Die fünfte Kolonne (18) Ein Auftrag für...
Folge 18
Ein Auftrag für...
Am selben Tag strahlt der Ostberliner Rundfunk eine Meldung aus, die das Geschehen im Hotel völlig verzerrt wiedergibt und von einer skandalösen Auseinandersetzung spricht. Wer hat den Ostrundfunk unterrichtet? (1)
Ab Folge 16 sind die Folgen länger als 60 Minuten und auch diese Geschichte dauert 73 Minuten. Wieder geht es um Ost und West. Doch die Geschichte wird diesmal erfrischend anders serviert. Das nimmt ihr ein wenig die Krimispannung. Spannend ist sie dann doch irgendwie. Der enttarnte Ostagent flieht in die DDR und kehrt einige Zeit später mit neuer Identität in den Westen zurück. Er spioniert hier weiter und liefert den Ost-Geheimdienst Informationen über die Bundeswehr.
In der Kaserne lernt er Marianne Melzer kennen, Nichte des Küchenchefs. Der Ost-Agent Piehler verliebt sich in sie. Er nennt sich inzwischen Rolf Witkowski. Doch ein Mann wie er hat viele Namen.
Die Liebe zu dem Mädchen stürzt den Agenten in einen Gewissenskonflikt. Er will jetzt endlich ein bürgerliches Leben führen und trifft eine Entscheidung. Er kündigt seinen Agentenjob und gesteht alles dem Klassenfeind. Dafür wandert er ins Gefängnis, doch der Bruder von Marianne öffnete ihm die Augen als er fragte "Wo wollen Sie in drei Jahren stehen?" Wahrscheinlich würde er dann aus dem Gefängnis entlassen und könnte mit Marianne leben.
Die Folge beginnt etwas holprig. Die geschiedene Ehe des Ostagenten Piehler hätte man sich vielleicht sparen können, sie spielt auch für den weiteren Verlauf der Story keine große Rolle mehr. Seine Agententätigkeit bleibt auch nebulös. Im Mittelpunkt steht die Liebe, die der Agent zu Marianne hegt. Die Spannung zeiht sich daraus ob er ihr alles gesteht und ob die Liebe eine Chance hat. Die letzte Frage kann auch am Schluss der Folge nicht geklärt werden. Aber der Tenor ist klar. Man wollte mit dieser Geschichte zeigen, dass die Liebe eben keine Grenzen kennt und stellt mit dem simplen Gefühl die Grenzpolitik der Ostzone in Frage. Politische Probaganda gab es also auf beiden Seiten. Ob im istdeutschen Fernsehen oder eben im Westen.
Die Folge ist dennoch sehr schön und gehört auf ihre Weise zu den Besten der Serie. Klausjürgen Wussow spielt hier 19 jahre vor seinem Einstand als Professor Brinkmann den Ostagenten Piehler. Grit Böttcher ("Der schwarze Abt") spielt die Marianne. Der Rest der Belegschaft betseht aus mehr oder weniger bekannten Namen wie Franziska Bronnen (die Jahre später ebenfalls die "Schwarzwaldklinik" unsicher machte und dem Professor den Kopf verdrehte) und Rosemarie Fendel, die man nicht nur als Krimiautorin ("Der Alte") sondern auch als Gattin des "Kommissars" kannte.
Die Abspann-Musik lieferte diesmal Herebrt Jarczyk, den Ringelmann später in den Stab von "Der Kommissar" berief.
(1)= Ingo Löchel