Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

DER ALTE - Die Fälle des Leo Kress: Folge 172 - Aber mich - betrügt man nicht

DER ALTE - Die Kress-Ära Folge 172:
Aber mich - betrügt man nicht

Nach der Ära Köster mit Siegfried Lowitz, die immerhin 100 Folgen der Reihe DER ALTE umfasste, kam man nicht umhin einen Nachfolger für das erfolgreiche Krimiformat zu finden. Am Ostermontag 1977 startete die Reihe mit dem Pilotfilm "Die Dienstreise". In Folge 100 starb Köster den Serientod. Helmut Ringelmann griff als Nachfolger auf Rolf Schimpf als Kress zurück, den er aus der gemeinsam mit ihm produzierten Serie "Mensch Bachmann" kannte.

Sybille und Petrus Derera lassen sich scheiden. Bei einem Gespräch bei ihren Anwälten macht Sybille ihrem Mann ein überraschendes Angebot: sie will auf ein teures Bild des Franzosen René Magritte verzichten, das ungefähr 1,3 Millionen D-Mark wert ist, wenn er ihr 1000 D-Mark pro Monat mehr zahlt. Petrus ist überaus erfreut über diesen Vorschlag, zumal er sehr an dem Bild hängt und geht daher darauf ein. Was der Ehemann allerdings nicht ahnt ist, dass seine perfide zukünftige Exgattin das Bild von Werner Thiele fälschen lässt. Die Kopie hängt sie ihm ins Wohnzimmer, das Original will sie über den Bilderhändler Jacques Pinot aus Paris verkaufen. Wenige Tage später ist Sybille tot und liegt erwürgt in ihrer Wohnung. Hauptkommissar Kress beginnt zu ermitteln. Im Wagen der Toten findet sich ein Fotoapparat mit elf belichteten Bildern, die ihn auf die erste heiße Spur bringen ... (1)

Viel Verwirrung um ein Bild. Christa Maria Bandmann ist ein sehr spannender und unterhaltsamer Fall gelungen, der wie so oft bei ihr, am Ende mit einer Überraschung aufwartet.

Bandmann bestreitet die Drehbücher der Kriminalreihe in dieser Phase mit Volker Vogeler gemeinsam. Einige sehr schwache Folgen belasten diese Phase, da Vogeler sehr viel alleine schreibt und Frau bandmann nur alle 3-4 Folgen einen Story beisteuert. Erst ab Folge 199 gibt es Zuwachs bei den Autoren. Aber etwas Abwechslung kommt bereits jetzt in die Reihe, nachdem die letzten 10 Folgen eher enttäuschend waren. Bandmanns Stil zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie klassische Erzählelemente aus Krimis verwendet. So zum Beispiel die Vorgeschichte, die den Kommissar oft erst in der zweiten Hälfte des Krimis in Erscheinung treten lässt, sowie die Rückblenden, die am Ende den Mord aufklären.

Auch bei den Darstellern gibt es diesmal endlich frischen Wind. Erstmalig spielt die US-Amerikanerin Leslie Malton in der Reihe mit, die diese später noch häufiger beehren wird - jetzt aber erstmal wieder eine mehrjährige Pause einlegt. Ein weiterer Gastdarsteller, der seinen Einstand liefert, ist August Zirner. Ein Landsmann von Leslie Malton aus den USA. Er wird die Serie allerdings erst im Jahre 2019 ein weiteres Mal beehren. Auch Dieter Kirchlechner ist neu in der Reihe und spielt erst Jahre später noch ein weiteres Mal mit.
Regisseur Günter Gräwert hat ihr einen Gastauftritt als Kunstsachverständiger, der die Expertise erstellt.
Zusammen mit der Musik von Helmut Trunz wird aus dem Krimi eine runde Sache.

Buch: Christa Maria Bandmann
Musik: Eberhardt Schoener, Helmut Trunz
Regie: Günter Gräwert
Mit: Rolf Schimpf, Michael Ande, Charles M. Huber, Markus Böttcher, Ulf J. Söhmisch, Leslie Malton, August Zirner, Dieter Kirchlechner, Hans-Peter Hallwachs, Michael Zittel, u.a.
Erstausstrahlung: 24.07.1992

© by author


(1) = ZDF

Kommentare  

#1 Robert 2021-02-01 00:26
Eine meiner Lieblingsfolgen.

Kleiner Hinweis: Rene Magritte war Belgier und nicht Franzose!
Dieses Schicksal teilte er sich mit dem (fiktiven) Hercule Poirot.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles