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The Shield - Gesetz der Gewalt

The ShieldThe Shield – - Gesetz der Gewalt
Sechs  Gründe, die Cop-Serie nicht (?) zu sehen...

Amerikanische TV-Serien, die in ihrer Heimat wahre Quotenmagneten sind, in Deutschland aber gnadenlos untergehen, sind keine Seltenheit. »Prison Break«, »Die Sopranos«, »Weeds« - die Liste ist lang. Nicht selten werden solche Serien von den Verantwortlichen der deutschen Sender mit Blick auf die miserablen Einschaltquoten rasch wieder aus dem Programm genommen. Nicht minder selten folgt daraufhin der verzweifelte Aufschrei einer winzigen Gruppe verzweifelter Fans, die den Weltuntergang ob der Absetzung der angeblich „besten und originellsten Serie der Welt“ gekommen sehen.

Empörte Diskussionen in diversen Foren sind die Folge. Diskussionen, die ich allzu oft nur bedingt verstehen kann. Denn in den allermeisten Fällen ist mir hundertprozentig klar, warum die Serie keine Zuschauer gefunden hat und in der Folge eingemottet wurde.

Was das Einmotten angeht: Das privat-kommerzielle Fernsehen ist nun mal darauf ausgelegt, Geld zu machen. Und wenn außer einigen Hardcore-Fans kein Mensch eine Serie guckt, dann fließen bei den Rundfunkanstalten keine Werbeeinnahmen. Diese sind es aber, die die Existenz des Senders erst sichern, weshalb unrentable Programmteile eben abgestoßen werden müssen. Das mag traurig sein, ist aber doch eigentlich nur allzu gut verständlich.

Was die wenigen Zuschauer angeht: Ich kann den Teil des Publikums, der sich die entsprechende Serie nicht antun will, sehr gut verstehen. Man nehme nur mal die Serie »Californication«. Sex, Drogen und jede Menge Langeweile – welcher vernünftige Mensch will das schon jede Woche aufs Neue sehen? Oder »Six Feet Under«. Kritiker mögen die Serie in den Himmel loben, doch meiner Ansicht nach war schon nach der ersten Hälfte der ersten Staffel die Luft raus. Keine Spannung, keine interessanten Charaktere, keine ansprechenden Storylines... Kein Wunder, dass kein Mensch die Reihe sehen wollte.

Mitunter jedoch, und das gebe ich gerne zu, erwischt die Absetzungswelle aber auch Serien, die mir am Herzen liegen. So wurde etwa die Cop-Serie »The Shield – Gesetz der Gewalt« aufgrund geradezu katastrophaler Quoten nach nur einer Staffel aus dem Programm genommen, und das, obwohl in den USA mittlerweile sieben komplette Seasons vorliegen.

Tja, was nun? Jammern und das Ende der Welt beschreien, weil die Reihe nicht mehr im Free-TV gezeigt wird? Lieber nicht. Also einen Artikel schreiben, in dem ich die vielen Vorzüge der Serie aufzähle in der Hoffnung, mehr Menschen auf sie aufmerksam zu machen? Schon eher.

Doch halt. Wäre das nicht scheinheilig? Erst verkünde ich, dass ich das Gejammere, das die Absetzung so vieler Serien begleitet, nicht verstehe, und dann tue ich es selbst? Nee, nee, das geht nicht. Stattdessen möchte ich einen etwas anderen Weg einschlagen, um die Serie genauer zu betrachten: Ich versetze mich einfach mal in die Position eines Fernsehzuschauers, der nicht so ist wie ich. Eines Zuschauers, der der Serie ein wenig skeptischer gegenübersteht, als ich dies tue. Und ganz schnell sind sechs gute Gründe dafür gefunden, warum die Serie gefloppt ist, sechs Gründe, warum kein vernünftiger Mensch »The Shield« schauen sollte...

Was ist das überhaupt, »The Shield«?
Gute Frage, und ich bin niemandem böse, der das nicht weiß. Immerhin ist die Serie so schnell wieder vom Bildschirm verschwunden, dass man kaum die Zeit hatte, mitzubekommen, dass sie überhaupt jemals da war. Wer mit dem Serientitel also nichts anfangen kann, muss sich keine Sorgen machen; es ist tatsächlich kein Kunststück, die Reihe nicht zu kennen.

Logo der SerieDoch genug der Vorrede und ab zur Serie:

  • Genre
  • Cop-Serie/Krimi-Serie
 
  • Cast
  • Michael Chiklis (»Fantastic Four«, »Eagle Eye – Außer Kontrolle«) ist Detective Vic Mackey
  • Catherine Dent (»Taken«) ist Officer Danni Sofer
  • Walton Goggins (»Winged Creatures«) ist Detective Shane Vendrell
  • Michael Jace (»Scorcher«) ist Officer Julien Lowe
  • Kenneth Johnson (»Saving Grace«) ist Detective Curtis Lemansky
  • Jay Karnes (»Judging Amy«) ist Detective Dutch Wagenbach
  • Benito Martinez (»Monk«, »Numb3rs«) ist Captain David Aceveda)
  • CCH Pounder (»End of Days«) ist Detective Claudette Wyms

  • Entwicklung
  • Die Serie stammt von Shawn Ryan (»The Unit«, »Angel – Jäger der Finsternis«)
   
Inhalt
Farmington ist einer der heruntergekommensten Bezirke von Los Angeles. Armut und Kriminalität beherrschen das von Migranten und Illegalen nur so strotzende Viertel.In diesem Bezirk arbeitet Detective Vic Mackey mit seiner schlagkräftigen Einsatztruppe, dem Strike Team. Mit allen Methoden versuchen die Cops, dem Verbrechen Herr zu werden. Wenn das heißt, jenseits aller Regeln und Grenzen zu operieren, dann wird das eben getan.

Doch Vic und sein Team mischen selbst kräftig in der Unterwelt mit. Von den meisten Gangstern gefürchtet, sichern sie sich ihren eigenen Anteil am lukrativen Geschäft außerhalb der Legalität. Das ist Captain Aceveda, der politische Ambitionen hat und daher keinen Fleck auf seiner weißen Weste haben möchte, ein Dorn im Auge. Vics Vorgesetzter ahnt, dass das Strike Team tief im Sumpf des Verbrechens steckt, doch sehr zu seinem Leidwesen kann er nichts beweisen. So setzt er einen Undercovercop auf die korrupten Polizisten an – und löst damit das erste in einer ganzen Reihe folgenschwerer Ereignisse aus.

Neben der Geschichte des Strike Teams befasst sich die Serie mit der Arbeit anderer Polizisten in einem der ärmsten Viertel von L.A. und zeigt die undankbare Aufgabe, der die Cops Tag für Tag nachgehen.

So viel zu den Basics. Schon die dürften deutlich machen, dass »The Shield« alles andere als leicht verdauliche Kost für zwischendurch ist. Doch warum hat die Serie nun in Deutschland derart grauenhafte Quoten eingefahren? Das dürfte sich klären, wenn man mal ein Blick auf die

Sechs Gründe, »The Shield« nicht zu schauen

wirft.


1. »The Shield« ist brutal und gewalttätig
»The Shield« ist zweifelsohne eine der brutalsten Serien, die ich kenne (was bei meinem Serienkonsum etwas heißen will). Das Leben in Farmington ist geprägt von Verbrechen und Gewalt, und die Cops, die hier ihren Dienst verrichten, bekommen das voll ab – und damit auch der Zuschauer, folgen die Macher doch eindeutig der Devise, zu zeigen, was geschieht, und nicht nur im Nachhinein über das Geschehene zu reden, wie das sonst in Krimiserien oft der Fall ist. Es gibt reihenweise oftmals recht brutaler Morde, Menschen werden bei lebendigem Leibe verbrannt, und auch Vergewaltigungen werden nicht ausgespart. Selbst vor Gewalt gegen Tieren – ein Thema, das überraschend selten aufgegriffen wird – wird nicht halt gemacht. Kein Wunder, dass die DVD-Boxen zur zweiten und dritten Staffel in Deutschland das Etikett „Keine Jugendfreigabe“ erhalten haben und trotzdem nur in leicht gekürzter Fassung auf den Markt gekommen sind. Bei so viel Gewalt und Brutalität kann man verstehen, dass vielen Menschen das Schauen der Serie allzu sehr auf den Magen schlägt und sie sich lieber nach Alternativen umsehen.

Wo wir gerade bei Gewalt sind:

2. Gewalttätig, unmoralisch, unsympathisch: Die Protagonisten von »The Shield«
Gut, ganz so schlimm ist es nicht, doch wer »The Shield« schauen will, der sollte sich über eines im Klaren sein: Die Charaktere der Serie sind alles, aber keine Helden. Ja, selbst von Antihelden sind sie meilenweit entfernt.

Allen voran sind da die Mitglieder des Strike-Teams zu nennen, die ganz bewusst Verbrechen begehen und dabei auch vor Mord nicht zurückschrecken, und das, obwohl sie eigentlich die Guten sind! Doch auch die anderen Figuren haben ihre dunklen Seiten. Captain Aceveda etwa, der bereit ist, für seine politische Karriere alles und jeden zu opfern. Selten wurde im TV ein derart opportunistischer Charakter gezeigt. Oder Dutch Wagenbach, der ein brillanter Detective ist, in allen anderen Lebensbereichen aber kläglich versagt.

Echte Sympathieträger sucht man bei »The Shield« vergebens. Menschen mit Problemen und Schwächen findet man hingegen in rauen Mengen. Und das ist nun wirklich etwas, das viele Zuschauer nach einem harten Arbeitstag nicht gebrauchen können.

Um noch kurz bei den Protagonisten zu bleiben:

3. Die (unschöne) Entwicklung der Figuren aus »The Shield«
Dass die Figuren von »The Shield« keine Sympathieträger sind, haben wir ja nun geklärt. Doch nehmen wir einfach mal an, dass man dennoch den ein oder anderen Charakter, trotz aller seiner Fehler, ins Herz schließt. Dann kann es schnell passieren, dass man einige Folgen später unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird, gehen die Macher doch alles andere als freundlich mit ihren Figuren um.

Das betrifft dabei weniger die privaten und beruflichen Probleme, die einer Figur aufgehalst werden, als vielmehr die Entwicklung, die die Protagonisten im Laufe der Zeit durchmachen. Man muss nur einmal die erste Folge von Staffel eins mit der ersten Episode von Staffel zwei vergleichen. Schon hier wird deutlich: Keiner der Protagonisten ist noch der, der er einmal war. Alle haben mehr oder weniger starke Entwicklungen durchgemacht, und das meist nicht zum Besseren. Besonders deutlich wird dies mit Ende von Staffel fünf, wenn...

Doch das will ich hier nicht verraten. Fakt allerdings ist: Wer »The Shield« schaut, sollte sich nicht übermäßig mit einer Figur anfreunden. Nicht etwa, weil die Person stirbt, sondern vor allem deshalb, weil sie sich im Laufe der Serie stark verändert, und das im Allgemeinen in eine sehr unschöne Richtung...

4. Hochglanzoptik bei »The Shield«? Von wegen!
Mit dem Start von »CSI – Den Tätern auf der Spur« hat für Serien im Fernsehen eine völlig neue Ära begonnen. Computereffekte, durchgestylte Kulissen, fetzige musikalische Untermalung, atemberaubende Kamerafahrten, Hochglanzoptik, all das wurde mindestens ebenso wichtig wie die Geschichte der Serie an sich. Die Zuschauer liebten diesen Stil und dankten es den Machern mit überragenden Einschaltquoten. Wen wundert es da, dass unzählige andere Serien einen Großteil der bei »CSI« verwendeten Elemente übernahmen und an das eigene Format anpassten.

Nicht so »The Shield«. Musikalische Begleitung? Ist so gut wie nicht vorhanden. Die Kamerabilder? Geprägt von Aufnahmen mit einer ständig wackelnden Handkamera und einem Hang zu merkwürdigen Aufnahmewinkeln und ungünstigen Nahaufnahmen. Spiel mit Licht und Farbe? Gibt es nicht. Kurzum: Die vom Zuschauer meist heiß geliebte Hochglanzoptik findet bei »The Shield« keinerlei Anwendung.

5. Die Rahmenhandlung von »The Shield«

Viele Serien zeichnen sich dadurch aus, dass man als Zuschauer gerne auch mal ein oder zwei Folgen verpassen kann und trotzdem mühelos wieder hineinfindet. Bei »The Shield« ist das nicht so einfach möglich. Zwar dominiert gerade in Staffel eins noch das „Fall-der-Woche“-Prinzip (welches auch in späteren Staffeln noch häufig Anwendung findet), doch ebenso ist die Serie geprägt von einer großen, alle (!) Staffeln umfassenden Rahmenhandlung. Das mag der Realität viel eher entsprechen als das Muster der abgeschlossenen Einzelfolgen, macht es aber notwendig, dass man keine Episode verpasst. Das wiederum ist eine Sache, die der durchschnittliche deutsche Fernsehzuschauer gar nicht leiden mag, wie der Misserfolg von Serien wie »24«, »Lost« oder »Prison Break« im deutschen Fernsehen zeigt.

6. The Shield«: Alles andere als leichte Kost...
Wie gern hat man es doch, sich nach einem anstrengenden Arbeitstag gemütlich vor den Fernseher zu setzen und in aller Ruhe auszuspannen. Bei den meisten Serien geht das, trotz teilweise reichlich dramatischer Storylines, auch recht gut. »NCIS« etwa kompensiert diese Dramatik durch eine gute Portion Humor. »Dr. House« und »Monk« ebenso. Und die Probleme der jungen Ärzte aus »Grey's Anatomy« sind soweit von der Realität der meisten Zuschauer entfernt, dass man die Reihe trotz der ganzen Dramatik genießen kann.
 
Anders »The Shield«. Die Serie ist ein Cop-Drama par excellence und damit alles andere als leichte Kost. Die Probleme der Hauptcharaktere sind realitätsnah und schlagen einem beim Zuschauen leicht auf den Magen. Gleiches gilt für die Verbrechen, die in all ihrer Brutalität gezeigt werden. Humor? Fehlanzeige. Zynismus, Hass und Verzweiflung prägen allzu oft das Bild. Und das ist nun wirklich alles andere als leicht verdaulich.

Ihr seht, es gibt eine ganze Menge Gründe, warum »The Shield« in Deutschland gefloppt ist. Die Serie ist wahrlich nicht für jedermann geeignet, und so wäre es eher verwunderlich gewesen, hätte die Reihe mehr als allenfalls schwachen Anklang gefunden.

Mit diesen Gedanken möchte ich dann auch zum Fazit des Artikels kommen, das da lautet:

The SHIELDUnd dennoch: Warum man »The Shield« auf gar keinen Fall verpassen sollte
Wie bitte, was? Die ganze Zeit redet der Kerl davon, warum man die Serie guten Gewissens meiden kann, und dann will er einem erzählen, warum man sie doch schauen sollte???

Stimmt, das will ich. Und wer genau gelesen hat, den dürfte das auch nicht weiter verwundern, habe ich doch zu Beginn schon kundgetan, dass »The Shield« zweifellos eine der packendsten und überzeugendsten Serie ist die ich kenne, und damit eine, von der ich jedem nur raten kann, sie unbedingt zu schauen.

Jedem? Na gut, vielleicht nicht jedem. Denn eines sollte euch bewusst sein: Alles, was ich zuvor geschrieben habe, all die Gründe, warum man die Serie nur mit allergrößter Vorsicht genießen sollte, sind hundertprozentig zutreffend. »The Shield« ist brutal. Die Hauptcharaktere sind unsympathisch und mit Fehlern behaftet. Die Storylines sind schwer verdaulich und nicht selten geradezu menschenverachtend. Es ist starker Tobak, den der Zuschauer hier geboten bekommt, Stoff, der selbst denjenigen, die sich rühmen, abseits des Mainstreams zu leben, einiges abverlangt.

Und doch ist »The Shield« eine Reihe, der Fans außergewöhnlicher Unterhaltung unbedingt eine Chance geben sollte. Warum? Nun, gerade weil die Serie so anders ist. So etwas wie »The Shield« hat es in der großen Familie der TV-Serien (egal aus welchem Land) noch nicht gegeben. Wer bereit ist, sich auf all das einzulassen, was man durchaus als Schwäche deklarieren kann, der wird eine der mitreißendsten Serien geboten bekommen, die man sich nur vorstellen kann. Nie weiß man, was geschieht. Schockierende Wendungen und atemberaubende Storylines lassen einen gebannt auf den Bildschirm starren. Großartige schauspielerische Leistungen und eine ungeheuer dichte Atmosphäre, unter anderem erzeugt durch eine ungewöhnliche Kameraführung und den weitgehenden Verzicht auf dramatische musikalische Untermalung, machen die Serie zu einem Erlebnis, das man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.

Neugierig geworden? Ich hoffe es! Ich kann wirklich nur empfehlen, der Serie eine Chance zu geben. Ein besseres Drama und eine überzeugendere Krimiserie wird man nur schwerlich finden. Doch sagt nachher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt, dass es nicht ganz einfach ist...



Wie kann ich die Serien denn nun sehen?

Ach ja, das hätte ich fast vergessen...

In Deutschland läuft die Serie zur Zeit beim TV-Sender AXN. Die ersten fünf Staffeln sind auch auf DVD von Sony erhältlich (Achtung: Aufgrund der FSK-18-Freigabe führt nicht jeder Online-Händler die Staffeln zwei und drei!), Staffel sechs und sieben – das große Finale – werden hoffentlich bald folgen.

Kommentare  

#1 Norbert 2009-01-17 06:30
Ja, das war nötig.
Ich kann Deine Argumentationen (leider) nur unterschreiben. Die Serie ist zu nah an der Realität. Habe ich davon nicht schon genug? In der Regel schaut man TV, weil man gerade davon nichts mehr wissen will.
Ich kannte die Serie lange auch nicht. Als unser Media-Markt die erste Staffel für 15 Euros rausgehauen hat, habe ich sie auf Dunst mitgenommen. Ich war und bin schwer beeindruckt. Sie bricht sehr drastisch mit Fernsehgewohnheiten, die man sich in seinem Leben aufgebaut hat. Und obwohl auch ich ein Unerhaltungssuchender bin, bin ich bei THE SHIELD hängen geblieben. Neben den in Deinem Artikel genannten Gründen vor allem durch Eines: Spannung. Es gibt nur selten vorhersehbare Abläufe und Wendungen. Und gerade weil die Figuren mit allen Akzenten der charakterlichen Stärken und Schwächen gezeichnet sind, fällt mir die Identifikation um so leichter.
Ich könnte auch endlos lamentieren, dass die Serie bei uns so untergegangen ist. Aber die Gründe sind nachvollziehbar. Und heutzutage gibt es ja gottlob die DVD. Da kann man das Ganze ja komprimiert und ohne Unterbrechungen sehen.
#2 Mainstream 2009-01-17 07:39
-
Also, das mit 'Californication' finde ich jetzt extrem gemein. Mit dem Glück, alles in englisch zu sehen, habe ich diesen nichtsnutzigen Versager echt lieben gelernt. Und mehr wie durchgeknallten Sex, oder launigen 'nichts passieren' (keine Langeweile) braucht man doch auch nicht zum feierabendlichen Entspannen. Du fragst welcher vernünftige Mensch sowas sehen will? ICH. Aber das würde bedeuten, das ich mich als vernünftig empfinde.

'Six Feet Under'?! Aber hallo, jetzt hört der Spaß bei mir auf. Ich schluck erst mal drei Valium und dann komm' ich auf Dich zurück...

Doch was mich eigentlich immer etwas beschäftigt, und Du zählst das hier ja auch auf, alle gennanten Serien sind aus irgendwelchen Gründen in Deutschland ein Flop. Kann der Durchschnittsamerikaner wirklich soviel anders gestrickt sein, das er über einen entgegengesetzten Unterhaltungsgeschmack verfügt? Auch wenn es gerne polemisierend eingeworfen wird, das der Ami grundsätzlich mehr auf Mortd und Totschlag steht, das ist bestimmt kein Argument.

Wie sieht es denn mit DVD Verkäufen benannter Serien aus (kann man googlen, ich weiß)? Meine Überlegung ist dahingehend, das der interessierte Zuschauer auf die vom Sender vorgegebenen Sendezeiten verzichtet und mit der Scheibe selbst bestimmt. Und das ohne Unterbrechung, oder der Gefahr eine Folge zu verpassen. Der Rest bleibt bei 'Grey', 'Landarzt', oder 'GZSZ' hängen. Haben ja auch ihre absolute Berechtigung.

Und ganz kurz noch: Finde ich gut, das Du den Jammeraffen sagst, das ein privat geführter Sender kein Sozialamt ist, sondern Geld einfahren muss.
#3 Gabriel Adams 2009-01-17 16:25
@ Norbert

Danke für die lobenden Worte :D

@ Mainstream
Jaja, Californication und Six Feet Under... Das sind zwei Serien, bei denen ich zu der großen, großen Masse gehöre, die nix mit ihnen anfangen konnten. Anders eben als bei The Shield...
Ich bin halt auch nicht in allen Belangen gegen die Massenkultur gefeit :D
(CSI, NCIS, Greys, find ich klasse!)
Was den Unterschied der Zuschauerzahlen in Deutschland und Amerika betrifft: Prozentual gesehen schauen in den USA gar nicht mal so viel mehr Menschen Six Feet Under und Co als in Deutschland. Nun leben in Amerika aber mehr Menschen als in Deutschland, weshalb es absolut gesehen auch mehr Zuschauer gibt. Zudem laufen Six Feet Under und Co. auf Bezahlsendern, die sich von vorneherein auf ein spezielles Zielpublikum einschießen, und viele ihrer Sendungen entsprechend dem Geschmack der Kunden herstellen. Diese sind nun mal oft nicht der breiten Masse zuzurechnen, sondern haben einen ganz eigenen Geschmack, den die großen Networks nicht befriedigen, weshalb sie eben aufs Pay-TV zurückgreifen (das dann wiederum die entsprechenden Sendungen für Freunde etwas ausgefallenerer Unterhaltung produziert etc.).
Das ist natürlich nur eine Erklärung. Wie groß der kulturelle Unterschied zwischen Deutschland und den USA wirklich ist, wage ich kaum zu schätzen; all die News, die man aus den USA hört, zeigen aber, dass er größer ist als allgemein angnommen...
Und was deinen letzten Satz angeht: Was soll ich sagen? Der Zuschauer kann jammern, wie er will, aber es ist nun mal die Wahrheit. Auch wenn es mir selbst manchmal wehtut, was die Sender da machen...

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