Michael's Historisches - Der Stern von Sachsen - Historisch (2. Das Exposé Teil 2)
Der Stern von Sachsen
2. Das Exposé von Teil 2 - Sachsen-Tod
Als ich sie bei Verlagen vorgelegt habe, bestand jedoch kein Interesse - vermutlich auch deshalb, weil manche Themen eben von einer großen Leserschaft nicht so gefragt sind.
Aber lest und urteilt einfach selbst ...
Der Stern von Sachsen
Band 2: Sachsen-Tod
: Kämpfe König Karls gegen die Mauren in Spanien und Rolands Tod. Aufstand der Sachsen unter Widukind. Paderborner Kapitularien gegen die Sachsen (..so sterbe er des Todes). Erneuter Aufstand. Blutgericht von Verden an der Aller.
Um die Sachsen zu beeindrucken, hält Karl der Große im Sommer 777 einen prunkvollen und Stärke zeigenden Reichstag in Paderborn mitten im Sachsenland. Es scheint, als ob die sächsische Frage damit entgültig gelöst sei, denn die sächsischen Edlen lassen sich fast ausnahmslos taufen. Der Adel hat erkannt, dass das Christentum, das die Unterwerfung unter den Willen der weltlichen Herren predigt, für Großgrundbesitzer und die Obersten der Gaue besser ist als sich einem Freibauern beim Thing nach alter Väter Sitte für seine Taten verantworten zu müssen. Denn das Christentum lehrt ja, dass man der Obrigkeit untertan sein müsse. Also dürfen Maßnahmen der weltlichen Fürsten wie der Priester nie in Zweifel gezogen werden.
Widukind war mit Rolands Erlaubnis zu den Dänen gezogen, damit er offiziell um die Hand Siegminnes, die Tochter des dänischen Kronprinzen Göttrik werben kann. Auf dem Reichstag wird ihm dies als Flucht ausgelegt. Als Widukind während der Taufzeremonien der sächsischen Edlen erscheint, lehnt er selbst die Taufe unter Zwang ab und will lieber sterben. Erzbischof Turpin ist sein Fürsprecher - wie Paulus soll sich Widukind erst innerlich bekehren, bevor er sich zu Christus bekennt und die Taufe nimmt.
Auf diesem Reichstag erlässt Karl der Große die berüchtigten Kapitularien gegen die Sachsen (im Roman erlässt er sie, das Jahr, wann die "Paderborner Kapitularien" tatsächlich erlassen wurden, ist wissenschaftlich umstritten). In diesen "Gesetzen" werden Götterdienst, Widerstand gegen die fränkische Oberhoheit etc. unter Todesstrafe gestellt (...so sterbe er des Todes...).
Bei den Gerwaltern hat es Nachwuchs gegeben. Gernot und Gunhilde haben einen Sohn namens Gereon. Wulfhere, der alte Patriarch der Wölfinge, ist bei einem Volksthing erschlagen worden, weil er gegen einen erneuten Aufstand redete.
Der alte Wulfhere wird jedoch von einigen Edlen der Sachsen bei König Karl als treibende Kraft des Aufstandes hingestellt. Ankläger ist der Sachse Theudebald. Welfo fordert den tückischen Ankläger seines toten Ahnen zum Gottesgericht und erschlägt ihn im offenen Zweikampf vor allem Volk. Damit hat er zwar die Ehre seines Ahnherrn wieder hergestellt, aber auch die Blutrache von Theudebalds Sippe auf sich gezogen.
Beim Paderborner Reichstag sind auch Vertreter der spanischen Mauren erschienen. Unter den dortigen islamischen Fürstentümer gibt es Feindschaften. Suleiman Ibn al Arabi, der Wali von Barcelona, bittet Karl um Hilfe. Wie der Papst will sich auch der Wali unter den Schutz eines christlichen Königs stellen.
In Spanien formiert sich der Widerstand gegen den Kalifen in Bagdad, dessen Sache der Wali von Barcelona vertritt. Immerhin ist der Kalif im Islam so etwas wie der Papst für die Christenheit. Für Karl kommt das gerade recht, um seinen Einfluss nach Spanien auszudehnen und gleichzeitig dadurch dem durch diplomatische Beziehungen befreundeten Harun al Raschid in Bagdad einen Gefallen zu tun. So zieht das Franken-Heer nach Spanien.
In den Kämpfen um Saragossa vollbringen Roland und Widukind Wunder an Tapferkeit. Dabei nimmt Widukind Murad abd Allah, den Emir von Saragossa, gefangen und verhindert, dass Ganelon den Emir hinrichten kann. Dadurch kommt eine Art Frieden zustande, der Karl die Möglichkeit gibt, sich halbwegs ohne die Ehre zu verlieren aus der spanischen Angelegenheit zurück zu ziehen.
In Gesprächen erfährt der Leser, dass es vor dem Paderborner Reichstag, auf dem die Kapitularien verlesen wurden, noch einmal einen Aufstand gegeben hat. Da das fränkische Heer jedoch keinen Widerstand fand, wurde Widukind davor bewahrt, getreu seines Eides an Rolands Seite gegen sein eigenes Volk zu fechten.
Der Krieg gegen die Mauren ist jedoch ein Fehlschlag und König Karl befiehlt den Rückzug über die Pyrenäen ins Frankenreich. Beim Übergang über das Gebirge führen Roland und Erzbischof Turpin die Nachhut des Frankenheeres. Am 15. August 778 werden die fränkischen Krieger niedergemacht. Erzbischof Turpin und Roland fallen als letzte, bevor die durch eine Hörner-Stafette herbei gerufene Verstärkung eintrifft. Außer einem Nordmann im Frankenheer namens Sigurd Schildspalter (eine Figur, die in meinem Wikinger-Epos Wölfe des Nordens eine Rolle spielt - die Szene ist dort auch beschrieben) überlebt nur Widukind schwerverwundet den Kampf am Pass von Roncevalles.
Sigurd und Widukind sind die letzten noch lebenden Kämpfer, als die von Gerfried und Welfo geführte Verstärkung eintrifft. Durch Rolands Tod ist Widukind ist seines Eides ledig. Nachdem seine Wunden ausgeheilt sind, entflieht er mit Welfo aus dem Lager der Franken nach Sachsen. Er hat jetzt genug von der Denkweise und der Kriegstechnik der Franken gelernt, um die Sachsen zu wirksamen Widerstand führen zu können.
Auf seinem Weg nach Dänemark, um Siegminne wiederzusehen, schürt Widukind beim Durchreiten von Sachsen den Aufstand. Obwohl er zur vorläufigen Ruhe mahnt, um die Dänen und die östlichen Abodriten zu einem gemeinsamen Kampf gegen die Franken zu gewinnen, schlagen die Sachsen in seiner Abwesenheit los.
Wolfrit und sein Sohn Wulfegar gehören zu den Anführern des Aufstandes, nachdem Widukind und Welfo auf dem Hof am "Weserstein" gewesen sind, um mit einem Schiff auf der Weser zügig nach Norden zu kommen. Um die Gerwalter zu schonen, führen Wolfrit und Wulfegar ihre Scharen nicht nach Süden in Richtung Fritzlar, sondern nach Westen, wo im heutigen Westfalen die fränkischen Gaugrafen ein Tyrannen-Regime auf sächsischem Land errichtet haben.
Der Aufstand der Sachsen (779) ist jedoch planlos organisiert. Es fehlt ein Herzog, der alle Stämme vereinigt. Zwar werden fränkische Städte und Dörfer auf dem linken Rheinufer zerstört, doch Wolfrit und Wulfegar können ihre Scharen nicht zusammenhalten. Im Herbst ziehen sich die Sachsen zurück. Das ist schon deshalb notwendig, weil die Ernte eingebracht werden muss. Sie wissen aber auch, dass die Franken bereits anrücken. Auf der Flucht schließen sich Vater und Sohn verschiedenen Gaugemeinschaften an.
Eine rasch ausgesandte Strafexpedition der Franken unter Gerfried gelingt es, beim Gerwalterhof eine Hundertschaft flüchtiger Sachsen zu stellen. Der alte Germar, dem das Gastrecht, das er den Sachsen gewährt hat, heilig ist und sich dazwischen wirft, wird von einem Franken getötet und die Sachsen bis auf den letzten Mann niedergemacht. Nur Wulfegar kann entkommen, Allgunde, die Rabentochter hilft ihm dabei und büßt das mit dem Leben.
Waltraud, Widukinds Halbschwester, die sich auf dem Gerwalterhof aufhält und erkannt wird, soll als Geisel dienen. In einem tollkühnen Handstreich befreit Gerfried die Geliebte und bringt sie zum Hof der Wölfinge. Damit ist er für die Franken ein Verräter und die Wölfinge lehnen ihn als Feind ab. Waltraud zieht mit ihm, dem jetzt für beide Seiten Rechtlosen, in die Wälder.
Gerohard, bietet sich an, aus Gründen der Sippenehre den Platz seines jüngsten Sohnes im fränkischen Heer einzunehmen und, von Todesahnungen erfüllt, übergibt er Gernot den Hof. Gunhilde, seine Frau, schwört den Franken Rache, wenn ihrem Gatten etwas zustoßen sollte.
In Erzählungen wird berichtet, dass Karl bei einem weiteren Einfall in Sachsen keinen Widerstand fand und bis zur Elbe und Saale vorgedrungen ist, ohne jedoch die dortigen heidnischen Slawenvölker mit Krieg zu überziehen. Wie Widukind versuchte er vergeblich, sie als Verbündete zu gewinnen. Wilzen und Abodriten waren zu sehr mit eigenen Angelegenheiten beschäftigt. Zudem wissen diese Heidenvölker, dass sie als nächste mit dem Schwert "bekehrt" werden, wenn die Sachsen sich endgültig unterworfen haben.
Cadal, der Archidiakon von Orleans, der als Ratgeber des Königs an Erzbischof Turpins Stelle getreten ist, geht in geheimer Mission zum Dänenkönig Sigifried, um ein Bündnis der Dänen mit den Sachsen zu verhindern. Trotz Fürsprache des Kronprinzen Göttrick hat Widukind durch Cadals Ränkespiele keine Chance, die kampfesmutigen Dänen als Bundesgenossen zu gewinnen.
Während Karl der Große mit dem Frankenheer wieder nach Italien geht, schreitet die Missionierung unter dem Schutz und mit gewaltsamen Nachdruck fränkischer Waffen in Sachsen voran. Sächsisches Gebiet wird offiziell als Frankenland betrachtet und von fränkischen Gaugrafen brutal beherrscht. Als Widukind zurück kommt, formiert sich durch ein schnell einberufenes Thing der Widerstand.
Widukind wird jetzt als Herzog der Sachsen auf die Schilde gehoben. Doch es sind nur Freibauern, die das Thing bildeten. Der sächsische Adel war nicht erschienen und sandte Boten an König Karl, ihm die Loyalität zu versichern. Allerdings ohne den Frankenherrscher direkt vor einem Aufstand zu warnen. Denn dann hätten auch die sächsischen Edellinge als Landesverräter die Rache der heimlichen Feme-Gerichte fürchten müssen.
Welfo ist als Spion Widukinds im Frankenland unterwegs. In der Gegend von Fulda wird er Zeuge, wie vor einem Kloster eine Nonne, die entfliehen wollte, mit Ruten gezüchtigt werden soll. Sie ist die Tochter eines fränkischen Grafen, die man gegen ihren Willen ins Kloster gesteckt hat, weil einer aus der Familie dem Dienst Gottes geweiht werden müsse. Mehrfach hat Rotraud versucht zu fliehen. Jetzt soll sie nach der Züchtigung für den Rest ihrer Tage in ihrer Zelle eingemauert werden.
Für Welfo ist Rotraud die Frau, die er in seinen Träumen gesehen hat. In einem kühnen Heldenstück befreit er sie und versteckt sie als Magd auf dem Gerwalterhof. Er selbst reitet weiter nach Norden, um dem Herzog Kunde zu geben, dass im Frankenland allgemeine Unzufriedenheit über die andauernden Kriegszüge des Königs herrscht. Karls Krieger sind eigentlich freie Bauern, die bei der Arbeit auf den Feldern gebraucht werden. Aber auf das Königswort müssen sie Heer-Folge leisten.
Widukind hat den Plan, das fränkische Heer zu teilen und einzeln zu vernichten. Er hat erfahren, dass König Karl es leid ist, stets das Heer selbst nach Sachsen zu führen und will diese Feldzüge seinen Heerführern überlassen. Dass sich der sächsische Adel nicht nur unterworfen, sondern gewissermaßen unter den Schutz des Frankenkönigs gestellt hat, kommt ihm entgegen.
Audulf, der Fuchs, überfällt mit seiner stark gewachsenen Bande das Land der Ostfalen und benutzt zur Tarnung Kleider und Waffen der slawischen Soraben.
Obwohl Widukind weiß, dass Audulf hinter der Sache steckt, sendet er Abbio, seinen Gefolgsmann aus dem alten Chatten-Geschlecht der Hassionen, zu den Franken, um im Namen der Ostfalen um Hilfe zu bitten. Karl schickt drei seiner Heerführer los, um einzugreifen. Auf dem Weg in Richtung Thüringen kommen sie durch die Gegend, wo Gerfried und Waltraud im Wald hausen. Gerfried ist durch seinen Blutsbruder Welfo vor einem Sachsenaufstand gewarnt worden.
Jetzt muss Gerfried an seinem Freund Welfo zum Verräter werden, um seine fränkischen Landsleute von der Falle zu unterrichten. Graf Theoderich, ein Verwandter des Königs, verspricht ihm, dass er am Hofe König Karls wieder in Ehren aufgenommen wird, wenn er die Franken an den Feind führt.
Waltraud, die auf Beeren-Suche ist, belauscht das Gespräch. Auch sie kann ihre Leute nicht im Stich lassen. Obwohl sie Gerfried liebt, entflieht sie, um Widukind und die Sachsen zu warnen und die Stärke des Franken-Heeres mitzuteilen.
Graf Theoderich schlägt Gerfrieds Warnung in den Wind, sich zurück zuziehen und mit dem gesamten fränkischen Heerbann, den König an der Spitze, wiederzukehren. Voll krankhaftem Ehrgeiz will er die Sachsen allein schlagen. Widukind lockt die Franken in eine Falle und vernichtet sie bis auf den letzten Mann.
Nur Gerfried, den Welfo im Kampf überwältigt, wird freigelassen, damit er König Karl berichten kann.
Widukind weiß, dass er trotz dieses Sieges dem gesamten Heer König Karls keinen ernstzunehmenden Widerstand entgegensetzen kann. Er befiehlt seinen Männern, in die Dörfer zurück zukehren und zu tun, als sei nichts geschehen. Er selbst eilt mit Welfo zum Hof des Dänenkönigs. Wenn die Dänen mit ihrer Wikingerflotte die Elbe, die Weser und den Rhein aufwärts fahren, können sie rasch tief ins Frankenreich vorstoßen und mit den Sachsen die anrückenden Franken in die Zange nehmen. Außerdem hat ihn ein Bote wissen lassen, daß ihm Siegminne einen Sohn geboren hat.
Die Nachricht Gerfrieds von der Niederlage der Franken erreicht Karl, als er um seine verstorbene Gemahlin Hildegard trauert, die er sehr geliebt hat. Voll Wut eilt er nach Sachsen, ein rächender Richter.
Bei Paderborn stellt sich ihm der sächsische Adel. Karl verlangt von ihnen die Auslieferung der Aufständischen. Die Adeligen senden Botschaften an ihre Gefolgschaften mit Befehlen, sich bei Verden an der Aller zu stellen. Die Sachsen, die durch uralte Eide der Vorväter verpflichtet sind, dem Ruf des Adels Folge zu leisten, erscheinen, obwohl sie wissen, was ihnen geschehen kann. Doch sie wollen den verräterischen Franken zeigen, was die Ehre der Sachsen bedeutet. Auch Wolfrit, der Schweigsame, ist unter ihnen.
Wulfegar, der als Bote seines Vaters Wolfrit zu Widukind an den Hof des Dänenkönigs kommt, wird von Siegminne mit einem Trunk vergiftet. Sie weiß, daß Widukind nicht feige ist, und er sich dem Zorn König Karls stellen wird. Also sorgt sie dafür, dass der Geliebte die Botschaft nicht erhält.
Auf dem Gerichtsfeld bei Verden an der Aller zwingt Cadal, der Archidiakon, Karl mit Worten dazu, die Todesstrafe über die Sachsen auszusprechen, während Eginhard vergeblich um Gnade fleht. Der sächsische Adel entgeht dem Gericht, muss jedoch mit zusehen, wie dreitausend ihrer Gefolgsleute an einem Tage an der Aller stehend enthauptet werden, da ein Sachse nicht einmal vor seinen Göttern kniet. Die angebotene Taufe, um das Leben zu retten, wird allgemein verweigert.
Unter den Männern, welche die Hinrichtung vornehmen müssen, ist auch Gerohard, den man dadurch demütigen will. Karl ist, da das Gemetzel viele Stunden dauert, auf seinem Hochsitz eingeschlafen. Der letzte Sachse ist Wolfrit, der Gerohard entgegen tritt. Um den langjährigen Freund nicht töten zu müssen, ersticht sich Gerohard selbst, nachdem er die umstehenden Frankenkrieger über ihre Freundschaft aufgeklärt hat.
Der Beifall der Franken über Gerohards mutigen Freitod erweckt den König. Wolfrit tritt vor seinen Thron. Die trotzigen Worte des Sachsen treffen den König tief ins Innerste. Doch er reißt sich zusammen und zitiert das Gesetz. Bei den Worten "..so sterbe er des Todes.."entreißt Cadal dem König das Schwert und erschlägt Wolfrit. König Karl aber erkennt, dass er in diesem Sieg seine größte Niederlage erlebt hat.