Es wird persönlich - SOKO 5113 – Staffel 18
Es wird persönlich
SOKO 5113 (18. Staffel)
In der im Jahr zuvor ausgestrahlten Staffel hatten mit Stefan Klisch und Carl Lang zwei neue Filmemacher auf dem Regiestuhl Platz genommen und bewiesen, dass sie die vier „SOKO 5113“-Ermittler spannend durch neue Fälle navigieren können. Bei der nun erschienenen „Staffelbox 18“ (eigentlich handelt es sich hier um die 15. Staffel der Serie) sind die beiden wieder mit an Bord, zusammen mit Michael H. Zens, der mit Cay Helmich alias Maja Cramer zwei Staffeln zuvor zur Serie dazu gestoßen war, haben sie sich die Inszenierung der 16 neuen Folgen untereinander aufgeteilt. Als besonders spannend hatten sich in all den Erfolgsjahren der Serie immer diejenigen Episoden erwiesen, in denen Teammitglieder der SOKO selbst in die Schusslinie gerieten und um ihr Leben oder ihre Gesundheit fürchten mussten. Hiervon sind in dieser Staffel gleich mehrere Folgen mit dabei. In einer davon wird auf Manne Brand (Hartmut Schreier) geschossen, dessen Lebenspartnerin, die Anwältin Dr. Nina Lasker (Annette Kreft), wird in einer anderen lebensgefährlich verletzt. Und auch für den SOKO-Chef Horst Schickl (Wilfried Klaus) wird es in einer Folge überaus persönlich („Amour fou“), weil er sich im Fall einer drogensüchtigen jungen Frau an das Schicksal seiner Stieftochter Sabine Herbst erinnert fühlt, die in den Jahren 1983 bis 1987 sporadisch in der langlebigen Serie auftauchte. Ein netter Einfall der Autoren Bernhard Kock und Conny Lens, die damit das Stammpublikum der Serie begeistern können.
Im Gegensatz zur vorangegangenen Staffel sind recht viele Fälle in den gehobeneren Kreisen der Münchner Gesellschaft angesiedelt, weswegen die SOKO hier erstmals ein wenig in Richtung der typischen ZDF-Freitagabendkrimis um „Derrick“ und „Der Alte“ abdriftet, da die Kriminalbeamten häufiger in die schicke Villengegend der Stadt bestellt werden und Verdächtige verhören, die gerne mal ein Glas aus ihrer Heimbar anbieten (nicht umsonst spielt Evelyn Opela, Aushängeschild des Freitagabendkrimis nicht zuletzt aufgrund ihrer Beziehung zu deren Produzent Helmut Ringelmann, gleich in der ersten Episode dieser Staffel die Hauptrolle!). Am Unterhaltungswert der einzelnen Folgen ändert das zumeist wenig, in der Tat hat diese Staffelbox mehr Highlights zu bieten als die beiden vorangegangenen, in denen das gleiche Ermittlerteam (neben Brand, Schickl und Cramer ist auch hier nach wie vor Michel Guillaume als Theo Renner mit von der Partie) im Einsatz war. Dazu zählt vor allen Dingen auch die Episode „…oder Schickl stirbt“, in der der SOKO-Chef von einem skrupellosen Kriminellen (Nikolaus Paryla in einer Paraderolle) in seine Gewalt gebracht und mit dem Tode bedroht wird.
Und auch die letzte Episode dieser Box, „Der Überläufer“, ist von Carl Lang extrem spannend in Szene gesetzt und befeuert einmal mehr den Konflikt zwischen Schickl und Brand, als sich letzterer bei einem Sondereinsatz äußerst merkwürdig verhält und man auch als Zuschauer lange Zeit nicht weiß, was man von dessen geheimen Absprachen mit dem Unterweltboss Bernd Stelter (gespielt von Udo Schenk, nicht vom gleichnamigen Comedian und Moderator!) zu halten hat. Abgesehen von einigen oftmals etwas überdramatisierten Schlusssequenzen, in denen an der Glaubwürdigkeit der zuvor entwickelten Geschichte gekratzt wird (insbesondere in „Das Doppelleben des Werner Eck“ und „Rosenkavalier“), bietet auch diese 1999 erstmals ausgestrahlte „SOKO 5113“-Staffel wieder kurzweilige und abwechslungsreiche Unterhaltung, die man sich nach wie vor gut ansehen kann. Das Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und der deutsche Originalton (in Dolby Digital 2.0) sind nicht zu beanstanden, Extras sind abermals keine vorhanden.