Der Alte - Leo Kress und seine Fälle (201) Türkische Spezialitäten
Folge 201:
Türkische Spezialitäten
Hannelore Schütze speist mit ihrer Freundin Anja Hoppe in einem türkischen Lokal und berichtet ihr von ihrem letzten Türkeiurlaub. Dort hat die Mutter eines einundzwanzigjährigen Sohnes einen jungen Türken, 29 Jahre alt, kennen- und liebengelernt. In diesem Moment betreten Neonazis das Lokal und schlagen alles kaputt. Hannelore entdeckt unter den Schlägern ihren Sohn Matthias und ist völlig fertig. Tagelang versucht sie ihn zu erreichen, um mit ihm zu sprechen. Doch es klappt nicht. Inzwischen hat die technische Zeichnerin entschieden, einen Abschiedsbrief an ihren türkischen Freund Ismail zu schreiben. Doch genau in diesem Moment taucht dieser auf. Da meldet sich Matthias bei ihr und erfährt, dass die Mutter einen Freund aus der Türkei hat. Wenig später beobachtet er sie mit ihm beim eindeutigen Stelldichein. Am Montag erscheint Hannelore nicht in der Arbeit. Ihre Freundin Anja sieht nach und findet sie erwürgt auf. Hauptkommissar Kress fahndet nun nach dem türkischen Freund, sein Interesse gilt aber auch dem ausländerfeindlichen Sohn der Toten und dessen rassistischen Freunden, vor allem dem Neonazi Albrecht Schacht, der großen Einfluss auf den haltlosen Matthias zu haben scheint ... (1)
Vorzeitiges Ende
Eigentlich wollte ich die Rezensionen zu den Kress-Folgen mit Folge 200 einstellen. Doch ich lege noch eine Folge drauf. Die 201. Das hat seinen Grund. Denn es die letzte Folge von Autorin Christa-Maria Bandmann, die die Reihe eine ganze Zeit mit Volker Vogeler allein bestritten hat. In etwa jede vierte Geschichte stammte von ihr. Sie schuf einen gelungenen Gegenpart zu Vogeler, der man seinen Krimis meistens zu sehr ins Skurrile abdriftete, während Frau Bandmann klassische Krimis schrieb, die sich erzähl-technisch an denen der späten 70er- und frühen 80er-Jahre orientierte.
Hinzu kommt das die Folge 201 besonders gut gelungen ist und ein weiterer Grund ist die einmalige Regie Sigi Rothemunds in der Reihe. Die Musik ist ein weiteres gutes Kuriosum - sie stammt von Michael Hofmann de Boer. Es ist nun verwunderlich warum ausgerechnet Frau Bandmann mit dieser guten Geschichte ausscheidet und Herr Rothemund keine weitere Folge inszenierte, wo doch diese so gelungen war. Deswegen möchte ich mit dieser Folge schließen - vorerst. Das liegt an der mangelnden Qualität vieler Folgen (m.E. besonders von Volker Vogeler). gerade Herr Vogeler wird zwischen 1998 und 2003 die Reihe ganz alleine schreiben.
Spannende Zutaten
Zur Folge: "Türkische Spezialitäten" bietet Krimispannung mit realistischen Bezügen, wird doch hier eine Neo-Nazi dargestellt. Eine Frau verliebt sich in einen jungen Türken, ihr Sohn (ein Rechtsradikaler) hat was dagegen. Als die Frau tot ist, fällt der Verdacht auch auf ihn. Aber auch auf den Freund der Frau, der zum Gehörnten wurde. Aber auch der junge Türke selbst hätte ein Motiv gehabt. Er versucht noch in der Mordnacht ins Ausland zu entkommen, verliert jedoch seinen Pass, was Kress und seinem Team in die Hände spielt. Doch ist er auch der Mörder?
Neben Gila von Weierhausen spielen Holger Handtke, Edwin Noel und Wilfried Hochholdinger. Ein für einen Der Alte-Krimi recht unverbrauchter Cast.
Die Folge wurde (lt. krimihomepage) an meinem 25. Geburtstag ausgestrahlt. Ein Grund mehr meine Kress-Besprechungen mit dieser schönen Folge zu schließen. Vorerst.
© by author
(1) = Die Krimihomepage (GP)
Quelle der Stabangaben: Die Krimihomepage (GP)