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Kürzlich angeschaut und als... mittelmäßig ...empfunden: Der fremde Sohn

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... mittelmäßig ... empfunden
Der fremde Sohn

Im Los Angeles des Jahres 1928 verabschiedet sich Christine Collins von ihrem neunjährigen Sohn Walter, um zur Arbeit zu gehen.

Am Abend ist der Junge spurlos verschwunden. Christines verzweifelte Suche ist gefundenes Fressen für die Presse. Monate später wird ein Junge, der behauptet Walter zu sein, zu ihr gebracht.


Geschautund befundenSie erlaubt ihm zunächst zu bleiben, weiß aber, dass er nicht ihr Sohn ist. Und sucht unbeirrt weiter, immer größerer Widerstände zum Trotz, denn die Polizei braucht vieles, nur keine schlechte Publicity.

Der Film beginnt eher romantisch. Mutter im gemütlichen Leben mit ihrem Sohn in der Großstadt. Dann verschwindet der Sohn. Fünf Monate darauf taucht ein Junge auf, der behauptet, ihr Sohn zu sein. Die Polizei ist ebenfalls davon überzeugt. Dies ist der Aufhänger der Story und eine ganze Weile hält die Erzählung auch daran fest, obwohl der Film viel mehr zu bieten hat. Die Frage einen Arzt zu konsultieren, der die Identität des Sohnes Walter belegen kann, kommt der Mutter seltsamerweise erst recht spät. Und auch das einfachste zu tun, nämlich Lehrer und Mitschüler zu einer Gegenüberstellung mit Walter zu bringen, kommen ihr erst am Schluss. Damit schindet der Film Zeit, die zäh dahin tröpfelt und den Zuschauer mit Fragezeichen im Gesicht zurück lässt. Danach beginnt der Kampf der Mutter gegen die Behörden. Zum Glück dauert dies nicht so lange. Eine Stunde des Films sind bereits verstrichen, als endlich Spannung aufkommt. Als ein Serienmörder ins Spiel kommt, der kleine Kinder auf dem Gewissen hat und möglicherweise auch Walter.

So nimmt der "fremde Sohn" erst zum Ende hin so richtig Fahrt auf. Zurück bleibt ein gemischtes Gefühl. Auf der einen Seite ein packender Thriller mit viel Potenzial, auf der anderen Seite wurde viel verschenkt. Zwar wurde eine wahre Geschichte zugrunde gelegt, doch der Anteil um den sogenannten "Hühnerstallmörder" aus Kanada, der 1928 für Aufsehen sorgte ist nur ein kleiner Aspekt, der zudem falsch und nicht den damaligen Tatsachen entsprechend wiedergegeben wurde.

Es bleiben als Endeindruck einige Lücken, wie etwa die Frage warum sich der fremde Junge als Walter ausgegeben und und wieso er um den verschwundenen Jungen wusste. Eine weitere Ungereiimtheit ergibt sich aus dem Verhalten der Polizei. Kein Polizeiapparat der Welt kann so blöd sein, dass er nicht wissen müsste, das so ein Schwindel auffliegt. und das auch im Jahre 1928.

Atmosphärisch bietet der Film allerdings eine Menge. Das Flair der 20er Jahre wurde gut eingefangen, indem man originelle Kostüme und typische Kulissen verwendete. Auch die Musik passte wie die Faust aufs Auge.

Ein weiterer Schwachpunkt waren die Darsteller, allen voran Angelina Jolie, die es nur selten schafft wirklich glaubwürdig zu sein. Zu gekünstelt und gefühlsarm wirkt ihr Spiel. Besser weg kommt John Malkovic, trotz einer fartblosen Rolle. Am besten weg kommt James Butler Harner, der als Serienkiller und Pädophiler sehr überzeugend dargestellt ist.

Der fremde Sohn
(The Changeling)
mit Angelina Jolie, John Malkovich, Jeffrey Donovan

Regisseur: Clint Eastwood
Formate: FSK: 12 DVD, Blu-ray

Genre: Drama, Kriminalfilm
Studio: Universal Pictures Germany
USA 2008

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