Das Geheimnis der sieben Zifferblätter- Agatha Christie im Fernsehkleid
Das Geheimnis der sieben Zifferblätter
Agatha Christie im Fernsehkleid zum zweiten
Doch Gerry erwacht am nächsten Tag trotz des ohrenbetäubenden Lärms der Uhren nicht mehr.
Er starb offenbar an einer Überdosis Schlafmittel. Lady Eileen findet im Zimmer einen Brief Gerrys, in dem dieser seine Schwester bittet, die Sache mit den sieben Zifferblättern zu vergessen. Eileen beschließt nun, Scotland Yard darüber zu informieren. Doch auf dem Weg zu Superintendent Battle wird sie von einem jungen Mann aufgehalten, der im Begriff ist, zu sterben. Seine letzten Worte sind „Die sieben Zifferblätter“. Eileens Nachforschungen führen in einen dubiosen Londoner Club … (1)
Die britische Produktionsfirma London Weekend Television , die auch "Warum haben Sie nicht Evans gefragt?" produzierten, setzten sich gleich darauf an die Umsetzung des Romans "The Seven Dials Mystery". Der Roman, der in Deutschland unter dem unbedeutenden Titel "Der letzte Joker" erschien kommt für ein Christie-Stück recht ungewöhnlich daher.
Dennoch blieb sich die Produktion treu und bat den Autor Pat Sandys um eine werkgetreue Umsetzung, da dies auch eine Bedingung der Rechteinhaber war.
Ungewöhnlich ist beim "Geheimnis der sieben Zifferblätter", dass es hier nicht primär um die Frage geht wer der Mörder ist. Denn recht schnell wird ausgemacht, dass eben eine Geheimorganisation hinter dem ganzen steckt, die sich "Die sieben Zifferblätter " nennt. Und bereits im ersten Teil des weniger abendfüllenden Zweiteilers, gelingt es der weiblichen Protagonistin bereits in die Geheimzentrale eben jener mafiösen Organisation vorzudringen. Was bleibt ist die Frage nach der Identität der "sieben Zifferblätter", die eben aus sieben Personen besteht und welche Motive sie verfolgen.
Es gibt Anzeichen für Verstrickungen der Bande in höchste Regierungskreise. Damit geht Mrs. Christie einen äußerst ungewöhnlichen Weg für eine Krimihandlung. Und trotz allem ist auch dieser Film erfolgreich und führt letztlich zur Umsetzung der Serie "Detektei Blunt".
Einge Gazetten sprechen damals sogar in ihren Kritiken von einer "heiteren Mörderjagd" (2) oder einen "fröhlichen Thriller" (3).
James Warwick und John Gielgud waren bereits als Hauptsteller im Evans-Zweiteiler dabei und wurden hier wieder gesetzt. "Das Geheimnis der sieben Zifferblätter" kommt jedoch mit nur 100 Minuten Spielzeit wesentlich kurzweiliger und abgespeckter daher, als die opulente Drei-Stunden-Auslegung von Evans.
(1)= Klappentext
(2)= Markus Jüngling
(3)= Hamburger Abendblatt 1981