Straßenfeger: Ein Mann namens Harry Brent
Ein Mann namens Harry Brent
nach Francis Durbridge
nach Francis Durbridge
Die Mörderin Smith begeht im Gefängnis Selbstmord, ehe sie eine Aussage macht. Kurz vor ihrem Tod verlangt sie jedoch nach Harry Brent. Welches Geheimnis umgibt diesen Mann. Jane ist verliebt in ihn, und glaubt ihm, als er sagt, dass er nichts wüsste und ihm dies selbst alles rätselhaft erscheine. Fielding kenne er selbst erst seit 2 Wochen.
Doch dann gibt es Aussagen von mehreren Leuten, die eben genau das nicht bestätigen. Als die Luft schließlich immer dünner wird, und ein weiterer Mord an einem wichtigen Zeugen geschieht, betäubt Brent seine Verlobte und schafft sie einen unbekannten Ort.
Wie immer bei Durbridge tut sich auch hier ein Rätsel auf, dem weitere folgen und den Zuschauer fast verwirren. Zum Ende hin gibt es so viele lose Fäden, dass es unmöglich ist, diese am Ende logisch zusammenlaufen zu lassen. Im Mittelpunkt der Story steht Harry Brent (Günther Ungeheuer), der zwar sympathisch, aber dennoch mysteriös erscheint. So wissen weder der Zuschauer noch die anderen Figuren, was mit diesem Harry Brent wirklich los ist. Ist er ein Guter oder ein Böser. Diese Frage wird zu Beginn des dritten Teils vollends geklärt, und damit wird ungewöhnlicherweise die Katze recht früh aus dem Sack gelassen. Denn spätestens jetzt ist klar, wohin der Hase läuft. Und dennoch: Der Mann namens Harry Brent ist genau wie die Vorgänger eine überaus spannende Durbridge-Abhandlung. Durbridge, der sein Prinzip von verwirrenden Storyelementen und Rätselfragen sowie Cliffhangern aus seinen Hörspielen auch ins Fernsehformat verpackte, hat hier fast im Tim Frazer-Stil eine Agenten-Story zum Besten gegeben.
Als Hauptdarsteller hat man Günther Ungeheuer gewählt, der aufgrund seiner Physiognomie prädestiniert war für Verbrecherrollen.
"Ungeheuer war eiskalt in der Ausstrahlung, aber auch aalglatt als Mensch. Keine Ahnung, was Ungeheuer für ein Schaupieler war. Man konnte ihn ganz schlecht einschätzen ..." (1)
Peter Ehrlich spielte den Ermittler, sein Assistent wurde von Dirk Dautzenberg (Butler Parker) dargestellt. Zusammen mit Brigitte Grothum ist Ehrlich der einzige noch lebende Hauptdarsteller dieses Krimis. Ehrlich war auch Gast in einigen Folgen von "Derrick".
Eigentlich sollte "Harry Brent" der letzte Durbrigde-Dreiteiler werden, weil die Produzenten ihn als den besten empfanden. Doch nach zwei Jahren Pause folgte noch ein weiterer "Wie in Blitz" und 1972 schließlich "Das Messer". Dafür war "Harry Brent" der letzte s/w-Durbridge.
Die Musik komponierte diesmal Hans Martin Majewski, der später auch ein paar Derrick-Folgen vertonte. Seine Titelmusik ist zwar schön und eingängig, hat jedoch nicht den Effekt und Spannungsfaktor wie zuvor bei "Melissa". Seine Titelmelodie klingt eher wie ein griechischer Sirtaki, obwohl es keinen Bezug zu Griechenland in der Geschichte gibt. Die Aufnahmen entstanden an Schauplätzen in England, u. a. in Norfolk.
Diese DVD ist enthalten in der Box ...
(1) Dirk Dautzenberg