Pferde und Mord - »Das 7. Opfer«
Pferde und Morde
»Das 7. Opfer«
Der vorerst letzte Bryan Edgar Wallace-Film spielt im Milieu der Rennwetten. Dieses Wettgeschäft war zu Wallace Zeiten ein sehr gefragtes und auch der Meister selbst, legte einiger seiner Romane in diesem Feld an. Jedoch fand das Thema in den Verfilmungen von Rialto kaum Berücksichtigung. Artur Brauner entschloss sich 1964, welches ein sehr erfolgreiches in Sachen Wallace, aber auch schon den Höhepunkt aller dieser Jahre darstellte, ein Buch des Wallace-Sohnes zu verfilmen, welches den Titel "Mit Mord begann es" trug. Franz-Josef Gottlieb lieferte das Drehbuch und sollte auch gleich Regie führen. Gottlieb zeichnete sich auch für die Rialto-Produktionen Der schwarze Abt und Die Gruft mit dem Rätselschloss verantwortlich.
Auch diese CCC-Produktion unterscheidet sich in sofern von Rialto, dass sie auf einige typische Darsteller setzt, die bisher nicht bei Rialto zum Zuge kamen, aber auch auf bekannte Namen eben dieser Produktionen. So spielen hier Heinz Engelmann, Hansjörg Felmy, Ann Savo, Hans Nielsen, Trude Herr, Helmut Lohner, Wolfgang Lukschy und Ann Smyrner. Gastauftritte haben Werner Peters und Dieter Borsche. Interessant ist auch, dass Darsteller Inspektoren spielen, die diesen Part nur ein einziges Mal spielten und in anderen Filmen auch negative Rollen haben konnten. So sieht man hier Heinz Engelmann als Ermittler. Hansjörg Felmy spielt einen Versicherungsdetektiv und bleibt lange Zeit undurchsichtig. Hans Nielsen, in Das Ungeheuer von London-City noch Ermittler ist hier ein Reverend.
Erfreulicherweise hat man sich für diesen Film einen komischen Part erspart. Es sei denn man will Trude Herr als solchen ausmachen. Die Herr ist zwar eine äußert komische Figur in dem Film, aber wirklich Slapstick-mäßig wie sonst Howland oder Schmidt kommt sie zu keinem Zeitpunkt daher.
Der Film hat einige Schwächen. Dazu zählt vor allem seine wechselhafte Erzählweise vom hochspannenden Thriller bis hin zum seichten Heimatfilm. Eine kontinuierliche Spannung baut sich nicht auf. Die Morde sind diesmal nicht sonderlich originell. Auch das Motiv ist nur schwer nachvollziehbar. Der Schluss kommt zu abgehackt, zu komisch und zu un-inspiriert daher. Gottlieb patzte da ähnlich wie bei Der Schwarze Abt. er erweist sich zwar einmal mehr als Regisseur mit Liebe zum Detail, abe rihm liegt m. E. nicht, eine Story nachvollziehbar zu erzählen.
Die DVD von Pidax kommt mit einem Interview mit Gottlieb daher, welches recht interessant ist, da er ein wenig seine Arbeitsweise schildert und sein Verhältnis zu Schauspielern wie Fuchsberger und Kinski. Außerdem liefert die DVD-Box wieder den Nachdruck der illustren Filmbühne zum Film.
(1) Pidax
Stabangaben: Pidax
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