Hautnah - Die Methode Hill - Staffel 2
Hautnah - Die Methode Hill - Staffel 2
"Für alle Fälle Fitz", die Geschichten rund um Inspektor Linley oder der britische Ermittler in seinem vermeintlichen britischen ländlichen Idyll. Sie alle zeigen, dass in England viel Mut vorhanden ist, um auch nicht unbedingt Mainstream-Ideen umzusetzen.
Die 2. Staffel der Methode Hill ist bereits 2003 entstanden und lief in Deutschland erstmals im November 2004. Mit einger Verspätung kamen die Folgen nun als DVD-Box heraus.
Der Preis von gut 34 Euro für vier DVD's ist meiner Meinung mehr als satt, auch wenn man durchaus darüber diskutieren kann, ob es nicht angemessen ist, wenn man für vier 90-Minuten-Filme knapp unter 10 Euro bezahlt. Eine solche Aussage ist natürlich nicht ganz falsch, allerdings würde es mich sehr interessieren, welche Verkaufszahlen diese Box für diesen Preis erreicht - vor allem angesichts der Mankos, die einen erwarten.
Wer Hautnah - die Methode Hill noch nicht kennt, erhält erst einmal eine Kurzeinführung. Im Wesentlichen ist die Serie nicht wirklich neu in Handlung und Personage: Da gibt es den außergewöhnlichen Psychologen Tony Hill (bestechend psychotisch von Robson Green dargestellt), der um seinen Job an der Uni bangen muss, da er sich zu sehr in seine "Nebentätigkeit" bei der Polizei hinein steigert. Sein Privatleben ist mehr oder weniger ein Fiasko - und NEIN, er ist weder ein "Hurenbock" noch säuft er, wie sein Kollege Fitz es ihm vorgelebt hat.
Mit ihm ist in Staffel 2 die Ermittlerin DCI Carol Jordan unterwegs, die nach der dritten Staffel ausscheiden wird. Sie ist eher rational angelegt und liegt mit Hill immer wieder im Clinch, obwohl es so scheint, als würde sich da irgendwie doch etwas anbahnen.
Die beiden Hauptpersonen werden ergänzt durch das Ermittlerteam, darunter auch Mark Letheren als DS Kevin Geoffries, der in englischen Serien immer wieder auftaucht und Fans englischer Serien bestimmt schon einmal über den Weg gelaufen ist.
Tony Hill wurde von der Autorin Val McDermid geschaffen, die auch schon die Privatdetektivin Kate Brannigan erfunden hat. Nachdem die ersten beiden Serienfolgen nach Romanen der Autorin gedreht wurden, sind die übrigen 21 Folgen im Universum der Stadt Bradfield (imaginärer Ort in West Yorkshire) angesiedelt und nach ihren Motiven gestaltet.
Der klinische Psychologe arbeitet als Profiler für die Mordkommission und unterstützt bei der Lösung von spektakulären Mordfällen, in denen die Polizei nicht weiterkommt. Teilweise stolpert er auch einfach in die Fälle hinein. Markenzeichen für Hill ist die Tatsache, dass er sich bis zum stellenweisen Selbstverlust in die Täter hinein versetzen kann und Szenen auftauchen, die aus dem Blickwinkel des Täters gestaltet sind. Er wandelt durch die Tatszene und spricht mit dem nicht vorhandenen Täter und erarbeitet dabei sein Täterprofil. Diese Szenen sind sehr verwirrend und machen einen großen Teil der Anziehungskraft der Serie aus. Einer der Fälle beginnt mehr oder weniger damit, dass Tony Hill durch ein Zimmer schleicht, ein riesiges Messer in der Hand, sich auf eine Frau stürzt und sie ermordet. Es ist wie bei Zuggeräuschen und Lampen in einem stockdunklen Eisenbahntunnel ohne Gleise: Man weiß, da kann eigentlich kein Zug kommen, und doch zuckt man.
Die vier Folgen der 2. Staffel stammen aus dem Jahr 2004 und haben skurrile Fälle (Teil 2 - "Die Finsternis des Lichts" - leider inhaltlich kein Highlight, aber tolle Filmeffekte), sehr komplexe Plots (Teil 4 - "Ich bin dein Erlöser"), klassische Themen (Teil 3 - "Das Recht zu schweigen" - Wie kann ein Inhaftierter jemanden töten?) als Ausgangsbasis.
Ein echtes Manko bei dieser gut gemachten Serie ist die Tatsache, dass die Qualität der Box doch einige Wünsche offen lässt, die ich als Standard erwarten würde. Das ZDF hat diese Serie von edel motion veröffentlichen lassen, und hat ehrlich gesagt nicht die technische Qualität, die ich mir erwartet hätte. Immer wieder ist das Bild unscharf, verschwimmt, Szenenanschlüsse sind verschoben. Außerdem fehlen die Untertitel, sowohl in Englisch als in Deutsch, mit ziemlicher Sicherheit aus Kostengründen ... schade eigentlich.
Der Bonus wie die Fotoshow oder die Darsteller-Biografien sind allesamt nett und für Fans zweifelsohne ein schönes Feature, aber jetzt auch nichts, was mich vom Hocker gerissen hat.
