Die Folge "Die offene Tür", in der "Der Kriminalist" erstmals im Spielfilmformat ermittelt, bildet das Ende und zugleich den Höhepunkt der diesjährigen Staffel.
Bruno Schumann, der sich nun einmal nicht damit abfinden mag, dass der Drogentod eines jungen Junkies unweit des legendären Kottbusser Tors nur ein weiterer Fall für die Statistik ist, begibt sich mitten hinein in das Milieu, um mehr über den Toten und dessen Lebensumstände zu erfahren. Obwohl das Thema auf den ersten Blick wenig dazu angetan zu sein scheint, ist ein Film entstanden, der zutiefst berührt. Allein wie Regisseur Züli Aladag und sein Kameramann Roland Stuprich das nächtliche Kottbusser Tor in Szene gesetzt haben, ist selbst für Ortskundige mehr als eindrucksvoll.
Abgesehen davon, dass sich dieser Fall schnell zu einem wendungsreichen Krimi entwickelt, gibt es noch etwas, das diesen Film zu etwas Besonderem macht: Wie zwischen Bruno Schumann und dem jungen Kleindealer Max behutsam eine Art Nähe, fast eine wie zwischen Vater und Sohn, entsteht, ist ungemein anrührend. Eine gefährdete Nähe allerdings, die jäh beendet sein könnte. Christian Berkel und der junge Leonard Kunz spielen mit einer Intensität, die sich tief einprägt.
Nicht zu vergessen, dass es mit Ulrich Noethen als geheimnisvollem Ex-Kommissar Ulli Grützke noch jemanden gibt, der von diesem Milieu nicht lassen kann. Schumanns und Grützkes Wege werden sich kreuzen, ohne dass der eine zunächst vom anderen weiß. Der Zuschauer ist ausnahmsweise in der Situation, dass er sich gegenüber Schumann im Vorsprung glaubt. Aber ob er daraus auch die richtigen Schlüsse zieht, bleibt abzuwarten.