Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

SOKO 5113 – Staffel 25 - Besondere Jubiläumsstaffel

SOKO 5113 – Staffel 25

Besondere Jubiläumsstaffel

 

Einiges war neu in der 2002/03 erstmals ausgestrahlten „SOKO 5113“-Staffel, die nun als „Staffel 25“-Box bei One Gate erschienen ist. Nach korrekter Zählung handelt es sich hier zwar erst um die 22. Staffel der Erfolgsserie, ein Jubiläum galt es aber gleichwohl zu feiern, da es exakt 25 Jahre her war, dass die allererste Folge im Vorabendprogramm des ZDF gelaufen war. Die dreizehn Folgen dieser Staffel sind nun erstmals auf DVD im Handel erhältlich.

Das 25jährige Jubiläum wird auch in der Staffel selbst offiziell gefeiert, denn in der insgesamt 276. Episode der Reihe, „Das Geheimnis von Blandford Castle“, gratuliert Kriminalrat Dr. Dietl (Franz Rudnick), der in der vorangegangenen Staffel eine Serienpause eingelegt hatte, seinem langjährigsten Mitarbeiter, Hauptkommissar Horst Schickl (Wilfried Klaus), zum 25jährigen Jubiläum der SOKO 5113. In der Tat war Schauspieler Wilfried Klaus bis dato der einzige Darsteller, der tatsächlich von der ersten Episode an mit an Bord gewesen ist. Von seinen Kollegen Manne Brand (Hartmut Schreier), Theo Renner (Michel Guillaume) und Susanne von Hagenberg (Christine Döring) bekommt Schickl zum Jubiläum eine seltene Erstausgabe eines Kriminalromans von Agatha Wallace (sic!) geschenkt, die sich dieser direkt zu Gemüte führt. Die Vorkommnisse in „Das Geheimnis von Blandford Castle“ werden dann in der Episode selbst in Schwarz-Weiß bebildert, wobei die üblichen Seriendarsteller (inklusive Maximilian Krückl und Ingeborg Schöner) in die Rollen der Romanfiguren schlüpfen, die man eben aus den bekannten Geschichten von Agatha Christie oder Edgar Wallace zu kennen glaubt. Die Kreativen der Serie haben sich mit dieser Folge selbst ein Geschenk gemacht, und die Schauspieler genießen es sichtlich, mal ganz andere Seiten von sich zeigen zu dürfen.

Den eigentlichen Staffelauftakt bildet aber eine zweiteilige Folge in Spielfilmlänge, „Das Blutopfer“. Ausgangspunkt ist ein gemeinsamer Fahrrad- und Wanderurlaub von Manne, Theo und Susanne, den sie in den bayerischen Bergen verbringen. Dort wird dann allerdings die Leiche eines Großgrundbesitzers gefunden, ausgerechnet an einem „Blutstein“, den seit mehreren Jahrhunderten eine mystische Aura umgibt. „Die Alte vom Berg“ (Heidy Forster) sieht darin eine Prophezeiung erfüllt, aber das „SOKO“-Team ist mit Unterstützung des ebenfalls angereisten Schickl natürlich darum bemüht, die tatsächliche Ursache herauszufinden und den wahren Mörder zu stellen. Die ersten acht Folgen dieser Staffel (rechnet man die Langfolge als zwei Episoden, wie es auch die DVD-Box macht) inszenierte wieder einmal Zbynek Cerven, der seit 2000 hinter den Kulissen am Erfolg der Serie beteiligt war. Die restlichen fünf Folgen gehen auf das Konto von Bodo Schwarz, der ebenfalls in der 2000er-Staffel seinen Serieneinstand gegeben hatte. Auch die weiteren Folgen bieten durchweg wieder kurzweilige Krimiunterhaltung. Die spannendste Episode ist dabei meiner Meinung nach „Die Stimme“, in der Susanne einen Anruf einer anonymen Frau (Dietlinde Turban) erhält, die ihr ankündigt, dass sie in Kürze ihren Ehemann ermorden wird. Susanne setzt selbstverständlich alles daran, dieses Kapitalverbrechen zu verhindern – mit ungeahnten Konsequenzen. Weitere Geschichten kreisen um eine ermordete Taxiunternehmerin (Cosima von Borsody), einen Stromtod im Schwimmbad, einen explodierenden Campingwagen (mit liebenswerten Gastauftritten von Billie Zöckler und Stefan Behrens), einen blutigen Überfall auf einen Juwelentransport, die Ermordung eines hoffnungsvollen Tennis-Champions oder die Erschießung eines Mannes auf einem Schützenfest – inmitten dutzender registrierter Schusswaffen.

Auch nach 25 Jahren hat „SOKO 5113“ nichts von seiner Vielfältigkeit und seinem Unterhaltungswert eingebüßt. Die Stories von verdienten Serienautoren wie Conny Lens, Nikolaus Schmidt, Rigobert Mayer oder Sebastian Andrae halten immer wieder Überraschungen für das Publikum parat. In „Andere Zeiten“ kennt man beispielsweise von Anfang an den Täter (Hubertus Hartmann) und fiebert mit, wie es dem Ermittlerteam gelingen wird, die Schlinge um den Hals des Mörders festzuziehen. Eine nach wie vor sehenswerte Mischung aus pfiffigen Knobelfällen, dezenten Actioneinlagen und mildem Humor, der durch die Kenntnis der Charaktereigenschaften der Hauptfiguren und ihrer Marotten entsteht. Fun Fact am Rande: Darsteller Wilfried Klaus hat in den Episoden dieser Staffel stets ein Pflaster an der linken Seite seiner Nase kleben. Eine weitere Besonderheit dieser Staffel besteht darin, dass man hier vom Vollbildformat auf Widescreen (1,78:1) gewechselt hat. Das Bild ist dennoch lediglich okay, da es mitunter stark pixelig ist und Kompressionsartefakte aufweist. Der deutsche Originalton (in Dolby Digital 2.0 Stereo) ist nicht weiter zu beanstanden, Bonusmaterial ist auch hier wieder keines mit aufgespielt.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles