Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Erinnerung an Günter König

Günter König - Vom Traumschiff zur Irfahrt der SkeletteDen Ruhm hat er nie gewollt
Wie ein Kreuzfahrt-Kapitän zum Larry Brent-Erzähler wurde.

Als ich dieser Tage in den Programmzeitschriften blätterte, stieß ich ganz zufällig auf etwas, was eigentlich nicht so interessant gewesen wäre, um genauere Nachforschungen anzustellen. Es ging darum das das TRAUMSCHIFF der ZDF-Fernsehreihe (übrigens eine Adaption der US-Reihe Love Boat) - nun schon zum 50. Mal in See sticht.


Und begonnen hatte alles 1981. Nun bin ich wahrlich kein Traumschiff-Gucker, wenn ich die Serie damals zu ihren Anfängen 1981 schon verfolgt habe. Im elterlichen Wohnzimmer mit der Familie als 11jähriger. Heute sind die Episoden längst keinen Hingucker mehr wert. Und doch sind die Anfänge der Serie interessant für Larry Brent-Hörspielfans.

Wer erinnert sich da nicht an den Erzähler der Larry Brent und Macabros-Hörspiele aus den 80er Jahren. Günter König heißt der Mann mit der markanten Gruselstimme.

Eine Stimme wie sie man besser für die Hörspiele nicht hätte wählen können. Er ist ein Schauspieler gewesen und spielte in den Folgen 1-6 des legendären ZDF-Traumschiff den Kapitän Braske. Endlich einer seiner Zunft, der nicht Hansen oder Paulsen hieß, oder gar König.

Der Produzent der Serie wollte ein unverbrauchtes deutsches Gesicht für die Serie. Und Günter König war am Thalia-Theater beschäftigt, und bis dahin kaum in Film oder Fernsehen aufgetaucht.

Die Rolle des Kapitäns brachte ihn ungewollten Ruhm. Doch König bestand darauf kein Star werden zu wollen. Sogar bei seiner Hochzeit wurde er damals, nach dem ersten Erfolg der ZDF-Serie, verfolgt. Von den Fotografen der Boulevard-Presse. “Das ist nichts für mich” sagte er sich wohl. Er stieg beim Traumschiff aus und wurde ab Folge 7 von Heinz Weiss ersetzt, der in den 60er Jahren den Phil Decker in einigen Jerry Cotton-Filmen spielte.

Günter König zog sich zurück, dabei hätte er zu den Stars der deutschen Fernsehwelt der 80er Jahre gehören können, wie Sascha Hehn oder Klausjürgen Wussow. Aber dies war nicht seine Welt. Theater spielen wollte er. Am Thalia-Theater.

Und er wurde nebenher noch zum Hörspielsprecher bei EUROPA und anderen Labeln. Unter anderem als Erzähler bei Larry Brent und Macabros, bei TKKG und Nightmare on Elm Street. Auch andere Rollen sprach er. Bei den drei ??? und Perry Rhodan zum Beispiel.

Seine Stimme fand auch in der deutschen Fernsehwerbung Verwendung. Zum Beispiel bei “Dr. Oetker”.

Nur auf die Mattscheibe wollte er nicht mehr zurück. Kein Star wollte er sein. Und doch wurde er einer. Ein Kultstar für unzählige Hörspielfans.

Im Juni 1998 starb der Schauspieler, der so schön “Larry Brent alias X-RAY 3” sagen konnte, und der uns das Hörspiel-Gruseln gelehrt hatte, an einem Krebsleiden. Der Verlust einer unverwechselbaren Stimme in der Hörspiellandschaft.

 

Kommentare  

#1 Cartwing 2008-06-18 09:24
Interessant... ich habe damals die Macabros - Hörspiele gesammelt und war auch sehr angetan von dem Erzähler (was ich von dem Hellmark - Sprecher eher nicht behaupten kann).
Der Mann hats drauf gehabt, so eindringlich und mitreißend zu sprechen, dass man ne Gänsehaut bekam...

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.