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Derrick und seine Fälle: Folge 106 - Attentat auf Derrick

Derrick und seine FälleFolge 106
Attentat auf Derrick

Oberinspektor Derrick beschleicht ein ungutes Gefühl, ihm ist, als folge ihm ein fremder Wagen. Er spürt, dass er in Gefahr ist. Über Autotelefon gibt er seine Wahrnehmungen an das Polizeipräsidium weiter. Inspektor Klein vernimmt noch Derricks letzte Worte: "..der kommt verdammt näher, jetzt überholt er" - als ein Schuss fällt und im selben Moment der Kontakt zu ihm abbricht. Klein sieht ihn erst auf der Intensivstation wieder - schwer verletzt und in akuter Lebensgefahr. Ein Racheakt, das Werk von Profis ? Könnte sein, denn Korda, ein Mann der Unterwelt, ist erst vor vier Wochen zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Dass Korda zur Strecke gebracht wurde, geht auf Derricks Konto. Noch im Gerichtssaal hatte Korda wüste Drohungen gegen ihn ausgestoßen. Inspektor Klein ist gewarnt: Er weiß, dass er äußerst vorsichtig zu Werke gehen muss. (1)

SzenenfotoSolo für Harry
Wieder mal bietet sich so etwas wie ein "Fall für Harry" an. Ein Solo für den Assistenten. Derrick liegt schwer verletzt auf der Intensivstation. Er erholt sich zwar erstaunlich schnell, doch Klein ist bei seinen Ermittlungen auf sich gestellt und wagt einen Undercover-Einsatz in der Familie Korda, indem er sich das Vertrauen des Sohnes erschleicht. Ross, der Freund von Frau Korda gilt als Tatverdächtiger Nummer 1 für das Attentat auf Derrick. Ein gefährlicher Einsatz für Harry, den Derrick gar nicht gut heißen kann.

Wieder einmal spielt Wepper bei einem Solo-Fall zusammen mit Ida Krottendorf und Karl Renar. Schon in Ein Fall für Harry war das der Fall. Till Topf wirkt etwas blass in der Rolle des Gaunersöhnchens. Man setzte aber 1983 auf die momentane Popularität des Darstellers, der aus "Tod eines Schülers" bekannt war.

Zbynek Brynych
Über Brynych eigenwilligen Regiestil habe ich schon einige Male geschrieben. Viele Fans mögen seine Folgen. Ich finde die meisten seiner Inszenierungen grotesk und gar nicht Derrick-Like. Er überzeichnet die Figuren stets, was die meistens ohnehin unglaubwürdigen Welten des Herbert Reinecker, noch unglaubwürdiger erscheinen lassen. Einige Folgen des Regisseurs verkommen gar zu einer einzigen Persiflage. Zum Glück aber bleibt ATTENTAT AUF DERRICK eine ansehnliche Folge, wenn ich sie auch zum unteren Durchschnitt zählen möchte.

Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick) Fritz Wepper (Inspektor Klein) Willy Schäfer (Berger) Christine Wodetzky (Frau Korda) Till Topf (Michael Korda) Ida Krottendorf (Trudi Hässler) Gerd Böckmann (Ross) Karl Renar, Gaby Herbst, Dieter Eppler, Wolfried Lier u.a.
Musik: Frank Duval, Titelmusik: Les Humphries, Regie: Zbynyk Brynych, Buch: Herbert Reinecker, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 11.11.1983


Diese Folge ist enthalten auf Die Derrick Collector´s Box Vol.8
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG 2009

(1) ZDF
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Kommentare  

#1 Luserke 2021-05-04 07:58
Ich finde, die Folge ist die Paradebeispiel für eine gelungene Derrick-Folge (obwohl die titelgebende Figur gar nicht mitspielt). Die Zutaten: ein interessantes Setting, ambivalente Charaktere und tolle Musik, die leitmotiv artig eingesetzt wird. Wenn ein Regisseur diese Zutaten gekonnt zusammenrührt und abschmeckt, kommt so eine starke Episode raus. Ich kann sie mir immer wieder ansehen.
#2 Wichmann 2021-06-05 02:38
Ich halte die Folge auch für recht interessant, da gibt es weit langweiligere Folgen
#3 Andreas81 2022-06-10 15:43
Ich finde diese Folge ebenfalls sehr gelungen. Harrys Ermittlungsstil bringt durchaus Abwechslung.
#4 Doktor Römer 2022-09-23 00:10
Ich finde die Folge auch sehr gelungen.
Ja, es sind einige Logikfehler drin. So wird die Suche nach dem Auto der Attentäter niicht durchgeführt, das Autofenster bei Derrick ist trotz zweier Einschüsse bis auf zwei kleine Einschusslöcher intakt. Und Harry legt sich sofort auf (Frau) Korda als Anstifter des Attentats fest, ohne weitere Spuren zu verfolgen. Wobei das dann auch en Rahmen einer 60minütigen Folge sprengen würde.
#5 Krzykalla 2024-09-12 22:37
Also ich finde, dass der große Erfolg des Derrick vor allem gerade darauf beruhte, dass die Drehbücher von Herbert Reinecker sehr gut nachvollziehbar waren für die Zuschauer. Gerade weil seine Geschichten die Untiefen und auch andere Facetten des normalen Lebens in Form von Milieustudien schonungslos offengelegt haben. Was viele Menschen auch aus ihrem eigenen Erleben heraus kennen, wenn auch natürlich nicht so extrem wie in einem Kriminalfall. Eigentlich ist sogar alles erfolgreich gewesen, woran er als Drehbuchautor beteiligt gewesen ist.

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