Rock´n Pop revisited - Folge 2: Styx - Crash of the crown (2021)
Rock´n Pop revisited
Folge 2: Styx - Crash of the crown (2021)
2: Styx - Crash of the crown (2021)
Das Album beginnt mit dem recht kurzen (1:57) aber nichtsdestotrotz opulent bombastischen Rocker “The fight of our lives”, bei dem die Vocal - Harmonien mehr als nur ein wenig an Queen erinnern.
Auch “A monster” liefert wieder den für Styx typischen, mehrstimmigen Gesang, wenn er auch hier nicht an Queen sondern eher an die ähnlich markigen Kompositionen des “Paradise Theatre” Albums erinnert.
Der sphärische Mittelteil fügt sich nahtlos in die rockigen Parts, dann folgt ein knackiges Gitarrensolo. Ein frühes kleines Highlight, das stilistisch schon mal ganz klar die Richtung vorgibt.
“Reveries” beginnt mit Akustikgitarre, bevor die Gesangsparts des ein wenig an Dennis de Young klingenden Lawrence Gowan beginnen. Insgesamt eine etwas poppigere Nummer mit einem rockigen Chorus, was ebenfalls zu de Young gepasst hätte.
“Hold back the darkness” ist mit 3:59 Minuten bereits der längste Song auf dem Album, eine rockige Powerballade mit einem starken Gitarrensolo im Mittelteil, während der Chorus doch etwas zu poppig daherkommt.
Das wieder von Tommy Shaw gesungene, sozialkritische “Save us from ourselves” beginnt mit verhaltenen Klavierakkorden, worauf ein druckvoll treibendes Schlagzeug und rockige Gitarrenriffs einsetzen. Der Chorus klingt zwar recht vertraut, dafür kommt hier wieder “echtes” Styx - feeling auf.
Es folgt der title track “Crash of the crown”, auf dem erstmals dezent progressive Keyboardklänge zu hören sind. Die Vocal - Harmonien klingen hier so hymnisch wie in besten Zeiten, auch wenn man sich wieder ein wenig vor Queen zu verbeugen scheint und Lawrence Gowans Gesang könnte man in den höheren Lagen beinahe mit Dennis de Young verwechseln.
Auch bei “Our wonderful lifes” sind es wieder die Gesangsharmonien, welche den typischen Styx - Stil erzeugen. Der Chorus ist hier wieder etwas poppiger, dafür mit einem druckvollen Schlagzeug und einem Trompeten - Solo garniert, während Tommy Shaws Stimme (wie schon auf dem letzten Album) nicht den kleinsten Hauch von Abnutzung erkennen lässt und beinahe noch genauso klingt wie 1976.
“Common ground” beginnt erneut mit Vocal Harmonien, bevor Shaws Solo - Gesang einsetzt. Eine starke Nummer, die im Mittelpart durch Gowans kräftige Stimme ergänzt wird und den Song zu einem rockigen Finale treibt. Der vielleicht stärkste Titel, der gern etwas länger hätte sein dürfen.
Mit “Sound the alarm” wird zur Abwechslung wieder eine Popnummer eingestreut, die mit Akustikgitarre und Shaws klarer Stimmer beginnt und zum Ende hin wieder in etwas rockigere Gefilde übergeht. Ein gutes Beispiel für den zeitlos klingenden Sound dieses Albums.
Mit dem wieder von Shaw gesungenen “Long live the King” erwartet uns ein weiteres (mit 2:34 Minuten leider viel zu kurzes) Highlight, das mit einem sehr starken, vielstimmigen Chorus und einer ungewöhnlich eklektischen Instrumentierung aufwartet.
Nach dem knapp 40 Sekunden langen “Lost at sea” folgt mit “Coming out the other side” wieder eine etwas ruhigere Nummer mit einem schön einprägsamen Chorus, Klavierklängen und einem netten Gitarrensolo. Ein ganz angenehmer, wenn auch nicht essentieller Titel, bei dem die wieder nicht überlange Laufzeit ausnahmsweise angemessen ist.
“To those” beginnt gleich mit einem hymnischen, vielstimmigen Chorus wie in besten Zeiten, wobei hier nicht nur das Schlagzeug, sondern auch die Klangfarbe des Keyboards dezent an “The Who” erinnern. Nach 3:02 Minuten ist der Zauber leider auch hier schon wieder vorbei und nach einem kurzen Instrumentalstück folgt mit “Stream” der finale Song.
Auch dieser Song beginnt gleich mit vielstimmigem Gesang, wobei dieser nicht rockig hymnisch sondern etwas ruhiger und spaciger klingt.
Doch auch, wenn dieser Titel das Album sehr schön abrundet, endet er leider wieder nach nur drei Minuten.
Fazit: Einer der wenigen Schwachpunkte dieses eigentlich großartigen Albums ist neben den wenigen Titeln, die etwas zu beliebig und poppig klingen, die auffällig kurze Laufzeit der starken Songs. Aber auch wenn diese eigentlich Potential für richtig episch lange tracks hätten, so ist es doch wiederum erstaunlich, wie viel komprimierte Epik man in so kurze Nummern hineinpacken kann. Jede dieser Songperlen verwöhnt den Fan mit dem typischen, bombastischen Styx - Sound, wie man ihn von den besten Alben her kennt, insofern ist es fast schade, dass diese oft schon nach drei knappen Minuten enden, eine Laufzeit, die früher gerade mal für das Intro draufging. Immerhin sind die zwar kurzen aber genialen Songs hier sehr zahlreich, weshalb das Album in seiner Gesamtheit auf jeden Fall überzeugt und empfehlenswert ist.