Tiefe Wasser nach Patricia Highsmith
TIEFE WASSER
Vic hat allerdings sehr schnell aufgegeben und sich einen kleinen Anbau neben der Garage eingerichtet, in den er sich zu seiner klassischen Musik zurückzieht - und in dem er auch schläft. Dieser stille Hintergrund, oder besser stille Vordergrund, ist der Sprengstoff einer langsam heraufziehenden Katastrophe, die man hätte kommen sehen können - doch alle hatten sie verdrängt.
Zunächst verscheucht Vic die Liebhaber seiner Frau nur, indem er Ihnen erzählt, dass er diese umbringen werde. Nachdem er jedoch zwei Burschen auf diese Weise los geworden ist, und diese Drohungen im Ort kund getan haben, muss er sich immer neue Strategien ausdenken, um die Männer, die seine Frau anschleptt wieder los zu werden.
Als der Pianist Charles de Lsyle auftaucht und seiner Frau verdächtig nahe kommt, ertränkt er ihn, im Schimmpool seines Freundes Herbert Meller. Er macht es so geschickt, dass man ihm die Tat nicht nachweisen kann. Auch Spuren von Gewalt kann die Polizei nicht feststellen, so das Vic fein aus der Sache raus ist.
Doch seine Frau traut ihm nicht. Sie glaubt, daß er den Mord begangen hat. Auch der Kriminalheftchenschreiber Dirk Weisberg ist misstrauisch und versucht zusammen mit Melinda eine Falle aufzubauen. Doch Victor riecht den Braten und tappt nicht hinein. Auch ein Privatdetektiv, der von seiner Frau eingestellt wird, erreicht nichts.
Dann lernt Melinda einen Mann kennen, der allen ihren bisherigen Bekanntschaften ganz und gar widerspricht. Es ein sportlicher und muskolöser Typ. Laut Melindas Plan soll dieser Respekt einflössend sein, und ihren Mann auf Abstand halten. Doch Vic lässt sich nicht einschüchtern - er tötet auch diesen Liebhaber. Er versenkt ihn in einem See. Erst als die Leiche wieder auftaucht, wird es wirklich eng für Vic.
"Tiefe Wasser" ist ein sehr fein gestrickter Psychothriller, wie er typisch für die amerikanische Schriftstelelrin Patricia Highsmith ist. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Gefühlswelt der Mörder. Nicht die Frage wer der Täter war, steht im Vordergrund, sondern was ihn zu dieser Tat getrieben hat.
"Die wirkliche Hölle, zum Teufel noch mal, beginnt doch erst dort, wo einem der Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit so bitter klar wird, dass man ihn nicht mehr mit Illusionen zudecken kann." sagte Patricia Highsmith einmal. Und die wirkliche Hölle beginnt auch für den Mörder in dem Augenblick, in dem das Gehäuse seiner Illusionen zusammenbricht, in dem Augenblick, in dem er vermuten muss, dass ihn seine Frau Melinda mit dem letzten ihrer Liebhaber,für immer verlassen will.
Franz Peter Wirth inszenierte den Krimi 1983 nch einem Drehbuch von Leopold Ahlsen und ihm selbst. Dabei kommt die kammerspielartige Inszenierung dem Stoff der Autorin sehr zu Gute. So entstanden zwei sehr ruhig erzählte Teile, die aber dennoch durch große Spannung überzeugen.
An Darstellern findet man in dieser Prodktion alles was in den frühen Achtziger Jahren in Sachen Fernsehkrimi Rang und Namen hatte. Allen voran Peter Bongartz, der damals auf derartige Bösewichtrollen abonniert war. Constanze Engelbrecht spielt die verfüherische junge Melinda mit überzeugender Kälte und Gleichgültigkeit. Die Schauspielerin verstarb im Jahre 2000. In der Rolle ihrer Liebhaber sieht man abwechselnd so bekannte Schauspieler wie Bernd Herzsprung, Sky Du Mont und Raimund Harmstorff. Der als Kommissars-Assistent bekannte Reinhard Glemnitz mimte den Schriftsteller Weisberg, und Klaus Wildbolz und Franziska Bronnen spielen das befreundete Ehepaar der van Allens. Robert Atzorn spielt den Privatdetektiven.
In einer kurzen Rolle als Kommissar dabei ist Hans Häckermann, der wohl in Anspielung auf Haferkamp im Tatort hier den Namen Havermal trägt. Häckermann selbst war einst auch TATORT-Kommissar.
Der ZDF-Theaterkanal wiederholt den Zweiteiler an mehreren Terminen im März 2010.
Der ZDF-Theaterkanal wiederholt den Zweiteiler an mehreren Terminen im März 2010.