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Derrick und seine Fälle: Folge 210 - Die Festmenüs des Herrn Borgelt

Derrick und seine FälleFolge 210
Die Festmenüs des Herrn Borgelt

Susanne Borgelt verbringt in München ihre Studienzeit. Dabei gerät sie in die Drogenszene. Um sich Geld für "Stoff" zu beschaffen rutscht sie weite rund weiter in die Prostitution ab. Schließlich begeht sie Selbstmord. Ihrem Vater hinterlässt sie ein erschütterndes Video-Dokument.

Diese Folge wurde unter Derrick-Fans viel diskutiert.


Es geht dabei vornehmlich um die Person und Rolle von Ernst Schröder. Dazu später mehr.

Jeder Mord ein Fest
Borgelt ist tief mitgenommen vom Selbstmord seiner Tochter. Sie war in München in eine ungeliebte Szene geraten. Drogen und Zerfall waren die Folge. Borgelt kommt nach dem Tod seiner Tochter nach München und sucht die Leute auf, die seine Tochter in diese missliche Lage gebracht haben könnten. Bald darauf ist der erste von Ihnen tot. Doch Borgelt hat ein felsenfestes Alibi. Er saß zur Tatzeit im Hotelrestaurant und ließ es sich bei einem Festessen richtig gut gehen. Auch beim zweiten Mord ist das so. Jetzt wird Derrick doch stutzig. Jedesmal wenn einer der Häscher seiner Tochter dran glauben muss, feiert Borgelt dies mit einem Festessen. Doch wer ist dann der Mörder...?


Lange Zeit rätselt auch der Zuschauer wer hier die Taten begangen haben könnte. Klar ist das Borgelt der Auftraggeber oder zumindest Mitwisser ist. Erst zum Ende hin tauchen weitere Personen in der Handlung auf und der Zuschauer hat einige Verdächtige.

Kein Howcatchthem und doch kein Whodunit
Der Krimi ist gut aufgebaut. das Thema "Rache für ein verkorkstes Leben" hatten wir bei Derrick schon oft. Meist wurde es lieblos präsentiert. In dieser Folge gibt man sich jedoch redlich Mühe einen Spannungsbogen zu schaffen, die Hauptfigur als Täter darzustellen und die Frage nach dem Mörder dennoch im Dunkeln zu lassen. Leider ist aber auch hier spätestens nach 45 alles klar und der Zuschauer weiß genau Bescheid.


Das Schicksal des Ernst Schröder
Darsteller Ernst Schröder teilt das Schicksal mit der Figur, die er darstellt. Auch seine Tochter, die Schauspielerin Christiane Schröder (in Folge 4 - Mitternachtsbus zu Gast) beging Selbstmord. 1980 sprang sie in San Francisco von der Golden-Gate-Bridge. Nur waren es keine Drogen die sie in den Tod trieben, sondern Depressionen (1). Eine vererbbare Familienkrankheit. Auch die Mutter von Christiane nahm sich das Leben, und auch Ernst Schröder selbst. 1994 sprang er aus einem Krankenhaus-Fenster. Er war zu dieser Zeit bereits an Krebs erkrankt und 79 Jahre alt (2).


Diese Derrick-Rolle war eine seiner letzten überhaupt. Insgesamt war in der Kriminalreihe fünf Mal zu Gast.

Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Ernst Schröder, Irene Clarin, Hans-Peter Hallwachs, Michéle Marian, Svenja Pages, Thomas Schücke, Ursula Kaven, Gert Burkhard und andere
Stab: Musik: Frank Duval Titelmusik: Les Humphries, Regie: Alfred Weidenmann, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 24.04.1992

(1) Christiane Schröder bei Wikipedia
(2) Ernst Schröder bei Steffi-Line

© by author

Vorheriger Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 209 - Mord im Treppenhaus
Nächster Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 211- Der stille Mord

Kommentare  

#1 Henrik Siegel 2021-09-27 19:23
Erstsendung: Einen 31.04. kann es auch 1992
nicht gegeben haben. 31.05. war
wohl der Freitag.
#2 Harantor 2021-09-27 20:31
Korrigiert. Danke. Es war der 24.04.1992
#3 Ray White 2024-02-17 12:41
Für mich eine der besten Folgen, der Vater feiert die parallel geschehenden Morde mit einem deliziösen Festessen. Letztlich ein Selbstjustiz Drama - denn die Polizei unternimmt nichts, um seine Tochter zu "rächen". Drum muss er ran! Wenig differenziert die Erwähnung der Drogen, da hat der Herr Reinecker sein oberflächliches Wissen aus den damaligen Medien entnommen ("Drogen stehen für das Böse"). Offen bleibt: wo ist die Mutter der Toten? Und auch: wie genau war ihr Verhältnis zum 1. Ermordeten (Top: Svenja Pages)? Trotz allem: sehr gut gemacht!

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