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Derrick und seine Fälle: Folge 246 - Teestunde mit einer Mörderin?

Derrick und seine FälleFolge 246
Teestunde mit einer Mörderin?

Isabelle Bruhns, die attraktive Pflegerin der gehbehinderten Frau Ortner wird ermordet aufgefunden. Sie wurde in ihrer Wohnung erschossen.

Roland Ortner, der eine Liaison mit der Pflegerin hatte, hält seine Frau für die Mörderin - trotz ihrer Behinderung. Er behauptet gegenüber Derrick: "Sie haben mit einer Mörderin Tee getrunken!"


Fragezeichen ohne Sinn
Das Fragezeichen hinter dem Titel hätte man sich sparen können. Möglicherweise wurde es von der Redaktion hinzugefügt, um nicht gleich im Titel den Täter zu verraten, aber das ist Spekulation. Die Mörderin ist eindeutig die Ehefrau des jungen Mannes. Das ist von vornerein klar, auch wenn man sie bei der Mord-Ausführung nicht sieht. Außerdem richtet sich der Fokus sehr schnell auf sie und es werden im weiteren Verlauf der Handlung keine weiteren Verdächtigen aufgebaut. Eigentlich ein sehr guter Krimi, dem aber eine zündende Idee und etwas Spannung fehlt. Das Psychoduell zwischen Derrick und Frau Ortner reicht nicht, um die Stunde sinnvoll zu füllen. So kommt es dass auch dieser 90er-Jahre-Beitrag am Ende sehr psychobeladen und zerquetscht daher kommt. Regisseur Weidenmann, der immer ein gutes Gespür für Reinecker-Drehbücher hatte, versteht es aber gekonnt, durch Szenenwechsel und eine Sexeinlage von Christina Plate und Thomas Kretschmann, die Story am laufen zu halten. So wird auch vieles in Rückblenden erzählt, was ein Kunstgriff für dieses schwache Drehbuch war. Denn es geht nur um Eifersucht. Das versuchte Reinecker aber in seiner urtypischen Art derart aufzubauschen, dass es am Ende wenig glaubhaft wirkt.

Einige Oberflächlichkeit
Ursula Lingen überzeugt als eiskalte Rächerin einer von Ihr nie gut geheißenen Beziehung, die sie ihrem Mann nur pseudo genehmigt hatte. Dass er ihr nicht treu bleiben würde, da sie doch zwar reich, aber krank sei, kam ihr wohl nicht in den Sinn. im Dunkeln bleibt auch an welcher Krankheit sie leidet. Später spricht man dann von Osteoporose. In diesem entscheidenden Punkt aber, bleibt Reinecker  wie oft oberflächlich.

Kretschmann und Plate geben in der Folge ihren Derrick-Ausstand.

Darsteller: Horst Tappert, Fritz Wepper, Willy Schäfer, Thomas Kretschmann, Ursula Lingen, Christina Plate und andere
Stab: Musik: Frank Duval Titelmusik: Les Hmphries, Regie: Alfred Weidenmann Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 28.04.1995

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Kommentare  

#1 Tiger 2016-03-30 00:37
Es wurde erwaehnt, dass die Dame an Osteoperose leidet.
#2 G. Walt 2016-03-30 13:42
Okay, war mir nicht aufgefallen
#3 Luserke 2020-05-27 00:30
Ja, Osteoporose, Harry und Roland Ortner sprechen auch von der "Glasknochenkrankheit".
Fand die Folge nicht so gelungen, trotz toller Schauplätze (Schloss, Tegernsee) überwiegen die negativen Aspekte: Christina Plate z.B. bleibt für mich immer die Rotzgöre vom Bülowbogen und passt hier nicht rein. Die Gespräche von Derrick und der Täterin sind mir zu abstrakt.
"Die Liebe, die ermordet wird", über die hier von beiden philosophiert wird, ist ein Lieblingsthema von Reinecker, das in diversen Episoden aufgegriffen wird. Dieser Folge hier fehlt aber der Pfiff.
#4 Altkrimianalyst 2024-07-09 21:17
Ich mag die Folge. Der Regisseur hat über Details viel rausgeholt. Das Hochschloss Pähl, Abo-Location, kommt hier mal richtig raus (Relation zur Ebene); warum wurde das Bücherregal halb schwarz verhängt?
Völlig asbtrus (nicht aufgelöst) ist die Beziehung der Hauptfigur zur Täterin; aber an das Artifizielle hat man sich ja gewöhnt.

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