Die Jagd - Free-TV-Premiere und anschließende Doku "Falscher Verdacht"
Eigentlich steht Lucas (Mads Mikkelsen) an einem Wendepunkt in seinem Leben. Er verliert seinen früheren Job als Lehrer, weil die Schule geschlossen wird, und nach der Scheidung darf er seinen Teeanger-Sohn nur alle 14 Tage sehen.
Doch Lucas verliert sich nicht in Wut oder Verzweiflung – er blickt optimistisch in die Zukunft. Er findet wieder einen Job in einem Kindergarten, lernt eine neue Frau kennen, und sein Sohn will zu ihm ziehen. Alles könnte also endlich wieder gut werden, wäre da nicht die kleine Klara (Annika Wedderkopp).
Die Tochter von seinem besten Freund Theo (Thomas Bo Larsen) ist nicht nur bei Lucas im Kindergarten, sondern hat auch sonst einen ziemlichen Narren an ihm gefressen. Sie schenkt ihm sogar ein selbstgebasteltes Herz und gibt ihm einen Kuss auf den Mund. Doch sie versteht nicht, warum sie ihm keinen Kuss geben darf und Herzchen lieber ihren Eltern schenken soll.
Aus ihrer Kränkung heraus erzählt das Mädchen der Kindergartenleiterin Grethe (Susse Wold), dass sie Lucas nicht leiden könne. Er habe ihr nicht nur ein Herz geschenkt, das sie nicht haben wolle, sondern ihr auch sein Geschlechtsteil gezeigt. Und beschreibt die Sache genau so, wie sie es auf den Pornobildern gesehen hat, die sich ihr großer Bruder und seine Kumpel im Internet angucken. Grethe ist irritiert, entsetzt – und glaubt dem Kind, obwohl sie durchaus weiß, dass Klara zu einer blühenden Phantasie neigt.
Nach einem Wochenende Bedenkzeit bittet sie Lucas zum Gespräch. Ohne ihm genau zu sagen, wie die Vorwürfe lauten oder um welches Kind es geht, informiert sie ihn über die Lage und empfiehlt ihm, sich einige Tage frei zu nehmen. Sie verspricht ihm, eine Lösung für die problematische Situation zu finden – und löst dennoch eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen aus, die alles nur schlimmer machen. Wenige Stunden später wissen nicht nur Klaras Eltern, sondern auch das gesamte Kollegium sowie nach einem Elternabend fast die ganze Nachbarschaft über den vermeintlichen Vorfall Bescheid, ohne dass jemand auch nur die geringste Ahnung hat, was tatsächlich passiert ist.
Falscher Verdacht - Unschuldig und doch bestraft
Die Dokumentation schildert - neben anderen Fällen - das Schicksal einer Frau, die auf Grund falscher Anschuldigung des Missbrauchs an einem Kind bezichtigt wird.
Auch wenn es sich später herausstellt, dass die Vorwürfe haltlos sind, steht sie vor einem Scherbenhaufen. Wer einmal am Pranger stand, dessen gesellschaftliche Beziehungen sind vergiftet.
Anhand von realen Fällen ordnen Experten das sensible Geflecht von Angst und Unterstellung, von Verdächtigung und Wahrheit, von Vorwurf und vermeintlichem Missbrauch ein.
Bild: ZDF-Logo aus der Wikipedia
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