Einer gegen Alle - Alle gegen Einen: Die zwölf Geschworenen
Einer gegen Alle - Alle gegen Einen
Die zwölf Geschworenen (12 Angry Men)
Das löst Empörung bei einigen Mitgeschworenen aus, die möglichst schnell ein Urteil finden wollen, um den Prozess rasch zu beenden.
Nach leidenschaftlich geführten Diskussionen schließen sich jedoch immer mehr Geschworene der Meinung des „Quertreibers“ an, der die Tat nochmals Revue passieren lässt. Seine Darstellungen decken schließlich Lücken und Ungereimtheiten im Tathergang auf und lassen die Zeugenaussagen mehr als fraglich erscheinen ... (1)
Das Neuverfilmungen berühmter Filme nicht oft ins Schwarze treffen, hat die Vergangenheit mehr als einmal anschaulich gezeigt. Negativbeispiele gibt es wie Sand am Meer. Leider. Manchesmal gelingt es aber auch, alte Stoffe neu zu beleben und eindrucksvoll neu zu verfilmen. "Die 12 Geschworenen" von 1998 ist so ein Beispiel. Die Macher nehmen sich Zeit für die erneute Abhandlung von Reginald Roses zeitlosen Stoff. Und man versucht nicht übertriebene neue Handlungsstränge und modern gewordene visuelle Effekte mit einzubauen. Auch in der Neuverfilmung bleibt "Die 12 Geschworenen" ein anschauliches und unterhaltsames Kammerspiel. Bei dieser Variante wie bei der alten sind die Schauspieler von immenser Bedeutung, da es hier voll und ganz auf ihre Darstellung und Dialoge ankommt.
In der Filmversion von 1957 spielte u.a. Henry Fonda als einziger Geschworener auf der Seite des Angeklagten (zunächst) und sein Gegenspieler ist Lee J. Cobb. In der vorliegenden Verfilmung, die PIDAX nun auf DVD veröffentlichte spielen diese Rollen Jack Lemmon und George C. Scott. Die Geschworenen behalten in Fridkins neuem Film ihre Nummern. Ferner spielen hier Armin Müller Stahl und Tony Danza. Im alten Film sind noch Jack Klugman, Martin Balsam, Ed Begly und Jack Warden mit von der Partie. Auffallend ist, dass im alten Film viele ältere Darsteller in den Hauptrollen zu sehen waren. Im neuen Film sind die Hauptrollen noch mal mehr ältere Männer, dafür gibt es aber viele jüngere Darsteller auf Seiten der weniger beteilgten Geschworenen.
Geblieben ist der Kampf eines Einzelnen (Jack Lemmon/ Henry Fonda) gegen den Starrsin und die Vorurteile eines Anderen (George C. Scott/Lee J. Cobb). Am Ende siegt das Gute, jedoch nicht ohne moralische Botschaft.
Fazit: Gute Bild- und Tonqualität eines Fernsehfilms der als Neuverfilumng viel taugt und das Original zwar in Punkto Atmosphäre nicht einholt, aber in Darstellung und Inszenierung ebenbürtig ist. Da PIDAX aber vor allem für Klassiker bekannt ist, läge eine Veröffentlichung des Originalstreifens von 1957 viel näher.
Die zwölf Geschworenen