Zwei 3sat-Spielfilmtipps für den August
Aviator
Martin Scorseses Regie machte "Aviator" zum fünffachen Oscargewinner und zum vorläufigen Höhepunkt in Leonardo DiCaprios Karriere.
Howard Hughes war ein gerissener Geschäftsmann, ein glamouröser Filmproduzent und ein nicht zu stoppender amerikanischer Erfinder. Er selbst sah sich vor allen Dingen als Flieger. Regisseur Martin Scorsese erzählt in dem epischen Filmporträt die Geschichte des Millionenerben Hughes, dessen ganze Leidenschaft der Fliegerei gilt. Brillant besetzt mit Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett, Kate Beckinsale, Alec Baldwin, John C. Reilly und anderen.
Scorseses Biopic hatte eine mehr als zehn Jahre lange Produktionsgeschichte, mit mehreren vorgesehenen Regisseuren. Schließlich finanzierte die Produktionsfirma von Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio den Spielfilm, der zahlreiche Preise gewann, darunter Oscars für Cate Blanchett als beste Nebendarstellerin, Bestes Szenenbild, Beste Kamera (Robert Richardson), Bester Schnitt (Thelma Schoonmaker) und Beste Kostüme.
Public Enemies
FBI-Chef Hoover beauftragt einen smarten Beamten, endlich den populären Bankräuber Dillinger zur Strecke zu bringen. Dillinger, gerade frisch verliebt, lässt sich auf ein riskantes Spiel ein. - Spannender, hochkarätig besetzter Gangsterfilm von Regie-Ikone Michael Mann.
Zur Zeit der großen Wirtschaftsdepression in Amerika: Der charismatische Bankräuber John Dillinger überfällt Banken auf präzise einstudierte Weise. Und das in ganz Nordamerika. Der Direktor des FBI, J. Edgar Hoover, erweitert die Zuständigkeiten seiner Behörde über die Landesgrenzen hinaus und macht Dillinger zum ersten "Public Enemy" der USA. Der ehrgeizige Special Agent Melvin Purvis wird von Hoover mit den Ermittlungen der Überfälle und der Suche nach den Verbrechern beauftragt.
Indessen verliebt sich Dillinger in die junge Garderobiere Billie Frechette, doch seinen gefährlichen Lebenswandel will er dennoch nicht aufgeben. In Miami wird er durch Zufall erwischt und von Purvis hinter Gitter gebracht. Der Medienrummel um Dillinger ist immens, beim Volk und der Presse ist er beliebter denn je. Und aus dem Gefängnis kann er sehr schnell wieder entkommen. Doch er erhält immer weniger Unterstützung aus der Gangsterszene. Die neuen Fahndungsmethoden des FBI, die wegen Dillinger ins Leben gerufen wurden, machen allen das Leben schwer.
John Dillinger (Johnny Depp) Plötzlich ist der Staatsfeind Nummer eins nirgendwo mehr sicher, sein Fahndungsfoto ist überall präsent. Und der intelligente Purvis stellt seinem Gegner eine raffinierte Falle, um den Kult um den Public Enemy endlich zu brechen.
Michael Mann inszenierte das spektakuläre Leben der Gangster-Legende John Dillinger als unterkühlten, atmosphärisch dichten Thriller, der zugleich ein Abgesang auf eine Ära ist. Einer Zeit, in der Verbrecher noch Volkshelden waren und die Polizei händeringend nach neuen Methoden suchte, um die Faszination derartiger Figuren zu brechen. Für die Besetzung des Dillinger gelang dem Regisseur ein echter Coup: Publikumsliebling und Kultstar Johnny Depp spielt den charismatischen Bankräuber Dillinger, der zu seiner Zeit wohl fast so etwas wie ein Rockstar war.
Spätestens seit seiner Rolle als Captain Jack Sparrow in dem Kino-Erfolg "Fluch der Karibik" ist Johnny Depp zu einem der bekanntesten und bestverdienenden Schauspieler Hollywoods aufgestiegen. Ein Star, der sich aber immer noch eigene Wege und die kreative Freiheit für Projekte wie ambitionierte Literaturadaptionen à la "Angst und Schrecken in Las Vegas" oder "The Rum Diary" gönnt. Als Dillingers Widersacher Purvis ist der walisische Schauspieler Christian Bale zu sehen. Einer seiner prominentesten Kinoparts ist die Verkörperung des Comic-Helden Batman, den er unter der Regie von Christopher Nolan dreimal spielte. Die französische Schauspielerin Marion Cotillard verkörpert Dillingers große Liebe Billi Frechette. Neben Bale stand sie ebenfalls für den dritten Batman-Film von Erfolgsregisseur Nolan vor der Kamera.
"Dillinger war der meist gesuchte Mann Amerikas und - nach Präsident Roosevelt - auch der berühmteste", zitiert die Frankfurter Rundschau Regisseur Michael Mann im Interview. "Der schlenderte ungerührt durch die Straßen von Chicago, brach mal eben aus zwei Gefängnissen aus, ließ sich anschießen - als sei das alles nichts. Er hat nach dem Motto gelebt: klüger, besser, schneller. Was mich daran interessiert hat, war: Was denkt so einer? Wer war er? Wie ist es, sein Leben als einzigen großen Exzess zu betrachten? Ich wollte wissen, wie es ist, in seinen Schuhen zu laufen."
Bild: Logo 3sat aus der Wikipedia