Ihr letzter Einsatz beim ALTEN - Pierre Sanoussi-Bliss und Markus Böttcher verabschieden sich mit Sektfrühstück
Ihr letzter Einsatz bei »Der Alte«
Pierre Sanoussi-Bliss und Markus Böttcher verabschieden sich mit Sektfrühstück
Markus Böttcher (Werner Riedmann) dagegen gab keine Stellungnahme ab.
In den letzten Jahren haben schön öfter Kündigungen von TV-Kommissaren für Unmut bei Schauspielern und Zuschauern geführt. Man erinnere sich nur an "Die Ermordung des Manne Brand oder der Rausschmiss des Schauspielers Hartmut Schreier" bei "Soko 5113" oder an die Aufkündigung von Walter Kreye aka DER ALTE aufgrund einer Krebserkrankung.
Doch auch bei der ARD wird fleißig gekündigt. Dominik Raacke wurde aus dem Berliner Tatort enfernt. Der war so sauer, dass er sich mit den Verantwortlichen überwarf und in der letzten Folge nicht mehr auftrat. So entstand die Folge "Vielleicht" ohne Raacke und nur mit seinem langjährigen Partner Boris Aljinovic als Stark. Und auch der Weggang des Leipziger Tatort-Teams ging nicht ganz lautlos von statten. Jüngst beschwerte sich sogar die Tochter von Schauspielerin Simone Thomalla, Sophia beim Sender und warf den Verantwortlichen Verjüngungswahn vor.
Betrachtet man die TV-Ermittler, so könnte der Vorwurf zumindest teilweise stimmen. Die Teams sind bunt gemischt. Nur alte TV-Kommissare will niemand. Es ist eher die Mischung, die es ausmacht und die man will um im Ermittlerteam das Durchschnittsalter der Zielgruppe zu reflektieren. Somit war die Verjüngung bei der SOKO und jetzt bei "Der Alte" sicher ein nachvollziehbarer Schritt. Denn beim Alten bleibt Michael Ande erhalten. Beim SOKO-Team bleibt Gerd Silberbauer. Beim "Tatort" hingegen sind Teamwechsel nicht selten und alles andere als ungewöhnlich.
Doch zurück zum Alten. Statt sich einem Dreh beim letzten "Alten" zu widersetzen wie es einst Herr Raacke im "Tatort" tat, spielten Bliss und Böttcher brav ihre Rollen aus. Und so verabschiedete sich Axel Richter, der in die USA ziehen wollte. Ein Traum, den auch Gerd Heymann (Michael Ande) einmal hatte, wie er verriet. Spurensicherer Werner Riedmann (seit Folge 108 dabei) , geht nach 28 Jahren beim Alten zum BKA nach Wiesbaden. Ein Bombemjob für ihn und er kann nicht ablehnen. 28 Jahre als Assistent. Das toppen nur Firtz Wepper als Harry Klein (Der Kommissar & Derrick) und natürlich Michael Ande, der ewige Assistent des Alten. Bliss war hingegen immerhin 18 Jahre dabei. Mit ihm geht eine Ära in der Serie zuende. Denn seit Folge 100 war stets ein Farbiger im Team des Alten. Zunächst in Gestalt von Charly Muhammed Huber als Johnson und dann in der Nachfolge Pierre Sanoussi Bliss als Richter. Damit wird ab der neuen Staffel, die mit Folge 395 beginnt Schluss sein. Dann kommen Stephanie Stumph und Ludwig Blochberger ins Team. Beide sind Anfang 30. Mal schauen wie weit es die dienstälteste Krimiserie des ZDF noch bringt.
Bliss und Böttcher hingegen machen sich in ihrer letzten Folge "Der Tote im Acker" vom selbigen. Zum Abschied wurde in der Schlusszene Sekt getrunken. Besser so als wenn man den Weggang der Kollegen wortlos übergangen hätte, wie einst bei Herrn Huber, der das Team 1997 verließ.
Und dennoch, viel zusagen haben Böttcher und Bliss in der Abschiedszene nicht mehr. Sie dürfen nur wehmütig gucken. Auch ansonsten gibt es ein paar Merkwürdigkeitne bei der Folge. So hat Heymann plötzlich drei Kinder. Bisher war er immer ein überzeugter Solist in Sachen Beziehung - hatte lediglich mal eine Freundin (wie in Episode 54 "Der Gärtner" von 1981). Und auch die bisher stets solo lebenden Richter und Riedmann sind nun liiert. Ihrer Kündigung zuliebe.
Leider - seit dem Tod von Helmut Ringelmann vor 4 Jahren und der Übernahme durch Frau Porsche sind die Geschichten allenfalls nur noch Durchschnitt.
Die Ermittler und Teams in der Übersicht:
Kommentare
Harantor sagt: Und korrigiert ...
Ehrlich gesagt sehe ich nur noch wenig deutsche Krimis. Der Kriminalist ist manchmal nicht übel, aber mich interessiert weder in die "Mord auf dem Lande/Comedy"-Schiene noch das Tatort-Sozialdrama. Und Der Alte ist schon seit Jahren beliebig. Da war ja selbst der frühe Siska besser, und das war auch immer nur mehr vom selben.
Rosenheim, die ganze ARD-Schiene, Kluftinger - such dir was aus
Was die Amis angeht, ein entschiedenes Jein. Die einst so "großen" Serien wie CSI, L&O:SVU oder NCIS dümpeln so vor sich hin oder sind einfach nur noch schlecht. Aber ein paar der Kabelproduktionen wie True Detective, Boardwalk Empire, Fargo oder Banshee sind schon Klasse, obwohl man natürlich dazusagen muss, dass das alles Nischenprodukte sind. Will sagen, wenn einen das spezielle Thema nicht interessiert, wird man damit nicht warm.
Ludwig Blochberger macht von seinen Einlassungen auf facebook her einen sehr sympathischen Eindruck. Mal abwarten, welche Rolle ihm zuteil wird. Musterschüler (wie einst Elmar Wepper beim "Kommissar"), Protegé (Michael Ande himself beim Lowitz), Paragraphenreiter, Schussel oder bloßer Pflichterfüller.