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Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 90 - Flüstermord

Der Alte: Erwin Kösters FälleFolge 90
Flüstermord

Kurz vor seinem Tod verfasst der 58-jährige Verleger Brück ein von drei anwesenden Skatfreunden bestätigtes Testament, in dem er seine Ehefrau Anita und ihren kleinen Sohn Florian enterbt. Als neue Gesamterbin des Vermögens setzt Brück seine Schwester ein, die damit von der Lektorin zur Verlagschefin avanciert. Anita ficht das Testament mit der Begründung an, ihrem herzkranken Mann seien falsche Dinge über sie eingeflüstert worden, die auch Brücks Vaterschaft in Frage stellten. Kommissar Köster interessiert sich für den Fall, zumal Sohn Florian in anonymen Anrufen bedroht wird. Kollege Heymann scheint sich mehr für Anita zu interessieren. (1)


SzenenfotoEin interessanter Fall. Das ungewöhnliche daran ist, dass er zu einem großen Teil nur in Rückblenden erzählt wird. Und zwar dreimal aus der Sicht der drei Hauptakteure. Alle drei haben eine ganz eigene Variante der Geschehnisse bei jener ominösen Skatrunde, die mit einem Feuer endete. Der Erblasser starb dabei, und soll sein Testament in letzter Sekunde abgeändert haben.

Eine alte Schreibmaschien führt Köster letztlich auf die richtige Spur. Interessant ist dabei, dass man wegen Mordes hier niemanden belangen kann. Denn wer kann schon was dafür, das ein alter (sieht wesentlich älter als 58 aus) Mann wegen einer Lüge, die ihm aufgetischt wird, einen Herzinfarkt bekommt?

Als böser Bube dabei Uwe Friedrichsen. Übrigens zum ersten Mal beim ALTEN, den er in der Folge noch 6 Mal beehrte. All diese sechs Auftritte drehte er allerdings schon mit Rolf Schimpf als Alten. Friedrichsen war kurz zuvor in der Hörspielrolle des Perry Rhodan aktiv.
 
 
 
Darsteller: Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Uwe Friedrichsen, Gert-Günter Hoffmann, Stefan behrens, Christiane Krüger, Christine Wodetzky, Paul Edwin Roth, Harald Leipnitz, Käte Jaenicke u.a.
 
Buch: Bruno Hampel Titelmusik: Peter Thomas Produzent: Helmut Ringelmann, Regie: Dietrich Haugk. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstausstrahlung: 15.03.1985 (ZDF)

Diese Folge ist enthalten auf der DER ALTE-Collector´s Box Vol .4
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG

(1) Quelle 3sat

Kommentare  

#1 Dirk Hohensohn 2013-09-12 16:02
Es geht ja um ein Testament ohne Notar. Das bedeutet, bevor es jemand anfechten kann, muß erst jemand beim Amtsgericht den Antrag auf einen Erbschein stellen, und muß der Erbschein ausgestellt sein, ohne diesen kann niemand das Erbe antreten. Und damit ist das Urteil in erster Instanz bereits gesprochen, erst danach stellt sich die Frage einer Testamentsanfechtung, sie ist also praktisch bereits eine Berufung in zweiter Instanz.
#2 G. Walt 2013-09-12 23:06
Es ist nett hier einen Fachmann des Rechts unter uns zu wissen. Dem Krimi nützt es aber nichts, denn Fernsehkrimis scheren sich reichlich wenig um Dinge wie sie im wirklichen Leben stehen.
#3 Savas Gürcebe 2016-11-08 15:04
Bei der Schlußszene wo Heinz Fechner an der Tür
Köster und Heymann begegnet mußte ich sofort
an die Derrick-Folge "Klavierkonzert" denken.Sehr
schlechtes Timing von Fechner und dann noch
unverhüllt die Schreibmaschine raustragen zu
wollen geht eigentlich gar nicht.Viel zu überstürzt
gehandelt mit schlechtem Ausgang für Ihn.
#4 ehren69 2021-04-07 08:23
Der ganze Plot ist sowas von an den Haaren herbeigezogen. O. k., es war eine Idee von Brücks Schwester Gertrud und Fechner, Brück durch Rufschädigung an dessen weit jüngerer Frau zu beeinflussen, sein Testament zu ändern. Bei der abseitigen Situation, die dann unter Zeitdruck zum "Testament vor 3 Zeugen" führte, hätte bloß noch gefehlt, dass auch dieser Brand von Fechner gestiftet wurde, um eben dies Ergebnis zu erzielen. Man kann durch gezieltes Streuen von Verdächtigungen sicher einen Mann veranlassen, seine Frau vom PD überwachen zu lassen - der findet natürlich nichts. So wird also aus der gewünschten Nachlassregelung nichts, dann muß man eben nachhelfen. Zimmerbrand, Herzinfarkt, und natürlich hat der alte Mann dann nichts beßres zu tun, als seine Frau, gegen die laut Erkenntnissen des PD nichts zu sagen ist, treuemäßig, zu enterben. - Der ganze Plot ist mehr als wackelig, er ist hanebüchen bis absurd.
#5 Frank Reichelt 2021-04-08 09:55
Die Folge besticht schon allein durch das Ensemble, das Who is Who der damaligen Schauspielergarde. Mit Friedrichsen, Leipnitz und Behrens gibt sich die alte Edgar-Wallace-Combo ein Stelldichein. Die Feuerszene ist sehr eindrücklich und dicht, sowas sah man zu der Zeit selten in einer deutschen Serie im Fernsehen. Die Folge hat natürlich dramaturgische Schwächen, zählt aber für mich dennoch zu den besten der Serie. Das Gesicht von Friedrichsen mit der Schreibmaschine in den Händen am Schluß ist schon alleine das Einrittsgeld wert.

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