Derrick und seine Fälle: Folge 143 - Ein eiskalter Hund

Ein Beitrag von G. Walt

Folge 143
Ein eiskalter Hund

Luise Lohbach ist in ihrem Wochenendhaus erwürgt worden. Weder Fenster noch Eingangstür sind beschädigt. Wie ist der Mörder ins Haus gekommen? Jakob Lohbach zeigt sich nach dem Mord an seiner Frau als eher lustiger Witwer. Den Grund nennt Lohbachs Schwägerin Lisbeth Hagener. Sie erklärt Derrick, dass Lohbachs eine unglückliche Ehe führten. Derrick nimmt den Ehemann ins Visier. ⁽¹⁾

Das ins Visier nehmen des Ehemannes, von dem klar ist, dass er der Mörder ist, dauert die ganze Folge über an, so dass kaum Spannung ensteht. Die Folge hätte sehr gut in die Anfangszeit von Derrick gepasst, als der Mörder immer vorher bekannt war, und sogar Derrick wusste wer es war, nur eben keine Beweise hatte.

Aber selbst in dieser Anfangszeit waren die Fälle spannender. Hier fehlt einfach eine gute Story und eine geeignete Regie, die mehr aus den Darstellern herauskitzelt.

Blass
Selbst ein Klaus Löwitsch bleibt hier verhältnismäßig blass, im Gegensatz zu anderen Leistungen. Er wirkt übrigens zum zweiten Mal bei Derrick mit. Sein erster Auftritt liegt fast 12 Jahre zurück, und fand in Folge 10 Hoffmanns Höllenfahrt statt. Einer sehr starken Folge übrigens, die erstaunlicherweise auch von Theodor Grädler inszeniert wurde, welcher ja eher als ruhiger und gemächlicher Inszenator in der Regisseuren-Riege gilt. Für Löwitsch hingegen war dies auch sein letzter Derrick. Er widmete sich eigenen Serienprodukten wie Peter Strohm und Hafendetektiv. Löwitsch erlag im Jahre 2002 seiner schweren Krankheit: Bauchspecheldrüsenkrebs ⁽²⁾.

Axel Milberg
Ein weiterer interessanter Gaststar dieser Folge ist Axel Milberg. Er ist der wohl überzeugendste Darsteller dieser Folge. Milberg ist hier in einer seiner ersten Fernsehrollen überhaupt zu sehen ⁽³⁾. Heute ist er bekannt als Tatort-Kommissar Borowski und als Wallander in den Hörspielen und Hörbüchern des Hörverlages.

Alles in allem ist "Ein eiskalter Hund" eine sehr unterdurchschnittliche Folge. Und so eiskalt ist der Löwitsch hier auch nicht, wenn auch sehr viel kälter als in Hoffmanns Höllenfahrt, wo er sich schon mal ein Duell mit Derrick lieferte. Doch das hatte weit mehr Klasse und Spannung als diese m. E. öde Story.

Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Willy Schäfer, Klaus Löwitsch, Christine Buchegger, Horst-Michael Neutze, Axel Milberg, Katharina de Bruyn, Ida Krottendorf und andere
Titelmusik: Les Humphries, Regie: Theodor Grädler - Produzent: Helmut Ringelmann - Buch: Herbert Reinecker. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 04.07.1986

(1) ZDF
(2) Wikipedia

(3) IMDB

Vorheriger Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 142 - Die Nacht in der Ronda starb

Nächster Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 144 - Der Fall Weidau

Kommentare

#1 Eitna 2020-08-11 16:17

Hmmm. Aber die Auflösung mit dem Schlüssel zum Haus ist doch knackig und zeigt mir, der das zuvor entgangen war, dass ich nicht gut genug aufgepasst hatte, vielleicht eingelullt durch die oberflächlich so eindeutige Schuldfrage.

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