40 Jahre Tatort-Haferkamps Fälle: Treffpunkt Friedhof
Kriminalkommissar Haferkamp forscht in Zangemeisters Umgebung. Er erfährt, dass Schaßler, der Chefkonstrukteur der Firma, Gründe hat, Zangemeister zu hassen. Eine Erfindung Schaßlers hatte die Firma vor dem Ruin bewahrt. Schaßler bekam die gesetzlich vorgeschriebene Erfindervergütung, aber nicht das, was er für angemessen hielt, nämlich eine Beteiligung an der Firma. In seiner Enttäuschung hat Schaßler sich einen Weg ausgedacht, wie er das Geld, das ihm seiner Meinung nach zusteht, mit Gewalt holen könnte. Er hatte jedoch nie die Absicht, seinen Plan tatsächlich auszuführen.
Robert Geffken, ein ehemaliger Freund seiner Tochter Ellen, hat nun verwirklicht, was Schaßler sich nur ausgedacht hatte. Wenn Schaßler Robert nun anzeigt, wird bekannt, dass er der geistige Urheber von Geffkens Tat ist. Er befindet sich in einer ausweglosen Lage. Für Ellen, die Robert hasst, ist dies ein Anlass, Roberts Ermordung zu planen. Sie versucht, Haferkamp zu ihrem Werkzeug zu machen.
Der Fall beginnt recht vielsprechend mit dem Einbruch bei Zangenmeister. Dieser wird auch angeschossen, bevor der Täter in düsterer Nacht fliehen kann. In Zusammenarbeit mit Haferkamp versucht dieser eine Geldübergabe zu organisieren. Es geht darum besagte 450 000 DM an Gaeffken zu übergeben. Im Hintergrund spinnt Ellen die Fäden. Nachdem das Geld übergeben wurde will sie ihre Rache an Robert verwirklichen. Sie prepariert eine Waffe so, dass damit nicht mehr geschossen werden kann. Dazu studiert sie mehrere Waffenhandbücher. Diese Vorgehensweise wird in dem Krimi überraschend detailiert beschrieben. Auch der Umbau der Waffe und ihre Funktionstüchtigkeit wird genau protokolliert und filmisch festgehalten.
Dann bestellt Ellen Robert zum Friedhof. Auch Haferkamp soll anwesend sein, um ihn festzunehmen. Haferkamp weiß ichts von der präparierten Waffe. Als Gaeffken diese an sich nimmt und damit auf Ellen zielt, muss Haferkamp handeln. Er schießt aus dem Hintergrund auf Gaeffken, der daraufhin stirbt.
Damit hat Ellen Haferkamp zum Werkzeug ihrer Rache gemacht, ohne selbst dafür belangt werden zu können, denn man kann ihr das Präparieren der Waffe nicht nachweisen.
"Treffpunkt Friedhof" ist ein sehr schwacher Haferkamp-Fall. Der schwächste bisher, nach "Die Abrechnung". Die Handlung ist sehr dünn für 80 Minuten und trotz des guten Plots am Ende vermag der Film in keiner Minute zu richtig zu überzeugen.
Gelungen ist die Kamera. Da sind wirklich schöne, kinoreife Bilder entstanden, die einem dennoch so etwas wie Spaß beim Zusehen verschafft. Die Musik, die abläuf ist ebenfalls top. Top-Hits der 70er Jahre versuchen der Story Tempo zu geben, doch auch das gelingt nicht.
Auch schwach sind diesmal die Gaststars. Keine großen Namen und dennoch interessant. Da speilt zum beispiel Krista Keller die Ellen. Sie tauchte auch in Serien wie Derrick und Sonderdezernat K1 auf. Die Schauspielerin verstarb bereits 1988. Gaeffken wird von Matthias Fuchs gespielt, der in 39 Folgen der Erzähler in der Hörspielserie Die drei ??? war, und als Nachfolger von peter Passetti diese Rolle übernahm. Bis zu seinem Tod im Jahre 2001 sprach er für diese Serie. Danach übernahm Thomas Fritsch.
Haferkamp wird in diesem Krimi fast zur Nebenfigur, wenn er nicht diesen tollen Auftritt am Schluss hätte. Auch die Figur Zangenmeister wird nur am Anfang behandelt und taucht im weiteren Verlauf des Krimis gar nicht mehr auf, was sehr verwirrend ist.
Es gibt einen netten Dialog zwischen Haferkamp und Kreutzer:
Einen Gastaufrtitt hat erneut nach "Mann aus Zimmer 22" Marie-Luise Marjan als dubiose Kneipenwirtin, in der Haferkamp und Ingrid undercover auftauchen und sich als völlig fremde Kneipengäste ausgeben.
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