Rocha, Luis Miguel: Das dritte Geheimnis

Rocha, Luis Miguel: Das dritte GeheimnisDas dritte Geheimnis
(La Muerte del Papa)
von Luis Miguel Rocha
aus dem Spanischen von Myriam Alfano
Bastei-Luebbe Taschenbuch
erschienen: Frühjahr 2009 (Deutschland), 2006 (Spanien)
335 Seiten, 7,95 €
ISBN: 978-3-404-15957-4

Verlagsgruppe Lübbe (Bastei-Lübbe Taschenbuch)

Wer hätte das gedacht: Schon wieder ein Religionsthriller! Seit dem Erfolg von Dan Browns »Sakrileg« vergeht kaum ein Monat, an dem nicht ein neues Buch in diesem Genre erscheint. Dumm nur, dass die meisten dieser Werke nicht im Ansatz an Browns fantastisch geschriebenen und geschickt konstruierten Thriller heran reichen.
 
Mit »Das dritte Geheimnis«, dem Debütroman von Luis Miguel Rocha, ist nun ein weiterer Thriller zum Thema „Glaube und Religion“ erschienen, dem es nicht gelingt, sich aus dem Schatten von »Sakrileg« zu lösen.

„Rom 1978. Für die Gläubigen ist er der Papst mit dem freundlichen Lächeln. Doch kaum 33 Tage im Amt, ist Johannes Paul I. tot. Erlag er einem plötzlichen Herzversagen? Oder war es Mord? Warum verweigert der Vatikan die Obduktion der Leiche?

30 Jahre später. Ein Unbekannter spielt der jungen Journalistin Sarah Monteiro mysteriöse und höchst brisante Dokumente in die Hände, mit denen sie sich auf die lebensgefährliche Suche nach der Wahrheit über den rätselhaften Tod des Papstes begibt.
“


Eigentlich klingt der Text auf der Coverrückseite von »Das dritte Geheimnis« gar nicht mal schlecht. Den Tod Johannes Paul I. als Aufhänger für einen rasanten Thriller zu nutzen ist im Grunde genommen keine schlechte Idee. Schade nur, dass Rocha vergessen hat, dass man die Worte „rasant“ und „Thriller“ durchaus ernst nehmen sollte, wenn man einen packenden Spannungsroman schreiben will.

»Das dritte Geheimnis« ist eines der verblüffendsten Werke, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Und das meine ich nicht im positiven Sinn. Denn abgesehen davon, dass es der Geschichte eindeutig an Dynamik und Spannung fehlt, mangelt es ihr zudem noch an echter Substanz. Kaum hatte ich das Buch aus der Hand gelegt, hatte ich es schon fast wieder vergessen. Was während der Inhaltszusammenfassung nach einer Menge Aufregung und Spannung klingt, entpuppt sich als erstaunlich unspektakuläres Dahingeplätscher ohne charismatische Protagonisten oder fesselnde Storyarcs. Ich will damit nicht sagen, man langweile sich beim Lesen zu Tode; nach der Lektüre hat man allerdings seine liebe Not, sich daran zu erinnern, was man sich da eigentlich gerade zu Gemüte geführt hat.

Das Einzige, was von Rochas Thriller wirklich im Gedächtnis bleibt, ist die Verwendung des Präsens als Erzählzeit. Darüber bin ich beim Lesen nämlich immer wieder gestolpert. Darüber hinaus jedoch ist »Das dritte Geheimnis« nicht mehr als ein Roman, der allenfalls durch sein nettes Äußeres auffällt, wenn man zufällig mal wieder den Blick über seine Bücherregale gleiten lässt.

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