasziniert wie dieses. Ich wusste zwar nicht, wie der Film hieß, denn ich konnte damals ja leider noch nicht lesen, aber ich habe schon als Kind erkannt, dass es sich um einen unheimlichen Film handeln würde, da die gezeigten Bilder gruselige Gestalten enthielten, und diese haben meine Augen geradezu leuchten lassen. Ich habe meine Leidenschaft für Horrorfilme anscheinend schon mit der Muttermilch aufgesogen, wobei sich meine Mutter Zeit ihres Lebens immer gefragt hat, woher ihr missratender Sohn die Vorliebe für diese furchtbaren Gruselsachen hat, die sie (die Mutter) auf den Tod nicht ausstehen konnte. Aber mir kam das gerade recht, denn dieses Hobby konnte ich gleich als probates Mittel zur Abgrenzung von meinem Elternhaus verwenden, und das habe ich dann später auch ausgiebig gemacht. Aber als kleines Kind ohne Geld und ohne Lesen und Schreiben zu können ging das natürlich noch nicht, und dennoch wollte ich diesen Gruselfilm unbedingt sehen. Ich wäre damals glatt gestorben, nur um diesen Film sehen zu können, und ich habe meine Oma an diesem Vormittag permanent beackert, sie möge mit mir doch bitte ins Kino gehen, und zwar JETZT auf der Stelle, denn JETZT würde dieser Gruselfilm gezeigt werden, und den musste ich sehen, den MUSSTE ich einfach unbedingt sehen. Die Oma hat zwar immer wieder beteuert, dass jetzt am hellichten Vormittag ganz bestimmt keine Kinovorstellung laufen würde, aber ich habe einfach keine Ruhe gelassen und immer wieder von ihr verlangt, sie möge mich doch bitte ins Kino lassen. Also hat sie ihren Kinoschlüssel geholt, hat für mich das Kino aufgesperrt, ist mit mir in den dunkeln Vorführsaal gegangen und hat sich mit mir vor die leere Leinwand gesetzt. Dann saß ich da und konnte mich selbst davon überzeugen, dass da leider doch kein Gruselfilm gelaufen ist. Schade, wirklich schade, aber ich war endlich zufrieden, und dann konnten wir wieder gehen.

Das werde ich der Oma nie vergessen, dass sie mir damals diesen Gefallen getan hat, für mich extra das Kino aufzusperren, denn meine Eltern hätten das im Leben nicht gemacht, und auch sonst niemand, den ich kannte. Aber auf die Oma, auf die war halt Verlass, denn die hat mich ins Kino gelassen, auch wenn gar kein Film lief, aber das war ja egal, Hauptsache, ich hatte meine kindliche Schnapsidee erfüllt bekommen, und des Menschen Wille ist bekanntlich sein Himmelreich.

Letztendlich war das der Startschuss für die größte und intensivste Leidenschaft meines Lebens. Nee, nicht Frauen (die kommen erst an zweiter Stelle), sondern Horror- und Gruselgeschichten in allen nur denkbaren Formen. Vermutlich bin ich selbst heute immer noch auf der Suche nach dem ultimativen Horrorfilm, weil ich damals, als kleines Kind, den Gruselfilm meiner Wahl nicht sehen durfte, und ich überlege mir immer wieder mal von Zeit zu Zeit, was das denn damals für ein Film gewesen sein könnte, den ich mir als ca. Vier- oder Fünfjähriger ausgeguckt hatte. Ich werde es wohl nie erfahren, und das ist auch gut so, denn einige Träume und Geheimnisse muss man sich schließlich bewahren, sonst wird das Leben doch irgendwann zu langweilig.

Bernard und Bianca Flop Nr. 7: Bernard und Bianca (Wiederaufführung Anfang der 80er)
An einem Sonntagnachmittag in den frühen 80er Jahren war der Film "Bernard und Bianca - Die Mäusepolizei" von 1977 im Kino als einmalige Wiederaufführung angekündigt worden. Disney-Zeichentrickfilme waren damals sehr begehrt, auch bei mir, weil diese Filme nur im Kino gelaufen sind und sonst nirgendwo. Nix Fernsehen oder so. Disney-Zeichentrick gab es entweder im Kino oder gar nicht, und für mich hieß das meistens gar nicht, da bei uns sowas nur selten gelaufen ist. Aber speziell diese Vorführung hatte ich entdeckt, war hellauf begeistert, und dort musste ich unbedingt hin, denn Disney zu sehen war damals ein Privileg! Ich habe noch einen Schulfreund mobilisiert, der den Film ebenfalls sehen wollte, und voller Vorfreude sind wir am Sonntagnachmittag ins Kino gegangen, in der Hoffnung, endlich einen von diesen seltenen Disney-Juwelen zu Gesicht zu bekommen. Zeichentrickfilme habe ich als Kind geliebt, und Disney war einst die Krönung aller Zeichentrickfilme, nur eben sehr schwer zu bekommen. Also nichts wie ins Kino, wenn schon mal so eine Rarität gezeigt wurde. Mit glänzenden Augen saßen wir an diesem Sonntagnachmittag in unseren Sesseln und harrten der Dinge, die da kommen würden, und dann ging endlich der Vorhang auf, und es kam - keine Mäusepolizei. Ich dachte, ich sehe nicht recht. War ich etwa im falschen Film? Ja, war ich, es wurde keine Mäusepolizei gezeigt, sondern das Musical "Annie", eine Realverfilmung über ein kleines Mädchen im Waisenhaus. Mir sind regelrecht alle Gesichtszüge entgleist. Waren die Kinobesitzer nicht mehr ganz dicht? Wo war die Mäusepolizei geblieben? Die steckte wohl noch im Stau, oder die Aristocats hatten sie geholt, auf jeden Fall gab es kein "Bernard & Bianca", und ich war maßlos enttäuscht. Ich war sowas von enttäuscht, so dermaßen am Boden zerstört, das kann man sich gar nicht vorstellen, wie frustriert ich damals war. Ich hätte heulen können vor Enttäuschung, und ich war stocksauer. Da freute man sich die ganze Woche über auf einen genialen Trickfilm, und was bekam man zu sehen? Eine freche Rotzgöre, die singend über die Leinwand tanzt. Nein danke! Ich hätte kotzen können vor Wut, so sauer war ich damals, und mein Freund ebenfalls. Wir haben uns den Anfang kurz angesehen, aber ganz schnell gemerkt, dass wir uns diesen Bockmist ganz bestimmt keine zwei Stunden lang antun würden, und dann sind wir kurzerhand gegangen. Bezahlt hatten wir eh nichts, denn meine Oma hatte noch immer Connections zu den Platzanweiserinnen gehabt und für uns einen kostenlosen Eintritt organisiert. Das war das einzig Gute daran gewesen, dass wir unser Taschengeld nicht für diesen Mist verplempert hatten, sonst hätten wir unser Eintrittsgeld zurückverlangt. Ich weiß gar nicht, was in die Kinobesitzer gefahren war. Wie konnten sie den Kindern nur sowas antun? Erwachsene stecken sowas wohl leichter weg, obwohl man als Erwachsener in so einem Fall natürlich auch ziemlich angefressen wäre, aber für Kinder bricht hier eine Welt zusammen. Das war in etwa genauso, als wenn man an Weihnachten ein lange erwartetes Geschenk nicht bekommt.

Bernard und Bianca Wutentbrannt haben wir die Vorführung verlassen, und da die Oma gleich gegenüber wohnte, haben wir uns eine lustige Alternative ausgesucht. Wir haben uns einen kleinen Wagen geschnappt, den sich die Großmutter immer als Anhänger ans Fahrrad gehängt hat, und den haben wir als Fahrzeug benutzt. Dieser Anhänger war noch echte deutsche Wertarbeit gewesen. Vollgummireifen, Metall und Holz, und ganz sicher kein Plastik. Schier unzerstörbar. In diesen Wagen habe ich mich reingesetzt, mich am eisernen Geländer festgehalten, und mein Freund, der ziemlich kräftig war, hat den Wagen angeschoben, und dann sind wir lärmend, lachend und schreiend mit Karacho durch die Gegend gebrettert, und zwar FULL SPEED! Wir haben uns dabei so richtig ausgetobt und konnten das Kindsein in vollen Zügen genießen. Mensch, war das geil! Pfeif auf das Kino - die Realität war viel cooler! Und so sind wir den ganzen Nachmittag über Omas Hof gerast, immer wieder direkt am Kino vorbei und wieder zurück. Eine gefühlte Ewigkeit später war die Vorstellung von "Annie" dann zu Ende, und wir sahen die ganzen Kinder, die tapfer durchgehalten hatten, die Kinotreppe nach unten laufen. Am liebsten hätte ich zu den Kindern hochgeschrien:

"Na, ihr Pappnasen, habt ihr diesen Quatsch tatsächlich bis zum Schluss ansehen müssen? Tja, so geht es leider, wenn man für den Kinobesuch bezahlt hat. Wir haben nichts bezahlt und stattdessen auf den Putz gehauen, während ihr die frechen, unsympathischen Rotzlöffel und Nervensägen in dem Film ertragen musstet. Ätsch, das habt ihr jetzt davon!"

Natürlich habe ich das nicht gesagt, aber ich hatte es schon auf der Zunge liegen. Irgendwie musste man seine Wut ja schließlich abreagieren.

Bernard und Bianca Das mit dem Wagenrennen über den Hof ist fortan übrigens eines unserer Lieblingshobbys geworden, das haben wir dann öfter gespielt. Das war klasse! Dagegen konnte Ben Hur glatt einpacken. Lediglich "Annie" ist bis heute ein echter Hassfilm meiner Kindheit geblieben. Sowas geht ja gar nicht. Wirklich rein gar überhaupt nicht. Singende Kinder im Waisenhaus, um Gottes Willen, da schaue ich ja lieber zwei Stunden lang auf eine Betonwand, als dass ich mir diesen Rotz antun würde. "Bernard & Bianca" dagegen habe ich im Zuge der Recherchearbeiten für diesen Artikel endlich nachgeholt. Ich war im Vorfeld zunächst skeptisch, da ich mich heutzutage weder für Kinderfilme noch für Zeichentrick begeistern kann, aber die Mäusepolizei war genial! Allein die sorgfältig gestaltete Mimik der Figuren ist sehenswert, und natürlich die Vielfalt an subtilem Humor, den man eigentlich erst als Erwachsenener so richtig genießen kann. Außerdem hat die Geschichte genug Dramatik, um auch ein älteres Publikum bei der Stange zu halten, dazu keinerlei Kitsch, und das ist beachtlich für einen Kinderfilm. Die ganzen Figuren sind einfach phantastisch ausgearbeitet und gezeichnet worden. Disney hat es damals tatsächlich geschafft, Zeichentrickfilme auf den Markt zu bringen, die für Kinder UND für Erwachsene gleichermaßen unterhaltsam sind, und das konnten damals nicht viele. "Tom und Jerry" war ähnlich genial, aber dann dünnt es meiner Meinung nach schon etwas aus. Auf jeden Fall haben die handgemachten Zeichentrickfilme von Disney eine einzigartige Atmosphäre und unglaublich viel Charme. Nicht umsonst werden diese Filme auch heute noch von vielen Erwachsenen geliebt.

Disney rules! Zumindestens damals war das noch so. Lediglich heute macht Disney geniale Filmserien wie Star Wars und Terminator kaputt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Flop Nr. 8: Er, der hinter den Reihen wandelt (irgendwann in den frühen 80ern)
Mit einem Freund war ich wieder mal in einem langweiligen Film in einer Sonntagnachmittagsvorstellung gelandet, denn anscheinend hatte ich ein Talent dafür, mir nur die langweiligsten Filme herauszusuchen, wenn ich denn schon mal ins Kino ging. Und so saßen wir da und ließen den Quatsch, dessen Titel ich nicht mehr weiß, über uns ergehen, und mir war es plötzlich dermaßen langweilig, dass ich mir einmal mehr eine spannendere Alternative ausdenken musste. Ich rutschte kurzerhand den Kinositz langsam nach vorne hinunter, damit es von den Leuten, die hinter mir saßen, auch ja keiner mitbekam, und dann lief ich auf allen Vieren die Sitzgänge entlang. Vorne im Parterre saß so gut wie niemand, da konnte ich mich herrlich austoben und in den verschiedensten Gängen auf allen Vieren vor- und zurücklaufen, denn mich sah ja kein Mensch. Ab und zu klappte ich einen der Kinostühle nach unten, setzte mich vorsichtig drauf und ließ den Oberkörper ganz langsam nach oben wandern, so dass es von den hinteren Reihen ja keiner mitbekam. Dann rutschte ich wieder nach unten und lief zurück an meinen alten Platz. Das fand ich dermaßen aufregend, dass ich meinem damaligen Begleiter davon erzählte. Der war ebenfalls begeistert von dieser Idee und tat es mir gleich. Und so rutschten wir den Rest des Filmes permanent von unseren Stühlen, um auf dem Boden im Parterre die Gänge auf- und abzuwandern, nur um urplötzlich an anderer Stelle wie von Geisterhand wieder aufzutauchen. Das war für uns total aufregend und wesentlich interessanter als der eigentliche Film, der gerade lief. Da könnt ihr euch in etwa vorstellen, wie schlecht der gewesen sein muss. Bis zum Ende der Vorstellung liefen wir im ganzen Kino umher, immer auf allen Vieren, damit wir nicht aufgefallen sind, denn die Platzanweiserin hätte uns höchstens noch rausgeworfen, wenn sie das gemerkt hätte. Hat sie aber nicht, oder sie hat einfach nichts gesagt, denn wir haben ja keinen Krach gemacht und auch sonst niemanden gestört. Aber wir haben uns tierisch darüber amüsiert, nur nicht über den Film, über den hat sich vermutlich niemand amüsiert. Der war so schlecht, dass ich den Titel glatt vergessen habe. Dafür haben wir unsere eigene Kinovorstellung gespielt, nämlich "Er, der hinter den Reihen wandelt", und Stephen King hat sich das dann als Vorbild für eine seiner Kurzgeschichten genommen. Tja, so berühmt waren wir damals als Kids. Da sagt ihr nichts mehr!

Ein Kind zu sein war irgendwie schon ganz große Klasse, vor allem, wenn man auf schräge und absurde Ideen kam, die einem Erwachsenen im Traum nicht einfallen würden. Oder wer von euch ist schon mal auf allen Vieren während einer gut besuchten Vorstellung im Kino zwischen den Gängen auf- und abmarschiert? Niemand? Dachte ich's mir doch. Sowas macht kein Mensch! Außer Kids, die sich langweilen und über kreative Energie verfügen. Denn auf so eine verrückte Idee muss man auch erst mal kommen.

Basic InstinctFlop Nr. 9: Basic Instinct (1992)
Boah, war das ein Schrott. Damals hochgelobt und gehypt bis zum Gehtnichtmehr musste ich unbedingt ins Kino und hätte heulen können. Was für ein Schund! Die vulgäre Sprache hat mich zwar nicht gestört, sie hat dem Film aber auch nicht wirklich gut getan. Sharon Stone hat mir noch nie gefallen, selbst ihre legendäre Beinüberschlag-Szene war selten unspektakulär. Keine Ahnung, warum sich die Leute da so aufgeregt haben, da hat man ja eh nix gesehen, und skandalös war das schon mal gar nicht. Ich fand damals "Eine verhängnisvolle Affäre" total genial und hatte gehofft, mit "Basic Instinct" einen weiteren Geniestreich in der gleichen Machart zu sehen, aber weit gefehlt, denn das war leider ein völliger Schuss in den Ofen gewesen. Das ganze Drehbuch ist ein Haufen Müll, und am allerdämlichsten ist die Auflösung, die an Dummheit nicht mehr zu überbieten war. Sowas Unlogisches habe ich selten gesehen. Später habe ich mir den Film dann nochmal auf Video ausgeliehen, weil ich mir dachte, komm, gib dem vermeintlichen Meisterwerk nochmal eine Chance, aber auf Video war der Film genauso strunzdumm wie im Kino, und Sharon Stones Beinüberschlag war mir auch auf Video nur ein paar Gähner wert. Der Schluss war immer noch selten dämlich, die Handlung immer noch lächerlich unlogisch, und das Geld fürs Kino und die Videogebühr hatte ich aus dem Fenster geschmissen. Wäre ich damals doch bloß beim "Schweigen der Lämmer" ins Kino gegangen, aber darauf hatte ich keine Lust gehabt, ich Depp. Ich bin lieber bei Flops ins Kino gegangen, denn die musste ja schließlich auch jemand finanzieren.

Bram Stoker's DraculaFlop Nr. 10: Bram Stoker's Dracula (1992)
Das ist zwar auch kein Flop gewesen sondern ein Top-Film, doch für mich war es ein klassischer Kinoflop, denn für mich war speziell diese Vorstellung ein absoluter Reinfall. Genial war, dass ich so gut wie alleine im Kino war. Außer mir weit und breit kein Mensch zu sehen. Vielleicht saßen noch irgendwo ein oder zwei Leute, aber viel konnten es nicht gewesen sein. Der Film lief vor ziemlich leeren Rängen, und wenn man es genau nimmt, dann lief er eigentlich vor komplett leeren Rängen, denn ich war während des Films vollständig außer Gefecht gesetzt. Bei der Werbung war ich noch fit und hellwach, aber nachdem der Film begonnen hatte, überkam mich plötzlich eine bleierne Müdigkeit, als hätte ich eine Schachtel Schlaftabletten geschluckt. Hatte ich natürlich nicht, aber aus irgendeinem Grund war ich plötzlich sowas von hundemüde, dass ich die Augen nicht mehr offenhalten konnte. Ich habe zwar noch eine Zeitlang mit dem Schlaf gekämpft, habe es dann aber irgendwann aufgegeben, doch das war aussichtslos. Deshalb zog ich meine Jacke aus, breitete sie auf dem Nachbarsitz als Kopfkissen aus und bettete meinen Oberkörper so gut wie möglich auf der Jacke, und dann war ich eingeschlafen. Ich habe von dem Film rein gar nichts mehr mitbekommen, denn ich war völlig ausgeknockt. So hatte ich die komplette Loge für mich alleine, und ich lag da im Koma und schlief vor mich hin. Als dann der Film zu Ende war und der Abspann lief, bin ich langsam wieder zu mir gekommen und schlaftrunken nach draußen getaumelt. Das konnte ich eigentlich keinem Menschen erzählen, dass ich einen ganzen Kinosaal für mich alleine buchte, nur um mich mal so richtig auszuschlafen. Das hätte ich zu Hause billiger haben können, und vor allem gemütlicher. Natürlich hätte ich das Kino vorzeitig verlassen können, ich hatte ja schließlich Übung darin, aber diesmal durfte ich für den Film bezahlen, und deshalb musste ich ausharren, denn wenn ich schon einen gepolsterten Logenplatz finanziert hatte, dann würde ich diesen auch bis zum bitteren Ende auskosten, und wenn es schlafend war. Außerdem kapitulierte ich vor keinem Horrorfilm. Niemals! Das kam ja überhaupt nicht in Frage.

Seitdem war ich kein großer Kinofreund mehr und habe mir die Filme lieber auf Video angesehen. Da konnte ich wenigstens jederzeit abschalten, wenn ich müde werde, und zu beliebiger Zeit später wieder fortsetzen. Aber was kann man schon machen, wenn einen plötzlich die Müdigkeit überfällt? Gar nichts, denn der ist man machtlos ausgeliefert. In diesem Sinne: Gute Nacht!

Der Leser dieses Artikels (und natürlich die Leserin, falls es überhaupt Frauen gibt, die bis hierher durchgehalten haben) wird sich jetzt fragen, ob ich jemals in meinem Leben überhaupt mal einen guten Film im Kino sehen durfte, und wenn ich ehrlich bin, so habe ich mich das beim Schreiben des Artikels auch schon mehrmals gefragt: Habe ich denn tatsächlich schon mal einen Kinofilm gesehen, bei dem ich sofort Feuer und Flamme war? Also nicht erst Jahre später bei einer zweiten Sichtung, sondern direkt an Ort und Stelle im Kinosessel? Nach längerem und reiflichem Überlegen sind mir dann tatsächlich noch ein paar Kinobesuche eingefallen, die ich schon längst wieder vergessen hatte, und diese gibt es in am Montag in der Fortsetzung: Zehn spektakuläre »Kino-Hits«!

 

Kommentare  

#1 Cartwing 2022-06-25 05:57
Naja, ob man Dune jetzt als kolossalen Mist bezeichnen muss, nur weil man nix kapiert hat...

Und wenn man bei Ghostbusters "echten" Horror erwartet hat, dann hat man im Vorfeld wohl auch nichts davon mitbekommen, was damals eigentlich ziemlich unmöglich war.

Wenn du deine Meinung zu Amadeus inzwischen geändert hast, wieso ist er dann hier mit dabei?

Und warum wird hier Bernhard und Bianca genannt, wenn du eigentlich einen ganz anderen Film meinst, weil du im falschen Film warst?

Äußerst seltsamer Beitrag...
#2 OliverRied 2022-06-25 10:01
Danke für die Rückmeldungen.

Mir ging es hauptsächlich darum, Kinobesuche aus meiner Jugend zu beschreiben, die für mich damals, zum Zeitpunkt des Erlebens, ein totaler Reinfall waren.

Dass ich heute, Jahrzehnte später, über manche dieser Filme zwischenzeitlich vielleicht anders denke, hat nichts damit zu tun, wie ich die Kinobesuche früher empfunden habe.

Dass so ein Artikel polarisiert, war mir schon klar. Damit hatte ich gerechnet.

Ich wüsste aus heutiger Sicht nicht, wie ich damals an weiterführende Infos zu den Filmen hätte gelangen können, außer Geld in die Hand zu nehmen und eine Zeitschrift zu kaufen, aber dann hätte ich immer noch nicht gewusst, wie der Film letztendlich auf mich wirken würde.

Heute würde ich von Ghostbusters und Teenwolf kein Gruselfeeling mehr erwarten, wenn diese Filme neu rauskommen würden. Aber damals war mir halt nur das Kinoplakat und der Filmtitel bekannt, und ich hatte mir gedacht, die sind bestimmt klasse. Für andere waren sie das ja wohl auch, aber für mich halt nicht.

Ich kenne ein paar eingefleischte SF-Fans, die mögen Dune genauso wenig wie ich. Wenn das wirklich ein Top-Film gewesen wäre, hätte man die Trilogie wohl vollendet, so wie Star Wars.
#3 Laurin 2022-06-25 10:24
Nun ja, ich mag ja so einiges von David Lynch, aber in Sachen DUNE muss ich OliverRied schon Recht geben, denn den hatte ich damals auf VHS ausgeliehen und irgendwo bei der Hälfte war da für mich auch das Maß voll, wo ich ihn wieder abgeschaltet hatte um wenigstens noch die Restzeit sinnvoller zu nutzen.
Und gut, DRACULA von 1992 ist zwar als Gruselfilm sicherlich kein Action-Heuler. Aber wenn man so flott im Kino einschläft, würde ich mir Gedanken darüber machen, wer einem da K.O. Tropfen in die Cola gekippt hat. :lol:

Und was TEEN WOLF und GHOSTBUSTERS angeht, da kann man als ganz junger Bub durchaus mal mit fehlerhaften Erwartungen quasi reinfallen. TEEN WULF hatte ich z.B. damals nur auf VHS gesehen bei einem Kumpel (dessen Freundin den Film sehen wollte als Kontrast zu dem blutigen Zeug, das wir sonst so sahen). Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mal mehr, um was es da in der Handlung eigentlich noch mal ging.

Das man natürlich sauer ist, weil man statt BERNARD UND BIANCA dann das Musical ANNIE um die Ohren gehauen bekommt, kann ich durchaus auch nachvollziehen. Aber was hast du gegen BASIC INSTINCT? Da komme selbst ich irgendwie nicht mehr mit.

Was wiederum AMADEUS betrifft, so kann ich da absolut nichts zu beitragen, da ich den Film nie gesehen hatte. Interessant hier bei den Schilderungen waren aber die gefühlt gewaltigen Brüste der Damen, die aber leider dann nicht ausgepackt werden (dabei macht doch das auspacken und damit spielen so viel mehr Spaß :-* :P ).

Aber gut, warten wir nun also gespannt auf die ZEHN SPEKTAKULÄREN KINO-HITS.
#4 OliverRied 2022-06-25 10:54
Bei "Basic Instinct" war meine Erwartungshaltung einfach zu groß. Der ist damals so unglaublich stark als Super-Filmhit beworben worden, dass ich zwangsläufig enttäuscht worden bin. Eine zu hohe Erwartungshaltung ist selten eine gute Voraussetzung. Die Auflösung am Schluss war schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber vielleicht müsste ich mir den Film heute nochmal ansehen.
#5 Harantor 2022-06-25 11:15
Diese persönliche Rückschau kann ich gut nachvollziehen, wenn ich auch manche Filme anders erlebt habe. Dune habe ich auch in schlechter Erinnerung. Bei der Erstsichtung war ich gelangweilt, und bei der Zweritsichtung auf VHS habe ich den Film fast komplett verpennt. Nee, so gar nicht mein Ding. Und dann immer wieder der Ruf in der ersten Hälfte: "Ein Sandwurm" und es kam dann doch keiner ... Nee, langweilig
#6 Cartwing 2022-06-25 12:36
Der Text als solcher ist ja ganz amüsant, aber ich hätte vielleicht eine andere Überschrift genommen.
Auch rein subjektiv kann ein Film, den ich nicht gesehen habe, weil ich entweder im falschen Film war oder eingepennt bin, kein Flop sein.

Für mich persönlich war zum Beispiel "Forrest Gump" ein Flop. Völlig überbewerteter Blödsinn.

Insofern kann ich eine solche Liste schon nachvollziehen...
#7 OliverRied 2022-06-26 09:50
Als Überschrift wäre der Titel "Zehn enttäuschende Kinobesuche" vielleicht passender gewesen.

Aber "Zehn spektakuläre Kinoflops" hört sich einfach besser an. ;-)
#8 OliverRied 2022-06-26 18:18
Das Schreiben von Artikeln macht halt immer auch eine Menge Arbeit.

Aber wenn es sich anbietet und mir ein interessantes Thema einfällt, dann kann es durchaus sein, dass ich wieder was darüber schreiben werde.
#9 Harantor 2022-06-26 19:31
zitiere OliverRied:
dass ich wieder was darüber schreiben werde.


Das will ich doch hoffen.

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