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Die Mädchen, bitte! - »Okay S.I.R.« (Box 1)

»Okay S.I.R.« (Box 1)Die Mädchen, bitte!
»Okay S.I.R.« (Box 1)

In den meisten Agentenfilmen und -serien, die sich ab den 1960er Jahren international großer Beliebtheit erfreuten, waren Frauen nicht viel mehr als eine erotische Spielwiese für den Helden – hübsch und apart, aber auch austauschbar und hilfsbedürftig. Nicht so in der deutschen Agentinnenserie „Okay S.I.R.“, die ab 1973 in 32 Folgen zeigte, dass Frauen nicht nur sexy, sondern auch clever und schlagkräftig sein können.

»Okay S.I.R.« (Box 1)Die 25minütigen Folgen der Serie erfreuen sich nach wie vor auch in den Fernsehprogrammen der öffentlich-rechtlichen Regionalsender großer Beliebtheit und sind nun erstmals auf DVD erschienen. Die erste Box vereint sechzehn Folgen in sich, die zwar weder der Produktions- noch der damaligen Erstausstrahlungsreihenfolge entsprechen, was bei der Serie aber egal ist, da die einzelnen Episoden in sich abgeschlossene Handlungen aufweisen und auch die Hauptfiguren keine vertiefenden Charakterisierungen erfahren, bei der eine chronologische Rezeption notwendig wäre. Sämtliche 16 Folgen der ersten Box wurden von Michael Braun („Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“) inszeniert und mit dem beschwingten Soundtrack von Klaus Doldinger („Das Boot“) versehen.

»Okay S.I.R.« (Box 1)Europol, die länderübergreifende europäische Polizeibehörde, hat in Brüssel ihren Hauptsitz. Die Dependance in München wird von der resoluten S.I.R. (Anneliese Uhlig) geleitet. Hinter der Abkürzung verbergen sich die Schlagworte „Sicherheit – Information – Recht“. Die beiden besten Kräfte in S.I.R.s Team sind die hübschen jungen Sexbomben Biggi (Anita Kupsch) und Conny (Monika Peitsch), denen man auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde, dass sie es mit raffinierten Gangstern und gewalttätigen Muskelmännern aufnehmen können. Wenn in München ein neuer Europol-Auftrag eingeht, steht für S.I.R. aber stets direkt fest, wen sie auf den Fall ansetzt. Mit dem Spruch „Die Mädchen, bitte!“ werden Biggi und Conny mittels blinkender Signallichter auf ihren Ringen in die Zentrale beordert, wo sie über die Fakten und ihr weiteres Vorgehen in Kenntnis gesetzt werden. Häufig bekommen sie es dabei mit Formen der Gehirnmanipulation zu tun. Gesundheitsapostel Rantana (Alexander Golling) mixt den Gästen seines „Naturhof Felicitas“ eine Droge in den gemischten Salat, Madame Syrakus (Rosemarie Fendel) setzt die Patienten ihres Instituts unter Hypnose und Jakob Künimann (Paul Bühlmann) hat Zugang zu einer Chemikalie, mit der er sämtliche Menschen, denen er diese einflößt, zu allem bewegen kann, was er will…

»Okay S.I.R.« (Box 1)Nicht alle Geschichten sind freilich nach diesem Schema gestrickt, es gibt auch Fälle von Kunstdiebstählen, Industriespionage oder durchgeknallten Bildhauern. Abwechslung ist bei „Okay S.I.R.“ also garantiert, was sich insbesondere auch in den irren Perücken und Kostümen zeigt, die die beiden hübschen Hauptdarstellerinnen auch innerhalb einer jeden Folge mehrfach wechseln. Michael Braun spielt dabei auch mit einigen Sexfilmkonventionen und hat vor allem Anita Kupsch in ultrakurzen Miniröcken oder Hot Pants überaus erotisch in Szene gesetzt. Ernst nehmen soll man die Serie nicht, die als Mischung aus Krimi- und Agentenhandlung mit komödiantischen und nicht zu übersehenden erotischen Einsprengseln daherkommt. Ein nostalgisches Vergnügen für Fans und all diejenigen, die es noch werden wollen. Die DVD-Erstveröffentlichung von Box 1 enthält sechzehn 25minütige Episoden auf zwei DVDs in solider optischer Qualität (Vollbildformat 4:3), die recht grobkörnig ausfällt, noch Laufstreifen und Verunreinigungen sowie etwas ausgeblichene Farben aufweist. Der Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0) geht soweit in Ordnung und ist durchweg gut zu verstehen. Bonusmaterial ist keines vorhanden.

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2018-10-31 13:05
Letztens wurden ein paar Folgen auf einem Regionalsender wiederholt. Trotz aller Liebe zur Nostalgie fand ich sie trotz der Kürze ziemlich langweilig und unbeholfen. Aber vielleicht lag es auch daran, dass mich weder Kupsch noch Peitsch begeistern konnten. Da konnte auch kein Minirock die fehlende Ausstrahlung rauskitzeln ;-)

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