Frank Frazetta Leben und Werk eines Glückspilzes und Genies (1)
Frank Frazetta
Leben und Werk eines Glückspilzes und Genies
1. Das Wunderkind
Leben und Werk eines Glückspilzes und Genies
1. Das Wunderkind
Die in diesem Artikel enthaltenen Fakten, Anekdoten und Daten entstammen größtenteils den drei Unterwood Frazetta-Artbooks ICON, LEGACY und TESTAMENT. Man möge mir verzeihen, dass ich die Quellen der Zitate nicht explizit mit Seitenangabe aufliste.
Das Wunderkind
Frank Frazetta wurde als ältestes von vier Kindern am 9. Februar 1928 in Brooklyn geboren. Schon früh zeigte sich sein künstlerisches Talent, und so meldeten Frazettas Eltern den Sprössling im zarten Alter von 8 Jahren an der Brooklyn Academy of Fine Arts an, deren einziger Lehrer ein gewisser Professor Michele Falanga war und deren Räumlichkeiten 3 (!) Zimmer umfasste. Mit 30 anderen Schülern (im Alter von 8 bis 80!) befasste sich der kleine Frazetta mit den Stilmitteln der Fine Arts, und nach Frazettas eigener Aussage war der Professor begeistert vom Frazetta-Filius: Er drückte mir Bleistift und Papier in die Finger und forderte mich auf, eine Postkarte zu kopieren, worauf eine Schar wirklichkeitsgetreu ausgeführter Enten zu sehen war. Als er später nachsehen kam, wie weit ich gekommen war, schnappte er sich mit dem Ausruf Mamma Mia meine Zeichnung, lief mit ihr davon und rief alle anderen herbei, sie sollten einen Blick darauf werfen. Ich hatte das Gefühl etwas angestellt zu haben.
Falanga war so überzeugt von dem kleinen Wunderknaben, dass er ihn auf seine Kosten zum Kunststudium nach Italien schicken wollte, aber der Gute verstarb leider vorher.
Frazettas Einschätzung dieser Situation zeigt sich in einem seiner lakonischen Kommentare: Ich habe nicht die leiseste Ahnung, ob mich das (das Kunststudium) wirklich interessiert hätte. Ich weiß es nicht, aber ich bezweifle es "
Falanga sah sich ein paar von den Comics an, die ich zeichnete, und meinte: "Was für eine Verschwendung! Du solltest in Italien sein, dort Straßenszenerien malen und ein berühmter Künstler werden! was mich nicht die Bohne interessierte!
Frazetta wuchs mit den Comics der 30er-Jahre auf, mit den Strips von Hal Foster (Tarzan), Milton Caniff (Terry and the Pirates) und E. C. Segar (Popeye), und so stand ihm dieses Medium wohl näher als die sogenannten Fine Arts. Wie Frazetta später betonte, waren die Altmeister der Illustration, Howard Pyle, N. C. Wyeth und deren Schüler eine große Inspiration und Vorbild, aber es ist anzunehmen, dass er diese Künstler später als Erwachsener für sich entdeckte.
Frazettas Kindheit war aber nicht allein durch künstlerische Begegnungen geprägt, immerhin lebte er im Brooklyn der 30er- und 40er-Jahre, was damals eine raue Gegend war. Seine eigene Aussage beschreibt seine Situation in jener Zeit sehr treffend: Sicherlich, man hackte auf mir rum, aber nicht lange. Ich war ein Einzelgänger, und ich wusste, dass ich nur Ärger bekäme, wenn ich mich nicht selbst verteidigte. Also warf ich eines Tages dem Anführer einer dieser Banden einen Stein an den Kopf, und er kam herübergewankt und fragte mich: Hast du mir diesen Stein an den Kopf geworfen? Ich erwiderte: Ja, und was fängst du jetzt Schlaues an? Und gerade als der mir das erzählen wollte, war ich auch schon über ihm! Er lag am Boden und schrie um Hilfe und seine Kumpels nahmen allesamt die Beine in die Hand. Ich musste lediglich ihrem Anführer eins auf die Nuss geben, und schon war ich in ganz Brooklyn berüchtigt. Ich war ein Kind, das zwischen Heranwachsen und Erwachsensein hin- und herirrte und führte mich wie ein Trottel auf. Aber ich fühlte mich wohl dabei und es war mir scheißegal
Eine weitere Passion Frazettas in seiner Teenagerzeit war Baseball. Dabei war er so talentiert, dass er ein Angebot der New York Giants erhielt. Frazetta entschied sich jedoch für einen anderen Weg. Frazetta dazu: nach Texas zu gehen und 1 Jahr in der untersten Liga zu schwitzen erschien mir nicht sehr verlockend. Man muss sich vor Augen halten, dass die Sportler nicht so gut verdienten wie heutzutage ich erinnere mich, dass mir die Tour in einen anderen Bundesstaat wie die Reise ans Ende der Welt vorkam wenn ich irgendetwas in meinem Leben bedauere, dann dass ich nicht Profisportler geworden bin. Wenn ich 20 Jahre alt wäre, und noch mal die Gelegenheit dazu hätte, heute, mit den heutigen Gehältern, dann können Sie jede Wette eingehen, dass ichs täte.
Das Wunderkind
Frank Frazetta wurde als ältestes von vier Kindern am 9. Februar 1928 in Brooklyn geboren. Schon früh zeigte sich sein künstlerisches Talent, und so meldeten Frazettas Eltern den Sprössling im zarten Alter von 8 Jahren an der Brooklyn Academy of Fine Arts an, deren einziger Lehrer ein gewisser Professor Michele Falanga war und deren Räumlichkeiten 3 (!) Zimmer umfasste. Mit 30 anderen Schülern (im Alter von 8 bis 80!) befasste sich der kleine Frazetta mit den Stilmitteln der Fine Arts, und nach Frazettas eigener Aussage war der Professor begeistert vom Frazetta-Filius: Er drückte mir Bleistift und Papier in die Finger und forderte mich auf, eine Postkarte zu kopieren, worauf eine Schar wirklichkeitsgetreu ausgeführter Enten zu sehen war. Als er später nachsehen kam, wie weit ich gekommen war, schnappte er sich mit dem Ausruf Mamma Mia meine Zeichnung, lief mit ihr davon und rief alle anderen herbei, sie sollten einen Blick darauf werfen. Ich hatte das Gefühl etwas angestellt zu haben.
Falanga war so überzeugt von dem kleinen Wunderknaben, dass er ihn auf seine Kosten zum Kunststudium nach Italien schicken wollte, aber der Gute verstarb leider vorher.
Frazettas Einschätzung dieser Situation zeigt sich in einem seiner lakonischen Kommentare: Ich habe nicht die leiseste Ahnung, ob mich das (das Kunststudium) wirklich interessiert hätte. Ich weiß es nicht, aber ich bezweifle es "
Falanga sah sich ein paar von den Comics an, die ich zeichnete, und meinte: "Was für eine Verschwendung! Du solltest in Italien sein, dort Straßenszenerien malen und ein berühmter Künstler werden! was mich nicht die Bohne interessierte!
Frazetta wuchs mit den Comics der 30er-Jahre auf, mit den Strips von Hal Foster (Tarzan), Milton Caniff (Terry and the Pirates) und E. C. Segar (Popeye), und so stand ihm dieses Medium wohl näher als die sogenannten Fine Arts. Wie Frazetta später betonte, waren die Altmeister der Illustration, Howard Pyle, N. C. Wyeth und deren Schüler eine große Inspiration und Vorbild, aber es ist anzunehmen, dass er diese Künstler später als Erwachsener für sich entdeckte.
Frazettas Kindheit war aber nicht allein durch künstlerische Begegnungen geprägt, immerhin lebte er im Brooklyn der 30er- und 40er-Jahre, was damals eine raue Gegend war. Seine eigene Aussage beschreibt seine Situation in jener Zeit sehr treffend: Sicherlich, man hackte auf mir rum, aber nicht lange. Ich war ein Einzelgänger, und ich wusste, dass ich nur Ärger bekäme, wenn ich mich nicht selbst verteidigte. Also warf ich eines Tages dem Anführer einer dieser Banden einen Stein an den Kopf, und er kam herübergewankt und fragte mich: Hast du mir diesen Stein an den Kopf geworfen? Ich erwiderte: Ja, und was fängst du jetzt Schlaues an? Und gerade als der mir das erzählen wollte, war ich auch schon über ihm! Er lag am Boden und schrie um Hilfe und seine Kumpels nahmen allesamt die Beine in die Hand. Ich musste lediglich ihrem Anführer eins auf die Nuss geben, und schon war ich in ganz Brooklyn berüchtigt. Ich war ein Kind, das zwischen Heranwachsen und Erwachsensein hin- und herirrte und führte mich wie ein Trottel auf. Aber ich fühlte mich wohl dabei und es war mir scheißegal
Eine weitere Passion Frazettas in seiner Teenagerzeit war Baseball. Dabei war er so talentiert, dass er ein Angebot der New York Giants erhielt. Frazetta entschied sich jedoch für einen anderen Weg. Frazetta dazu: nach Texas zu gehen und 1 Jahr in der untersten Liga zu schwitzen erschien mir nicht sehr verlockend. Man muss sich vor Augen halten, dass die Sportler nicht so gut verdienten wie heutzutage ich erinnere mich, dass mir die Tour in einen anderen Bundesstaat wie die Reise ans Ende der Welt vorkam wenn ich irgendetwas in meinem Leben bedauere, dann dass ich nicht Profisportler geworden bin. Wenn ich 20 Jahre alt wäre, und noch mal die Gelegenheit dazu hätte, heute, mit den heutigen Gehältern, dann können Sie jede Wette eingehen, dass ichs täte.
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Kommentare
Frazetta gehört zu meinen Lieblingen der Fantasykünstler.
Dein Artikel gefällt mir gut. Auch die Bildauswahl ist eine Freude.
Nur schade, das der erste Teil nicht mehr als ein Appetithappen ist. Ich hoffe, es geht etwas ausführlicher weiter.
Harantor sagt: Bei den anderen bekomme ich es ja auch hin. Und im Moment formatiere ich die Beiträge endgültig ein oder zwei Stunden vor der Veröffentlichung, sprich ich füge dann die Bilder ein.
Im Prinzip alles kein Problem, Horst. Wenn noch irgendetwas fehlen sollte, kannst Du mich gern benachrichtigen und ich sende es Dir dann zu.
Als Frazetta Fan bin ich begeistert.
Die Serie ist toll. Man merkt, das Du liebst worüber Du schreibst. Großartig.