ICOM. Comic! Jahrbuch 2024
ICOM. Comic! Jahrbuch 2024
Im Jahr 1981 gründen 22 Comicschaffende in Erlangen den Interessenverband Comic, Cartoon, Illustration und Trickfilm e.V., kurz ICOM genannt. Ziel ist es, einen Berufsverband für Kreative zu schaffen, um deren berufliche Situation zu verbessern und den Austausch untereinander zu fördern.
Der Blickpunkt des Verbandes liegt vor allem auf dem Schaffen deutscher Independent-Kreativer. Um den Blick auf die Produkte der Selbstverleger und Kleinverlage zu richten, wird alljährlich der ICOM-Independent Comic Preis vergeben. Die Vergabe erfolgt abwechselnd auf dem Comicsalon in Erlangen und dem Comicfestival in München.
In den ersten Jahren werden verschiedene Printmagazine herausgegeben, die neben der Veröffentlichung von Fachartikeln wie ein Verbandsmagazin wirken sollen: ICOM INFO, COMIC INFO und COMIC! erblicken das Licht der Welt, um nach einiger Zeit wieder eingestellt zu werden. Von 1981 bis 2014 erscheint ein internes Mitteilungsblatt, in dem sich Kreative untereinander austauschen können. Das reicht von inhaltlichen Themen bis hin zu geschäftlichen, in dem sich die Leser gegenseitig Tipps geben, wie sie als einzelne Personen gegenüber Verlagen und Auftraggebern auftreten können. Mit der wachsenden Bedeutung des Internets werden die Aktivitäten in digitale Wege verlegt. Anstelle des internen Mitteilungsblattes ist eine Mailgruppe getreten und weitere Informationen zu ICOM finden sich auf deren Internetseite unter www.comic-i.com.
Seit dem Jahr 2000 erscheint das Comic! Jahrbuch, das in diesem Jahr mit satten 210 Seiten erscheint und wieder dicht recherchierte Artikel zu den Themen Comic, Cartoon, Illustration und Trickfilm enthält. Rezensionen zu Comics oder Filmen sucht der Leser hier vergeblich, denn das Jahrbuch beschäftigt sich ausschließlich mit übergeordneten Themen. Der interessierte Leser wird mit einer Fülle an Hintergrundinformationen zu verschiedenen Themen aus der Palette des ICOM versorgt. Das reicht von fundierten Fachartikeln bis hin zu interessanten Interviews mit Persönlichkeiten aus der deutschen Comicszene und Entwicklungen in den jeweiligen Themenbereichen.
Einen großen Anteil dieser Ausgabe macht mit fast 50 Seiten der Artikel „Disney-Comics, Rassismus und Zensur“ aus, der einen intensiven Einblick in die historische Entwicklung von Disney gibt. Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz in Animationsfilmen und es gibt einen Überblick über die US-Comicszene, die über das neue Vertriebssystem amerikanischer Comics und deren Folgen für den Markt berichtet. Neben diesen drei Beispielen finden sich weitere gründlich recherchierte Artikel, die zu einem langen Lesen einladen.
Die Ausgabe erscheint im A4-Format in einer stabilen Bindung auf Hochglanzpapier und eignet sich gut, um sie der eigenen Comicsammlung im Regal hinzuzufügen. Der Preis von 15,25€ ist für die Qualität der Artikel und der Bindung sowie des Papiers mehr als gerechtfertigt. Wer sich für ausführliche Hintergrundberichte aus der Szene interessiert, dem sei diese Ausgabe wärmstens empfohlen.
Disney-Comics, Rassismus und Zensur
von Stefan Pannor
20 Jahre "Deutsche Comicforschung"
Ein Interview mit Eckart Sackmann
von Andreas Dierks
Zwischen Zeichnung und Zeitgeist
Die Erich-Schmitt-Jubiläumsausstellung
von Adroth Rian
Wir können Science Fiction!
Aktuelle deutschsprachige Science-Fiction-Comics im Überblick
von Thorsten Hanisch
Neues Comicmagazin GRAPHICA
Eine Heimat für die einheimische Szene
Interview mit Björn Wiele
von Andreas Alt
Die Sprache der Maschine
Comicübersetzung mittels KI
von Stefan Pannor und Hanna Reininger et al.
Trommeln im Altenheim
Interview mit Peter Butschkow
von Burkhard Ihme
Kirchenmaus, Schöckelhexe, Comicschule
Der ambitionierte COMIC.CIRCLE von Gerald Lagler
Interview von Alfred Schuh
"Den Schneeball kann man noch zertreten, die Lawine hält keiner mehr auf"
Interview mit Nils Oskamp
von Burkhard Ihme
"Zensur in jeglicher Art finde ich bedenklich"
Interview mit Reinhard "Trumix" Trummer
von Burkhard Ihme
Nachgefragt
ICOM-Mitglieder im Kurzinterview
Der US-Comicmarkt 2022/2023
von Stefan Pannor
Die Außenseiter der niederländischen Comicszene
von Rik Sanders
Aus dem Niederländischen von Marcus Kirzynowski
Neues Leben für alte Helden
von Wolfgang Höhne
Die ICOM-Preisträger 2024
Die Laudationes zu den Preisträgern und Nominierten
Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart 2024
Neue Leitung, altbekannte Qualität!
von Thorsten Hanisch
Shakespeare und die Nibelungen
Interview mit Hannes Rall
von Burkhard Ihme
Alles in Handarbeit
Die Münchner Animationskünstlerin Caroline Hamann lebt für den Trickfilm
von Heiner Lünstedt
Animationsproduktion und KI
von Hannes Rall
