Thiemeyer, Thomas: Nebra
Nebra
Nicht nur, dass Hannah von ihrem Chef, der rasch Erkenntnisse vorliegen haben möchte, ganz schön unter Druck gesetzt wird. Zudem erweist es sich auch als äußerst schwierig, konkrete Anhaltspunkte zu finden, die den geheimnisvollen Hintergrund des Fundstücks erhellen könnten.
Der Tipp eines alten Freunds führt Hannah schließlich in den Harz. Hier stößt sie tatsächlich auf erste heiße Spuren. Doch ihre Nachforschungen bringen sie auch in höchste Gefahr, denn schon bald gerät sie in den Bann einer Sekte, die in der Himmelsscheibe ein wesentliches Puzzlestück zur Durchführung eines geheimnisvollen Rituals sieht...
»Nebra« ist die lose Fortsetzung von Thomas Thiemeyers erstem Roman »Medusa«. Lose deshalb, weil mit Hannah Peters und John Evans zwar zwei Charaktere auftauchen, die auch schon in Thiemeyers Erstling von zentraler Bedeutung waren. Doch auch ohne Kenntnis von »Medusa« hat man keinerlei Probleme, der Handlung von »Nebra« folgen zu können.
Was bei der Lektüre von Thiemeyers neustem Streich zuallererst ins Auge springt, ist der für einen einen langjährigen Thrillerleser seltsam exotisch anmutende Handlungsort Harz. Ausgerechnet die beschauliche Gegend um den Brocken soll sich als Schauplatz für einen schonungslosen Mysterythriller eignen? Man mag der Idee zunächst ein wenig skeptisch gegenüberstehen, doch Thiemeyer schafft es rasch, alle Bedenken in dieser Hinsicht zu zerstreuen. Dank guter Ortskenntnisse und dem gelungenen Einbau dieser in die Handlung gelingt es dem Autor, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, die selbst einen so harmlos anmutenden Ort wie den Harz bedrohlich erscheinen lässt.
Handlungsmäßig weiß »Nebra« besonders in den ersten beiden Dritteln des Buchs zu überzeugen. Interessante, spannende Storylines und nicht minder interessante Hintergrundinformationen zu verschiedenen Themen unter anderem zum Harz, zur Hexenverfolgung und natürlich zur Himmelsscheibe die nahtlos in den Roman integriert wurden, verstehen es, den Leser bestens zu unterhalten. Einzig der übermäßige Gebrauch von vermeintlich überraschenden Entwicklungen und Wendungen, die dem versierte Thrillerfan aber in den seltensten Fällen mehr als ein leichtes Verziehen der Augenbrauen entlocken, wirkt ein klein wenig ermüdend. Allzu sehr trüben kann das die Lesefreude allerdings nicht.
Was den guten Eindruck, den der Roman zu Beginn hinterlässt, allerdings dann doch etwas dämpft, ist das reichlich übertrieben wirkende Finale der Geschichte. Was als spannender Thriller mit gekonnt eingesetzten, niemals übertrieben wirkenden Mysteryelementen anfängt, endet mit einem bombastischen Showdown, der zu großen Teilen überzogen und bisweilen ziemlich grotesk wirkt. Das ist schade, hätte »Nebra« doch ein deutlich überzeugenderes und weniger auf große Action getrimmtes Finale verdient.
Keinerlei größere Beanstandung gibt es dagegen, was die Protagonisten des Romans angeht. Wirklich originelle Figuren sucht man zwar vergeblich, doch sind alle Charaktere glaubhaft gezeichnet und voller Leben in Szene gesetzt.
Ich habe es zwar schon mehrmals angesprochen, möchte es aber nochmals in aller Deutlichkeit sagen: »Nebra« mag als Thriller angekündigt sein, doch Leser sollten sich von Anfang an darüber bewusst sein, dass sie es mit einem Mysterythriller zu tun haben. Wer also einen Roman wie Douglas Prestons »Credo« erwartet, bei dem schlussendlich jeglicher Vorgang zufriedenstellend aufgeklärt wird, den wird die Lektüre enttäuscht zurücklassen. Wer dagegen gerne Romane wie Andreas Wilhelms »Projekt...«-Reihe oder Jean Michel Sakkas »Horus« liest, dem wird auch Thiemeyers neustes Werk zusagen.
Fazit: Obwohl das Buch gegen Ende spürbar abfällt, ist »Nebra« ein kurzweiliger, gut geschriebener Mysterythriller, den sich Fans von Spannungsliteratur mit übernatürlichen Elementen nicht entgehen lassen sollten.
Der Tipp eines alten Freunds führt Hannah schließlich in den Harz. Hier stößt sie tatsächlich auf erste heiße Spuren. Doch ihre Nachforschungen bringen sie auch in höchste Gefahr, denn schon bald gerät sie in den Bann einer Sekte, die in der Himmelsscheibe ein wesentliches Puzzlestück zur Durchführung eines geheimnisvollen Rituals sieht...
»Nebra« ist die lose Fortsetzung von Thomas Thiemeyers erstem Roman »Medusa«. Lose deshalb, weil mit Hannah Peters und John Evans zwar zwei Charaktere auftauchen, die auch schon in Thiemeyers Erstling von zentraler Bedeutung waren. Doch auch ohne Kenntnis von »Medusa« hat man keinerlei Probleme, der Handlung von »Nebra« folgen zu können.
Was bei der Lektüre von Thiemeyers neustem Streich zuallererst ins Auge springt, ist der für einen einen langjährigen Thrillerleser seltsam exotisch anmutende Handlungsort Harz. Ausgerechnet die beschauliche Gegend um den Brocken soll sich als Schauplatz für einen schonungslosen Mysterythriller eignen? Man mag der Idee zunächst ein wenig skeptisch gegenüberstehen, doch Thiemeyer schafft es rasch, alle Bedenken in dieser Hinsicht zu zerstreuen. Dank guter Ortskenntnisse und dem gelungenen Einbau dieser in die Handlung gelingt es dem Autor, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, die selbst einen so harmlos anmutenden Ort wie den Harz bedrohlich erscheinen lässt.
Handlungsmäßig weiß »Nebra« besonders in den ersten beiden Dritteln des Buchs zu überzeugen. Interessante, spannende Storylines und nicht minder interessante Hintergrundinformationen zu verschiedenen Themen unter anderem zum Harz, zur Hexenverfolgung und natürlich zur Himmelsscheibe die nahtlos in den Roman integriert wurden, verstehen es, den Leser bestens zu unterhalten. Einzig der übermäßige Gebrauch von vermeintlich überraschenden Entwicklungen und Wendungen, die dem versierte Thrillerfan aber in den seltensten Fällen mehr als ein leichtes Verziehen der Augenbrauen entlocken, wirkt ein klein wenig ermüdend. Allzu sehr trüben kann das die Lesefreude allerdings nicht.
Was den guten Eindruck, den der Roman zu Beginn hinterlässt, allerdings dann doch etwas dämpft, ist das reichlich übertrieben wirkende Finale der Geschichte. Was als spannender Thriller mit gekonnt eingesetzten, niemals übertrieben wirkenden Mysteryelementen anfängt, endet mit einem bombastischen Showdown, der zu großen Teilen überzogen und bisweilen ziemlich grotesk wirkt. Das ist schade, hätte »Nebra« doch ein deutlich überzeugenderes und weniger auf große Action getrimmtes Finale verdient.
Keinerlei größere Beanstandung gibt es dagegen, was die Protagonisten des Romans angeht. Wirklich originelle Figuren sucht man zwar vergeblich, doch sind alle Charaktere glaubhaft gezeichnet und voller Leben in Szene gesetzt.
Ich habe es zwar schon mehrmals angesprochen, möchte es aber nochmals in aller Deutlichkeit sagen: »Nebra« mag als Thriller angekündigt sein, doch Leser sollten sich von Anfang an darüber bewusst sein, dass sie es mit einem Mysterythriller zu tun haben. Wer also einen Roman wie Douglas Prestons »Credo« erwartet, bei dem schlussendlich jeglicher Vorgang zufriedenstellend aufgeklärt wird, den wird die Lektüre enttäuscht zurücklassen. Wer dagegen gerne Romane wie Andreas Wilhelms »Projekt...«-Reihe oder Jean Michel Sakkas »Horus« liest, dem wird auch Thiemeyers neustes Werk zusagen.
Fazit: Obwohl das Buch gegen Ende spürbar abfällt, ist »Nebra« ein kurzweiliger, gut geschriebener Mysterythriller, den sich Fans von Spannungsliteratur mit übernatürlichen Elementen nicht entgehen lassen sollten.